Also der Film war ..... heftig!
Ich hatte mich ja eher auf einen solala Film eingestellt, aber dafür dass man durch die Trailer zuerst dachte, der Film sei durch zu viele Charaktere und zu viel Action überladen, haben sie es sehr gut gemacht.
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. ...... Die Handlung grob zusammengefasst:
In der Zukunft, werden Mutanten und Menschen die versuchen ihnen zu helfen von mächtigen, anpassungsfähigen Robotern namens Sentinels gejagt und beinahe ausgerottet. Die Gemeinschaft der letzten Mutanten, bestehend aus unter anderem Professor X, Magneto, Wolverine und Storm, sehen keine Möglichkeit mehr die Sentinels zu besiegen und diesen Krieg zu gewinnen und ersinnen daher einen neuen Plan: die Vergangenheit so zu verändern, dass dieser Krieg niemals stattfindet.
Shadowcat soll mit ihren Fähigkeiten Wolverines Bewusstsein in sein jüngeres ich im Jahre 1973 versetzen. Dort soll er mit der Hilfe des jungen Charles Xavier und Eric Lensherr das verhängnisvolle Ereignis verhindern, das dazu geführt hat, dass die Regierung die Sentinels entwickelt. Das gelingt ihnen zuerst auch, doch es verläuft nicht alles nach Plan, die Zukunft ändert sich dadurch nicht wie gewünscht und die X-Men stehen bald vor einigen neuen Problemen ...
Erstmal möchte ich verlauten, dass ich, nachdem ich letztens Godzilla und jetzt diesen Film gesehen habe, die Behauptung Trailer würden zu viel über ihre Filme verraten, für mich persönlich in die Tonne kloppe. Durch die Trailer denkt man die Handlung spielt zur Hälfte in der Vergangenheit und zur Hälfte in der Zukunft, aber eigentlich sind es mehr dreiviertel Vergangenheit und ein Viertel Zukunft - wenn überhaupt! Außerdem steht im Mittelpunkt der Handlung ein ganz anderer Charakter als man denkt.
Die Handlung ist für eine Zeitreise-Story sehr gut umgesetzt und sinnvoll. Es werden außerdem einige Logiklücken die sich bisher aus dem Zusammenhang der anderen X-Men Filme ergeben haben gefüllt. Es werden auch ein paar Handlungselemente aus den Vorgängern wiederverwendet, sodass der Film es schafft, sich noch besser an die anderen Filme anzufügen, die Charaktere bekommen genug Platz um ihre Persönlichkeit zu entfalten und das beste; bei der ganzen Ernsthaftigkeit ist immer noch genug Platz für den einen oder anderen Lacher zwischendurch (Um die meisten Scherze zu verstehen, muss man jedoch die Vorgänger gesehen haben!).
Auch visuell kann der Film beeindrucken. Die Actionszenen sind gut platziert, nicht zu viele und nicht zu wenige. Am besten haben mir die (zu wenigen!) Szenen mit den Sentinels gefallen. Vor dem Film dachte ich mir noch "Das sind doch nur Roboter, was sollen die schon groß gegen Mutanten mit allen möglichen Fähigkeiten ausrichten?" aber die Teile können erstaunlich viel einstecken, nochmal doppelt soviel austeilen und ihr ganzes Design und die Größe, machen sie ... respekteinflössend.
Sie wirken durchweg bedrohlich und jagen einem bei jedem auftreten einen leichten Schauer über den Rücken.
Der einzige Punkt den ich persönlich zu bemängeln habe und der seltsamerweise fasst nirgends in einem Review auftaucht, ist der wacklige Zusammenhang zwischen "Erste Entscheidung" und "Zukunft ist Vergangenheit". Der Film schließt nämlich nicht nahtlos an den Vorgänger an. Zwischen der Handlung der beiden Filme sind einige Jahre vergangen und in diesen Jahren ist den Erzählungen nach so einiges passiert, was sie auch gerne im Film hätten zeigen oder mehr in die Handlung hätten einbauen können, statt es nur so am Rande zu erwähnen. So tauchen z.B. ein paar Charaktere die in "Erste Entscheidung" erst eingeführt wurden schlicht nicht mehr auf, mit der Begründung sie wären irgendwie, irgendwo, irgendwann gestorben - wortwörtlich übrigens, denn das wird nie wirklich aufgeklärt! Ich finde sowas immer wieder traurig, wenn Filmemacher mühevoll aufgebaute Charaktere einfach so achtlos wegwerfen, nur weil ihnen wahrscheinlich nichts besseres einfällt.
Schade ist auch, dass die Sentinels alleine als Bedrohung dargestellt werden und die Menschen, die sie gebaut und programmiert haben und hinter der Mutantenvernichtung stecken, in den Szenen die in der Zukunft spielen gar nicht gezeigt werden. Das vermittelt teilweise den Eindruck, es hätte in der Zukunft eine Roboterapokalypse ala "Terminaror: Salvation" stattgefunden. Zu sehen, wie die Menschen die nun nicht verfolgt werden denn leben, wäre auch ganz interessant gewesen, in der Hinsicht haben sie finde ich, ein paar Chancen verpatzt.
Fazit: "X-Men: Zukunft ist Vergangenheit" ist insgesamt ein intelligenter, düsterer Film mit genug bombastischer Action, dass man glatt denken könnte es wäre das Finale der X-Men Filme (schade dass es doch nicht der letzte ist!). Hat sogar fast TAS2 überboten und ist jetzt für mich persönlich - *Regenschirm für Shitstorm aufzieh* - der beste X-Men Film!
Abschließend kann ich eigentlich nur noch sagen, der Kinobesuch war sein Geld wert.
9/10