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Zoe Wesker

Große Böse Wölfin

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Freitag, 16. Oktober 2015, 01:08



Kapitel.11

„Das Ding ist von innen verschlossen“, brummte Luciani.
„Das war vorauszusehen“, erwiderte Captain Stone und winkte einen seiner Männer zu sich heran.
Stone nahm dem Soldaten den Rucksack ab, öffnete diesen und kramte vorsichtig darin herum.
„Sagen sie bloß sie haben den Schlüssel dabei?“, stichelte Parker trocken.
„Nein, aber einen magischen Zauberstab“, gab Stone ebenso trocken zurück.
Was der B.S.A.A Captain aus dem Rucksack hervorzog, sah aus wie eine große Klebepistole.
„Was ist das?“, fragte Vester.
„So was ähnliches wie ein Schlüssel“, lautete die Antwort „Es wird uns jedenfalls Zutritt gewähren“
Stone ging neben dem Schott in die Hocke und begann eine Art Gel in einer schmalen Linie auf den äußeren Rand aufzutragen. Als er fertig war und der Kreis aus Gel geschlossen, reagierte das Metall mit was auch immer in diesem Gel war.
Ein Zischen war zu hören.
Stone machte ein paar Schritte zurück und drängte Luciani ebenfalls auf Abstand.
Dampf stieg auf, das Metall unter dem Gel verfärbte sich, wurde erst dunkel und begann schließlich grell weiß zu glühen. Das Gel löste sich auf und hinterließ einen Riss der rund um das Schott verlief.
Es dampfte noch und knisterte, als Stone sagte: „Fünf Minuten, dann neutralisiert sich der Wirkstoff und wir können das Schott öffnen.
„Ich bin offiziell beeindruckt“, murmelte Harper, der schon wieder vorsichtig an seinem Anzug zupfte da dieser verrutscht war.


Wesker hielt auf der Treppe inne.
Hatte er gerade Stimmen gehört?
Automatisch wollte er nach der Waffe im Holster greifen. Doch er hatte weder das eine noch das andere bei sich.
Einen Fluch unterdrückend, stieg er die Treppen weiter hinauf. Stufe für Stufe, so leise wie möglich. Auf dem obersten Treppenabsatz blieb er stehen, spähte in einen schmalen Flur.
Auf der rechten Seite gab es einen Durchgang zu einem Raum, ohne Tür. Er schritt darauf zu, lehnte sich an die Wand daneben und blickte vorsichtig um die Ecke.
Er konnte nicht den ganzen Raum einsehen, da dieser einen Knick machte. Aber er sah einen Mann. Der Kerl war groß und muskulös, steckte in einem Neoprenanzug. Diese Gestalt war ihm bekannt. So wie die Stimme mit welcher er zu einer Person die Albert nicht sehen konnte sprach: „Er wird nicht kommen. Vermutlich ist er tot. Ich erledige das hier jetzt. Alex hat schon viel zu lange herumgespielt. Ich bevorzuge es wenn die Dinge schnell erledigt werden“
Krauser...
„Bleib mir vom Leib!“
Zoe?!
Wesker bewegte sich aus seiner Deckung, eilte auf leisen Sohlen in den Raum hinein.

„Bleib mir vom Leib, habe ich gesagt!“, schrie Zoe den wandelnden Kleiderschrank an, als dieser keine Anstalten machte stehen zu bleiben.
Krauser war nur noch wenige Schritte von ihr entfernt, bald musste er nur noch die Arme nach ihr ausstrecken.
Sie wich weiter zurück, stieß aber schließlich mit dem Rücken auf eine Wand. Fast hatte er sie erreicht, als Zoe hinter ihm jemanden sah. Überrascht riss sie die Augen auf und starrte auf Wesker.
Krauser schien zu sehen das sie auf etwas hinter ihm fixiert war, spürte vielleicht auch das sie nicht mehr allein waren.
Er fuhr rasant auf dem Absatz herum. Im selben Moment schlug Albert zu, holte den Riesen von den Füßen und schleuderte ihn in die Zimmerecke.
Mit einem Grunzen schlug Krauser auf, rappelte sich aber sofort wieder hoch, noch bevor Wesker ihn erreichte. Den nächsten Schlag, wehrte der Söldner ab und traf seinen Gegner seinerseits hart an der Schläfe.
Der ehemalige S.T.A.R.S Captain drehte sich beinahe komplett um seine eigene Achse und für einen Moment schienen seine Augen ins Nichts zu blicken.
Doch der Eindruck täuschte. Noch während der Schwung des Schlages ihn drehte, trat Wesker zu und traf Krauser in der Magengegend. Der Söldner donnerte erneut mit dem Rücken auf Beton.
Putz bröckelte von der Wand.

Zoe zog sich hastig an die Wand zurück, als die beiden Männer sich an ihr vorbei prügelten. Einzugreifen war vermutlich keine gute Idee. Die Wucht mit der die beiden aufeinander einschlugen, erzeugte regelrechte kleine Druckwellen die sie bis in ihren Brustkorb zu spüren glaubte. Wenn sie einen verirrten Schwinger oder gar einen gezielten Schlag abbekam, würde sie dass augenblicklich außer Gefecht setzen. Vielleicht konnte ein Volltreffer sie sogar direkt töten.
Gebannt sah sie zu, zuckte bei jedem Treffer den Krauser landete zusammen.
Sie war erstaunt wie schnell die beiden waren, mit welcher Gewalt sie aufeinander losgingen.
Für einen Moment sah es so aus, als würde Krauser langsamer werden, doch dann wendete sich das Blatt. Der Hüne schlug überraschend zu, ein derber Kinnhaken der Wesker von den Füßen holte. Albert landete hart auf dem Rücken und der Kleiderschrank war sofort über ihm. Seine Hände legten sich um Weskers Hals der sich verbissen wehrte, doch Krauser hielt ihn in Schach und drückte zu.

Damit hatte Albert nicht gerechnet. Krauser war stark, stärker als er hätte sein dürfen. Das verdankte er vermutlich Alex.
Als sich die Hände des Söldners um seinen Hals legten und zudrückten, drohte Panik Weskers Verstand zu überschwemmen. Er wehrte sich heftig, aber Krauser biss einfach nur gegen den Schmerz seiner Schläge die Zähne zusammen und drückte weiter zu. Albert konnte nicht atmen. Er hörte auf zu schlagen. Seine Finger krallten sich in Krausers Arme.
Im nächsten Moment sah er etwas von der Seite auf seinen Angreifer zurasen.
Zoe trat Krauser mit voller Wucht gegen den Kopf. Die Hände ließen von seinem Hals ab und der Söldner kippte zur Seite. Wesker hustete, versuchte sich aufzurichten, sank aber kraftlos wieder zurück.
Er drehte den Kopf um zu sehen was Krauser machte und war überrascht von dem was er sah. Der Kopf des Söldners war an der Schläfe leicht eingedellt. Offenbar hatte Zoe ihn mit den Stahlkappen in ihrem Stiefel mit voller Wucht erwischt.
Jack zuckte unkontrolliert mit weit aufgerissenen Augen.
Albert sah wie Zoe an den Hünen herantrat, der da zuckend auf dem Boden lag. Sie stand über ihm sah auf ihn herab. Der Ausdruck auf ihrem Gesicht war seltsam. Entschlossen und gleichgültig zugleich. Diesen Ausdruck hatte er bei ihr noch nie gesehen.
Dann überraschte sie ihn erneut. Sie holte erneut mit dem Stiefel aus und trat mehrmals auf Krausers Schädel ein. Der Knochen brach auf, Hirnmasse quoll unter ihrer Sohle hervor.
Wesker schaffte es endlich sich aufzurichten, als Zoe von Krauser abließ und in seine Richtung blickte.
Alberts ganzer Körper war ein pochender Schmerz. Der Söldner hatte ein paar heftige Treffer gelandet, ihm eine Rippe gebrochen, Organe gequetscht.
Die Heilung setze bereits ein, aber auch diese war recht schmerzhaft. Er atmete schwer.
„Zoe...“, sagte er heiser, bekam das Wort kaum über die Lippen.
Seine Kehle war noch nicht verheilt.
Sie blinzelte, blickte ihn stumm an, dann warf sie einen Blick auf ihr Armband und erstarrte.
„Es ist rot...“, murmelte sie.
Sie blickte wieder auf Wesker, mit erschrockenem Blick.
Mit einem Fluch rappelte er sich unter Schmerzen auf die Beine und kam an ihre Seite. Er griff nach ihrem Handgelenk.
Sie hatte recht, es war rot. Das verdammte Armband war rot geworden.
„Ich hatte Angst er würde dich töten... dass muss es ausgelöst haben...“, sprach sie mit leiser Stimme „Aber ich spüre nichts. Es hat sich nichts verändert“
Albert sah sie prüfend an. Äußerlich hatte sich nichts verändert, dass stimmte. Sie schien auch keine Schmerzen zu haben.
„War das nur ein Bluff?“ Habe ich dieses Zeug gar nicht in meinem Blut?“, fragte sie ihn unsicher.
„Es ist in deinem Blut, da bin ich mir sicher. Ich kann es wittern. Aber vielleicht bist du aus irgendeinem Grund immun“
Wesker nahm ihr Gesicht in beide Hände und sah sie an.
„Hast du das Veilchen von Krauser?“, wollt er wissen.
Zoe nickte.
„Ja. Hab mich revanchiert“
Albert schmunzelte.
„Ja, dass hab ich gesehen. Nicht schlecht dafür das der Nahkampf eigentlich nicht zu deinen Expertisen gehört“


Es hatte endlich aufgehört zu regnen.
Sie saßen noch immer auf dem Flachdach, umgeben von Wasser. Und Rebecca war noch immer in Chris Armen. Sie hatte sich an ihn geschmiegt und er hatte es geschehen lassen. Wenn er ehrlich war, genoss er den Moment, so surreal er auch war. An Jill hatte er schon seit einer ganzen Weile nicht mehr gedacht. Aber er rechnete auch nicht mehr damit, sie irgendwo lebend vorzufinden, sollte er dass hier überleben. Sie waren eng befreundet gewesen, Redfield bedauerte den Gedanken an ihr vermutliches Ableben.
Als hätte sie seine Gedanken gelesen, fragte Rebecca ihn mit leiser Stimme: „Was würde Jill wohl denken, wenn sie uns so sehen würde?“
Chris zog verwundert die Brauen hoch.
„Wie meinst du das? Was sollte sie denn denken?“
Er spürte wie sie mit den schmalen Schultern zuckte.
„Na ja. Keine Ahnung...“, murmelte sie unsicher.
Er verstand nicht wirklich worauf sie hinaus wollte.
„Wie kommst du jetzt darauf?“, hakte Chris nach.
Rebecca löste sich widerwillig aus der Umarmung und blickte ihn an. Lange konnte sie seinem fragenden Blick jedoch nicht standhalten. Sie senkte den Blick und starrte auf ihre Knie.
„Du und Jill... also ich dachte wenn sie gesehen hätte das du mich im Arm hältst... Wahrscheinlich ist das bescheuert von mir, ich meine du hast mich ja nur getröstet“, brachte sie schließlich stammelnd hervor.
Erneut wanderten Redfields Brauen nach oben, diesmal mit einem Schmunzeln.
„Du hast gedacht das Jill und ich ein Paar wären?“, fragte er amüsiert.
Vorsichtig blickte sie wieder auf und in sein Gesicht.
„Seid ihr das denn nicht?“
Er schüttelte den Kopf.
Sie sah ihn an und musste feststellen das seine Unwetter-Frisur zum anbeißen war.
„Ich meine, wir sind wirklich gute Freunde schon seit einer Weile. Aber Jill und ich... das hätte nie etwas werden können“
„Warum nicht? Ist sie nicht dein Typ?“
Chris lachte.
„Ich habe keinen Typ, ich denke nicht in Schubladen. Mir gefallen die unterschiedlichsten Frauen. Aber das ist es nicht. Jill ist eher an Frauen interessiert als an Männern“
Rebecca glotzte ihn an.
„Ist das dein Ernst?“
„Ja. Sie hat eine Freundin. Cindy, eine Kellnerin“
„Die Blonde aus J's Bar?“, fragte Chambers verblüfft.
Chris nickte.
„Genau die. Ich gebe zu anfangs war ich ein bisschen verknallt in Jill. Ryman und ich haben uns darum gestritten wer mit ihr ausgeht. Und dann hab ich sie zusammen mit Cindy getroffen“
Rebecca lächelte schief.
„War bestimmt komisch oder?“
Redfield zuckte mit den Schultern.
„Ich hatte es nicht erwartet, aber die Welt ist davon auch nicht untergegangen“
Rebecca räusperte sich und fragte: „Dann bist du ähm... Single?“
„Ja, im Moment schon. Du bist ganz schön neugierig“, entgegnete Chris schmunzelnd.
Sie biss sich auf die Unterlippe, blickte ihn mit einem hinreißend schüchternen Blick an.
Er lächelte. Langsam ging ihm ein Licht auf.

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Governor Ren (16.10.2015), Wesker's Lady (24.09.2018)

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Dienstag, 20. Oktober 2015, 20:03



Kapitel.12

Gemeinsam wuchteten sie das schwere Schott aus dem Rahmen. Darunter war nur Schwärze. Josh Stone und seine Begleiter, schalteten die Lampen an ihren Schutzhelmen ein. Als sie hinunter blickten, beleuchteten sie nun einen Einstieg mit einer Metallleiter die hinunter zu seinem Metallboden führte.
Sie hörten Stone seufzen.
„In Ordnung. Ich gehe vor. Sie warten hier bis ich Sie rufe“
„Seien Sie vorsichtig“, mahnte der kleine Harper mit seiner nervösen Stimme.
„Bin ich immer Doc“
Nervös sahen sie zu, wie der Captain den Abstieg auf der Leiter begann. Er war langsam und vorsichtig, korrigierte mehrfach seinen Griff an jeder Sprosse die er abstieg. Mit dem Anzug war es umständlich abzusteigen und in den Handschuhen hatte man nicht besonders fiel Gefühl. Es schien ihnen allen wie eine Ewigkeit vorzukommen, bis Stone endlich unten war.
Sie sahen nicht viel von ihm als der Captain unten angekommen war. Nur ein Schemen ungefähr sechs Meter tief unter ihnen. Das Leuchten seiner Lampe an seinem Helm blendete sie, als er nach oben blickte.
„Es ist alles sauber so weit ich das sehen kann“, hörten sie ihn über das Kommunikationssystem sagen.
Die beiden anderen B.S.A.A Agenten machten sich bereit für den Abstieg.
Die ganze Sache ging nur langsam von statten. Sie durften kein Risiko eingehen mit dem Schutzanzug zu stürzen.
Luciani verlor für eine Sekunde den Halt, konnte sich aber gerade noch fangen.
Als letzter stieg Harper hinunter.
Schon auf der zweiten Sprosse, rutschte er ab, verlor den Halt und stürzte mit einem Mark erschütternden Schrei, der durch ihre Helme hallte.
Mit einem lauten Knacken schlug er auf, brach sich beide Knöchel.
Harper schrie und wimmerte, schnappte panisch nach Luft.
Vester glaubte etwas zu hören, blickte nach oben und sah wie Die Leiter verschwand. Die einzelnen Sprossen fuhren in die Wand ein.
„Vielleicht ist er gar nicht abgerutscht, es hat ihm nur im wahrsten Sinne des Wortes den Boden unter den Füßen weggezogen“, sagte er laut genug um das Gejammer des Spezialisten zu übertönen.
Alle Blick wanderten verwirrt nach oben. Schließlich hörte man den einen oder anderen fluchen.
Die Leitersprossen waren weg. Sie saßen fest und das mit einem verletzten Mann.
Stone öffnete den Funk zum HQ. Aber er konnte weder etwas senden noch etwas empfangen, nur statisches Rauschen.
„Na toll. Die Stahlwände werfen die Signale zurück. Ich müsste nach oben um jemanden zu rufen“, knurrte der Captain schließlich.
Luciani stupste seinen F.B.C Kollegen an. Vester wandte sich ihm zu mit fragendem Blick. Als Parker dann auf Harper deutete und vor allem auf einen Riss in seinem Anzug, unterdrückte Raymond einen Fluch.
Kurz darauf hörten sie alle den durchdringenden, schrillen Alarm von Harpers Schutzanzug.


„Was jetzt?“, fragte Zoe ihn mit nervöser Stimme.
Ihre grünen Augen blickte fragend und unsicher zu ihm auf.
Er hatte keine Ahnung was sie jetzt tun sollten. Draußen stand das Land immer noch unter Wasser. Klar war das sie von der Insel runter mussten. Aber Alex würde nicht aufgeben. Sie würde erneut kommen um ihm und Zoe zu schaden.
Wesker kam zu dem Schluss, dass er zuerst seine Schwester ausschalten musste, bevor sie die Insel verließen.
Er blickte auf Krausers reglosen Körper. Der Söldner war zumindest schon mal beseitigt. Trotzdem, das bedeutete nicht es würde einfacher werden. Alex hatte sicher noch ein paar Tricks auf Lager. Diese Insel gehörte ihr, sie kannte dieses Stück Land besser als jeder andere.
„Wir nehmen Kontakt zu meiner Schwester auf“, antwortete er schließlich.
„Wieso? Sollten wir uns nicht lieber verziehen? Was wollen wir denn jetzt von deiner Schwester?“
Der ehemalige Captain schüttelte den Kopf.
„Nein. Sie wird uns nicht in Ruhe lassen. Egal wohin wir gehen, sie wird uns suchen. Und sie wird uns früher oder später finden“
Entgeistert sah sie ihn an.
„Das ganze Theater verdanken wir... deiner Schwester?! Diese Irre mit der kühlen Stimme die mir das Armband verpasst hat... ist deine Schwester?“
Albert seufzte schwermütig.
„Meine jüngere Schwester, Alex“ bestätigte er.
Zoes blasses Gesicht, schien für einen Moment zu einer steinernen Maske zu werden.
Tonlos fragte sie: „Warum hasst sie dich so? Was hast du ihr getan?“
Wesker blinzelte, überrascht und verärgert.
„Wieso gehst du automatisch davon aus das ich der Böse bin?“ hakte er mit rauer Stimme nach.
„Weil ich ein Gedächtnis habe und noch sehr gut weiß was im Herrenhaus passiert ist“ gab sie sarkastisch zurück.
Der ehemalige Captain biss die Zähne wütend zusammen. Sammelte sich einen Moment. Schließlich sagte er nicht weniger sarkastisch: „Und das willst du mir jetzt für immer und ewig vorhalten, ja? Vielleicht hätte ich gar nicht herkommen sollen. Es hätte mir einfach egal sein sollen was mit dir passiert!“
Zoe blickte ihn an. Ihr Ausdruck war schwer zu deuten.
„Na sieh mal einer an wer da die Wahrheit nicht ertragen kann“, murrte sie.
Wesker wandte sich mit einem wütenden Knurren ab und trat an eines der Fenster. Er blickte hinaus ohne wirklich auf etwas zu achten.
„Dinge ändern sich“, hört er sie plötzlich sagen „Menschen ändern sich. Aber du musst zugeben, die Vermutung lag nahe, dass du sie vielleicht verärgert hast“
Er seufzte erneut.
„Vermutlich“ , gab er widerwillig zu.
Er drehte sich wieder zu ihr herum.
„Um auf deine Frage zu antworten“, sagte er „Sie macht diese Dinge weil sie eifersüchtig ist. Unsere Ausbilder haben mich meistens bevorzugt. Ich war ihr fast immer ein paar Schritte voraus. Sie will endlich aus meinem Schatten treten“
„Ein großer Schatten nehme ich an“, meinte die Brünette.
Zoe hielt ihm das Armband unter die Nase.
„Aber was ist jetzt damit? Bin ich jetzt infiziert oder nicht? Gibt es eine Inkubationszeit?“
Albert seufzte.
„Nein, so weit ich weiß sind die Mutationen immer direkt nach dem Trigger aufgetreten. Bis jetzt hat sich bei dir nichts getan. Also wird sich vielleicht auch weiterhin nichts tun. Es sei denn dein Armband ist defekt und nur aus diesem Grund leuchtet es rot“
„Na toll. Das heißt es könnte jederzeit doch noch passieren“
Wesker nickte widerwillig.
„Vielleicht, ja“
„Können wir etwas dagegen tun?“, fragte sie ihn mit leiser Stimme.
Wesker nickte.
„Wir suchen Alex auf und zwingen sie uns das Gegenmittel zu geben. Dann töten wir das Miststück“


Der Wasserspiegel sank. Allerdings nur sehr langsam.
Chris sah sich seine Schiene noch einmal an. Sie schien noch zu sitzen wie sie sollte. Das schmerzhafte Pochen, hatte zu seiner Überraschung ein wenig nachgelassen.
Nach ihrer kleinen Unterhaltung über Jill, waren Chris und Rebecca in betretenes Schweigen verfallen. Eine ganze Weile hatten sie stumm dagesessen und waren ihren eigenen Gedanken nachgehangen.
Sie saßen nach wie vor fest.
Die Holzplatte die ihnen als Floß gedient hatte, war mit der Strömung fortgespült worden. Rebecca hatte nicht genug Kraft gehabt, sie beide und das Floß zu halten und auf das Dach zu ziehen.
Chris war überhaupt überrascht dass sie es geschafft hatte ihn ins Trockene zu zerren.
In dem Mädchen steckt mehr als ich gedacht habe...
Chambers war jung, klein und zierlich. Ihre Erscheinung verleitete einen gerne dazu sie zu unterschätzen.
Er wusste das sie clever war. Sie hatte ihr Studium als Jahrgangsbeste abgeschlossen, ihren ersten Doktortitel schon im zarten Alter von siebzehn Jahren erhalten.
Trotzdem hatte er nicht geglaubt das sie dass hier packen würde.
Genau genommen war Chris nicht so viel älter als sie, aber er war eben aus anderem Holz gemacht. Was nichts an der Tatsache ändert dass ich hier genauso in der Scheiße sitze wie sie...
Unvermittelte stupste Rebecca ihn an.
„Siehst du das Haus da drüben?“, fragte sie ihn und deutete auf ein Gebäude das ungefähr hundert Meter von ihnen entfernt war.
Chris nickte.
„Es ist höher als dieses hier. Die oberen Stockwerke sind vermutlich trocken. Vielleicht gibt es da drin etwas, Möbel etwas zum Feuer machen. Wir müssen uns aufwärmen. Wenn wir hier noch ein paar Stunden sitzen, holen wir uns eine Lungenentzündung. Selbst wenn dort nichts ist, da drin wären wir etwas geschützter vor dem Wind“, erklärte sie ihren Gedanken.
Chris blickte auf die vorüber fließende Dreckbrühe.
„Bist du sicher das du da durchschwimmen willst“, hakte er skeptisch nach.
Rebecca seufzte.
„Nein. Aber es ist auch nicht so, dass wir eine große Wahl hätten. Oder willst du hier sitzen bleiben bis man uns findet?“
Redfield schüttelte den Kopf.
„Ganz sicher nicht. Zumal wir nicht sicher wissen können, wer oder was uns zuerst findet“, brummte er.
Sie hatte Zweifel, dass konnte er ihren klaren blaugrauen Augen ansehen. Aber sie war auch entschlossen. Er fühlte es ihr nach. Chris war es leid tatenlos herum zu sitzen.
„Kannst du mit der Schiene überhaupt schwimmen? Geht das mit deinem Bein?“, fragte sie besorgt.
Er zuckte mit den Schultern.
„Sie ist nicht schwer und der Schmerz ist mittlerweile durchaus erträglich“
„Gut. Ich bin zwar eine gute Schwimmerin, aber ich glaube nicht das ich dich so weit mit mir ziehen könnte“
„Das musst du auch nicht. Ich denke ich bekomme das hin“
Rebecca rutschte zum Dachrand und ließ sich langsam in das Wasser gleiten.
Sie biss die Zähne zusammen.
„Ist nicht gerade warm“, murrte sie mit einem schiefen Lächeln.
Redfield folgte ihrem Beispiel und hing schließlich neben ihr im Wasser.
Sie zögerten.
„Mir gefällt nicht das ich nicht sehen kann was im Wasser ist“, murmelte sie nervös.
„Da bist du nicht allein“
Wieder seufzte die junge Rekrutin, stieß sich schließlich ab und schwamm los.

Eilig folgte Chris ihr. Es war ein wenig seltsam mit der Schiene, fühlte sich steif an. Aber es funktionierte. Allerdings war es anstrengender als gedacht, gegen die Strömung die Richtung zu halten.
Jedes Mal wenn ihn etwas unter Wasser streifte, zuckte er erschrocken zusammen. Rebecca ging es nicht anders, hin und wieder stieß sie einen kleinen erschrockenen Aufschrei aus. Aber bis dahin hatte noch nichts versucht sie zu greifen und unter Wasser zu ziehen.
Das Wasser stank erbärmlich was die ganze Sache kein bisschen angenehmer machte.
Plötzlich wurde Redfields Vorankommen mit einem Ruck gestoppt. Er stieß einen Fluch aus und versuchte sich über Wasser zu halten. Der Schmerz fuhr wie ein Feuer durch sein Bein. Seine Schiene hatte sich an etwas unter ihm verheddert. Einer Panik gefährlich nahe, versuchte er den Kopf über Wasser zu halten.
“Becky!“
Sie drehte sich um.
„Was ist los?“, fragte sie und schwamm zurück zu ihm.
Sie hatten bereits etwas mehr als die Hälfte des Weges geschafft und jetzt hing er verdammt noch mal fest.
„Ich hänge fest, meine Schiene hat sich mit irgendwas verhakt“
Chris versuchte sich im Gleichgewicht zu halten, damit er nicht unterging, aber die Strömung machte es ihm nicht leicht.
„Scheiße“, stieß Chambers hervor.
Sie tauchte unter. Er spürte wie sie nach seinem Bein tastete, nach der Schiene. Sie war eine ganze Weile unten. Rebecca kam schließlich wieder hoch, schnappte nach Luft und fluchte.
„Ich kann da unten nichts sehen! Das Wasser ist viel zu dreckig. Das woran du festhängst fühlt sich nach Metall an, wie dünne Streben aus Metall“
„Ich weiß nicht wie lange ich mich so halten kann...“, presste er hervor.
„Beruhige dich! Jetzt nicht die Nerven verlieren!“, mahnte sie ihn „Wir kriegen das schon irgendwie hin!“
Ja. Das wollte er sehr gerne glauben.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Zoe Wesker« (23. Oktober 2015, 21:51)


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Zoe Wesker

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Freitag, 23. Oktober 2015, 21:49



Kapitel.13


„Wir sollten uns nicht vom Einstieg entfernen“, sagte Luciani ernst.
Sie hatten Harpers Anzug mit einem Notfallset geflickt. Aber für seine gebrochenen Knöchel konnten sie im Moment nichts tun. Sie konnten ihm den Anzug nicht ausziehen, ohne die ganze Sache noch schlimmer für ihn zu machen.
Sie hörten Stone fluchen und schließlich seufzen.
„Wir müssen eine Möglichkeit finden, HQ zu kontaktieren, oder wir werden hier verrotten. Sie wissen nicht wo genau wir sind. Egal wie nah wir am Einstieg bleiben, sie werden uns nicht finden“, raunte er dem Italiener zugewandt.
Parker biss die Zähne zusammen und schwieg.
„Klingt ja sehr ermunternd“, brummte Vester.
„Ich habe meine Männer losgeschickt damit sie etwas finden womit wir das Signal verstärken oder auf andere Weise Kontakt nach außen aufnehmen können.“
„Wer weiß vielleicht finden sie ja sogar eine passende Leiter“, meinte Harper zynisch.
Seine Stimme klang angestrengt, er kämpfte gegen den Schmerz.
„Aber sie sind schon recht lange weg“, merkte Raymond an.
Stone seufzte und nickte.
„Ja, dass macht mich auch unruhig. Aber es wäre unklug noch mehr Leute hinterher zu schicken und auf gut Glück nach ihnen zu suchen“
„Was ist wenn wir hier unten nicht allein sind? Vielleicht sind ihre Männer geschnappt worden“, meldete sich Parker wieder zu Wort.
Captain Stone knirschte mit den Zähnen und antwortete schließlich: „Dieser Gedanke ist mir auch schon durch den Kopf gegangen. Vielleicht haben sie sich aber auch einfach nur verlaufen und finden früher oder später zurück“
Vester schnaubte genervt.
„Lieber früher als später würde ich sagen. Wir haben nur noch knappe zwei Stunden Sauerstoff für die verdammten Anzüge!“
Stone warf einen hastigen Blick auf seine eigene Sauerstoffanzeige und fluchte.
„Selbst der dämliche Funk in unseren Anzügen, funktioniert nur so lange wir uns nicht weiter als fünf Meter voneinander entfernen. Irgendetwas hier unten stört unseren....“
Ein gellender Schrei unterbrach Parker. Der Schrei kam definitiv über den Funkverkehr.
„Was zum Teufel war das?!“, fragte Luciani erschrocken.
„Das muss einer meiner Männer gewesen...“
Ein weiterer Schrei unterbrach diesmal den B.S.A.A Captain.
„Wie kann das sein, der Gang geht in beide Richtungen mindestens zehn Meter stur geradeaus und ich sehe niemanden. Sie sind zu weit weg! Der Funk sollte gar nicht funktionieren!“, meinte Raymond nervös und wütend zugleich.
Der Captain seufzte. Als sie wieder einen Schrei hörten, fluchte er erneut.
Harper der halb ohnmächtig auf dem Boden lag wisperte: „Was passiert da? Diese Schreie klingen furchtbar... als würde man sie foltern oder so was...“
„Raymond, komm, wir gehen nachsehen!“
Captain Stone hielt die beiden zurück.
„Nein, dass werdet ihr nicht tun“
„Was?! Warum denn nicht?! Das sind Ihre Männer da draußen!“
„Sie haben recht, als wir vorhin ausprobiert haben, wie viel Spielraum unser Funk hier unten hat, kamen wir auf lächerliche fünf Meter. Meine Männer sind aber offensichtlich viel weiter entfernt.“
Vester fluchte: „Na und verdammt noch mal?! Sie brauchen unsere Hilfe!“
Parker seufzte: „Der Captain will uns sagen das wir in eine Falle laufen würden. Der Funk wird bewusst gestört. Der Kanal war für den Moment nur offen um uns hören zu lassen, was wir hören sollten. Man wollte das wir kopflos zur Hilfe eilen“
Stone nickte bitter.
„Woher wollt ihr das wissen?!“ hakte Harper mit müder Stimme nach.
„Ich würde es mit meinem Gegner genauso machen.“ brummte Stone.


Der Londoner Flughafen war überfüllt, dass konnten Leon und Claire schon von weitem sehen. Allerdings konnten sie die Kontrollen umgehen und mussten das Gebäude selbst nicht durchqueren.
„Wir brauchen ein Auto“, merkte Claire an und rieb sich den Schlaf aus den Augen.
In den letzten zwei Stunden des Fluges war sie doch noch eingeschlafen. Jetzt fühlte sie sich allerdings noch müder und erschlagener als zuvor.
„Wir werden abgeholt“, klärte Agent Kennedy sie auf.
Sie blickte ihn an und war neidisch. Er hatte nicht viel geschlafen und nicht gerade bequem. Er stand unter ganz ähnlichem Stress wie sie selbst und dennoch wirkte er vollkommen entspannt und sah aus wie das blühende Leben.
Claire traute sich nicht in einen Spiegel zu sehen. Falls sie wirklich so müde aussah wie sie sich fühlte, dann sah sie grausig aus.
Leon führte sie zu einer Seitenstraße die nicht sehr weit vom Flughafen entfernt war. Eine dunkle, zwielichtige Gasse. Hätte sie den D.S.O Agenten nicht gekannt, sie hätte vermutet das er vorhatte sie hier zu überwältigen.
Aber sie waren nicht allein in jener Gasse.
„John?“, fragte Leon die Gestalt die da im Halbdunkel stand.
„Hallo Leon“
„Claire, dass ist John Winchester“
Die Rothaarige begrüßte den Mann mit einem festen Händedruck.
„Dein Privatdetektiv Freund aus Manchester?“
John lachte, es klang amüsiert und herzlich. Er war einer von der Sorte, die einem auf Anhieb sympathisch war. Das war vermutlich praktisch in seinem Job.
Winchester trat in das Licht einer Straßenlaterne und zeigte sein charmantes Lächeln.
„Genau der bin ich“, bestätigte er ihr.
Groß aber nicht zu groß, vielleicht 1.85. Er war gut gebaut, hatte ein markantes Kinn und sehr dunkle, fast schwarze Augen. Claire musterte ihn prüfend. Der Kerl war ein Hingucker, dass konnte sie nicht leugnen. Seine angenehme, tiefe Stimme, rundete das Gesamtbild positiv ab.
John Winchester war der erste Mann der Leon aus ihrer Sicht das Wasser reichen konnte. Zumindest optisch.
Sie verwarf den Gedanken, versuchte sich zu konzentrieren.
Ich bin einfach zu müde...
„Der Wagen steht am anderen Ende der Gasse. Da ich meinen Posten verlassen musste um euch das Auto zu bringen, weiß ich nicht ob der Alte noch zu Hause ist. Aber es ist mitten in der Nacht. Ich schätze er schläft“, sagte John und reichte den Autoschlüssel an Agent Kennedy weiter.
„Danke, John“
„Du bist sicher das ich nicht mitkommen soll?“, fragte der Privatdetektiv.
„Du brauchst Schlaf, du warst die ganze Zeit auf Observation“
John zuckte mit den Schultern.
„Viel mehr werdet ihr beide auch nicht geschlafen haben“,meinte er leichthin.
„Wir haben im Flugzeug geschlafen“
Mehr schlecht als recht... dachte Claire im Stillen.
John nickte langsam und seufzte.
„Na gut. Ruf mich an wenn du noch etwas brauchst“


„Du müffelst“, murmelte Zoe.
Wesker zog die Brauen hoch.
„Das kommt daher das ich durch die Brühe da draußen geschwommen bin. Ist das wirklich dein größtes Problem im Moment?“
Er sah wie sie mit den Zähnen knirschte.
„Nein, natürlich nicht. Es ist mir nur aufgefallen. Es überdeckt deinen eigenen Geruch. Das mag ich nicht“
„Ich kann es im Moment nicht ändern“, murrte er und zog sich zu einem Fenster zurück.
Er blickte erneut hinaus.
Der Wasserpegel war gesunken, allerdings kaum erwähnenswert.
Er wandte den Kopf und blickte in ihre Richtung. Zoe war mitten im Raum stehen geblieben, wo sie zuvor gestanden hatte und beobachtete ihn.
„Wie kommt es eigentlich dass du nicht danach stinkst?“, wollte er wissen.
„Ich war nicht im Wasser“, erwiderte sie schulterzuckend „Meine Kleider sind vom Regen nass geworden. Ich war bereits im Haus als die Welle kam. Es war mir möglich in die oberen Stockwerke zu flüchten. Zu meinem Glück blieb das Haus stehen. Auch wenn ich dachte es würde jeden Moment in sich zusammenfallen“
Er sah ihren verkniffenen Gesichtsausdruck und konnte ihn zunächst nicht deuten. Aber schließlich ging ihm auf, das der Schock und die Angst ihr noch in den Knochen saßen. Sie war eben nicht wie er.
„Wie fühlst du dich?“, fragte er sanft.
„Nass... kalt, geschlaucht und... insgesamt unwohl. Ich meine ich habe einen Mutationsvirus in meinem Blut. Außerdem sitze ich auf einer Insel fest die von einem Tsunami heimgesucht wurde. Ich kann hier vorerst nicht weg. Die irre Schwester meines Geliebten will uns beide umbringen. Und zum ersten Mal in meinem Leben habe ich einen Menschen getötet...“
„Krauser war dein Erster?“, hakte Wesker nach.
Daran hatte er noch gar nicht gedacht.
„Überrascht dich das etwa?“
Er schüttelte den blonden Kopf.
„Nein. Es überrascht mich nicht wirklich wenn ich ehrlich bin. Aber er war ein Scheißkerl, falls dich das tröstet“
Zoe zuckte unsicher mit den Schultern.
„Er wollte dich töten. Das konnte ich nicht zulassen. Von dieser Warte betrachtet, war es das Richtige für mich“
Albert lächelte.
„Eigentlich bin ich ja gekommen um dich zu retten“
Zoe lachte unsicher.
„Das kannst du nach wie vor gerne tun. Noch sind wir nicht aus dem Schneider“
Wesker blickte erneut nach draußen und seufzte.
Schließlich sagte er: „Wir können nicht warten bis das Wasser weg ist. Wir müssen weiter“
Er hörte ihre Schritte, wie sie näher kam.
„Du willst doch nicht das wir beide...“
„Wir müssen, Zoe. Wir können nicht warten. Meine Schwester könnte noch andere Leute oder Wesen schicken. Wir müssen sie finden, bevor sie uns überraschen kann“
Die Brünette seufzte.
„Von mir aus. Aber wir haben uns noch gar nicht richtig begrüßt“
Wesker blickte sie irritiert an.
„Na ja, wir waren dadurch abgelenkt das jemand versucht hat uns umzubringen“
Sie kam näher und stellte sich auf die Zehenspitzen. Er kam ihr entgegen, schmeckte von ihren weichen Lippen die ein wenig kühl waren. Ihr ganzer Körper war ein wenig ausgekühlt. Aber für den Moment war es ihm egal. Er selbst spürte jedenfalls Hitze in sich aufsteigen, als ihre Lippen sich berührten.
Unvermittelt löste sie sich aus dem Kuss und sagte: „Das war nötig“
Albert neigte den Kopf leicht zur Seite.
„Wenn es nach mir ginge, wäre noch so einiges mehr nötig. Aber hier und jetzt ist weder der Ort noch die Zeit. Leider“
„Schon gar nicht bevor du dir nicht den Gestank abgewaschen hast“, feixte sie mit einem frechen Grinsen.
Er lief an ihr vorbei in Richtung Treppen und gab ihr einen ordentlichen Klaps auf den Hintern.
„Sei nicht so frech. Du wirst gleich auch nicht mehr viel besser riechen“

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Governor Ren (24.10.2015), Wesker's Lady (25.09.2018)

Zoe Wesker

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Montag, 26. Oktober 2015, 20:32



Kapitel.14.

Seine Kräfte ließen nach. Chris kämpfte noch immer darum den Kopf über Wasser zu halten. Immer wieder tauchte Rebecca ab, versuchte ihn zu befreien. Aber er bemerkte das ihr auch langsam die Puste ausging.
In der Dreckbrühe konnte sie nichts sehen. Blind tastete sie immer wieder nach der Schiene.
So kurz vor dem Ziel, verdammt noch Mal...ich werde ertrinken...
Chambers versuchte ruhig zu bleiben, aber die aufsteigende Verzweiflung war ihr bereits anzusehen.
Wütend stemmte er sich mit seiner letzten Kraft gegen das Hindernis. Nichts.
„Verschwinde, Rebecca“, forderte Redfield seine Kollegin auf.
„Nein“, protestierte sie schwer atmend.
„Du kannst mir nicht helfen! Es ist niemandem geholfen wenn wir beide ertrinken. Schwimme weiter, so lange du noch kannst!“
Im Augenwinkel sah er etwas im Wasser. Es bewegte sich auf die beiden zu. Chris wandte den Kopf und blickte auf eine seltsame Panzerung mit knochigen Stacheln bewehrt.
Sein Herz schlug ihm ohnehin schon bis zum Hals, jetzt rutschte es ihm in die Hose.
Das war dieses Ding das er im Wald gesehen hatte, bevor die Welle kam.
„Verschwinde! SOFORT!“, brüllte er sie an.
Erschrocken folgte sie seinem Blick.
„Was zum...?!“
„Hau ab! Mach schon!“
Rebeccas Blick huschte hin und her. Er versuchte sie von sich weg zu schubsen . Im Wasser war das gar nicht so leicht. Er versuchte es erneut, diesmal mit mehr Nachdruck.
Erschrocken starrte sie ihn an.
„Jetzt hau schon ab! Du dämliche Nuss! Bring dich in Sicherheit!“, fauchte er sie an.
Sein Ton duldete keinen Widerspruch. Sie zögerte, tat aber schließlich doch noch eilig wie ihr geheißen.
Chris blickte ihr nur kurz nach, denn das Ding im Wasser kam näher. Doch plötzlich änderte es seinen Kurs. Es folgte Chambers.
„Scheiße!“, fluchte Redfield lautstark.
Was jetzt?!
„Beeil dich!“ rief er, verlor die Balance, tauchte kurz unter Wasser, schluckte etwas davon.
Im nächsten Moment war er frei.
Das ist doch ein schlechter Witz!
Hustend kam er wieder an die Oberfläche.
Er hatte kaum noch die Kraft weiter zu schwimmen, aber das Adrenalin wirkte Wunder. Er folgte dem Biest, welches wiederum Rebecca verfolgte. Sie hatte gerade eines der Fenster ihres Zielgebäudes erreicht und kletterte hinein.
Das Monster erhob den massigen, gepanzerten Oberkörper aus dem Wasser, ließ ein heiseres Brüllen hören.
Chris steuerte ein anderes Fenster außerhalb der Sichtweite dieses Biestes an. Schwer atmend kletterte er hinein.
Rebecca kam ihm von der anderen Seite entgegen, sie war in Tränen aufgelöst. Erleichtert und panisch zugleich.
„Durchatmen!“, forderte er sie auf und griff nach ihrem Handgelenk.
Ihr Armband war orange geworden, genau wie seines.
„Wir dürfen nicht den Kopf verlieren!“
Ein weiteres Brüllen ließ sie beide zusammenzucken. Das Monster machte sich an dem viel zu kleinen Fenster zu schaffen.
Das gepanzerte Ding ohne Hals, riss das Mauerwerk ein um ins Innere zu kommen.
Chris packte Rebeccas Hand und zog sie mit sich zu den Treppen. Er hatte die wage Hoffnung das sie sich vielleicht verstecken konnten.
Hoffentlich reißt das Mistvieh nicht die ganze Bude ein!

Chambers ließ sich von Redfield führen. Er schien zumindest ungefähr zu wissen was sie tun sollten. Sie war froh das sie nicht allein war auch wenn sie sich wünschte Chris wäre nicht mit ihr in dieser Gefahr.
Sie hasteten die Treppen nach oben. Drei Stockwerke, dann ging es nicht mehr weiter.
„Es ist zu breit für die Treppen“, flüsterte Rebecca ihm zu.
„Hoffen wir das es nicht trotzdem versucht nach oben zu kommen und vielleicht eines der Stockwerke einreißt“, gab er ebenso flüsternd zurück.
Allein die Vorstellung sorgte dafür das Rebecca übel wurde.
Das verdammte Stockwerk war leer. Keine Türen, keine Schränke, keine Nischen. Nichts zum verstecken. Aber würde das Vieh tatsächlich hochkommen und um sich schlagen, war ein Schrank vermutlich ohnehin kein gutes Versteck.
Erneut Brüllte es im unteren Stockwerk, kurz darauf bebte der Boden unter ihren Füßen. Offensichtlich hatte es begriffen das es seiner Beute nicht folgen konnte und war wütend.
Chris wandte sich ihr zu und hob den Finger an die Lippen. Sie sollte still sein.
Ja... vielleicht verliert es das Interesse wenn es uns eine Weile lang nicht mehr hören und sehen kann...


„Noch anderthalb Stunden Sauerstoff, dann müssen wir aus den Anzügen raus, sonst ersticken wir“, klärte Harper die Agenten auf.
Seine schwammig klingende Stimme, zeugte davon dass er sich halb im Schmerzdelirium befand.
Vester hatte Mitleid mit ihm, aber sie konnten ihm hier und jetzt leider nicht helfen.
Außer den beiden Soldaten, die verschwunden waren, hatte nur Captain Stone eine Schusswaffe. Es war schwer sie mit den Handschuhen des Anzugs zu handhaben, dass war offensichtlich. Stone hielt die Waffe ziemlich ungelenk für einen Profi.
Erneut warf der B.S.A.A Captain einen Blick auf die Sauerstoffanzeige und knirschte mit den Zähnen.
„Der Doc hat recht. Bald haben wir ein Problem. Aber die Strahlung ist hier unten vielleicht nicht so schlimm. Der Anzug selbst wird aber von außen verstrahlt sein. Egal wie man es dreht und wendet. Wir werden eine gewisse Strahlung abbekommen. Aber wir sollten uns einen Ort suchen, der nicht so nah an der offenen Luke ist. Ein Bereich der tiefer im inneren liegt. Die Strahlung ist vielleicht noch nicht so weit vorgedrungen“
Es war wirklich egal wie sie es drehten und wendeten. Sie saßen in der Scheiße. In radioaktiv verseuchter Scheiße.
Harpers Gesicht unter dem Schutzhelm war kreidebleich als er stockend sagte: „Der Captain hat recht, aber im Moment haben wir keine Wahl. Hier zu warten und zu hoffen das jemand kommt... wird uns nicht helfen. Wir können es nicht riskieren hier zu warten. Wir müssen tiefer in den Bunker vordringen, auf die Geigerzähler achten und einen Ort suchen an dem die Strahlung so gering wie möglich ist“
Luciani grunzte: „Das hier ist ein Himmelfahrtskommando“
„Ich habe dir gesagt das du nicht mitkommen sollst“, gab Raymond gereizt zurück.
Die Situation war angespannt, die Laune entsprechend auf dem Tiefpunkt.
Sie saßen in der Falle in einem radioaktiv verseuchten Gebiet. Hier unten war irgendjemand oder etwas dass ihre Männer angegriffen hatte. Keiner von ihnen war wirklich scharf darauf, noch tiefer in dieses Loch vorzudringen.
„Wie transportieren wir Harper?“ fragte Parker schließlich der die Gereiztheit des Kollegen ignorierte.
Beide Knöchel waren gebrochen, selbst wenn sie ihn stützten konnte er nicht laufen. Ihn zu tragen war in den Schutzanzügen umständlich und gefährlich.
„Gar nicht“, brummte der Doc durch zusammen gebissene Zähne „Jedenfalls nicht ohne eine Trage oder so was... Die Gefahr die Anzüge zu beschädigen ist zu groß wenn ihr mich ohne Hilfsmittel tragt.“
„Wir können Sie nicht einfach hier liegen lassen, Harper“, sprach Captain Stone mit ruhiger Stimme.
„Ihr müsst aber. Und das wissen Sie auch. Suchen Sie eine Trage oder etwas ähnliches, dann können Sie mich holen.“


Die felsige Küstenlandschaft war schön. Aber sie hatten keine Zeit den Anblick zu genießen. Ihre Köpfe waren voll mit Fragen und Sorgen.
Ein dunkelgrüner Landrover neueren Baujahres, fuhr die einzige Zufahrtsstraße entlang, die zu Spencers Herrenhaus in England führte. Auf dem Fahrersitz saß Agent Leon Kennedy und neben ihm Claire Redfield.
„Wenn man darüber nachdenkt, macht es Sinn das Spencer hier hergekommen ist“, murmelte Claire vor sich hin.
„Wie meinst du das?“ fragte Leon und warf ihr einen kurzen Blick zu.
„Wenn man davon ausgehen würde das er davon gewusst hat. Von allem meine ich. Die Sache in Raccoon City. Die Epedemie oder was immer es auch ist. Er hat den Ozean überquert und sich auf eine Insel zurückgezogen. In Sicherheit wenn man so will“, erklärte Claire ihren Gedanken.
Kennedy schnaubte.
„Ja. Da ist was dran. Darauf hätte ich auch schon kommen müssen“
„Wir hatten beide zu wenig Schlaf und stehen unter Strom. Es ist ein Wunder das wir überhaupt noch funktionieren“, gab die Rothaarige mit sanfter Stimme zurück.
Der Agent lachte humorlos.
„Ja und jetzt sind wir auf dem Weg in die Höhle des Löwen“
Claire lächelte.
„Es ist ein sehr alter Löwer, der vermutlich keine Zähne mehr hat“
Leon nickte.
„Hoffen wir das du mit dieser Vermutung richtig liegst. Ich denke das da vorne ist es. Das einzige Haus weit und breit“
Claire stieß angestrengt die Luft aus.
„Haus?! Das ist eher ein Schloss!“
Ein riesiger Kasten im viktorianischen Stil. Das Herrenhaus stand direkt an einem Steilhang der Küste.
„Bist du sicher das du nicht im Wagen warten willst?“, fragte er bereits zum vierten Mal auf dieser Fahrt.
Sie seufzte.
„Leon, hör auf damit. Ich komme mit rein. Ich fliege doch nicht von Amerika nach Europa um dann im Wagen zu warten. Ich will den alten Drecksack sehen und mit ihm sprechen“
„Das hatte ich befürchtet“
Sie schmunzelte.
„Es ist wie du schon sagtest, du kannst mich nicht davon abhalten“
Leon lachte.
„Überreden kann ich dich vielleicht nicht, dich davon abhalten könnte ich allerdings schon“
Sie funkelte ihn von der Seite her an.
„Das würdest du nicht wagen....“
Er hob beschwichtigend eine Hand vom Lenkrad.
„Entspann dich. Du kennst mich doch. Denkst du wirklich ich würde dich so hintergehen?“
Claire zuckte mit den Schultern.
„So gut kennen wir uns auch wieder nicht. Hin und wieder ein Treffen das im Bett endet, ist nicht unbedingt eine vertrauenswürdige Bekanntschaft“
Wow... das hat gesessen, dachte Leon perplex und bitter.
Er konnte nicht gerade sagen das sie damit im Unrecht war. Trotzdem, es tat schon ein bisschen weh.
Ich kann es ihr wohl nicht verübeln. Jedes Mal wenn sie versucht die Beziehung zu vertiefen, ziehe ich mich zurück oder blocke sie ab... Und jetzt darf ich mich wohl oder übel nicht wundern...
„Ich verspreche dir dass ich dich nicht zurückhalten werden“, sprach er schließlich etwas tonlos.
„Gut“

Die Straße endete direkt vor dem Herrenhaus.
Es war ein wenig seltsam. Es wirkte einsam und verloren. Nicht nur dadurch das es weit ab vom Rest der Zivilisation lag. Es gab keine Zäune, keine Gartenanlage, keine Auffahrt. Nur die Straße und das Herrenhaus an deren Ende. Wachleute sah er keine. Es kam ihnen auch niemand entgegen, als sie den Wagen parkten und ausstiegen.
Rundherum war nur grünes Gras, über ihnen der graue Himmel. Und hinter dem Haus, unten am ende des Steilhanges, schlug das Meer rauschend und schäumend gegen den Fels.
„Was jetzt? Klingeln wir?“, fragte Claire.
Agent Kennedy nickte und schritt ihr voran auf die Haustür zu.
Eine wuchtige Doppeltür. Am Klingelschild stand kein Name. Ein einsamer Knopf aus Messing.
Leon drückte auf die Klingel. Sie hörten den Ton. Ein tiefes Klingen das bis nach draußen hallte.
Es geschah nichts. Auch nach dem zweiten Klingeln passierte nichts.
„Je nachdem ob der Alte allein ist und wie gut er zu Fuß ist, sollten wir vielleicht drei Stunden Wartezeit einrechnen. Das Haus ist ziemlich groß“, spöttelte Claire.

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Zoe Wesker

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Freitag, 30. Oktober 2015, 16:38




Kapitel.15

Wesker watete bereits durch das Wasser das ihm im zweiten Stockwerk bis zu den Hüften stand. Zoe war zögerlich auf dem letzten Absatz der Treppe vor dem Wasser stehen geblieben.
Er drehte sich zu ihr herum.
„Was ist?“
„Wir wissen doch gar nicht was da alles im Wasser ist“, murrte sie unwillig.
„Ich werde auf dich aufpassen“
Zoe verschränkte die schlanken Arme vor der Brust.
„Ach ja? Du siehst doch auch nicht was unter der Oberfläche ist“, entgegnete sie wenig begeistert.
Albert seufzte.
„Wir haben jetzt wirklich keine Zeit für so was. Komm schon Zoe“
Widerwillig, fast schon trotzig, machte sie den ersten Schritt ins Wasser. Es war kalt. Langsam arbeitete sie sich vorwärts.
Da sie kleiner war als Wesker, reichte ihr das Wasser fast bis zur Brust.
„Das ist kalt... und ekelhaft“, murrte Zoe.
„Wir beenden die Sache so schnell wie möglich. Dann gehen wir zurück nach Hause“, sagte er seufzend.
„Aber woher wusste deine Schwester wo sie uns findet? Krauser hat mich direkt aus dem Haus geholt. Sie wussten wo wir waren. Trent oder einer seiner Männer muss geplaudert haben“
Wesker hielt inne als er gerade aus dem Fenster steigen wollte. Daran hatte er bisher nicht denken wollen. Aber Zoe hatte vermutlich recht. Niemand außer Trent und den Männern die er für den Bau des Hauses beauftragt hatte, wusste davon. Und soweit Albert informiert war, lebte von den Bauarbeitern niemand mehr. Jedenfalls hatte Trent das behauptet. Wenn dies stimmte, war Trent der einzige der sie verraten haben könnte.
Das waren keine guten Neuigkeiten.
Trent wusste alles über ihn, könnte ihn jederzeit an die Behörden verraten. Generell war James Trenton Darius jemand mit dem selbst Wesker sich nicht gern anlegte.
„Was ist los?“, fragte Zoe besorgt und verwirrt.
Albert realisierte, dass er stocksteif dastand und durch sie hindurch gestarrt hatte, wie in Trance.
Er schüttelte den Kopf als müsse er lästige Gedanken loswerden.
„Erst werden wir Alex los. Später denken wir über Trent nach“, meinte er schließlich und wandte sich wieder dem Fenster zu.
„Komm jetzt“


Das Brüllen und Beben im Haus hatte aufgehört. Scheinbar hatte das Monster sein Interesse an der Beute verloren und aufgegeben.
„Ist es weg?“, fragte Rebecca ihren Begleiter flüsternd.
Chris zuckte mit den Schultern.
„Ich weiß nicht. Wir sollten uns noch eine Weile ruhig verhalten“, schlug er vor.
Leise schlich er an eines der Fenster und blickte hinaus.
Unten im Wasser sah er den unangenehm vertrauten Panzer mit den Stacheln aus dem Wasser ragen. Das Ding schien seine Kreise um das Haus zu ziehen. Entweder hatte es das Haus verlassen und suchte draußen nach ihnen oder es waren mehrere von diesen Dingern unterwegs.
Beide Optionen gefielen ihm nicht. Die dritte wäre das es darauf wartete das sie das Gebäude wieder verließen.
Chambers tauchte neben ihm auf. Sie sah was er sah und unterdrückte einen Fluch. Sie hatte wahrscheinlich ganz ähnliche Gedanken wie Redfield.
Sein Blick wanderte durch die kahlen Räumlichkeiten.
So viel zum Thema etwas nützliches zu finden...
In diesem Haus war einfach gar nichts. Es war einfach nur ein leeres Haus.
Rebecca folgte seinem Blick und seufzte leise.
„Ein Feuer oder trockene Klamotten können wir wohl vergessen“, meinte sie mit leiser Stimme.
Chris nickte genervt. Ihm war kalt, seine Finger waren so klamm das er sie kaum bewegen konnte und das Pochen in seinem Bein nervte ihn gewaltig.
Chambers bläulichen Lippen nach zu urteilen, ging es ihr nicht viel besser.
Redfield rieb die Hände aneinander in der Hoffnung sie aufzuwärmen und Steifheit aus den Fingergliedern zu bekommen. Es brachte nicht sehr viel. Sein ganzer Körper war kalt. Seine Uniform klebte nass triefend an seiner Haut.

Rebeccas Zähne klapperten leise aufeinander. Sie versuchte es zu unterdrücken, aber sie fror so erbärmlich. Ihre Muskeln zitterten. Automatisch kämpfte ihr Körper gegen die Kälte. Es war Hochsommer und trotzdem war es so verdammt kalt. Vielleicht befanden sie sich weiter weg von zu Hause als erwartet.
Chambers spürte wie Chris sie beobachtete und wandte sich ihm wieder zu.
„Wir müssen uns dringend aufwärmen“, sagte sie ernst.
„Ich weiß. Aber womit? Es gibt hier... einfach nichts, nur kahle Wände“
Rebecca machte ein betretenes Gesicht.
„Ich weiß. Immerhin sind wir hier vor dem Wind geschützt. Aber das wird nicht reichen. Wenn es nicht bald wärmer wird, werden wir uns ernsthaft unterkühlen“, gab sie schließlich zurück.
Chris zuckte mit den breiten Schultern.
„Irgendwelche Vorschläge?“, hakte er nach.
„Nun ja. Wir müssten aus den nassen Klamotten raus und sie trocknen. Aber hier gibt es nichts zum trocknen und wir haben keine Ersatzkleidung“
Redfield kratzt sich mit nachdenklich zusammengezogenen Brauen am Hinterkopf.
„Wir könnten die Klamotten ausziehen und eine Ecke suchen in der es ordentlich zieht, wo der Wind durchpfeift“, gab er unsicher von sich.
Rebecca blickte ihn von der Seite her an.
„Du willst dich ernsthaft nackt in diesem Haus in eine Ecke setzen und deine Uniform im Wind flattern lassen?“, fragte sie spöttelnd.
Chris lachte.
„Von wollen kann keine Rede sein. Wenn dir was besseres einfällt klär mich auf“
„Die Kleidung wird so niemals in absehbarer Zeit trocken werden, Chris“
Wieder zuckte Redfield mit den Schultern.
„Wie gesagt, wenn du Ideen hast, ich bin ganz Ohr“
Rebecca seufzte müde.
„Nein, ich hab keine Ideen. Trocken bekommen wir unsere Klamotten hier nicht, nicht bei dem kaltfeuchten Klima das hier herrscht. Aber wir könnten sie zumindest auswringen. Wir sind tropfnass.“
Chris nickte.
„Na ja, dass ist doch schon mal was“, meinte er schulterzuckend.
Rebecca öffnete den Reißverschluss ihrer Weste und zog sie aus. Für einen Moment starrte Chris sie einfach nur an.
„Was ist?“, fragte sie etwas mürrisch.
Redfield nuschelte: „Nichts“, und zog sich in eine andere Ecke des Raumes zurück.
Er wandte ihr den Rücken zu und begann ebenfalls sich zu entkleiden.
Nach einer Weile konnte er hinter sich hören wie sie die Flüssigkeit aus dem Stoff ihrer Kleidung presste. Er hörte Wasser auf den Betonboden tropfen.
Chris hatte sich bereits bis auf die Boxershorts ausgezogen, als er sich umdrehte und meinte: „Soll ich dir vielleicht die Kleidung auswringen? Ich habe mehr Kraft in den Hän...“
„Chris!“, rief Chambers empört aus.
Eilig hob er den Finger an die Lippen und drehte sich wieder um.
„Tut mir leid, ich habe nicht nachgedacht. Aber du darfst nicht so schreien, das Monster ist noch in der Nähe“
Sie war komplett nackt gewesen. Chris hatte nur einen kurzen Blick auf sie werfen können, aber dieses Bild würde er so schnell nicht vergessen.
Ihre zierliche, nackte Gestalt vor dem Hintergrund dieser kahlen, trostlosen Wände. Sie war wirklich zierlich, zart. Kleine aber hübsche runde Brüste, eine schmale Taille.
Redfield versuchte das Bild vorübergehend zu verbannen. Seine Gedanken schlugen seltsame Wege ein, die hier und jetzt sehr unpassend waren.
„Ja, dass ist keine schlechte Idee. Du hast mehr Kraft als ich“, sagte sie schließlich mit leiser, schüchterner Stimme.
„Bring sie mir rüber, ich drehe mich nicht noch mal um, keine Angst“, versicherte er ihr.
Das sollte er im Moment auch nicht, stellte er fest als er an sich herunter sah. Die verräterische Beule in der Boxershorts würde vermutlich den falschen Eindruck erwecken. Oder schlimmer noch, den Richtigen.
Chris hörte wie sie auf nackten Füßen näher kam und ihre Kleidung neben ihm ablegte.
„Meine Unterwäsche mache ich aber selbst“, merkte sie an.
„Klar“, murmelte er und hob ihre Klamotten vom Boden auf.
„Was ist wenn jetzt jemand kommt? Jetzt wo wir so nackt dastehen?“, fragte sie unsicher.
„Das würde keinen Unterschied machen, wir sind so oder so unbewaffnet.
„Wegrennen wäre dann aber schwierig, ohne Schuhe“, meinte Chambers mit einem unsicheren Lachen.

Stone, Luciani und Vester waren tiefer in den Kaninchenbau vorgedrungen. Es gab eine Menge Abzweigungen aber erstaunlich wenige Türen. Die paar Türen die sie bisher gefunden hatten, waren alle verschlossen.
Sicherheitstüren aus Metall, sie zu öffnen war ohne entsprechende Hilfsmittel nicht möglich. Der Captain hatte das Wundermittel aus der Tube bereits an der Luke verbraucht.
„Ich fühle mich nicht wohl dabei das Harper zurück bleibt“, murmelte Raymond.
„Er bleibt nicht zurück, wir holen ihn sobald wir etwas gefunden haben um ihn zu transportieren“, erinnerte ihn der B.S.A.A Captain.
Luciani nickte.
„Ja, aber ich weiß was Ray sagen will. Es könnte eine Menge passieren währen wir weg sind und er allein am Boden liegt“
Stone seufzte.
„Ja. Das ist mir bewusst. Aber der Doc hatte recht, ihn zu tragen wäre zu gefährlich. Wir könnten unsere Anzüge beschädigen“
„Einer von uns hätte bei ihm bleiben sollen“, warf Luciani ein.
Wieder seufzte Stone.
„Wir werden nur einen sicheren Ort suchen wo wir die Anzüge ausziehen können, dann holen wir ihn“
Agent Vester dachte das Gleiche wie sein Kollege, aber er schwieg. Die ganze Situation wirkte surreal. Wie war es dazu gekommen das er mit ein paar anderen Männern in einem unbekannten Bunker festsaß? In einer Stadt die zuvor mit einer nuklearen Bombe platt gemacht und besagter Bunker befand sich unter den Straßen jener Stadt, den verstrahlten Ruinen von Raccoon City.
Der Stoff aus dem Albträume sind...
Sie fanden Blutspuren unterschiedlicher Art. Ein paar davon schien schon etwas älter zu sein, einige Stunden teilweise auch Tage alt. Andere allerdings waren noch ziemlich frisch.
Stone kniete sich vorsichtig neben eine kleine, relativ frische Blutlache. Sein Anzug raschelte und knisterte bei jeder Bewegung.
„Ihre Männer vermutlich“, brummte Parker.
Der Captain nickte stumm.
„Sie sind also hier entlang gekommen. Sie scheinen eine Weile hier gelegen zu haben, dadurch hat sich die Lache angesammelt. Hier drüber ist eine Schleifspur aus Blut. Wie es aussieht wurden sie schließlich weggeschafft“, murmelte Vester den Tatort analysierend.
„Vielleicht hat es aber auch nur einen erwischt. Es ist nur eine Schleifspur“, hoffte Stone.
„Aber wir haben sie beide schreien hören“, merkte Luciani düster an.
Stone blickte auf seine Sauerstoffanzeige und sagte: „Uns läuft die Zeit davon. Wir müssen eine Transportmöglichkeit finden und einen Raum wo wir die Anzüge loswerden können“

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Montag, 2. November 2015, 17:24



Kapitel.16.

Natürlich hatte ihnen niemand die Türen geöffnet, wie sollte es auch anders sein.
Leon und Claire waren durch eine Art Kellerfenster in das Gebäude an der Küste eingestiegen. Es roch muffig, was sie verwunderte. Das Haus konnte noch nicht sehr lange hier stehen. Spencer hatte es vermutlich in den letzten zehn Jahren Bauen lassen, aber der Keller roch bereits wie ein alter Friedhof. Vermutlich war die Isolierung des Hauses nicht sehr gut. Das Wasser welches in die Wände einsickerte, war möglicherweise der Grund für den modrigen Geruch.
„Was jetzt?“, fragte Claire leise.
Kennedy drehte sich zu ihr herum und antwortete: „Wir suchen Spencer“
„Was ist wenn er doch nicht hier ist?“, hakte sie unsicher nach.
„Er ist hier. Irgendwas ist hier allerdings faul“
Claire fragte sich woher er das wissen wollte, doch sie schwieg und folgte ihm durch das Kellergewölbe.
Es gab viele schmale Gänge, Abzweigungen.
Gedämpft hörten sie das Rauschen des Meeres durch die steinernen Wände.
Im Wagen hatte Winchester ihnen Ausrüstung hinterlegt. Waffen, Munition, Taschenlampen, Messer.
Es gab hier unten keine Fenster und bisher hatten sie auch keine Lichtschalter gefunden oder Lampen gesehen. Allgemein schien dieses Gewirr aus Tunneln keinem wirklichen Zweck zu dienen. Bisher waren sie nicht an einer einzigen Tür vorbeigekommen.
Leon hatte seine Taschenlampe eingeschaltet und ging voraus. Claire blieb dicht hinter ihm.
Es war gruselig hier unten, selbst das dumpfe Geräusch des Meeres klang unheimlich.
Nach einer gefühlten Ewigkeiten kamen sie an eine grobe Steintreppe die schlicht in den Fels geschlagen zu sein schien. Am oberen Ende dieser Treppe war eine Tür. Unter dem Türschlitz drang etwas Licht in das dahinterliegende Dunkel zu ihnen.
„Das sieht doch schon mal vielversprechend aus“, murmelte Leon flüsternd.
Claire stimmte ihm in Gedanken zu, sie konnte es nicht erwarten aus dem Keller heraus zu kommen.
Die Tür oberhalb der Treppe war unverschlossen. Leon schaltete die Taschenlampe aus und drückte die Tür vorsichtig auf.

Die beiden fanden sich in einer großen Küche wieder. Edel eingerichtet, teures Mobiliar im Landhausstil. Eine gigantische Kochinsel in der Mitte.
In einem Flur hinter der Küche tickte eine große Standuhr geräuschvoll vor sich hin.
Ansonsten war es im Haus gespenstisch still.
Leon gab Claire ein Zeichen ihm zu folgen, was sie auch tat. Sie kamen an der lächerlich großen Standuhr vorbei, liefen weiter durch einen breiten Flur. Schließlich fanden sie einen weiteren Raum, ein riesiger Saal. Der Raum war so groß das die Einrichtung darin seltsam verloren wirkte. Antike Möbel, Sessel und Sofa, einige Bücherregale aus dunklem Holz. Am Kopfende der Halle befand sich ein gigantischer offener Kamin in dem ein Feuer knisterte. Vor jenem Kamin stand ein großer Ohrensessel aus dunkelbraunem Leder. Er war so groß das sie den Kopf nicht sehen konnten. Aber sie sahen die Beine und Füße eines Mannes. Neben dem Sessel stand eine Sauerstoffflasche. Ansonsten schien niemand hier zu sein.
Langsam auf leisen Sohlen näherten sich die beiden dem Sessel, erreichten ihn schließlich.
Dort saß kein Geringerer als Ozwell E. Spencer. Der Schlauch der Sauerstoffflasche hing an seiner Nase. Der Alte Mann war gebrechlich, offensichtlich. Seine hagere eingesunkene Gestalt war faltig, seine Haut wirkte dünn wie Papier. Man konnte regelrecht jede Ader durchscheinen sehen.
Sein schütteres, dünnes, graues Haar, war fein säuberlich gekämmt worden. Unter einem schwarzen Morgenmantel aus Seide, trug der Alte einen ebenfalls seidenen, schwarzen Pyjama.
Das flackernde Licht des Kaminfeuers warf zuckende Schatten auf sein eingefallenes Gesicht.
Spencer neigte den Kopf leicht zur Seite um die beiden anzusehen die hereingekommen waren. Er schien weder überrascht noch erschrocken zu sein. Seine dunklen Augen waren das einzige an ihm das noch wach und lebendig wirkte.
„Ich habe mich schon gefragt wo Sie bleiben“, sagte er mit rauer, trockener Stimme. Brachte die Worte nur langsam hervor. „Ich dachte schon Sie hätten sich in den Kellergewölben verlaufen. Sie wären nicht die ersten die da unten versauern“
„Sie haben uns erwartet?“, fragte Claire perplex die auf der anderen Seite des Stuhl stand.
Spencer wandte langsam den Kopf in ihre Richtung.
„Sicher. Ich stelle doch nicht so ein Haus auf und installiere keine Überwachungskameras oder Alarmanlagen“, gab er mit einem gurgelnden Lachen zurück.
Leon und Claire wechselten einen kurzen, unsicheren Blick.
„Wir wollen mit Ihnen über Umbrella sprechen und Raccoon City“, sagte Agent Kennedy schließlich.
„Das habe ich mir schon gedacht“, gab er süffisant zurück „Die Sache ist die. Ich habe Sie nicht eingeladen und auch keine Lust mich mit Ihnen zu unterhalten“
„Sie werden uns gefälligst Rede und Antwort stehen“, knurrte Claire mit unverhohlener Wut.
Wieder lachte Spencer.
„Du bist ein hübsches Mädchen, aber sehr clever bist du nicht, Claire“, gab er spöttisch zurück.
„Woher wissen sie...“
„Redfield. Die kleine Schwester von Christopher“, unterbrach der Alte sie mit seiner heiseren, rauen Stimme.
Amüsiert betrachtete er ihr verwirrtes Gesicht.
„Mein Sohn hält mich auf dem Laufenden. Na ja, dass hat er jedenfalls, bis er mir in den Rücken fiel“
„Sohn? Laut den Unterlagen sind Sie unverheiratet und kinderlos“, brummte Leon.
„Nicht mein leiblicher Sohn. Mein Ziehsohn. Ich hatte viele davon, aber nur zwei haben überlebt. Albert und meine Tochter Alex. Jedenfalls glaube ich das sie noch leben“, sprach Spencer und schien sich für einen Moment in seinen Gedanken zu verlieren.
„Albert Wesker. Also ist es war, er stand tatsächlich in Verbindung mit Umbrella“, sagte Leon zornig und stellte sich vor den Alten.
Spencer hob den Blick und lachte den Agenten an.
„Verbindung? Er wurde bei Umbrella erschaffen! Eines meiner Wesker-Projekte. Er war ein Meisterwerk! Aber das Problem bei Dingen denen man einen eigenen Willen zugesteht ist, dass sie einem schnell entgleiten können. Mein eigener Sohn hat mich verraten und alles was ich erschaffen habe“
Claire knirschte mit den Zähnen und murrte sarkastisch: „Ja, ich vergehe vor Mitleid“
Spencers Augen wanderten zu ihrem hübschen Gesicht, sein Blick schien ihren Schädel durchbohren zu wollen.
„Er ist es den ihr sucht. Raccoon City, dass was dort passierte, ist sein Werk. Er wollte Umbrella ausliefern. Die Konkurenz hat ihn gekauft. Meinen loyalen Sohn. Jedenfalls habe ich das so gehört“
„Aber Umbrella hat den Virus hergestellt oder was immer es auch ist“, beharrte Kennedy.
Spencer nickte.
„Ja. Es war ein Projekt das Albert zusammen mit seinem Kollegen in unseren Laboren ausgearbeitet hat. Der T-Virus. Birkin und er haben viele Jahre daran gearbeitet“
Leon horchte auf.
„William Birkin?“, hakte er nach.
„Ja. Sie kennen ihn?“
Kennedy machte ein düsteres Gesicht.
„Ich kenne seine Tochter, Sherry“
„Ach ja, die kleine Sherry. Ich erinnere mich an sie. Wie geht es ihr?“
„Sie ist in Sicherheit“, brummte Leon.
Spencer nickte geistesabwesend.
„Gut. Ja das ist gut. Aber sie wird als Waise aufwachsen. So viel ich gehört habe, haben ihre Eltern es nicht geschafft“
Leon spürte eine herbe Bitterkeit in sich aufsteigen. Sie mochten für Umbrella gearbeitet haben, aber für Sherry tat es ihm leid.
„Wo ist Wesker jetzt?“, fragte Claire.
„Wie ich schon sagte, clever bist du nicht. Vielleicht aber auch nur taub. Wie ich schon sagte hat er mich verraten, ich weiß nicht wo er ist“
Claire starrte voller Wut auf das gebrechliche, alte Wesen im Sessel.
„Sie verschweigen uns doch etwas!“, beharrte sie energisch.
„Alles was ich weiß ist, dass er nicht allein unterwegs ist. Er hat eine junge Frau bei sich. Eine hübsche Brünette. Man sagte mir auch wer sie ist“
Leon schnaubte.
„Das wissen wir bereits. Ihr Name ist Zoe Marsters“
Spencer lächelte.
„Korrekt, junger Mann“


Wesker griff nach Zoes Arm und zog sie aus dem Wasser auf das Flachdach das sie sich fürs Erste für eine Verschnaufpause ausgesucht hatten. Sie war außer Atem, hatte kaum noch einen weiteren Zug machen können.
„Wie ich schon auf dem Trainingsgelände sagte, du musst an deiner Ausdauer arbeiten“, merkte er an und sah sich um.
„Du kannst mich mal, Darling“, murrte sie atemlos und ließ sich auf den Hosenboden sinken.
„Später. Jetzt haben wir andere Dinge zu erledigen“
Zoe rollte mit den Augen, musste aber doch gegen ihren Willen grinsen. Sie wandte sich hastig ab, damit er es nicht sah. Aber Albert war ohnehin damit beschäftigt sich die Umgebung anzusehen.
„Wo sollen wir nach deiner Schwester suchen?“, fragte sie schließlich.
„Sie wird in einem Bunker sein, etwas unterirdisches schätze ich. Sie hatte schon immer einen Faible dafür unter Tage zu arbeiten“
Zoe schnaubte.
„Oh gut, ich dachte schon es wird schwer werden sie zu finden“, sagte sie sarkastisch.
„Ich liebe es wenn du sarkastisch bist“, erwiderte er trocken.
„Falls du es noch nicht bemerkt hast, das Land steht unter Wasser und so schnell wird sich das nicht ändern. Wie sollen wir da den Zugang finden? Vielleicht ist der Bunker auch vollgelaufen und die Irre ist abgesoffen“
Wesker lachte leise.
„Das wäre erfreulich, aber so viel Glück haben wir sicher nicht. Alex ist wie Unkraut oder Kakerlaken. Schwesterherz geht nicht so leicht kaputt“
Er hielt inne als er in der Ferne etwas sah. Zwei Gestalten bewegten sich im Wasser. Eine flüchtete vor einem von Alex Spielzeugen, die andere schien dem Verfolger zu folgen.
„Na wenn das nicht Chambers und Redfield sind“, brummte er amüsiert.
Zoe sah sich hastig um.
„Was?! Wo?!“
„Sie sind in das Haus dort drüben geflüchtet“
Ein Brüllen ertönte.
„Oh Gott! Was ist das?!“
„Eines von Alex heißgeliebten Haustieren“
Albert und Zoe beobachteten eine Weile das Geschehen, wie das Monster die Wand einriss um in das Gebäude zu kommen. Schließlich kam es wieder heraus und umkreiste schwimmend das Haus.
„Sind die beiden tot?“, fragte Zoe tonlos.
Wesker schüttelte den Kopf.
„Nein. Der Jäger umkreist seine Beute noch. Siehst du? Vermutlich konnten sie sich im Haus verstecken, oder er kommt nicht an sie heran. Hätte er sie getötet, würde er weiter ziehen“
„Was ist wenn dieses Ding uns sieht?“, wollte sie nervös wissen.
„Dann haben wir ein Problem“, gab Albert trocken zurück.
Zoe blickte auf das seltsame unförmige Ding das immer noch das Gebäude umkreiste.
„Was machen wir jetzt?“
Wesker setzte sich neben sie.
„Warten. Das Monster wird es irgendwann aufgeben und nach neuer Beute suchen. Dann schwimmen wir rüber“
Zoe blinzelte.
„Warum? Das Spiel besteht nicht mehr. Wir müssen sie nicht töten“
Der ehemalige S.T.A.R.S Captain nickte langsam.
„Das stimmt. Aber sie könnten etwas wissen, etwas das uns hilfreich sein könnte. Ich habe vor alle Informationen aus den beiden herauszuquetschen die sie zu bieten haben“
Zoe seufzte leise.
„Ist das wirklich nötig, Albert?“
Er wandte ihr den Kopf zu.
„Willst du hier weg oder nicht?“
„Natürlich, dass weißt du! Aber wieso sollten die beiden mehr wissen als wir?“
„Wir wissen nicht ob sie vielleicht mehr Informationen haben als wir. Aber wir werden es nicht herausfinden wenn wir sie nicht danach fragen“, gab er murrend zurück.
Zoe glaubte nicht das Wesker vorhatte Chambers und Redfield höflich zu fragen, ganz im Gegenteil. Aber sie wollte hier weg, um jeden Preis. Und er schien zu wissen was zu tun ist.
„Wir werden aber keine Gewalt anwenden die nicht von Nöten ist“, beharrte sie.
Ihre grünen Augen hefteten sich strengen Blickes auf sein fein geschnittenes Gesicht.
„Ich bin den beiden bereits begegnet“, gab er gepresst zurück.
Überrascht sah sie ihn an.
„Und sie... leben noch“, stellte sie fest.
Wesker nickte.
„Weil ich wusste das es dir lieber wäre wenn ich sie nicht töte“, gab er schließlich widerwillig zu.
Zoe lächelte.
„Du hast sie wegen mir am Leben gelassen?“
„Ja. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob sie diesen Gefallen erwidert hätten“, brummte er säuerlich.

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Wesker's Lady (25.09.2018)

Zoe Wesker

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Sonntag, 8. November 2015, 19:01



Kapitel.17

Rebecca und Chris hatten ihre Kleidung wieder angezogen. Der Stoff war natürlich immer noch feucht. Aber wenigstens tropften sie nicht mehr.
Sie saßen nebeneinander mit dem Rücken an die Wand gelehnt. Hin und wieder hatte Chris einen Blick aus dem Fenster geworfen. Das Monster hatte aufgehört zu kreisen. Jedenfalls sahen sie es nicht mehr.
„Unser Verfolger scheint keine Lust mehr zu haben“, murmelte Chris nach einem weiteren Kontrollblick.
Chambers stand auf und trat neben ihn.
„Bist du sicher?“
Er schüttelte den Kopf.
„Nein. Aber ich habe ihn schon eine Weile nicht mehr gesehen. Vielleicht sucht er sich neue Beute oder hat etwas anderes entdeckt. Ich weiß nicht wie diese Dinger ticken“
Rebecca seufzte müde.
„Hoffen wir einfach das es nicht wieder auftaucht“
Redfield nickte.
„Was machen wir jetzt?“, fragte sie ihn.
„Keine Ahnung. Im Moment sind wir sicher, aber wir können nicht ewig hier bleiben. Aber andererseits - wohin sollen wir gehen? Das Wasser wird so schnell nicht verschwinden. Ich bin froh das wir es überhaupt erst hierher geschafft haben“
Chambers kaute eine Weile auf ihrer Unterlippe herum, dachte nach.
Heimlich beobachtete er sie aus dem Augenwinkel. Das verdammte Bild wie sie nackt dagestanden hatte, war in sein Hirn gebrannt. Er kämpfte kontinuierlich damit seine Gedanken beisammen zu halten.
Die Umstände waren alles andere als romantisch und ganz sicher nicht einer erotischen Atmosphäre förderlich. Trotzdem machten seine Gedanken seltsame Sprünge. Der Mensch war schon ein komisches Tier.
„Vielleicht sollten wir darauf warten das jemand kommt“, murmelte sie plötzlich.
Verwundert zog Chris die dunklen Brauen hoch.
„Ach ja? Auf wen denn? Du redest doch nicht von Zoe oder Wesker?“
Unsicher zuckte sie mit den Schultern.
„Die Frau hat schon lange nicht mehr mit uns gesprochen. Das heißt sie hat vermutlich den Kontakt zu uns verloren. Es ist sehr gut möglich das sie uns wegen des Tsunamis nicht mehr überwachen kann. Wenn wir zusammenarbeiten würden, könnten wir vielleicht heil aus der Sache herauskommen“
Chris schnaubte und lief im Zimmer auf und ab.
„Wesker hat uns verraten, wegen ihm sind wir alle fast gestorben. Wir wurden verletzt, durch die Hölle gehetzt und das alles wegen ihm. Du willst ihm doch jetzt nicht ernsthaft vertrauen oder?!“, brachte er verärgert hervor.
Chambers breitete die Arme aus.
„Okay, wenn du etwas besseres weißt, lass es mich hören! Immerhin kennt er sie, er weiß sicher mehr als wir“
Chris sah sie verwirrt an.
„Was? Wen kennt Wesker?“
Rebecca hielt ihr Armband in die Höhe.
„Er kennt die Irre die uns hierher verschleppt hat. Sie ist seine Schwester“
Redfield starrte sie einen Moment einfach nur an.
„Du verarschst mich...“
Sie seufzte.
„Chris, wieso sollte ich darüber Witze machen?“
„Seine Schwester also...“, murmelte er vor sich hin „Wieso zum Teufel will sie ihn tot sehen? Vielleicht ist das eine Finte, vielleicht arbeiten sie zusammen. Könnte alles nur Show sein“
„Ist es nicht“, widersprach Rebecca ihm „Ich erwähnte ja bereits das ich ihm über den Weg gelaufen bin. Er hat mich nicht getötet. Er hat mich verschont mit der Begründung das Zoe nicht wollen würde das er mich tötet. Das er wegen Zoe hier ist um sie zu befreien ist also wahr. Wenn wir ihm helfen Zoe zu befreien, dann hilft er vielleicht auch uns“
Redfield schüttelte ungläubig den Kopf.
„Ich weiß nicht. Das könnte ebenso zum Spiel gehören“
Rebecca verdrehte die Augen.
„So langsam klingst du paranoid, Chris. Wieso sollten sie so einen Aufwand um uns machen? Wenn du mich fragst sind wir nur als Beiwerk hier“
Eigentlich klang das Ganze wahrscheinlicher als das was Redfield befürchtete, trotzdem schmeckte ihm die Sache nicht. Wesker wollte er einfach nicht trauen, nicht nach allem was passiert war.
„Und warum macht sie so ein Affentheater um Wesker und Marsters?“, hakte er widerwillig nach.
„Sie sind Geschwister und offensichtlich hat er sie sehr verärgert. Ich weiß nicht womit, aber es ist was persönliches. Außerdem hat die Frau einen an der Waffel“, gab sie lakonisch zurück.
Chris lachte humorlos.
„Letzteres trifft in jedem Fall zu, so viel ist sicher“
„Da widerspreche ich euch nicht“, tönte Weskers Stimme.
Die beiden fuhren herum. Auf dem obersten Treppenabsatz der ins Zimmer führte, stand Wesker. Neben ihm, Rekrutin Marsters.
„Hi“, sagte sie mit einem unsicheren Lächeln und winkte.


Endlich.
Nach einer Ewigkeit hatten sie eine Tür gefunden die sich öffnen ließ. Die Geigerzähler blieben leicht zitternd im neutralen Bereich.
Captain Stone blickte auf seine Sauerstoffanzeige. Die F.B.C Agenten taten es ihm gleich.
Für einen Moment sagte niemand ein Wort.
„Wir können nicht mehr zurück. Das wäre Selbstmord“, sprach Luciani tonlos.
Sie hatten nur noch knappe 20 Minuten Sauerstoff zur Verfügung. Der Weg zurück zu Harper war zu lang und sie hatten noch nicht einmal eine Transportmöglichkeit gefunden.
Raymond schwieg, ihm fehlten die Worte. Er fühlte sich elend. Er versuchte nicht daran zu denken, wie früher oder später Harper verzweifelt nach Luft schnappen würde. Vester wollte sich nicht vorstellen wie der Doc in Panik den Helm seines Anzugs von seinem Kopf riss und die volle Dosis an radioaktiver Strahlung abbekam. Aber das Bild tauchte automatisch in seinen Gedanken auf.
„Wir können ihn nicht einfach da liegen lassen“, sagte er so leise dass die anderen ihn kaum hörten.
„Wir müssen. Wir können ihn nicht retten. Jeder der zurück geht, stirbt mit ihm“, sprach Stone mit belegter Stimme.
Parker schloss die Tür hinter ihnen, durch die sie gekommen waren. Er wandte sich den beiden anderen Männern zu und fragte: „Meint ihr er hatte noch Hoffnung? Oder glaubt ihr er hat es vielleicht sogar geahnt, dass es so kommen würde“
Der Captain zuckte mit den breiten Schultern.
„Etwas von beidem schätze ich. So wäre es mir jedenfalls vermutlich ergangen“, antwortete er „Aber wir sollten jetzt die Anzüge loswerden. Die Dinger sind kontaminiert, also müssen wir sie nach dem Ausziehen so weit wie es geht von uns entfernen“
„Hier ist noch eine Tür“, sagte Luciani und öffnete besagte Tür.
Es handelte sich um ein Badezimmer.
„Nein, das werden wir vielleicht noch brauchen“, warf Raymond ein.
„Wir leeren einen der Aktenschränke aus, Stopfen die Dinger rein und stellen den Schrank auf den Flur. Was adäquateres fällt mir nicht ein. Uns fehlt einfach das nötige Equipment. Das wir hier festsitzen würden, war nicht geplant“, meinte Stone schließlich.
Niemand behagte diese Situation. Aber sie mussten langsam aber sicher zur Tat schreiten. Also machten sie genau das was Stone gesagt hatte.
Als sie aus den Anzügen raus waren und diese im Aktenschrank auf den Flur gestellt hatten, nahmen sie den Raum erst einmal richtig in Augenschein.
Vester blickte sich um.
Sie befanden sich in einem Büro. Zumindest sah es danach aus. Es gab einen Schreibtisch mit Computer, Papierkorb, Aktenschränke.
„Vielleicht finden wir hier ein paar Antworten. Wenn wir Glück haben, ist die Leitung nach außen von diesem Computer noch intakt. Ich meine das hier ist ein Bunker. Die Chancen stehen nicht schlecht das alles hier an ein gesichertes Netz gehängt ist. Leitungen tiefer unter der Erde, damit sie nicht beschädigt werden können“
Stone nickte.
„Sehen wir uns um“


Spencer erholte sich gerade von einem kleinen Hustenanfall, als er sich seinem Sessel ein wenig aufrichtete und mit rauer Stimme sagte: „Alles was ich weiß, ist dass Alex, Alberts Schwester, eine Insel erworben hat. Das war vor einigen Monaten. Das war das letzte was ich von ihr gehört habe“
„Welche Insel? Wo?“, fragte Leon harsch.
Der Alte lächelte.
„Dort drüben auf dem Kaffeetisch liegt eine Karte. Bringen Sie mir die Karte und einen Stift, dann markiere ich sie“
Claire kam der Aufforderung nach, reichte beides an den alten Mann im Sessel vor dem Kamin.
Angestrengt beugte sich Spencer über das Papier und markierte mit zitternden Fingern einen Punkt auf der Karte.
Als er die Karte an Leon zurück reichte meinte er: „Alex mag keine Fremden. Sie wird Ihnen nicht helfen wollen, egal was sie sagen oder tun. Falls sie etwas weiß, werden Sie sie zwingen müssen es preiszugeben. Sie wird versuchen sie zu töten“
Claire schnaubte: „Wir werden schon mit ihr fertig“
Spencer grinste und enthüllte sein drittes Paar Zähne.
„Na wenn Sie das sagen“
Agent Kennedy blickte ihn ernst an. Er wusste das er den Alten nicht mitnehmen konnte, dafür musste erst mal eine Menge Papierkram erledigt werden und Genehmigungen eingeholt.
„Sie werden zu Hause bleibe. Sie verlassen weder die Stadt noch das Land. Die hiesigen Behörden werden Sie für uns im Auge behalten, Mister Spencer“
Der Alte lachte. Sein Lachen ging in einen Hustenanfall über der ihn eine ganze Weile beschäftigt. Nach einer gefühlten Ewigkeit holte Spencer Luft.
„Keine Sorge, ich gehe nirgendwo mehr hin. Ich habe vielleicht noch ein paar Tage, dann ist der Spuk vorbei“, raunte er.

Um das Gebäude zu verlassen, konnten sie dieses Mal die Vordertür benutzen. Als Clair und Leon in den Wagen gestiegen waren, entfaltete die Rothaarige die Karte und fragte: „Glaubst du ihm?“
Leon seufzte leise.
„Ja. Ich glaube nicht das er uns angelogen hat“
„Wieso?“
Kennedy zuckte mit den Schultern.
„Ist nur so ein Gefühl, mehr oder weniger“
Mit einem Blick auf die Karte sagte sie: „Kanada?! Na toll. Noch eine Weltreise“
„Wie heißt die Insel?“, wollte der Agent wissen.
„Emerald Isle“
Leon griff in die Innentasche seiner Jacke und reichte ihr sein Smartphone.
„Google das mal bitte für mich“
Claire nahm das Mobiltelefon entgegen und suchte nach Informationen.
„Okay. Emerald Isle eine... Phantominsel, unbewohnt. 549 Quadratkilometer Fläche, bewaldet, felsige Küste. Wettertechnisch ziemlich rau und kalt“
„Wie gemacht für jemanden der illegale Projekte betreibt“, murmelte Leon.
„Glaubst du Fred, dein C.I.A Kumpel tut dir noch einmal einen Gefallen?“, fragte Claire mit einem schiefen Lächeln.

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48

Mittwoch, 11. November 2015, 20:28



Kapitel.18

„Wesker“
Chris spuckte den Namen des ehemaligen Captains regelrecht aus.
Albert setzte ein kühles Lächeln auf.
„Du erkennst mich also noch“, spöttelte er.
Rebecca die neben Redfield stand, schien sich komplett verkrampft zu haben. Sie rührte sich nicht, presste nur nervös ihre Lippen aufeinander.
Zoe blickte unsicher von einem zum anderen.
Jetzt wird es interessant...
Chris Körperspannung war kaum zu übersehen, ebenso seine Wut.
Überrascht blickte Zoe auf die Schiene an seinem Bein. Das sah ziemlich professionell aus. Sie erinnerte sich an das Ding das Wesker den „Tyrant“ genannt hatte. Die ehemalige Rekrutin sah das Bild vor ihrem geistigen Auge, wie der Gigant ihre Kollegen angriff. Der Tyrant brach Redfield das Bein. Jetzt trug er diese Schiene. Zoe glaubte nicht eine solche Schiene schon einmal gesehen zu haben. Sie sah schon fast wie eine mechanische Prothese aus. Offensichtlich konnte er mit diesem Ding laufen, ohne Krücken.
Als Zoe aus dem Augenwinkel sah das Alberts Augen glühten, blickte sie nervös zu ihm herüber.
Rebecca gab ein erschrockenes Geräusch von sich, hob sich die Hand vor den Mund, konnte nicht fassen was sie sah.
„Was zum Teufel...“, brachte Redfield hervor.
Marsters seufzte. Das hier würde nicht einfach werden.
Erneut gab Chambers ein erschrockenes Geräusch von sich, doch diesmal blickte sie nicht auf Wesker sondern auf Zoe.
„Dein Armband“, sagte sie stockend „...Es ist rot“
Zoe nickte.
„Ich weiß, aber es ist nichts passiert. Das ist jetzt schon eine ganze Weile so“
"War das nur ein Placebo? Ein Trick?", fragte Rebecca hoffnungsvoll.
Albert schüttekte den Kopf.
"Nein, ich fürchte das Zoes Armband lediglich eine Fehlfunktion hat"
Chris schnaubte.
„Wesker trägt natürlich kein Armband“, knurrte er.
„Ich habe es verloren als der Tsunami mich erwischte“, gab Albert unbeeindruckt zurück.
„Klar. Das glaube ich dir aufs Wort“, entgegnete Redfield sarkastisch.
„Es ist mir vollkommen egal ob du das glaubst oder nicht“, raunte Wesker.
Chris lachte humorlos.
„Da siehst du wie wichtig sie ihm ist. Er hat ihr auch eins von diesen Dingern verpasst“
„Das war er nicht“, warf Zoe verärgert ein.
„Ja, Schätzchen, dass hat ER dir gesagt“
„Nein, die Irre hat mir das gesagt, genau wie euch wahrscheinlich auch“
„Sie ist seine Schwester, die beiden stecken unter einer Decke!“
„Selbstverständlich. Ich mache mit meiner Schwester gemeinsame Sache bei dem Spiel an dessen Ende ich sterben soll. Das ergibt durchaus Sinn“, meinte Wesker trocken.
„Alles Lügen, genau wie im Raccoon Forest. Du hast uns ins Verderben geführt! Die Bravos sind alle tot, bis auf Rebecca“
„Ich habe die Bravos nicht...“
„Das spielt keine Rolle“, unterbrach Chris den ehemaligen Captain „Du wusstest was da vor sich ging oder etwa nicht? Du hättest sie warnen müssen. Aber stattdessen führst du die Alphas noch in das verfluchte Herrenhaus“
Wesker zuckte mit den Schultern.
„Es war nichts persönliches, nur ein Job“
„Nur ein...“, wutschäumend unterbrach Chris sich selbst, ballte die Hände zu Fäusten.
„Ja, nur ein Job“, widerholte Albert kühl.
Von einer Sekunde auf die nächste, stürmte Redfield auf ihn zu.
Wesker wich zur Seite aus, schnell und geschmeidig, zog seinem Angreifer dabei die Füße weg und ließ ihn polternd zu Boden gehen.
Chris schlug hart auf. Als er wieder aufstehen wollte, knickte ihm das Bein mit der Schiene beinahe ein, aber er schaffte es sich wieder aufzurichten.
Die beiden Männer standen einander gegenüber.
Chris fletschte regelrecht die Zähne und Weskers rote Augen glühten.
Verärgert stelle Zoe sich zwischen die beiden Streithähne.
„Okay! Ihr HB-Männchen werdet euch jetzt zusammenreißen! Wir werden gemeinsam diese Verrückte fertig machen und diese Insel verlassen! Wenn ihr euch danach noch an die Gurgel gehen wollt, könnt ihr euch von mir aus gerne die Köpfe einschlagen!“
Chris griff nach ihrer Schulter, wollte sie aus dem Weg zerren. Sie schlug seinen Arm zur Seite und funkelte ihn an.
„ Fass mich gefälligst nicht an!“
„Geh aus dem Weg“, gab er knurrend zurück „Du willst doch nicht zwischen die Fronten geraten oder?!“
„Fass sie noch einmal an und ich breche dir jeden Knochen im Leib“, raunte Wesker.
„HÖRT AUF! SOFORT IHR ALLE!“
Alle drehten sich überrascht zu Rebecca um.
„Ihr Idioten!“, ärgerte sie sich „Wir sitzen hier auf einer Insel mit zahllosen Todesfallen fest, der Mutwilligkeit einer irren Soziopathin ausgeliefert! Habt ihr wirklich gerade keine anderen Sorgen?! Ja, Wesker hat uns verraten, dass ist auch mir bewusst! Aber meine erste Priorität ist es, diesen Wahnsinn hier zu überleben! Rache oder Vergeltung stehen an zweiter Stelle!“
Chris schnaufte säuerlich, wandte sich von Wesker und Zoe ab und schritt an eines der Fenster.
„Also? Was machen wir jetzte?“, hakte Chambers weiter nach.
„Sie hat uns nicht mehr kontaktiert, seit der Tsunami kam“, meinte Zoe schließlich.
„Uns auch nicht“, bestätigte Redfield brummend.
„Aber sie hatte Krauser losgeschickt“, warf Wesker ein.
Chris drehte sich um.
„Und wer ist dieser Kauser nun wieder?“, wollte er wissen.
„Er hat für sie gearbeitet, ein Söldner. Hartes Kaliber“, erklärte Albert.
„Müssen wir uns Sorgen darum machen?“, fragte Rebecca ernst.
Der ehemalige Captain schüttelte den Kopf.
„Nein. Zoe hat ihm den Schädel eingeschlagen“
„Eingetreten“, korrigierte sie ihn.
„Dann kann er ja so ein hartes Kaliber gar nicht gewesen sein“, brummte Chris.
„Danke für die Blumen“, murrte Zoe sarkastisch.
Redfield deutete einen spöttische Verbeugung an, woraufhin sie ihm den Mittelfinger zeigte.
„Hört auf damit“, murrte Rebecca „Reißt euch gefälligst zusammen“
„Also Zoe und ich wissen bisher leider nicht viel. Was habt ihr in Erfahrung bringen können?“
Redfield versuchte Wesker mit Blicken zu töten, während er das Gefühl nicht loswurde, ausgehorcht zu werden nur um dann erneut von ihm verraten zu werden.
„Ich schätze wir wissen auch nicht viel mehr“, seufzte Chambers „Wir wissen nicht wo die böse Schwester sich aufhält oder was sie jetzt vorhat“
„Dann seid ihr ziemlich nutzlos“, sagte Albert unbeeindruckt.
„Fick dich“, knurrte Chris.
„Was habt ihr nur alle mit diesem sinnfreien Satz?“, fragte der ehemalige Captain genervt.


Es war den drei Männern im Bunker tatsächlich möglich gewesen eine Nachricht über den Computer abzuschicken. Allerdings hatten sie noch keine Antwort erhalten.
Das Büro das ihnen als Zuflucht diente, gab ansonsten nicht viele Informationen Preis. Weder in den Aktenschränken noch auf dem Rechner, gab es wirklich verwertbares Material.
„Ja, der Ausflug hat sich gelohnt“, brummte Parker sarkastisch.
Vester war sein Gejammer und die Seitenhiebe leid, die er gerade im Minutentakt abfeuerte. Raymond schwieg also, versucht seinen Kollegen zu ignorieren.
Ja, Luciani hatte recht, die ganze Sache war furchtbar schief gelaufen. Aber sie hatten es wenigstens versuchen müssen. Oder nicht...?
Stone war ebenfalls seit einer ganzen Weile unheimlich still. Er saß hinter dem Schreibtisch und starrte auf den Monitor, wartete auf die ersehnte Antwort auf ihren Hilferuf. Er griff schließlich nach der Maus, klickte eine Weile herum. Als er fluchte wandten die F.B.C Agenten sich ihm überrascht zu.
„Seht euch das an“, brachte Captain Stone tonlos hervor.
Was der B.S.A.A Captain gefunden hatte, waren gespeicherte Aufzeichnungen von Überwachungskameras. Zeit und Datum nach zu urteilen, erst vor kurzem abgespeichert worden. Vermutlich eine automatische Funktion.
Stone klickte sich durch einige Dateien und blieb schließlich an einer hängen.
Was sie sahen war einer der vielen Gänge die sie schon gesehen hatten. Die beiden vermissten B.S.A.A Agenten untersuchten etwas am Boden.
„Das sind meine Leute. Hopkins und Paulsen. Die Aufnahme ist schon über zwei Stunden alt“, sagte der Captain.
„Was machen sie da?“, fragte Parker.
„Sie scheinen etwas gefunden zu haben, ich kann es allerdings nicht erkennen“, murmelte Raymond und starrte angestrengt auf den Monitor.
Vester zuckte zurück, als einer der Männer abrupt von den Füßen gerissen wurde.
Es war kein Gegner zu sehen, kein Mündungsfeuer einer Waffe. Aber der andere Soldat riss seine Waffe hoch und feuerte auf etwas in den Schatten. Geisterhafte erhellten die Schüsse und die hektisch hin und her wackelnde Helmlampe des am Boden liegenden Mannes den Gang.
„Was zum Teufel ist das?!“, fragte Parker entsetzt.
„Sieht aus wie... Schlangen vielleicht?“, mutmaßte Stone unsicher.
Seiner Stimme war anzuhören das er nicht weniger schockiert über den Anblick war.
„Nein, dass ist was anderes“ brummte Raymond „Ich sehe keine Köpfe, außerdem bewegen sie sich zu schnell“
„Hopkins“, brachte Stone tonlos hervor, als der Mann am Boden versuchte sich zu befreien und ein Teil seines Anzugs, samt seinem rechten Arm weggerissen wurde.
Schon nach sehr kurzer Zeit, hörte Hopkins Gegenwehr auf und Paulsen suchte sein Heil in der Flucht. Er rannte aus dem Fokus der Kamera den Gang hinunter, während der tote Hopkins von den schlangenartigen Dingern in die entgegengesetzte Richtung gezogen wurde.
Der B.S.A.A Captain wirkte krank, von einer Sekunde auf die nächste schien er um zehn Jahre gealtert zu sein. Die klaren, entschlossenen Augen wirkten plötzlich sehr müde und in den Schädel eingesunken, als wollten sie sich verkriechen um zu vergessen was sie gesehen hatten. Er starrte auf den Monitor und sagte wenig überzeugt: „Paulsen könnte noch leben“
„Können wir auf aktuelle Aufnahmen zugreifen?“, fragte Vester.
„Ich denke schon. Das System, scheint die Aufnahmen in zwei minütigen Intervallen abzuspeichern“, meinte Stone.
„Dann könnten wir ihn vielleicht finden, falls er noch lebt“
Luciani räusperte sich: „Vielleicht sollten wir auch einen Blick auf Harper werfen“
Stone seufzte müde: „Er wird schon seit einer Weile tot sein, da gibt es nicht viel zu sehen“
Vester konnte verstehen das der Captain kein Interesse daran hatte den -mit so gut wie absoluter Wahrscheinlichkeit toten- Doktor Harper zu sehen. Er fühlte sich schuldig, Raymond fühlte sich ebenfalls verantwortlich. Auch wenn sie kaum eine andere Wahl gehabt hatten, sie hatten den Mann im Stich gelassen. Einem unschönen Tod überlassen. Vielleicht hätte sie es einfach riskieren sollen und ihn tragen. Die Anzüge wären vielleicht beschädigt worden, aber kleinere Risse hätten sie flicken können. Allerdings hätten sie mit Harper im Schlepptau, diesen Raum niemals rechtzeitig vor dem Verbrauch des Sauerstoffs gefunden. Im Gegenteil, durch die Anstrengung hätten sie noch mehr Sauerstoff verbraucht, er wäre ihnen vermutlich noch schneller ausgegangen.
Sie hatten ihn zurückgelassen, damit sie überleben konnten.
„Er wird vielleicht noch leben“ murmelte Raymond „Aber nicht sehr lange. Der Instinkt zu atmen wird ihn vermutlich dazu gebracht haben den Helm abzunehmen. Dadurch hat er die volle Dosis radioaktiver Strahlung abbekommen“
Captain Stone gab ein leises, kaum hörbares, gequältes Geräusch von sich. Sein ebenholzfarbenes Gesicht erblasste so sehr das er fast weiß wirkte.

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Montag, 16. November 2015, 14:18



Kapitel.19

Claire und Leon befanden sich auf einem regulären Passagierflug. Fred hatte diesmal nicht aushelfen können. Sie würden mehrfach umsteigen müssen, bis sie ihr Ziel erreichten. Da es auf jener Insel in Kanada keinen Flughafen gab, mussten sie einen anderen Weg finden um diese zu erreichen.
Claire schlief neben ihm auf ihrem Stiz, tief und fest. Leon beobachtete sie eine Weile. Hungrig hatten sie sich zuvor beide auf das Essen gestürzt das im Flugzeug ausgeteilt worden war. Kurz darauf war die Rothaarige eingeschlafen.
Der Schlafmangel und der Stress forderten ihren Tribut.
Mit einem tiefen Seufzen lehnte Kennedy sich in seinem Sitz zurück und schloss die Augen. Auch er musste noch etwas Schlaf nachholen.
Während er versuchte abzuschalten, geisterte Spencers altes Gesicht und seine heisere Stimme durch den Kopf des Agenten.
Der abtrünnige S.T.A.R.S Captain, Albert Wesker, hatte also eine Schwester.
Der Alte hatte davon gesprochen das Wesker erschaffen wurde, von Umbrella. Er selbst hatte sich als seinen Vater gesehen. Es war die Rede von vielen „Weskerkindern“ gewesen.
Aber nur Albert und seine Schwester Alex lebten noch.
Erneut seufzte Leon, versuchte die Gedanken vorerst zu vertreiben. Er brauchte Ruhe, brauchte den Schlaf.
Es dauerte allerdings noch zwei Stunden, bis er endlich in den ersehnten Dämmerzustand abdriftete.


Der Wind rauschte sanft durch Geäst, Blätter und Büsche.
Es wirkte täuschend friedlich, als wäre das nicht all zu fern liegende Raccoon City nie von einer Seuche heimgesucht worden. Als wäre es nie bombardiert worden um diese Seuche einzudämmen.
Aber das was da im Blickfeld lag, erzählte eine nicht ganz so friedliche Geschichte.
In 800 Metern Entfernung zum Waldrand, lag das Schulgelände.
Soldaten liefen ihre Runden. Einige Zivilisten waren auf dem Schulhof, der provisorisch eingezäunt worden war.
Auf den ersten Blick, wirkte dies nicht wie eine Zuflucht. Es sah nicht aus wie die Unterbringung evakuierter Zivilisten. Viel mehr machte es den Eindruck eines Gefangenenlagers. Aber der Eindruck täuschte. Diese Menschen hatten kein zu Hause mehr, jedenfalls die meisten von ihnen.
Die anderen waren hier, weil ihre Heimat zu nah an Raccoon City lag und eine Rückkehr noch nicht sicher.
Beim Waldrand, zwischen ein paar Sträuchern hockte eine Frau von schlanker, sportlicher Gestalt. Ihr schwarzes Haar war kurz, das Gesicht hatte feine Züge. Die dunklen, mandelförmigen Augen, zeugten deutlich von ihren asiatischen Wurzeln.
Ada Wong nahm das Fernglas herunter, befestigte es wieder an dem Gürtel ihrer Ausrüstung.
Bisher hatte sie noch kein Anzeichen dafür entdeckt, dass ihre Zielperson wirklich hier war.
Aber sie hatte keine Wahl, sie musste sicher gehen. Es war also nötig das Gelände sehr viel genauer unter die Lupe zu nehmen.
Trent würde ein Versagen nicht hinnehmen.
Die besagte Zielperson sollte entweder zu Trent gebracht, oder wenn Ersteres nicht möglich sein sollte, eliminiert werden.
Die Gründe dafür kannte sie nicht, die wusste sie nie. Sie hatte alle nötigen Informationen über das Ziel, die Beweggründe des Auftraggebers waren nicht ihr Problem.
Trent bezahlte ziemlich gut, der großzügigste Klient den sie je gehabt hatte. Das konnte Ada sich nicht entgehen lassen. Auch nicht die Herausforderung, einen Agenten inmitten einer regelrechten Militärstation zu entführen oder zu töten.
Ada war seit einiger Zeit in diesem Geschäft, kannte die Risiken und Tücken.
Das hier war nicht der erste Bundesagent den sie ausschalten sollte.
Allerdings hatte dieser Auftrag sie unweigerlich an eine Begegnung mit einem weiteren Agenten erinnert, den sie hatte leben lassen.
Leon Scott Kennedy.
Sie seufzte als er erneut in ihren Gedanken auftauchte. Ihr kleines Abenteuer im Irak hatte bleibenden Eindruck hinterlassen, vermutlich bei beiden.
Vergiss ihn, er war eine flüchtige Bekanntschaft, wie so viele andere auch... dachte sie verärgert über sich selbst.
„Es wird Zeit an die Arbeit zu gehen“, sprach sie mit ihrer dunklen, melodischen Stimme, leise zu sich selbst.


Vorerst hatten Wesker und Chris sich voneinander zurückgezogen und mehr oder weniger beruhigt. Beide waren in unterschiedliche Ecken des Raumes geflüchtet, starrten sich aus der Entfernung stumm an. Schickten Morddrohungen quer durch die Räumlichkeit, nur mit ihren Blicken.
Rebecca und Zoe standen zwischen den beiden im Raum. Wie ein Puffer.
„Albert sagte das sie vermutlich in einem Bunker sitzt“, wandte sich Zoe mit ruhiger Stimme an die kleinere Chambers „Hast du vielleicht irgendwas gesehen das darauf hinweisen könnte wo das ist?“
Rebecca seufzte, dachte einen Moment nach. Sie wollte gerade den Kopf schütteln, als sie sich an etwas erinnerte.
„Ich habe zwar keinen Bunker oder einen Eingang gesehen. Aber da war ein Haus. Ich war von einem Monsterinsekt gestochen worden und sie hat mir dort ein Gegengift hinterlassen. Es war nicht weit entfernt von dem Ort an dem ich gestochen wurde. Alex hatte sich ziemlich schnell gemeldet, kurz nach dem Stich und das Gegengift hatte ich innerhalb von wenigen Minuten“
„Du meinst der Zugang könnte in diesem Haus sein?“, fragte Chris und näherte sich den beiden Frauen.
Wesker kam ebenfalls dazu.
„Vielleicht. Es könnte jedenfalls zumindest in der Nähe dieses Ortes sein“, mutmaßte Rebecca.
„Doch nicht ganz so nutzlos“, meinte Wesker süffisant.
Chris biss gegen seine Wut heftig die Zähne zusammen, versuchte sich eine Erwiderung zu verkneifen. Als Albert ihm das passende, herablassende Lächeln zu seinen Worten schenkte, hatte Redfield das Gefühl ihm würde eine Ader platzen. Aber er schaffte es den Mund zu halten.
Rebecca hatte recht, sie mussten ihre Energie jetzt auf andere Dinge konzentrieren, zumindest für eine Weile.
Als Zoe den blonden Mann mahnend in die Seite stieß, zuckten Chris Mundwinkel für einen Moment nach oben. Weskers ungläubiger ertappter Blick war ein seltsames aber amüsantes Bild.
„Dann müssen wir nur hoffen das dieses Haus nicht weggespült wurde. Ich wüsste nicht woran ich mich sonst orientieren sollte, jetzt da alles unter Wasser steht“, merkte Chambers unsicher an.
„Hatte das Gebäude besondere Merkmale?“, hakte Zoe nach.
Rebecca nickte.
„Es war dunkelrot gestrichen. Die Farbe war schon ein wenig verblasst und blätterte ab, aber es war doch recht auffällig“
„Das Haus in dem ich dich gefunden hatte?“, fragte Wesker.
„Ja. Genau dieses Gebäude“
Albert nickte.
„Wenn mich nicht alles täuscht, dann lag es nördlich von hier“, meinte Albert nachdenklich.
Zoe seufzte: „Also noch mal durch die Dreckbrühe“
„Lässt sich nicht vermeiden“, brummte Chris und begab sich zu den Treppen die ins untere Stockwerk führten.


Sie hatten eine aktuelle Aufnahme von Harper gefunden. Es hatte eine Weile gedauert, aber sie waren schließlich fündig geworden. Entgegen ihrer Erwartung trug dieser noch seinen Schutzhelm. Stumm blickten die drei Männer auf den Monitor vor sich.
Doktor Harper saß einfach nur still da, an die Wand unter dem Zugang gelehnt. Die Arme hingen schlaff an ihm herab, der Kopf war ihm auf die Brust gesunken.
„Er hat den Helm doch nicht ausgezogen“, murmelte Vester neben sich.
Parker sagte: „Als der Sauerstoff zu Ende ging wird ihn das Kohlenstoffdioxid das er ausatmete müde gemacht haben. Wäre möglich das er ohne Schmerzen oder Krämpfe gestorben ist“
„Das hoffe ich“, sagte Josh Stone leise.
Er musste immer wieder daran denken, dass Harper sich auf ihn und die anderen beiden verlassen hatte. Das er wartete und irgendwann festgestellt hatte, das sie nicht wieder kommen würden um ihn zu holen.
Captain Stone seufzte und stand von dem Stuhl auf. Er machte ein paar Schritte durch den Raum.
Seine dunkle Stirn glänzte vor Schweiß. Es war verdammt warm hier unten.
Die Schuldgefühle welche ihn plagten, machten die Situation nicht gerade erträglicher.
Er hatte die Verantwortung für all diese Männer und sie starben ihm einfach weg ohne das er etwas dagegen tun konnte.
Ein lautes Geräusch, riss ihn aus seinen düsteren Gedanken. Etwas war heftig gegen die Tür des Büros gestoßen.
Die Männer starrten angespannt auf die Tür. Der Captain stand da mit seiner Waffe im Anschlag, die einzige Waffe die sie hatten.
„Was war das?“, fragte Raymond flüsternd.
„Bete das es nicht die Dinger sind, die Stones Leute attackiert haben“, brummte Luciani.
Der Gedanke war wenig erheiternd. Allein die Vorstellung diese Dinger könnten hinter ihnen her sein, sorgte dafür das dem F.B.C Agenten übel wurde.
Im nächsten Moment flog die Tür aus den Angeln in den Raum hinein.
Stone wurde von den Füßen geschleudert landete polternd zwischen ein paar Aktenschränken.
Die Waffe war seinen Fingern entglitten und rutschte über den Boden unter den Schreibtisch.
Hastig bückte Vester sich danach.
Er spürte einen Luftzug über sich. Der Agent drehte den Kopf um aus der Hocke nach oben zu sehen. Schwarze Wülste wie Tentakel waren nur knapp an ihm vorbeigerauscht. Er drehte sich noch ein wenig weiter und sah mit Entsetzen das sie ein anderes Ziel gefunden hatten.
Parker der hinter ihm gestanden war, blickte mit aufgerissenen Augen an sich herab.
Er war durchbohrt worden, mitten durch die Brust.
Erst jetzt realisierte Raymond das überall das Blut seines Kollegen verteilt war, an den Schränken hinter ihm, auf dem Boden, auf ihm selbst.
Luciani gab ein letztes Röcheln von sich, bevor er über Vester und den Tisch hinweg gerissen wurde, aus dem Sichtfeld seines Kollegen.
Geschockt und wie gelähmt hockte Raymond da. Er hielt immer noch die Pistole mit einer Hand umklammerte, so fest das die Knöchel weiß hervortraten.
Der Agent hörte wie Stone zu schreien begann, es klang furchtbar. Aber er wagte es nicht nachzusehen, es war als sei er festgewachsen.
Die Schreie waren schrecklich doch sie verstummten mit einem Geräusch, ganz üplötzlich, wie ein trockenes Knacken.
Noch immer hockte er geduckt hinter dem Schreibtisch.
Die Rückwand verdeckte ihm die Sicht. Aber er hörte Geräusche. Die Tentakel bewegten sich suchend durch den Raum.
Für einen Moment fragte er sich wie diese Dinger sie überhaupt gefunden hatten, wie sie die Männer hatten wahrnehmen können.
Seine Gedanken wurden abrupt unterbrochen, als der Schreibtisch ruckartig in seine Richtung schlitterte und ihn zwischen sich und einem Aktenschrank einklemmte.
Die massive Tischplatte hatte sich beim Aufprall in seine Stirn gebohrt.
Vester zuckte mehrfach unkontrolliert. Sein Finger drückte ungewollt den Abzug. Er schoss sich ins Bein. Die Kugel durchschlug das Knie. Aber das spürte Raymond schon nicht mehr.

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Zoe Wesker

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Samstag, 21. November 2015, 00:21



Kapitel. 20

Leon und Claire mussten in den USA zwischenlanden. Im Luftverkehr herrschte Chaos und das alles wegen einer Stadt im Land: Raccoon City.
Noch bevor sie sich um den Weiterflug nach Kanada kümmern konnten, bekam der Agent einen Anruf.
Leon zog sich mit dem Handy ein Stück zurück und Claire beobachtete ihn von weitem. Was auch immer er zu besprechen hatte, er wollte wohl nicht das sie es hörte. Sie konnte es ihm nicht wirklich verübeln, dass war ihr klar. Sie war Zivilistin und wusste mit Sicherheit bereits mehr als sie sollte. Aber der Gedanke das ihr gerade Neuigkeiten entgehen könnten die ihren Bruder betrafen, machte sie ein wenig wütend.
Leons ernste Augen, blickte hin und wieder zu ihr herüber während er mit der Person am anderen Ende der Leitung sprach. Zwischenzeitlich wirkte er verärgert und genervt, kniff sich mit Zeigefinger und Daumen in den Nasenrücken.
Als Kennedy schließlich das Gespräch beendete und er zur ihr zurück kam, sah Claire ihm erwartungsvoll entgegen.
„Du wirkst nicht sehr erfreut. Was ist los? Wer war da am Telefon?“
„Mein Supervisor. Wir können nicht nach Kanada, ich werde hier gebraucht“
Die Rothaarige sah ihn entgeistert an.
„Aber was ist mit meinem Bruder? Er könnte auf dieser Insel sein!“
Leon seufzte.
„Ja er könnte, vielleicht ist er aber auch an einem ganz anderen Ort. Claire ich habe meine Befehle“
„Hast du deinem Supervisor gesagt das wir eine Spur haben? Hast du ihm erzählt von der Insel?“
Kennedy nickte.
„Natürlich habe ich das. Wir haben zu wenig Leute. Priorität hat die Schadensbegrenzung hier im Land. Zumindest vorerst. Der MI6 arbeitet mit uns zusammen, nicht lange nachdem wir das Herrenhaus verlassen haben, hat der MI6 den alten Spencer festgenommen. Vielleicht bekommen die noch mehr aus ihm heraus“
Wütend biss Claire die Zähne zusammen. Sie wusste es war nicht die Schuld ihres Freundes, er bekam seine Befehle und die musste er befolgen.
„Unsere Reise war praktisch umsonst. Das heißt wir gehen zurück?“, fragte sie schließlich gepresst.
„Es tut mir leid Claire“
Sie schüttelte den Kopf.
„Du kannst nichts dafür“
„Wenn dein Bruder auch nur halb so gut ist wie du mir erzählt hast, dann lebt er noch und wird einen Weg finden zurück zu kommen. Oder zumindest lange genug überleben bis wir ihn suchen können“


Walther Perkins legte sein Mobiltelefon beiseite und seufzte.
Seinem Agenten hatten die neuen Anweisungen nicht gefallen. Aber das spielte keine Rolle, Perkins gab nur weiter was man ihm von höherer Stelle aufgetragen hatte.
Die Informationen die Kennedy ihm gerade gegeben hatte, waren allerdings interessant.
Der ehemalige S.T.A.R.S Captain, Albert Wesker, war vermutlich also tatsächlich noch sehr wohl lebendig.
Zur Zeit nahm jedoch die hiesige Situation viel zu viele Kapazitäten in Anspruch. Soldaten, Agenten und andere Hilfskräfte waren vollauf damit beschäftigt das durch Raccoon City entstandene Chaos zu beseitigen und eine Ausbreitung des Virus zu vermeiden oder einzudämmen.
Also musste er wohl oder übel seine Agenten heranziehen um vor Ort mitzuhelfen.
Die britische Regierung hatte ihre Unterstürzung angeboten und zugesichert.
Ozwell Edgar Spencer befand sich derzeit in Gewahrsam des MI6. Er würde ihnen nicht weglaufen.
Spencer und das Geschehen vor Ort waren wichtiger, als irgendwelchen Gespenstern hinterher zu jagen, das würde Agent Kennedy schon noch einsehen.
Aber Perkins machte sich keine großen Sorgen, Leon Scott Kennedy war ein gehorsamer Agent, eint guter Mann.
Der Supervisor schritt zurück an den Lehrerpult, der ihm als Schreibtisch diente, in diesem Klassenzimmer, welches zu seinem Büro umfunktioniert worden war.
Die Kids waren vermutlich ganz aus dem Häuschen wegen Schulfrei und der ganzen Aufregung. Für sie war es ein Abenteuer, so lange sie nicht mit der Wirklichkeit in Kontakt kamen.
Es sei denn natürlich, sie hatten Angehörige in Raccoon City, dann war das was für die anderen Kinder ein aufregendes Abenteuer zu sein schien, bitterer Ernst.
Auf dem Pult lag eine aufgeschlagene Akte. Das Bild eines Mannes war mit einigen anderen Unterlagen darin abgeheftet.
Perkins blickte auf das Gesicht das ihn aus der Akte heraus aus kühlen grauen Augen anstarrte.
James Trenton Darius.
Vor einigen Jahren war bereits einmal gegen Darius ermittelt worden, im Zusammenhang mit Umbrella. Aber man hatte ihm weder etwas nachweisen noch Umbrella belangen können.
Dieser Kerl war schlüpfriger als ein Aal und irgendwann verschwand er plötzlich von der Bildfläche und tauchte nicht mehr auf.
Bis vor kurzem, als Perkins über einen Informanten etwas über einen Mann erfuhr, der sich selbst schlicht „Trent“ nannte.
Die Beschreibung passte auf Darius und was der Informant ihm sonst noch mitteilte war beunruhigend.
Allerdings verschwand Perkins Kontaktmann so plötzlich wie seiner Zeit Darius. Vermutlich war Trent ihm auf die Schliche gekommen und hatte ihn beseitigen lassen.
Die genauen Zusammenhänge, das genaue Netz das Darius gesponnen hatte, kannte der Supervisor des D.S.O nicht, aber er wusste, dieser Mann hatte Macht und wer schon einmal mit ihm zu tun gehabt hatte, fürchtete sich vor ihm.
Das Gesicht auf diesem Bild war eher unscheinbar, Durchschnitt. Nur diese kühlen grauen Augen stachen hervor. Selbst auf dem Bild wirkten sie tief, geheimnisvoll und düster. Etwas verbarg sich hinter diesen Augen. Ein brillanter Geist, ein cleverer Stratege und ein skrupelloser Wille.
Nach allen Informationen die Perkins über Darius alias Trent hatte, waren seine Beweggründe oder seine Ziele nach wie vor nicht wirklich klar.
Es schien so als würde er verschiedene Organisationen gegeneinander ausspielen. Große mächtige Konzerne, die meisten davon mit zweifelhaften Ruf, vornehmlich in der Pharma- und Rüstungsindustrie.
Aber was war sein Ziel, wohin wollte Trent mit all den seltsamen Schachzügen die er machte?
Mit einem Seufzen klappte Perkins die Akte zu.
Nachdenklich strich er über sein Hemd, an der Stelle an welcher sein Hemd bereits ein wenig spannte.
Zum hundertsten Mal nahm er sich vor, seine Ernährung umzustellen und wieder mehr Sport zu machen. Seine Frau kochte einfach zu gut.


Flink und behände bewegte sich Ada Wong über das Dach eines Gebäudes das nahe der Schule lag, aber noch außerhalb des Schulgeländes war.
An einem Schornstein ging sie in Deckung. Von hier aus hatte sie die nördliche Seite des Hauptgebäudes der Schule im Blick. Auf dieser Seite hatte man ihr gesagt, würde sie ihr Ziel finden.
Ada nahm die Tasche ab die sie sich umgehängt hatte, begann die Einzelteile eines Scharfschützengewehrs auszupacken und die Waffe zusammen zu bauen.
Sie wartete ab bis die zwei Soldaten die gerade auf der nördlichen Seite ihren Rundgang machten wieder verschwunden waren, dann nahm sie den Feldstecher zur Hand und blickte in die einzelnen Fenster.
Sie sah eine Menge Leute in den einzelnen Klassenzimmern, alles Agenten diverser Organisationen. „Eine Regelrechte Buchstabensuppe“, murmelte sie leise zu sich selbst.
Ihr suchender Blick wanderte von einem Fenster zum nächsten, bis sie ihr Ziel gefunden hatte.
Erdgeschoss, drittes Fenster von links.
Ada packte den Feldstecher weg sah sich noch einmal um ob die Luft rein war und legte schließlich das Gewehr an.
Durch das Zielfernrohr sah sie noch einmal ihr Ziel.
Perkins wirkte weder gefährlich noch bösartig. Ein normaler Mann, mit ein wenig mehr Sport durchaus gutaussehend. Aber es spielte keine Rolle. Auftrag ist Auftrag. Und gerade diesen Auftraggeber, wollte Ada ganz sicher nicht enttäuschen.
„Das ist nichts persönliches“, murmelte sie.
Sie wartete bis er sich mit einer Tasse Kaffee in der Hand an den Tisch setzte, das erhöhte die Wahrscheinlichkeit das er keine plötzlichen Bewegungen machte und den Schuss eventuell versaute.
Der Kopf war im Fadenkreuz.
Ada atmete tief ein, dann wieder aus und hielt den Atem an.
Der Finger krümmte sich um den Abzug.
Der Schalldämpfer fing den größten Teil des Knalls auf, dennoch kam es ihr wie immer unerhört laut vor.
Die Kugel schlug ein sauberes Loch in das Fensterglas und in Perkins Kopf.
Der tote Körper kippte von seinem Stuhl. Die Tasse rutschte aus den Fingern und landete auf dem Linoleum Fußboden, wo sie in Scherben zerschellte.
Die Söldnerin beobachtete eine Weile aus ihrer Deckung das Ziel und die Umgebung.
Es tat sich nichts. Niemand hatte etwas bemerkt.
Geschickt, mit flinken Fingern, nahm sie die Waffe wieder auseinander und steckte die Einzelteile zurück in die Tasche.
Auftrag erledigt.


Das verdammte, rote Haus zu finden, war alles andere als leicht.
Die Orientierung war schwierig.
Das Wasser war zwar stetig abgeflossen, aber noch immer kam man ohne zu schwimmen nicht wirklich voran. Der Tsunami hatte vieles mit sich gerissen, das ihnen als Anhaltspunkt hätte dienen können.
Rebecca und Chris schwammen voraus, Wesker und Zoe hielten sich dicht hinter den beiden.
Sie hatten bereits drei oder vier Verschnaufpausen eingelegt, aber das Ziel war noch immer nicht in Sicht.
Rebecca steuerte ein Flachdachgebäude an und zog sich durch eines der Fenster ins Innere.
„Schon wieder eine Pause“, murrte Wesker.
Er stieg nach Chris durch das Fenster und half Zoe hinein.
„Also ich bin ganz froh das wir hin und wieder eine Pause machen“, meinte Zoe „Ich kann mich nicht erinnern wann ich das letzte Mal etwas gegessen oder wann ich geschlafen habe. Ich habe nicht viel Energie für diese „Mission“ übrig. Und ich denke den anderen geht es auch nicht besser“
Wesker schnaubte.
„Es kann nun mal nicht jeder ein Übermensch sein“, knurrte Zoe leise „Nimm mal ein wenig Rücksicht. Du bist hier nicht allein unterwegs“
Albert neigte den Kopf leicht zur Seite und lächelte verschmitzt.
„Na gut, deinetwegen will ich nicht so streng sein“
Er wandte sich ihr zu, tat so als seien die anderen beiden gar nicht da.
„Was macht dein Auge?“, wollte er wissen.
„Schon besser. Es pocht nicht mehr so sehr und ich bekomme es mittlerweile auch etwas weiter auf“
„Wer war das eigentlich?“, mischte sich Rebecca aus dem Hintergrund ein.
„Was?“, fragte Zoe irritiert die für einen Moment auf Weskers attraktives Gesicht fixiert war.
„Dein Auge. Wie ist das passiert?“ hakte Chambers nach.
„Ach so. Das war Krauser, er hat mir eine verpasst als ich mich gegen meine Entführung wehren wollte“, erklärte Zoe.
„Wow, scheint ja ordentlich draufgehauen zu haben“
Es war deutlich spürbar das Rebecca irgendeine Art Verbindung zwischen den Vieren herzustellen versuchte, die Feindseligkeit die unter der Oberfläche brodelte zu vertuschen.
„Ich habe mich revanchiert, keine Sorge“
„Jemandem den Schädel einzutreten weil er einem ein blaues Auge verpasst hat, ist vielleicht eine etwas überzogene Revanche“, murrte Chris der etwas abseits stand.
Zoe blickte kühl zu ihm herüber.
„Ernsthaft, Chris?“
Redfield blickte sie an und zuckte gleichmütig mit den Schultern. Er war trotzig und wütend darüber das sie mit Wesker zusammen steckte.
„Er hat mich nicht nur geschlagen. Er hat mich entführt und auf diese Insel gebracht, in eine Todesfalle verschleppt und dieser Irren ausgeliefert. Abgesehen davon hat er versucht meinen... den...“
Sie brach ab, suchte einen Moment nach Worten.
„Krauser war drauf und dran Albert zu töten, das konnte ich nicht geschehen lassen. Ich habe eingegriffen und mich gleichzeitig für diese ganze Scheiße revanchiert“
Chris lachte humorlos.
„Er hätte Wesker fast getötet?“
Redfield blickte Albert an.
„Wirklich? Schade das Zoe da war um deinen erbärmlichen Arsch zu retten“
Entgegen der Erwartung aller, blieb Wesker ruhig stehen wo er war. Er drehte sich nicht mal um.
„Wir sprechen uns später, wenn das hier alles vorbei ist“, sagte er lediglich gelassen.

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Mittwoch, 25. November 2015, 00:39



Kapitel.21

Der Hubschrauber kreiste über Raccoon City. Das Erkundungsteam war nirgendwo zu sehen.
Schon seit ein paar Stunden kreiste der Pilot mit seiner Ausschau haltenden Begleitung über den Ruinen. Aber sie fanden nichts.
Über den Funk erreichten sie niemanden, nur statisches Rauschen, keine Antwort, kein Lebenszeichen.
Captain Stone und sein Team schienen verschwunden zu sein.
Die Zeit war bereits weit überschritten, die Chance das sie noch lebten lag praktisch bei Null. Dennoch kreiste der Pilot ein weiteres Mal über der Stadt.
Schließlich und endlich sah er jedoch ein, dass er nichts tun konnte und steuerte den Flieger zurück zur Basis.


Spencer saß in seinem Rollstuhl, neben sich die Sauerstoffflasche.
Der Raum in dem er sich befand war kahl.
Graue Wände, grauer Linoleum Fußboden, eine verspiegelte Glasscheibe ihm gegenüber.
Ein Tisch, zwei Stühle.
Vor ihm auf dem Tisch ein Mikrophon welches jedes seiner Worte aufnehmen würde.
Auf der anderen Seite des Tisches saß ein Mann, ein Agent des MI6. Dunkler Anzug, ernstes geschäftsmäßiges Gesicht. Schwarzes Haar im Militärschnitt, sehr kurz. Seine breiten Schultern wirkten steif, seine ganze Haltung wirkte verstockt, als würde sich sein Körper nicht wirklich mit dem Mann bewegen wollen, fast wie ein Roboter.
Irgendwie wirkte alles so wie der Alte es erwartet hatte und dann doch wieder nicht.
Er hatte mehr Eleganz erwartet, das typisch Englische eben, eine Art James Bond. Die mehr oder weniger durch die Medien romantisierte Form eines Agenten. Aber der Mann den er vor sich hatte, wirkte viel mehr militärisch, fast schon grobschlächtig, darüber konnte der doch recht teuer aussehende Anzug auch nicht hinwegtäuschen. Auch die cleveren Bond Sprüche blieben natürlich aus.
Immer wieder schweifte Spencers Blick zu der Scheibe die wie er wusste, nur einseitig verspiegelt war. Er fragte sich wer dahinter saß und ihn beobachtete. Er war ganz sicher das da jemand war, er spürte es. Aber was spielte das für eine Rolle.
Das einzige das ihn ärgerte, war die Tatsache das er immer schwächer wurde. Ihm blieben vermutlich nur noch Tage und diese Dilettanten stahlen ihm seine wertvolle Zeit.
Er war bereits befragt worden, hatte ihnen alles gesagt. Es spielte keine Rolle mehr, seine Zeit war fast um und das meiste war ohnehin schon ans Licht gekommen.
Interessanterweise fragte man hauptsächlich nach Albert Wesker. Angeblich gab es Augenzeugen die ihn gesehen haben, das er noch lebte, dass er im Zusammenhang mit den Vorkommnissen in Raccoon City stand und vermutlich eine Geisel bei sich hatte.
Spencer lächelte in sich hinein. Seine Informanten hatten bestätigt das Wesker nicht allein unterwegs war, aber das es sich wohl kaum um eine unfreiwillige Begleitung handelte.
Allerdings hatte man Albert aus den Augen verloren, im Moment schien niemand zu wissen wo er sich aufhielt. Doch alle waren sich sicher, Albert Wesker lebte.
Der Alte war sich nicht sicher ob er darüber erfreut oder verärgert sein sollte.
Die Umbrella Labore waren beraubt worden. Virus Proben waren verschwunden. Auch dahinter vermutete man Wesker.
Es war egal was Spencer erzählte. Mehrere Virenproben wurden gestohlen, vermutlich verkauft und von anderen Wissenschaftlern vervielfältigt.
Spencer war die Fragen leid, trotzdem antwortete er als der Agent sie erneut stellte. Allerdings verbarg er dabei seinen Unmut nicht mehr. Die Antworten kamen gelangweilt und genervt aus seinem Mund.
Immer wieder griff er nach dem Wasserglas welches vor ihm auf dem Tisch stand und nippte daran.
Ich hätte in ein Land gehen sollen das nicht ausliefert um wenigstens in den letzten Tagen meine Ruhe zu haben. Umbrella geht vor die Hunde, alles was ich erschaffen habe ist dahin und ich sitze hier, verbringe meine letzten Stunden mit Captain Stocksteif...
Der Alte war müde, sehr müde. Es fiel ihm mittlerweile schwer sich wach zu halten. Er hatte auf seinen Anwalt verzichtet. Der konnte ohnehin auch nichts mehr retten.
Bald ist es vorbei...


Vom Flughafen fuhren Claire und Leon mit einem Mietwagen zurück nach Castle Rock.
Schweigend saßen sie im Auto dass über den Highway rollte. Es war erstaunlich wenig los.
Claire blickte Leon von der Seite an.
Sie war nach wie vor frustriert aufgrund der Situation, der Schock über all das was in den letzten Tagen und Stunden passiert war, saß noch immer in ihren Knochen.
Sie fühlte sich gerädert, antriebslos und betäubt. Ein hässliches Gefühl, diese Ohnmacht.
Aus einem Impuls heraus sagte sie zu dem Agenten: „Fahr an der nächsten Ausfahrt raus“
Leon blickte kurz zur Seite, dann wieder auf die Straße.
Mit gerunzelter Stirn meinte er: „Das ist viel zu früh. Geht es dir nicht gut?“
Claire blinzelte.
Geht es mir nicht gut? Wie könnte es mir gut gehen, nach allem was war?
„Tu mir einfach den Gefallen“, entgegnete sie schließlich.
Leon seufzte und nickte schließlich.
„In Ordnung“
Die nächste Abfahrt kam in Sicht. Sie führte auf eine Landstraße.
„Und jetzt?“ fragte er.
„Fahr erst mal auf der Landstraße weiter“
Kennedy tat was sie verlangte und fragte sich was sie damit bezweckte, wohin sie wollte.
Nach einer Weile bat sie ihn nach links abzubiegen, auch dieser Aufforderung kam er nach.
Der Wagen holperte eine Zeit lang über Stock und Stein, wirbelte etwas Staub auf dem trockenen Kiesweg auf.

Claire deutete auf eine kleine Baumgruppe aus Eichen.
„Fahr da rein und stell den Motor ab“
Leon schmunzelte.
„Du hast nicht vor mich hier umzubringen oder so was oder?“
Die Rothaarige antwortete nicht sofort was ihn stutzig machte.
„Claire was ist los?“, wollte Leon wissen, als der Wagen schließlich stand.
Wortlos griff sie zwischen seine Beine hindurch unter den Sitz, griff an dem Hebel und schob seine Sitz komplett zurück.
Sie beugte sich über ihn und sah ihn an.
Langsam aber sicher wurde ihm klar was sie vorhatte, er war überrascht, hätte nicht gedacht das sie dafür in Stimmung wäre.
„Wir könnten etwas Ablenkung vertragen“, klärte sie ihn auf.
„Tatsächlich?“ fragte Leon als sein Verstand langsam in die Lendengegend wanderte.
„Allerdings.“
Während Claire ihn geradezu hungrig küsste, nestelten ihre Finger an seiner Kleidung herum, öffneten seinen Gürtel, die Knöpfe seiner Hose und seines Hemdes.
„Du hast es aber eilig, heute“ murmelte Kennedy unter ihrem Kuss nach Luft ringend.
„Nein, ich bin nur ausgehungert nach dir.“
Sie hatte seine Hose endlich geöffnet, sein Hemd aufgeknöpft und wanderte küssend seinen Hals entlang über seine Brust nach unten. Ihre Finger zeichneten seine angespannten Muskeln nach, sanken tiefer, bis sie vor ihm im Fußraum des Wagens kniete.
Claire blickte lasziv zu ihm auf, das Blau ihrer Augen funkelte ihn herausfordernd an.
Leon wusste was kommen würde, konnte es kaum erwarten ihre Lippen zu spüren, ihre warme feuchte Zunge.
Sie zog seine Hose etwas weiter herunter, dann begann ihre Zunge über seine Hoden zu streicheln zum Ansatz seines Schaftes, hoch zur Spitze. Sie quälte ihn lustvoll indem sie ihre Zunge über seine Spitze zucken ließ, ihm immer wieder kurz mit den Lippen umschloss um ihn gleich darauf wieder mit der Zunge zu reizen.
„Du machst das, als ob du es gelernt hättest…“
Sie lächelte ihn an.
„Du tust so als würde ich das zum ersten Mal bei dir machen“
Leon schmunzelte.
„Na ja... irgendwas ist heute anders“
Claire schnurrte nur leise zur Antwort, als sie ihn endlich richtig in ihren Mund eintauchte.
Als sie an seinem Glied zu saugen begann, stöhnte er auf. Er wollte ihre Haare zerwühlen sich mit ihr auf einem Laken wälzen, aber das war hier nicht möglich.
Er spielte mit dem Gedanken ihr vorzuschlagen in ein Hotel zu fahren, etwas außerhalb, doch als ihr Saugen und Lutschen an Härte und Geschwindigkeit zunahm, wurde der Gedanke wieder hinfort gespült.
Nächstes Mal…
Er stöhnte ihren Namen, die heftige Erregung spannte jeden Muskel in seinem sportlichen, trainierten Körper, wie eine Bogensehne.
Claire war immer schon recht leidenschaftlich gewesen, doch diesmal war sie regelrecht in Flammen. Sie machte ihn schier wahnsinnig. Sie beschäftigte sich mit seiner pulsierenden Männlichkeit mit einer unglaublichen Hingabe.
Leon kostete es so lange aus wie möglich, bis er sich kaum noch zurückhalten konnte.
Er zog sie an den Armen zu sich hoch.
„Komm her zu mir.“
Er riss ihr regelrecht das Longsleeve vom Leib, den BH ebenso. Leon fummelte Claire aus ihrer Hose, ihrem Höschen, betrachtete sie einen kurzen Augenblick.
Schließlich fanden seine Lippen ihre sanften Brüste, weich und warm.
Ihre Nippel stellten sich auf, reckten sich ihm einladend entgegen luden ihn dazu ein sich noch eine Weile länger mit ihren hinreißenden Rundungen zu beschäftigen.
Claire seufzte erregt auf als Leon mit ihr spielte.
Er wollte so gerne ihre Hüften packen und sie auf seinen Schoß drängen, doch er mahnte sich selbst geduldiger zu sein. Außerdem war der Spaß den er mit ihren Brüsten hatte, nicht unerheblich.
Seine Finger wanderten ihren Rücken hinunter, über den Po zwischen ihre Beine, fanden ihre feuchte Hitze.
Er streichelte sie, übte erst sanften dann festeren Druck auf ihren Venushügel aus und drang schließlich mit einem Finger in ihre Scham ließ sie tief nach Luft schnappen. Er wusste dass Claire es liebte wenn er von hinten zwischen ihre Beine griff um ihr Paradies zu liebkosen. Aber sie war es die seine Finger löste und sich auf seinen Schoß nieder ließ.
Ihre lustvolle Hitze umspülte ihn als sie ihn in sich eindringen ließ. Ihre Hüften schwangen auf und ab, brachten ihn um den Verstand, während ihre Brüste vor seinen Augen appetitlich im selben Takt hüpften.
Kennedy packte sie bei den Hüften, begann ihr entgegen zu stoßen. Als die Erregung sie übermannte und Claire laut aufstöhnend über ihm zusammensackte, packte er sie fester, stieß sie weiter, bis sie sein fieberhaftes Tempo erneut aufnahm.
Ihr Körper war so weich und warm, beinahe heiß, sie glühte vor Erregung.
Er keuchte ihr zu, sie ihm. Ineinander verschlungen liebten sie sich und es war noch immer wie beim ersten Mal. Die Hitze, das Feuer, die Leidenschaft, sogar etwas von der Nervosität war geblieben.
Als sie erneut kam, riss ihre Lust ihn mit sich, er ergoss sich heiser aufkeuchend in ihr.

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Montag, 30. November 2015, 00:27



Kapitel.22

Draußen war es bereits dunkel geworden. Der Mond schien durch das Fenster und warf sein silbrig-blaues, kühles Licht in den Raum.
Der hell geflieste Boden schien regelrecht zu leuchten. Es war Vollmond.
Trent saß in seinem Büro. Die Lichter waren ausgeschaltet. Genau genommen hatte er sie nie eingeschaltet als es dunkel geworden war. Seit Stunden saß er in seinem Bürosessel, seit Alex Wesker ihn kontaktierte.
Sie hatte ihn informiert das etwas schief gelaufen war. Sie hatte die Kontrolle über ihr perfides Spiel verloren. Ihr großer Bruder Albert konnte also vielleicht bereits tot sein oder die Insel schon verlassen haben.
Falls er noch lebte wäre es nur eine Frage der Zeit bis er bei Trent auftauchen würde. Ihm musste bereits klar sein, dass er ihn verraten hatte, ihn und seine kleine Freundin.
Nachdenklich nahm Darius einen Schluck aus seinem Rotweinglas.
Sich auf dieses Spiel einzulassen, Alex die Verantwortung zu übergeben, war ein großes Risiko gewesen. Ein Schuss der nun dabei war nach hinten loszugehen, langsam aber stetig und vielleicht ein tödliches Ende nehmen würde.
Die Virenproben die Wesker ihm gebracht hatte waren vernichtet worden. Die Überreste Umbrellas sollten bei der Desinfizierung vernichtet worden sein. Es gab keine Proben oder Aufzeichnungen mehr. Nur noch in Weskers Blut schlummerte der Schlüssel des Virus.
Trents unorthodoxe Vorgehensweise gegen Umbrella und deren Machenschaften schienen nicht so ganz aufgehen zu wollen.
Auch seine Schwester und deren Arbeit musste noch vernichtet werden. Eigentlich stand bereits ein Einsatzkommando bereit, ähnlich jenem mit welchem er Rockfort Island überrannt hatte um sich Alex anzunehmen.
Jetzt allerdings war Trent sich nicht mehr sicher ob er weiter nach Plan vorgehen sollte. Albert könnte bereits auf dem Weg zu ihm sein.
Sein Mobiltelefon klingelte. Trent blickte auf das Display. Er erkannte die Nummer.
Alex.
Er nahm den Anruf entgegen.
„Er lebt“, waren die ersten Worte die er hörte.
„Woher wissen Sie das?“, hakte Trent nach.
„Er sucht mich, ein paar wenige Überwachungskameras funktionieren noch. Es sieht aus als suche er den Zugang zu meinem Unterschlupf“, erwiderte sie.
Irrte er sich oder klang sie tatsächlich nervös? Die berechnende, kühle, abgebrühte Alex Wesker hatte Angst vor ihrem Bruder.
Zurecht.
Trent kannte Weskers Geschichte, seinen Werdegang und hatte auch persönlichen Kontakt mit ihm gehabt.
Albert gehörte nicht zu der versöhnlichen Sorte, im Gegenteil. Er würde seine Schwester in ihre Einzelteile zerpflücken. Diese Tatsache schien auch ihr bewusst zu sein.
„Erst einmal muss er diesen Zugang finden und hinein gelangen. Meine Leute stehen bereit. Mit den Hubschraubern können sie in ungefähr zwanzig Minuten bei Ihnen sein. Halten Sie so lange durch“, sagte er kühl und legte auf ohne eine Entgegnung abzuwarten.
Albert war noch auf der Insel, er konnte also doch noch zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen, falls jetzt nichts mehr schief ging. Vielleicht würde sein Plan doch noch von Erfolg gekrönt sein.

Das rote Gebäude stand noch, die umgebenden Bauten waren fast allesamt fortgerissen worden, es stand einsam und verlassen in dem langsam abfließenden Wasser.
Zoe kletterte als Letzte durch das Fenster ins Innere.
„Also“ sagte sie „Wir haben es gefunden, endlich“
Ihr war kalt und der Geruch der Dreckbrühe war ihr zuwider, aber sie war mit diesen Unannehmlichkeiten nicht allein.
Rebeccas schmale Lippen waren bläulich verfärbt, ihre blasse Haut gab dazu einen ungesunden Kontrast ab.
Zoe warf einen Blick in die Runde und sah wie Wesker durch das hüfthohe Wasser im zweiten Stock watete. Offenbar sah er sich um. Das leise Lachen das er plötzlich von sich gab, klang ein wenig unheimlich.
„Was ist?“ fragte Chris, der nach wie vor sehr gereizt klang.
„Ich denke ich weiß wo der Zugang ist“, gab Wesker gelassen zurück.
„Wie das?“, wollte Chambers wissen, die kaum sprechen konnte ohne mit den Zähnen zu klappern.
Er klopfte an eine der Wände. Das Geräusch des Klopfens klang seltsam hohl.
Der ehemalige Captain musterte die Wand und meinte schließlich: „Wir müssen in eines der oberen Stockwerke“
„Der Zugang zu einem Bunker, soll so weit oben liegen? Für gewöhnlich sind Bunker unter der Erde“, murrte Chris wenig überzeugt.
Albert drehte sich zu ihm herum, mit einem herablassenden Lächeln auf den Lippen.
„Ja, da hast du tatsächlich recht, mein minderbemittelter Freund. Allerdings hat sich Alex schon immer an allem orientiert was Umbrella gebaut hat. Die unterirdischen Labore der Corporation waren durch einen versteckten Fahrstuhl zugänglich“
Redfiels Gesicht war vor Wut versteinert, trotzdem schwieg er.
Wesker klopfte erneut gegen die Wand während er in die Runde blickte.
„Der Fahrstuhlschacht befindet sich hinter dieser Wand“
Zoe grinste.
„Nicht schlecht“
„Kunststück, sie ist seine Schwester, natürlich weiß er wie sie tickt“, brummte Redfield und watete zu den Treppen die in die oberen Stockwerke führte.

Die Hubschrauber landeten auf einem Hügel der aus dem Wasser herausragte. Wie zwei große bösartige Insekten standen sie da. Die Rotoren drehten sich noch, als die Türen sich öffneten und mehrere Männer in dunkler Uniform aus dem Inneren ins Freie sprangen.
Sie waren alle bewaffnet und auf ihrer Uniform standen die drei Buchstaben: HCF.
Die Befehle waren simpel, die Ausführung würde allerdings nicht ganz so einfach sein: Alex und Albert Wesker ausschalten, so wie alle anderen anwesenden Zeugen.
Die Männer waren instruiert und sich bewusst, dass die Weskers es ihnen nicht leicht machen würden.
Hastig wurden zwei sich selbst aufblasende Schlauchbote zu Wasser gelassen. Die Männer stiegen eilig ein und steuerten zielstrebig das Ziel an.

Im dritten Stock hatten sie keinen Zugang gefunden, auch nicht im vierten Stock und im fünften Stock, standen sie erneut vor einer wie es schien, soliden Wand.
Wesker tastete geduldig den Beton ab, während Chris im Hintergrund hämische Bemerkungen macht die der ehemalige Captain geflissentlich ignorierte.
Albert hatte nicht vor sich reizen zu lassen, im Moment hatte er andere Prioritäten. Zur gegebenen Zeit würde er sich mit Redfield beschäftigen und ihm das Maul stopfen.
„Halt endlich die Klappe“, fuhr Zoe Chris schließlich an, sie war bei weitem nicht so geduldig.
„Du hast hier überhaupt nichts zu melden, Verräterin“, kam die prompte, harsche Antwort.
Ohne es wirklich zu wissen, hatte Redfield einen wunden Punkt getroffen. Als Zoe darauf nichts erwiderte, blickte Wesker über seine Schulter um nach ihr zu sehen.
Die Brünette mit den smaragdgrünen Augen, blickte mit harter Mine und verschränkten Armen auf einen imaginären Punkt im Raum.
Albert entschied sich später um das Thema zu kümmern, erst mussten dringlichere Dinge geklärt werden.
„Was ist?“ drängelte Redfield „Hat es dir etwa die Sprache verschlagen?“
Offenbar hatte er bemerkt dass er einen Wunden Punkt getroffen hatte.
Zoe reagierte nicht.
Wesker seufzte.
Wenn Chris so weiter machte, musste er vermutlich doch noch eingreifen.
„Was ist?!“, stichelte er weiter, baute sich vor Marsters auf.
„Chris, lass sie in Ruhe. Wir haben gerade andere Sorgen“, ermahnte Rebecca ihn genervt.
Aber Redfield hörte nicht zu.
„Was hast du denn auf einmal? Die Wahrheit lässt sich schlecht schlucken, richtig?“
Wesker warf noch einmal einen vorsichtigen Blick über die Schulter. Es juckte ihn bereits, Chris zur Seite zu reißen. Er wollte ihm den Kopf vom Hals zu drehen, allein schon dafür wie er mit ihr redete. Aber er hielt sich zurück.
Er sah wie Zoes Blick sich Redfield zu wandte. Das Funkeln in ihren Augen war interessant.
Wenn Blicke töten könnten...
„Zum letzten Mal, halt die Fresse oder ich stopfe sie dir“, knurrte sie leise aber bedrohlich.
„Zoe, komm her zu mir“, sagte Wesker sanft aber bestimmt und winkte sie zu sich.
Er wollte die Situation entschärfen, eine Keilerei konnten sie jetzt wirklich nicht gebrauchen und er wollte nicht das sie sich wegen ihm prügelte.
Chris sah ihr schweigend nach, als sie zu Albert ging. Aus seinen Augen sprach pure Verachtung. Wesker begegnete seinem Blick. Mit einem einzigen Ausdruck sagte er, dass hier noch nicht das letzte Wort gesprochen worden war.
Redfield wandte sich ab und begann unruhig auf und ab zu marschieren.
„Lass dich nicht provozieren“, sagte der ehemalige Captain schlicht zu ihr, als sie schließlich neben ihm stand.
Zoe seufzte.
Anstatt zu antworten fragte sie: „Wo ist denn nun der Fahrstuhl?“
Wesker deutete vor sich.
„Ganz sicher hinter dieser Wand, die Frage ist wie wir da dran kommen“
„Die Wand einreißen?“ fragte sie und zuckte mit den Schultern.
„Und womit du Genie?“ brummte Chris aus dem Hintergrund.
„Mit deinem Dickschädel“, gab Zoe lakonisch zurück.
Chris wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als Wesker mit seiner Faust heftig auf die Wand schlug.
Beton platzte auf, bröckelte und fiel zu Boden.
Durch das Loch das er hinterlassen hatte, war eine Metallplatte zu sehen.
„Ist das der Fahrstuhl?“, brach Zoe die plötzlich entstandene Stille.
Sie klang etwas neben sich, erneut überrascht wie stark er war.
Wesker nickte.
„Ja, aber das ist die Außenwand des Fahrstuhlschachtes. Der Fahrstuhl ist hier, wir stehen nur auf der falschen Seite wie es aussieht“

Das rote Haus kam in Sichtweite der Soldaten. Die Motoren der Boote wurden abgestellt, von hier an würden sie rudern um weniger Lärm zu machen.
Langsam und fast geräuschlos, näherten sich die Schlauchboote dem Gebäude.
Die Soldaten stiegen durch zwei nebeneinander liegende Fenster in das Haus ein. Die Boot wurden mit Enterhaken vertäut, damit sie nicht davon dümpelten.
Mit den Waffen im Anschlag, stumm den Handzeichen ihres Captains folgend, bewegten sich die Männer durch das Gebäude in das oberste Stockwerk.
Der Zugang des Lift war freigelegt worden.
Albert Wesker war also bereits hier, falls sie Pech hatten, war er bereits wieder weg.
Aber zunächst mussten sie nachsehen und sichergehen.
Es gab nur diesen einen Zugang.
Unklug und gefährlich, aber anders kamen sie nicht an ihr Ziel.
Wenn sie Pech hatten würde man sobald sie unten ankamen, direkt das Feuer auf sie eröffnen, sobald die Aufzugtüren sich öffneten, noch bevor sie die Kabine verlassen konnten.
Die Kabel an der Schalttafel waren herausgerissen und überbrückt worden um den Code zu umgehen.
Wesker war ganz offensichtlich hier gewesen und vielleicht war er noch immer unten im Bunker.
Sie hatten keine Wahl, sie mussten nachsehen.
Der Einsatzleiter drückte einen Knopf und rief den Aufzug nach oben.

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Zoe Wesker

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Freitag, 4. Dezember 2015, 00:16




Kapitel.23

Rebeccas Herz klopfte hart gegen ihre Rippen, als der Fahrstuhl begann sich nach unten zu bewegen.
Neben ihr stand Chris. Sein Ausdruck war schwer zu deuten. Er schien zwischen Abscheu, Wut und Nervosität hin und her gerissen zu sein. Er traute Wesker nicht über den Weg, er hasste den ehemaligen Captain. Trotzdem musste er sich im Moment auf dessen Hilfe und Unterstützung verlassen. Das behagte Redfield nicht. Abgesehen davon, waren sie alle angespannt, wegen dem was noch vor ihnen lag: Die Konfrontation mit Alex Wesker.
Außer dem ehemaligen Captain, hatte keiner eine Ahnung was genau sie erwartete.
Aber auch Albert schien unruhig zu sein, wenn auch weit weniger als der Rest der Truppe.
Eine seltsame Zusammenstellung, dachte Rebecca im Stillen.
Keiner traute dem anderen. Chambers traute Chris und er vermutlich auch ihr, aber sie beide trauten Marsters und deren Begleitung nicht.
Wesker und Zoe, erging es andersherum wohl sicherlich ähnlich, mutmaßte Rebecca in Gedanken.

Der Aufzug stoppte.
Rebeccas Herz machte einen unangenehmen Sprung, welchen sie bis in den Hals hinauf zu spüren schien.
Die Tür des Lifts glitt auf.
Niemand stand davor und erwartete sie, niemand schoss auf sie oder griff die kleine Gruppe auf sonst irgendeine Weise an.
Albert trat als Erster aus der Kabine hinaus, Zoe hielt sich dicht bei ihm.
Chambers warf Chris einen unsicheren Blick zu.
„Bleib einfach dicht hinter mir“, sagte er ihr mit leiser Stimme und verließ ebenfalls den Fahrstuhl.
Eilig folgte die kleine S.T.A.R.S Rekrutin ihm.
Sie fanden sich in einem großen Raum mit hoher Decke wieder.
Der Raum war kaum beleuchtet, die Lichter waren zerstört worden. Unter den Sohlen ihrer Schuhe, knirschte das Glas einiger Deckenlampen.
Es gab einige Computer, viele Monitore, die meisten von ihnen waren schwarz, aber nicht alle. Die Bildschirme waren im Moment die einzige Lichtquelle und tauchten die Räumlichkeiten in einer unheimliches Zwielicht.
Rebecca versuchte um die Scherben herum zu gehen, wollte so wenig Geräusche wie möglich machen. Aber das zersplitterte Glas schien praktisch überall zu sein.
„Was ist hier passiert?“, fragte sie flüsternd.
„Ich bin nicht ganz sicher, aber es sieht ein wenig danach aus, als hätte meine kleine Schwester einen Wutanfall gehabt“, entgegnete ihr Albert mit ruhiger Stimme.
Ein Papierkorb war umgekippt worden, der Inhalt zwischen den Scherben auf dem Fußboden verteilt. Ebenso einzelne Tasten einer Tastatur, der Rest davon hing noch an einem Kabel und baumelte an einem Schreibtisch herunter. Ein umgekippter Bürostuhl. Zwei umgekippte Regale, noch mehr Scherben. Zwei zerschlagene Monitore. Ein umgekippter Stuhl dem ein Bein abgebrochen war. Ein dunkler Fleck an der Wand, auf dem Boden darunter die Scherben einer Tasse.
Alles in allem sah die Szene aus, als sei hier gekämpft worden, oder als hätte sich jemand ordentlich abreagiert.
„Sie ist hitzig und jähzornig. Wenn sie mitbekommen hat das wir ihr auf der Spur sind, hat sie vermutlich die Beherrschung verloren“, ergänzte Wesker nach einem prüfenden Blick auf die Gegebenheiten.
„Wo ist sie hin?“, hakte Chris verärgert nach.
„Sie ist noch irgendwo hier. Ich kann ihre Angst wittern“
„Angst?“, fragte Rebecca ungläubig.
„Sie ist allein hier unten und sie wusste das wir kommen“, merkte Zoe schadenfroh an.
„Sie mag nicht so sein wie ich, aber du solltest sie dennoch nicht unterschätzen“, warnte Albert sie.

„Du solltest auf ihn hören“, kam eine kalte Frauenstimme aus einer dunklen Ecke.
Langsam trat eine Frau in das kühle Zwielicht.
Sie war blond, schlank. Ihre eisblauen Augen schienen regelrecht fiebrig zu leuchten.
Die Ähnlichkeit war durchaus vorhanden, wenn auch nicht so sehr wie erwartet. Die Augen waren es, die den Ausschlag gaben.
Zoe erkannte diese Augen wieder. Vor dem Zwischenfall im Herrenhaus, hatte Albert die gleichen Augen gehabt.
Auf Alex Weskers blutroten Lippen lag ein kaltes Lächeln. Sie hielt etwas in einer Hand. Zoe konnte es nicht sofort erkennen. Die schlanken Finger von Alberts Schwester, hatten sich um einen länglichen Gegenstand geschlossen der aussah wie ein Kugelschreiber, als hinge ihr Leben davon ab.
Sie ging ein paar Schritte auf und ab, ließ dabei die Vier nicht aus den Augen.
Als Chris zu ihr wollte, hielt Wesker ihn zurück.
„Nicht kopflos handeln“, mahnte der ehemalige Captain.
Chris riss seinen Arm los und zischte: „Fass mich gefälligst nicht an!“
„Siehst du das was sie in der Hand hält?“, erhob Albert seine Stimme, als Chris weiterlaufen wollte.
Unwillig stoppte Redfield und blickte auf Alex Hand.
„Ich wette du hast keine Ahnung was das ist“, murrte Albert und klang beinahe amüsiert.
Die Blondine blieb stehen und fixierte Chris mit einem kalten, entschlossenen Blick.
„Komm ruhig her Bursche. Ich habe eine Überraschung für dich“
In der anderen Hand hielt Alex einen weiteren Gegenstand den sie zuvor nicht bemerkt hatten. Ein kleines, flaches Ding.
Sie hielt es in Redfield Richtung und drückte darauf, als sei es eine Fernbedienung.
Ein leises Surren war zu hören, kurz darauf schrie Chris markerschütternd auf und fiel zu Boden.
Er krümmte sich vor Schmerz, verdrehte die Augen.
Rebecca eilte an seine Seite.
Zoe brauchte einen Moment bis sie realisierte was passiert war.
Die Schiene hatte sich umgeklappt während sie noch fest mit Chris Bein verbunden war und ihm das gebrochene Bein ein weiteres Mal gebrochen. Der Knochen war durch Haut und Fleisch gestoßen. Blut breitete sich auf dem Boden aus.
Plötzlich war es still, nur Chambers schluchzte ganz leise, kaum hörbar.
Redfield war bewusstlos.
„Eine kleine Absicherung die ich in seine Gehhilfe eingebaut habe“, erklärte Alex mit ruhiger, kühler Stimme.
„Hinterlistig wie immer“, murrte Wesker gleichmütig.
Seine Schwester lächelte und nickte.
„Ich fasse das als Kompliment auf“
Zoe blickte fassungslos von einem zum anderen.

Albert wusste was das in ihrer Hand war, der längliche Gegenstand an den sich seine Schwester so verbissen klammerte. Oder besser gesagt, er ahnte es.
Es handelte sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um das Gegenmittel, welches sie als Druckmittel benutzen würde, wenn sie die Gelegenheit bekam.
Als hätte Alex seine Gedanken gelesen, fiel ihr Blick auf Zoes Handgelenk.
„Das Armband ist rot...“ stellte sie verblüfft fest „Seit wann?“
„Schon eine ganze Weile“, gab Albert zurück.
Aufmerksam musterte die Blondine mit den eisblauen Augen die Frau an seiner Seite. Sie wirkte regelrecht fasziniert.
„Ich wusste nicht das es Menschen gibt die immun gegen mein Virus sein würden. Aber das ist ganz offensichtlich der Fall, sonst wärst du bereits tot oder mutiert“
Für einen Moment kaute sie auf der roten Unterlippe, dann sagte sie: „Rakshasa ist wohl doch nicht so zuverlässig wie ich dachte. Oder... du bist etwas besonderes. Eine extrem seltene Ausnahme“
Plötzlich lächelte sie.
„Sehr wahrscheinlich bist du eine Ausnahme, vor dir hat noch keiner Rakshasa widerstanden. Was mich zu meinem nächsten Anliegen führt“
Sie hob ihre Hand mit der Phiole in die Höhe die sie noch immer fest umschlossen hielt.
„Als ich gesehen habe das ihr auf dem Weg seid, habe ich alle Proben und Unterlagen für das Gegenmittel vernichtet. Es gibt nur noch diese eine Probe“
Im Stillen fluchte Albert, manchmal hasste er es richtig zu liegen.
„Ich verhandle nicht mit denen“, sagte sie und deutete auf Rebecca und Chris „Die können mir nicht gefährlich werden.“
Ihr Blick wanderte zu Wesker: „Du aber schon Bruderherz“
„Schön das du dir dessen bewusst bist“, erwiderte er trocken.
Alex lächelte unbeirrt.
„Die Wahrscheinlichkeit das du immun bist, ist praktisch gleich Null. Eine Probe mit deinem Blut hat mir das bewiesen. Also, solltest du jemals die Nerven verlieren....“
Ihr Lächeln wurde breiter.
„Du könntest jetzt versuchen mir die Phiole gewaltsam abzunehmen, aber bedenke, sie ist aus Glas, ich werde mich wehren. Dein Heilmittel könnte dabei ganz leicht zu Bruch gehen, Albert“
Der ehemalige Captain schwieg. Er war sich sicher, sie hatte noch mehr zu sagen.
„Für gewöhnlich müsstest du dir wohl keine Sorgen machen. Du der kühle, soziopathische, berechnende Wissenschaftler und Soldat“, begann sie hämisch „Aber die Dinge haben sich geändert nicht wahr? Du bist sehr wohl verwundbar, körperlich vielleicht nicht so leicht, aber es gibt verschiedene Formen von Schmerz und Angst“
Automatisch schob Albert Zoe hinter sich.
„Albert...“ sagte sie zaghaft, doch er gebot ihr mit einer einfachen Handbewegung zu schweigen.
Alex lachte leise.
„Du hast es also begriffen, ich bin stolz auf dich, großer Bruder. Aber ich bin nicht die einzige Gefahr die ihr droht. Was glaubst du wohl woher ich weiß wo ihr beide wart, wo ich nach euch suchen musste?“
„Trent“, knurrte Wesker säuerlich.
„Korrekt. Selbst wenn ihr es schafft mich zu beseitigen, Trent wird hinter euch her sein, wie der Teufel hinter der armen Seele. Er wird alles tun um dich zu brechen. Was glaubst du was er alles mit deiner Zoe anstellen wird um dich aus der Reserve zu locken? Bist du sicher das du sie vor ihm beschützen kannst? Ich wäre mir da ganz und gar nicht sicher“

Rebecca hantierte hektisch an Chris herum, aber niemand achtete auf sie. Sie versuchte die Blutung zu stoppen, hörte nicht mal mit halbem Ohr dem Gesprochenen zu.
So viel Blut...
Chambers hatte weder Verbandsmaterial noch sonst irgendwas, als so riss sie einen Ärmel von ihrer Uniform und versuchte das Bein abzubinden.
Er wird verbluten...
Redfield reagierte nicht mal als sie versuchte den Knochen zu richten oder als sie das Bein abband. Eigentlich müsste er brüllen vor Schmerz, aber er war in tiefster Bewusstlosigkeit und nach der Menge an Blut die er verloren hatte, schon verdammt nahe an der Schwelle zum Tod.
Im Grunde wusste Rebecca das sie ihm nicht helfen konnte. Es war egal was sie tat und trotzdem kümmerte sie sich um ihn, beinahe mechanisch.
Sie stand unter Schock, ihr Unterbewusstsein zwang sie dazu zu funktionieren, etwas zu tun auch wenn es keinen Sinn hatte.
Das Gefühl das sich in ihrem Brustkorb breit machte, war seltsam taub und leer.
Als sie für einen Moment aufblickte, sah sie das Zoe halb hinter dem Captain stand und zu ihr herunter blickte.
Doch ihre Aufmerksamkeit wurde wieder auf Chris gelenkt als sie etwas warmes, feuchtes an den Knien spürte.
Die Blutlache unter Chris Bein breitete sich aus. Chambers kniete in seinem Blut. Beim Bruch hatte der Knochen offenbar eine Arterie aufgerissen.

„Was willst du?“ fragte Albert mit rauer, wütender Stimme.
Alex lächelte unbeirrt.
„Freies Geleit. Ich will diesen Ort verlassen ohne das du mich behelligst“, antwortete sie ihm.
„Das kannst du vergessen“, brummte er.
„Wenn du mich ziehen lässt, werde ich dir die Phiole hinterlegen. Ich werde Kontakt zu dir aufnehmen und dir sagen wo sie ist. Wenn du auf mich losgehst, zerstöre ich die Probe“
Albert setzte ein gehässiges Lächeln auf.
„Du weißt wie schnell ich bin, vermutlich habe ich dir die Phiole entwendet bevor du überhaupt realisieren kannst das etwas schief gelaufen ist“
Alex funkelte ihn an. Das kalte, selbstsichere Lächeln war verschwunden.
„Warum hast du es dann nicht schon längst getan, Bruder? Ich sage dir warum. Du bist dir nicht sicher das du es schaffst ohne das die Phiole zu Bruch geht“, raunte die Blondine.
„Völlig egal wie du dich entscheidest, beide Optionen sind nicht sehr rosig. Wenn du sie gehen lässt wirst du vermutlich nie wieder etwas von ihr hören und wenn du sie angreifst könnte die Probe wirklich dabei zu schaden kommen“, murmelte Zoe hinter Wesker.
„Ich weiß“ gab er ruhig zurück.
Ihre Aufmerksamkeit wurde auf den Fahrstuhl gelenkt, als dieser sich schloss und nach oben fuhr.
„Erwartest du noch andere Gäste?“, fragte Albert seine Schwester trocken.
Alex selbstsicheres Lächeln war zurück.
„Ja, allerdings. Sieht so aus als würde sich das Blatt nun endgültig zu meinen Gunsten wenden“
Albert runzelte verärgert die Stirn.
„Geh irgendwo in Deckung, so das du vom Fahrstuhl aus nicht zu sehen bist“, raunte er Zoe über seine Schulter hinweg zu.
„Was ist mit dir?“, fragte sie leise.
„Geh jetzt“, knurrte er drängend.
Alex sah wie Zoe sich zurückzog und lachte gehässig.
„Du kannst hier nicht raus, es gibt nur diesen einen Zugang“
Wesker fixierte seine Schwester mit seinem rotglühenden Blick.
„Das muss sie auch nicht. Sie muss nur in Deckung bleiben bis ich hier aufgeräumt habe“, sagte er mit rauer, tiefer Stimme.
„Überschätze dich lieber nicht“
Mit diesen Worten seiner Schwester, öffnete sich der Fahrstuhl.
Zwölf Soldaten bewegten sich schnell und gezielt, mit erhobenen Waffen in den Raum hinein.
Eine von Trents Spezialeinheiten, schätzte Albert.

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Montag, 7. Dezember 2015, 17:22



Kapitel.24

Leon und Claire waren nach ihrem kurzen, erhitzten Zwischenstopp schließlich weiter gefahren.
Tatsächlich fühlten sie sich danach beide besser, entspannter und lebendiger.
Sex ist ein allgemeines Wundermittel, dachte der Agent im Stillen.
Ihre Initiative, ausgerechnet jetzt, hatte ihn überrascht. Die Wirkung konnte er allerdings nicht leugnen, ebenso wenig das es ihm gefallen hatte.
Die Rothaarige auf dem Beifahrersitz schien jedenfalls ganz ähnlich zu denken. Sie wirkte etwas gelassener als zuvor.
Sie passierten gerade die Stadtgrenze von Castle Rock, als es anfing zu regnen. Graue Regenwolken hingen über der Stadt, gaben den Gegebenheiten die richtige Atmosphäre.
Leon seufzte und steuerte den Wagen in Richtung Stadtzentrum wo sich das Schulgelände befand, welches vorübergehend zum Flüchtlingslager und zur Zwischenstelle diverser Behörden geworden war.
Als sie auf das Gelände der Schule fahren wollten, wurden sie aufgehalten und mussten sich ausweisen. Leon teilte den Soldaten mit das Claire unter seiner Aufsicht stand und er für sie die Verantwortung übernahm. Schließlich wurden sie durchgelassen und Leon parkte den Wagen nahe am Gebäude.
Ein paar Soldaten und Agenten standen zusammen, unterhielten sich recht hitzig. Es lag eine unangenehme Spannung und Unruhe in der Luft.
„Was ist jetzt schon wieder passiert?“, murmelte Kennedy vor sich hin als er ausstieg.
Claire blickte ihn unsicher an und zuckte mit den Schultern.
„Kann es denn wirklich noch schlimmer kommen als es schon ist?“, lautete ihre Gegenfrage.
Leon runzelte die Stirn.
„Sag das lieber nicht zu laut“
Die beiden näherten sich der Gruppe und fingen ein paar Gesprächsfetzen auf.
„Wie kann das sein? Erst der Angriff auf den F.B.C Agenten und diese beiden S.T.A.R.S Mitglieder und jetzt das!“
„Keine Ahnung. Aber vermutlich besteht ein Zusammenhang. Ich meine wer traut sich so was? Hier wimmelt es von Soldaten und Agenten und irgendwer traut sich hier Leute zu betäuben, vergiften und zu erschießen. Eins ist sicher, dass müssen Profis sein wenn...“
Die Männer verstummten als sie die beiden Neuankömmlinge näherkommen sahen.
Leon holte seinen Dienstausweis hervor und hielt ihn sichtbar für die Männer vor sich. Sie sollten sehen das er befugt war zu hören, was hier besprochen wurde.
„D.S.O“, murmelte einer von ihnen, ein großer glatzköpfiger Mann mit kantigem Gesicht.
Er trug eine Soldatenuniform.
Kennedy blickte zu ihm auf und nickte.
„Tut mir leid das sagen zu müssen, aber ich habe schlechte Nachrichten für Sie. Einer von ihren Leuten wurde hier auf dem Gelände ermordet“, erklärte der große Glatzkopf der laut dem Namensschild an seiner Brust auf den Namen „Brice“ hörte.
Leon knirschte mit den Zähnen.
„Wissen sie den Namen? Wen hat es erwischt?“
„Einen Supervisor, Perkland oder so“
„Perkins? Walther Perkins?“, hakte Agent Kennedy nach und spürte wie ihm die Farbe aus dem Gesicht wich.
Brice nickte.
„Genau der. Kannten Sie ihn?“
„Er war mein Supervisor, mein direkter Vorgesetzter“, sagte Leon mit leiser, fassungsloser Stimme.
„Tut mir leid, Mann“
Kennedy brauchte einen Moment um sich zu fangen, schließlich wurde sein Ausdruck ernst.
„Was genau ist passiert?“
„Er wurde erschossen. Von einem Scharfschützen auf der Nordseite des Hauptgebäudes. Er saß in seinem improvisierten Büro und trank einen Kaffee als es passierte. Jedenfalls hab ich das so von einem Ihrer anderen Kollegen erfahren“, entgegnete Brice.
Leons Gedanken rasten. Wer sollte Perkins töten wollen und warum ausgerechnet hier, auf diese Weise?
Er spürte eine Hand auf seiner Schulter. Als er zur Seite blickte sah er Claire, die neben ihm stand und ihn mit einem sanften, mitfühlenden Ausdruck ansah.
Vorsichtig aber bestimmt, schob er ihre Hand beiseite. Das konnte er jetzt nicht zulassen, sich auf ihren Trost einzulassen würde ihn nur Ablenken. Er würde riskieren sich fallen zu lassen und emotional zu werden und das war jetzt nicht angebracht. Noch nicht.
Fragend sah sie ihn an, wirkte ein wenig irritiert, aber sie schwieg.


Mangels Möglichkeiten und Kenntnis der Umgebung, hatte Zoe sich hinter einen umgekippten Tisch verkrochen. Sie konnte nicht sehen was passierte, aber man konnte sie ebenfalls nicht sehen.
Sie kam sich blöd vor. Sich wie ein kleines Kind zu verstecken kam ihr nicht richtig vor. Aber Albert hatte sicher seine Gründe gehabt als er von ihr verlangte sich zurückzuziehen.
Sie hörte Schritte, mehrere Paare Stiefel, bewegten sich zackig, schnell. Dann war es für einen Moment still.

Das waren Trents Leute, Albert erkannte ihre Uniformen. Er hätte es wissen müssen. Aber Wesker ahnte etwas von dem seine Schwester vermutlich keine Ahnung hatte: Diese Leute würden keine Zeugen zurücklassen, niemanden, auch Alex nicht.
Nachdem die Männer den Aufzug verlassen hatten und sich einen schnellen Überblick verschafften, dauerte es keine fünf Sekunden, bis sie das Feuer eröffneten.
Die Schüsse hallten durch den Raum mit der Hohen Decke.
Das Mündungsfeuer blitzte auf und der charakteristische Rauch abgefeuerter Waffen begann durch die Räumlichkeiten zu wabern.
Hastig war Albert in Deckung gegangen, schneller als die abgefeuerten Kugeln, doch es waren viele Waffen die auf ihn abgefeuert wurden, aus verschiedenen Richtungen.
Ein Geschoss streifte seine rechte Schulter, ein weiteres schlug in die Linke ein.
Der Schmerz schoss durch seinen gesamten Oberkörper.
Die Waffen verstummten und er hörte Schritte die näher kamen, sich seiner Deckung nähernd.
Wesker war in die nächstbeste Deckung gehechtet und lag nun hinter ein paar Großrechnern. Kein sehr clever gewählter Rückzugsort, aber viel Auswahl hatte er ohnehin nicht gehabt und er war sehr in Eile gewesen.
Albert lauschte konzentrierte sich auf die Schritte und erahnte wo die Männer sich ungefähr befanden.
Er hatte keine Schusswaffe bei sich, zurückfeuern war also keine Option. Allerdings gab es auch noch andere Möglichkeiten, der Raum selbst lieferte jemandem wie ihm eine Menge Waffen. Die erste hatte er direkt vor sich, einen der wuchtigen Rechner.
Der ehemalige Captain biss die Zähne gegen den Schmerz zusammen. Der Streifschuss war nicht schlimm, die Kugel die allerdings in seiner anderen Schulter steckte, tat höllisch weh. Die Wunde konnte sich nicht schließen so lange das Projektil sich noch im Fleisch befand. Aber er hatte jetzt keine Zeit in seiner Wunder herumzustochern und das Ding herauszuholen.
Er stemmte sich gegen die Wand hinter sich und setzte mit den Stiefeln an dem großen PC Tower an. Als die Schritte der Soldaten nah genug zu sein schienen drückte er mit voller Wucht die Beine durch, schleuderte das Gerät in die Reihen der bewaffneten Männer.
Zwei von ihnen erwischte er. Der eine versuchte wacklig wieder auf die Beine zu kommen, der andere blieb reglos liegen mit einer heftig blutenden Kopfwunde.
Albert hatte keine Zeit die Szenen lang zu betrachten denn das Feuer wurde erneut eröffnet. Er musste ein weiteres Mal in Deckung springen um sich nicht noch mehr Kugeln einzufangen.
Hastig kroch er unter einem Tisch hindurch, den Schmerz unterdrückend und eilte hinter einige metallene Aktenschränke.
Der Kugelhagel folgte ihm, zerfledderte einige Akten bevor die Waffen erneut verstummten.
Hektisch sah er sich um.
Wo war Zoe in Deckung gegangen?! Er hoffte inständig das sie keine verirrte Kugel treffen oder die Männer sie finden würden bevor er die Soldaten erledigen konnte.
Er wagte einen kurzen Blick, seitlich aus seiner Deckung, sofort flogen ihm wieder Kugeln um die Ohren. Hastig zog er den Kopf zurück. Er hatte genug gesehen.
Alex lag bereits am Boden mit einem Einschussloch in der Stirn. Die Ampulle mit dem Antivirus war zu Boden gefallen und zerbrochen.
Wesker unterdrückte einen derben Fluch.
Direkt seiner Schwester lag Redfield der sich schon seit einer ganzen Weile nicht regte. Chambers konnte er jedoch nirgendwo entdecken, aber ihr Verbleib interessierte ihn herzlich wenig.
Er konnte nicht gerade sagen das er Alex Tod bedauerte, viel mehr war er wütend darüber das diese Kerle ihm zuvorgekommen waren. Abgesehen davon waren sie daran Schuld das sein Gegenmittel verloren war.
Wieder hörte er Schritte gemischt mit dem Stöhnen von einem der Männer den er verletzt hatte.
Diesmal waren sie vorsichtiger, fächerten sich weiter auf. Die Schritte schienen überall im Raum zu sein.
Wesker war schnell, sehr schnell. Aber es waren noch immer mindestens zehn Männer übrig die mit Schnellfeuerwaffen auf ihn schießen würden, sobald er sich aus seiner Deckung begab. Mit viel Pech, würde er sich einen Kopfschuss einfangen. Dann war es vorbei, auch für Zoe.
Er musste noch ein paar weitere außer Gefecht setzen, bevor er zur richtigen Attacke ansetzen konnte.
Diesmal würden sich die Soldaten aber vermutlich nicht mehr so leicht überrumpeln lassen.
Die Geräuschkulisse veränderte sich. Wesker hörte Tumult, dann den Schmerzensschrei eines Mannes. Kurz darauf wurde gefeuert, allerdings nicht in seine Richtung.
Er wagte noch einen Blick aus seiner Deckung. Die Aufmerksamkeit der Soldaten war auf eine andere Ecke des Raumes gelenkt.
Einer der Männer hielt mit schmerzverzerrtem Gesicht seine rechte Hand, in der ein Messer steckte.
Blut tropfte auf den Boden.
Die Schüsse verstummten.
Albert nutzte den Moment, raste aus seinem Versteck hervor und rammte zwei der Soldaten im vollen Lauf um, donnerte ihre Köpfe mit voller Wucht auf den Boden.
Die Köpfe platzten regelrecht auf wie überreife Früchte.
Der ehemalige Captain ließ sich über den Boden unter einem Tisch hindurch und hinter ein paar andere Schränke schlittern.
Zwei weniger.
„Schnappt euch das Biest“, zischte einer der Männer und meinte vermutlich eine der Frauen die für die Messerattacke verantwortlich war.
Albert hatte keine Ahnung wer von den beiden es gewesen sein sollte.


Rebecca war Zoe gegenüber hinter einen anderen Tisch gekrochen. Marsters hatte sie gesehen, konnte sie aus ihrer Deckung beobachten.
Als sich ein Soldat der zierlichen, kleinen Rekrutin näherte, hatte Zoe nicht lange nachgedacht und reagiert. Sie schlich hinter ihm heran, als sie sicher war das die anderen Soldaten von Albert abgelenkt waren. Sie klaute ihm das eigene Messer hinten aus dem Gürtel.
Der Soldat bemerkte es, fuhr auf dem Absatz herum und wollte die Waffe hochreißen.
Zoe hatte den Lauf im letzten Moment zur Seite schlagen können, die Salve die er abfeuerte, hätte beinahe ihr Gesicht verunstaltet.
Überrascht von der Gegenwehr zögerte der junge Soldat einen Moment zu lange. Seine Kronjuwelen machten Bekanntschaft mit Marsters Knie.
Sie bekam dadurch die Chance die Waffe an sich zu reißen. Als er nach ihr greifen wollte, riss sie instinktiv das Messer hoch, rammte ihm die Klinge durch die Handfläche.
Seine Kollegen waren mittlerweile Aufmerksam geworden, aber sie konnten nicht schießen da er in der Schusslinie stand.
Wütend und vor Schmerz aufbrüllen, rammte er sie mit der Schulter zur Seite, damit seine Kameraden freies Schussfeld hatten.
Zoe warf sich zu Boden und rollte hastig, die Waffe mit sich ziehen in Deckung während um sie herum ein Kugelhagel niederging.
Schwer atmend, die M4 fest im griff, setzte sie sich auf. Rebecca konnte sie nicht mehr sehen, offensichtlich hatte sie ihre Position gewechselt.
Läuft doch gar nicht so übel bis jetzt... dachte sie lakonisch.
„Reynolds und Grey hat's erwischt“, murrte ein anderer.
„Clarkson atmet auch nicht mehr“
Läuft wirklich gut...aus zwölf mach 9 und davon zwei Verletzte...
„Schnappt euch das Biest“, hörte sie den verletzten Mann zischen.
„Hast du gesehen wo sie hin ist?“
„Da drüben, hinter den Aktenschränken. Vorsicht, sie hat meine Waffe“
Scheiße...

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Sonntag, 13. Dezember 2015, 12:59



Kapitel.25

Es war schwer zu begreifen.
Perkins war tot, ermordet.
Leon hatte sich mit ein paar Kollegen unterhalten. Die ungefähre Position des Schützen war bereits ermittelt worden, die Kugel welche den Supervisor getötet hatte bereits geborgen.
Aber es gab keine weiteren Spuren, keine Hinweise auf die Identität des Mörders oder dessen Verbleib.
Hier waren definitiv Profis am Werk.
Die Leiche war bereits weggebracht worden, für weitere Untersuchungen. Aber bis zu diesem Zeitpunkt sah es nicht danach aus als ob man noch etwas finden würde.
Agent Kennedy stand auf dem Gebäude außerhalb des Schulgebäudes auf der Nordseite, an jenem Platz an welchem man die Schützenposition vermutete.
Auch er hatte nichts gefunden.
Nachdenklich blickte Leon auf die Fenster hinunter, speziell auf jenes hinter welchem Perkins an seinem Schreibtisch gesessen hatte als er erschossen wurde.
Irgendetwas musste sein Vorgesetzter gewusst oder herausgefunden haben, etwas wichtiges. Vielleicht musste er deshalb sterben.
Es gab keine weiteren Einschusslöcher am Tatort nur das eine in Perkins Schädel, also wurde vermutlich nur ein Schuss abgefeuert.
Eine Hülse hatten sie nicht gefunden, der Schütze hatte sie vermutlich mitgenommen.
Die Forensik untersuchte bereits das Projektil, aber auch hier hatte Kennedy wenig Hoffnung.
Leons hatte Kopfschmerzen erster Güte, der unregelmäßige Schlaf und der Stress in den letzten Tagen und Stunden waren der Auslöser dafür.
Das Ableben seines Supervisor machte die Sache nur noch komplizierter. Man würde ihm einen neuen Missionsleiter zuteilen, die Sache musste weitergehen.
Er hatte Claire überreden können noch etwas zu schlafen und ihr versprochen sie zu wecken wenn es etwas neues gab.
Allerdings wusste Leon nicht einmal wo er weitermachen sollte, noch war ihm kein neuer Supervisor zugewiesen worden.
Er begab sich zurück in das Büro der D.S.O im Schulgebäude, sprach mit ein paar Kollegen, fragte nach Neuigkeiten aus England.
Spencer hatte anscheinend alles offengelegt.
Der Alte bestätigte das es sich um einen Virus handelte der Raccoon City ausgelöscht hatte.
Jener Virus war tatsächlich in den Laboren von Umbrella hergestellt worden.
Nichts Neues also, all das hatte Leon schon gewusst und an Perkins weitergegeben.
Ansonsten hatte Spencer noch ein paar Namen genannt. Die meisten von ihnen waren verschwunden oder vermutlich tot.
„Wir treten auf der Stelle“, murmelte Kennedy verärgert.
Unwirsch strich er eine Strähne aus seiner Stirn und wandte sich dem Schreibtisch zu, an dem Perkins gesessen hatte als er starb.
Auf dem Tisch lag eine zugeklappte Akte. Es waren ein paar Blutspritzer darauf.


Albert robbte flink aus seiner Deckung in die Nächste, näher an das Geschehen.
Er sah Rebecca die hinter einem Regal kauerte und er sah wie sich die übrigen Soldaten um ein paar Aktenschränke postierten.
Offenbar hatte Zoe ihnen Ärger gemacht und im Moment war sie ihm Fokus.
Aber das können nicht alle Männer sein, da waren noch mehr...
Im selben Moment da er dies dachte, hörte er etwas und spürte das jemand hinter ihm herum schlich.
Wesker warf sich herum, gerade noch rechtzeitig um der Kugel zu entgehen die seinen Kopf hätte durchschlagen sollen.
Er rollte sich nach vorn und sprang pfeilschnell auf, riss den Schützen mit sich von den Füßen und schlug ihn in eine Wand aus alten Monitoren.
Glas splitterte und prasselte zu Boden.
Albert entriss dem Mann die Waffe, der benommen versuchte wieder festen Stand zu bekommen.
Wesker packte mit einer Hand seinen Kopf und rammte diesen in einen der zerstörten Monitore.
Ein letztes Zucken, dann erschlaffte der Körper des Soldaten, seine Knie gaben unter ihm nach, aber er blieb mit dem Kopf im Monitor stecken.
Mit angelegter Waffe hastete Albert zurück. Er hörte Schüsse bevor er die Szene erreichte.
Zwei weitere Männer waren am Boden, einer tot, der andere hatte beide Hände an den eigenen Hals gelegt, während Blut zwischen seinen Fingern hervorquoll.
Er hörte Zoes Aufschrei als zwei andere Soldaten die Aktenschränke umwarfen und sie zwischen den Schränken und der Wand einklemmten.
Albert zielte und feuerte. Die Kugeln schlugen in Rücken und Hinterköpfe ein, fällten die beiden Soldaten.
Es waren nur noch vier Mann auf den Beinen, einer davon hatte eine verletzte Hand um die er provisorisch ein Stück Stoff gewickelt hatte.
Zoe war ganz offenbar nicht untätig gewesen.
Zwei Tote und ein Verletzter gingen auf ihr Konto.
Rebecca kauerte noch immer am Boden, starrte aus ihrer Deckung auf Redfield, der mittlerweile verblutet war. Sie schien gar nicht wirklich wahrzunehmen was um sie herum geschah.
Beinahe widerwillig und beiläufig, erschoss Wesker einen Soldaten der sich an sie heranschlich.
Erst als der tote Körper auf sie fiel, erwachte Chambers aus ihrer Starre und sprang auf.
Albert packte nach dem Aktenschrank den die Männer zuvor gekippt hatten und stellte ihn wieder aufrecht.
„Zoe...?!“
„Ich... lebe noch“, kam die Antwort mit zittriger Stimme.
„Es sind nur noch drei. Bleib wo du bist“

Wesker sah sich um.
Die übrigen drei Soldaten hielten sich in Deckung, jetzt waren sie nicht mehr auf direkten Konfrontationskurs aus. Sie waren nun nicht mehr in der Überzahl und waren durch den Verlust der Kameraden offenbar vorsichtiger geworden.
Albert hatte sich bereits über das direkte und wenig strategische Vorgehen gewundert. Er hatte erwartet das Trent seine besten Männer schicken würde. Wenn das alles war was er zu bieten hatte, standen die Chancen nicht schlecht den Mann und seine Organisation auszuschalten.
Es war nicht unbedingt einfach oder ungefährlich, aber bei weitem nicht so herausfordernd wie erwartet.
Er nahm die Waffe eines toten Soldaten auf, kontrollierte das Magazin und die Sicherung.
Wesker konzentrierte sich, lauschte.
Im ersten Moment hörte er nichts, doch dann, ein leises Rascheln von Kleidung. Kaum hörbar aber es war da.
Er wandte sich nach rechts, dort hatte er das Geräusch gehört.
Vor sich sah er eine Reihe umgekippter Regale die gegeneinander gefallen waren. Wie Dominosteine lagen sie da.
Er sah eine Bewegung, kurz darauf flog ihm eine Salve Kugel um die Ohren die zwischen den Regalbrettern hervorgeschossen wurde.
Wesker hechtete zur Seite und feuerte zurück. Ein kurzer Aufschrei sagte ihm, dass er mindestens einen Treffer gelandet hatte.
Er hörte ein unterdrücktes Stöhnen, als würde der Soldat die Zähne gegen den Schmerz zusammenbeißen.
Albert richtete sich wieder auf, trat auf das Regal zu mit erhobener Waffe. Er trat auf das Regal um den darunter liegenden Soldaten festzunageln und feuerte darauf.
Die Kugel durchschlugen Holz und zerfetzten Bücher die noch in dem gekippten Regal lagen, perforierten den Mann der darunter lag. Blut quoll langsam aber stetig unter dem Regal hervor, eine Blutlache breitete sich aus.
Wesker zog die Waffe unter dem Regal aus den toten Händen hervor und warf die eigene beiseite, da er sie leer geschossen hatte.
Erneut prüfte er das Magazin und die Sicherung.
Er spürte die Kugeln in seinen Rücken einschlagen, bevor er die Schüsse hörte. Der Schütze feuerte aus nächster Nähe auf ihn.
Alberts Knie gaben unter ihm nach, er sackte auf den Boden und die Waffe entglitt seinen Händen. Mit einem halb erstickten Aufschrei kippte er nach vorn.

Zunächst klang es so als hätte der ehemalige Captain die Sache im Griff. Fast glaubte Chambers das sie es schaffen konnten. Aber selbst wenn, was passierte dann mit ihr?
Aber sie wurde in ihren Gedanken gestört, als die Geräuschkulisse sich änderte.
Rebecca hörte die Schüsse, Poltern, einen Aufschrei.
Das hatte nach Wesker geklungen, jedenfalls vermutete sie das. Zoe schien dasselbe zu denken. Marsters kam eilig aus ihrer Deckung hervor, mit der Waffe die sie noch immer hatte. Sie war blass, wirkte erschrocken aber auch entschlossen, fast wütend.
Unschlüssig sah Rebecca ihr nach.
Erneut hörte sie Schüsse, dann einen Tumult.
Vorsichtig wagte Chambers einen Blick aus ihrer Deckung.
Zoe hatte ihre Waffe verloren oder sie war leer, jedenfalls lag ein Soldat tot zu ihren Füßen, der letzte von ihnen war mit ihr in ein Gerangel verwickelt.
Der Mann war größer und stärker als sie und Marsters offensichtlich der Situation nicht gewachsen. Sie wehrte sich verbissen, konnte aber keine wirkungsvollen Treffer landen. Der Soldat rammte ihr die Faust seitlich gegen den Brustkorb. Mit einem Aufkeuchen sackten ihr die Knie weg, doch bevor sie stürzen konnte, packte der Mann sie am Hals riss sie wieder hoch zog sie auf einen Tisch und legte schließlich beide Hände um ihren Hals.
Rebecca sah sich hektisch um, erblickte das abgebrochene Bein eines Stuhls, eilte aus ihrer Deckung und nahm es auf.
So leise und schnell wie möglich, schlich sie sich an die Szene heran. Chambers näherte sich dem Soldaten von hinten, hatte das Stuhlbein zum Schlag erhoben. Kurz bevor sie zuschlug, wandte der Mann seinen Kopf.
Das Holz des Stuhlbeins schlug auf seinem Nasenbein ein und zertrümmerte es. Seine Hände lösten sich von Marsters Hals und der er taumelte zur Seite.
Rebecca wartete nicht ab, setzte ihm sofort nach, schlug erneut zu, mehrmals auf den Kopf gezielt. Zwei Mal traf sie den Hinterkopf, dann brach das Holz.
Der Soldat lag schließlich am Boden und rührte sich nicht mehr.
Zoe hustete und schnappte nach Luft, versuchte sich aufzurichten. Sie stütze sich schwer auf den Tisch. Ihre Knie zitterten.
„Ich glaube das war der letzte“, sagte Chambers atemlos.

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Zoe Wesker

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Freitag, 18. Dezember 2015, 14:47



Kapitel.26.

Marsters ignorierte Rebecca und taumelte zu Wesker herüber, der noch immer am Boden lag.
„Albert...“
„Ich lebe noch“, antwortete er mit gepresster Stimme.
Sie sah die Schusswunden in seinem Rücken und stieß einen herben Fluch aus.
Zoe ging neben ihm auf die Knie.
„Ich werde deine Hilfe brauchen“, sagte er angestrengt.
„Was soll ich tun?“, fragte sie nervös und besorgt.
„Du musst du Kugeln herausziehen die noch in meinem Fleisch stecken. Die Wunden können sich sonst nicht schließen“
„Das muss ein Arzt in einem Kranken...“
„So viel Zeit haben wir nicht, Zoe. Du musst es tun. Trent wird noch mehr Männer schicken, sobald er merkt das diese hier versagt haben. Wenn ich dann immer noch am Boden liege, sind wir alle so gut wie tot“, unterbrach er sie drängend.
„Aber womit?! Wir haben kein steriles...“
„Eine kleine Zange oder eine stabile Pinzette sollte ausreichen. Es ist egal ob das Zeug steril ist, ich kann keine Infektion kriegen. Du erinnerst dich doch sicher an die Verletzung die mir der Hunter zugefügt hat oder?“
„Die Echse?“
„Ja. Die Wunde ist verheilt und zwar sehr schnell. Diese Wunden können auch heilen, aber dazu müssen die Kugeln entfernt werden und das kann ich nicht ohne deine Hilfe. Die in der Schulter kann ich selbst entfernen, aber nicht die in meinem Rücken“
Rebecca tauchte plötzlich neben ihr auf und hielt ihr einen Gegenstand hin. Eine etwas größere Pinzette dem Anschein nach.
„Lag zwischen einigen anderen Laborwerkzeugen aus einem umgefallenen Regal“, kommentierte Chambers ihren Fund.
Rebecca wirkte auf einmal so gefasst und ernst. Zoe hingegen fühlte sich als würde sie jeden Moment zusammenklappen.
„Rebecca ist Sanitäterin, sie sollte das machen“, meinte sie unsicher.
Chambers nickte.
„Sicher. Geh mal zur Seite“
Marsters rückte beiseite, vor den am Boden liegenden Wesker. Sie setzte sich zu ihm.
Albert blickte zu ihr auf.
„Tut mir leid“, flüsterte sie den Tränen nahe „Ich kann das nicht. Es ist ohnehin besser wenn sie das macht“
Er zeigte ihr ein schiefes Lächeln.
„Schon gut, Liebes“
An Rebecca gewandt sagte er: „Nicht zaghaft sein, jede Sekunde zählt. Ich halte das schon aus“
„Ganz wie Sie meinen, Captain“ murmelte Chambers und machte sich an die Arbeit.


Leon warf einen Blick in das Nebenzimmer des provisorischen D.S.O Büros das eigentlich mehr eine Abstellkammer war. Claire lag dort auf einem kleinen Sofa und schlief.
Sie hatte sich zusammengerollt und die Decke war auf den Boden gerutscht. Agent Kennedy hob die Decke auf und deckte die Rothaarige wieder zu.
Er warf noch einen Blick auf die schlafende Frau, dann ging er wieder hinaus und schloss leise hinter sich die Tür.
Agent Kennedy begab sich zurück zu Perkins Schreibtisch und der Akte die er sich zuvor angesehen hatte.
James Trenton Darius. Den Namen hatte er nie zuvor gehört. Aber Perkins hatte sich offenbar mit ihm beschäftigt.
Es stand nicht sehr viel in der Akte, ein paar wenige Daten, die letzten Updates waren sechs Jahre alt. Allerdings fand Leon eine Handgeschriebene Notiz zwischen den Seiten. Er erkannte die Schrift, es war die Handschrift seines Supervisor.
Umbrella Laboratorien 13.06.72
Raccoon City 24.07.1998
Rockfort Island 26.07.1998

Mit gerunzelter Stirn blickte Kennedy auf den Zettel. Das Datum hinter Raccoon City war nur wenige Wochen her, der Ausbruch des Virus. Aber was geschah zwei Tage später auf Rockfort Island? Und Was war mit dem Datum im Jahre 1972 bei Umbrella?
Vielleicht war diese Notiz nur versehentlich in die Akte gerutscht, aber Leon hatte ein seltsames Gefühl. Etwas sagte ihm, das Perkins eine Spur gehabt hatte von der er nichts wusste.
Als die Tür zum Büro aufging, blickte Leon von seiner Lektüre auf.
Ein Mann kam herein. Groß, schlank, ernste stahlgraue Augen. Braunes, stellenweise ergrautes Haar und Bart. Er trug einen Anzug in derselben Farbe seiner Augen mit einem weißen Hemd und einer grauen Krawatte. Die Schuhe waren auf Hochglanz poliert.
Zielstrebig schritt er in den Raum hinein, auf Kennedy zu. Vor ihm blieb er stehen, ein seltsames kühles Lächeln auf den Lippen.
„Sie müssen Agent Kennedy sein“, stellte er fest und streckte ihm die Hand hin „Ich bin Derek Simmons, N.S.A“
Leon schüttelte ihm die Hand.
„Ich weiß wer sie sind. Sie sind der National Security Advisor“
Simmons nickte zustimmend.
„Ich wurde hergeschickt um mir die Sache hier vor Ort anzusehen. Der Präsident ist nervös. Er hörte davon das einige seiner Agenten angegriffen, entführt und sogar getötet wurden. Mein Beileid zum Verlust von Perkins“
Seine Worte klangen beinahe gleichmütig, distanziert, trotzdem bedankte sich Leon und wartete ab.
„Weil das D.S.O unterbesetzt ist, übernehme ich die Führung hier. Das bedeutet ich bin ab jetzt ihr neuer Supervisor“, rückte Simmons schließlich heraus.
Leon blickte den Mann überrascht an. Sie schickten ihm also einen Aufpasser von höchster Stelle? Womit hatte er diese Art von Aufmerksamkeit auf sich gezogen?
Es gibt Menschen bei denen man schon nach den ersten kurzen Eindrücken weiß, dass man sie nicht ausstehen kann. Derek Clifford Simmons war so ein Mensch. Trotzdem blieb Leon ruhig und höflich, wie es von einem professionellen Agenten erwartet wurde.
Auch wenn Simmons ihm auf Anhieb zuwider war. Er wirkte kalt und arrogant. Die Art wie er sich bewegte zeugte deutlich davon wie sehr er von sich selbst überzeugt war.
Es waren nur Kleinigkeiten, aber Leon war darauf geschult worden, diese Dinge zu sehen, Menschen zu durchschauen.
„Wie ich hörte schleifen sie eine Zivilistin mit sich herum“, sagte der neue Supervisor und sah sich im Raum um.
„Wer ist sie und wo ist sie?“


Die Kugeln waren entfernt, die Wunden heilten schnell.
Die Projektile zu entfernen, hatte jedoch einige Minuten in Anspruch genommen.
Rebecca traute den beiden nach wie vor nicht so wirklich über den Weg. Beide hatten ihr heute das Leben gerettet und dennoch, Wesker war ein Verräter und Marsters hing an ihm dran.
Aber im Moment waren diese beiden ihre Beste Chance, lebend von dieser Insel zu kommen.
Als die Drei das Gebäude verließen, war der Wasserspiegel schon wieder um einige Zentimeter gesunken, aber nun hatten sie die Schlauchboote der Soldaten mit denen sie sich fortbewegen konnten.
Als sie alle in einem der Boote saßen fragte Zoe: „Was jetzt? Das Antivirus ist verloren, Trent wird weiter nach uns suchen und mit einem Schlauchboot kommen wir vermutlich nicht sehr weit. Wie weit sind wir vom Festland entfernt?“
„Zu weit“, gab Wesker brummend zurück.
„Und was machen wir dann?“, hakte Rebecca nach.
„Wir fliegen“ meinte Wesker leichthin.
„Fliegen?“
„Ja. Trents Männer sind mit Sicherheit nicht in diesen Schlauchbooten auf die Insel gekommen. Ich schätze sie sind mit Hubschraubern hier. Und wir haben eine Pilotin“
Albert lächelte in Zoes Richtung.
„Das schaffst du doch, oder?“
Zoe nickte langsam und meinte: „Ich fühle mich ziemlich lädiert, aber das schaffe ich noch“
Weskers Ausdruck wurde besorgt, ein ungewohnter Anblick, befand Rebecca.
„Hast du viel abbekommen?“, fragte der ehemalige Captain.
„Na ja, ich hab ein wenig Prügel bezogen, vermutlich bin ich unter der Kleidung grün und blau. Mein Auge ist auch noch teilweise zugeschwollen. Ich habe lange nicht mehr geschlafen, gegessen oder etwas getrunken. Aber ich lebe noch. Wenn ein Hubschrauberflug unser Weg hier raus ist, dann bekomme ich das auch noch hin“
„Das ist mein Mädchen“
„Die Hubschrauber werden nicht unbewacht sein“, warf Chambers zweifelnd ein „Überstehen wir noch einen Kampf?“
Zoe seufzte: „Sie könnten auch abhauen, wenn sie uns kommen sehen“
„Dann müssen wir uns eben anschleichen“, meinte Albert leichthin.
„Wie denn? Wir wissen doch gar nicht wo sie sind“, murrte Rebecca.
„In Richtung Norden wird das Gelände ein wenig hügeliger. Vermutlich die einzige Ecke auf dieser Insel die bei der Ankunft der Soldaten genug Landefläche bot, die nicht überflutet war.“
„Das ist keine sehr genaue Ortsangabe“, merkte Zoe trocken an.
„Aber besser als nichts. Sei nicht immer so pessimistisch, Liebes. Wir stellen den Motor ab und nehmen die Paddel, versuchen uns so gut es geht zwischen den Bäumen zu bewegen, dann hört und sieht man uns nicht so schnell“, beharrte Albert mit einem kühlen Lächeln.

Aufmerksam sahen sie sich um, während Wesker das Schlauchboot mit den Paddeln steuerte. Das Wassergefährt bewegte sich durch das stinkende brackige Wasser. Aber im Grunde stank hier alles, auch die Drei selbst das sie in der Brühe geschwommen waren. Der Stoff hatte sich vollgesogen und strömte nach wie vor den ekelhaften Gestank aus. Die Anspannung war noch immer hoch, sie waren noch lang nicht in Sicherheit. Die kleine Bootsreise war also alles andere als gemütlich.
Nach einer Weile wurden sie tatsächlich fündig.
„Langsam, halt!“, rief Zoe halb flüsternd aus.
Sie deutete nach Westen zwischen die Bäume hindurch. Dort auf einem Hügel, standen zwei Hubschrauber. An beiden Hubschraubern waren jeweils zwei bewaffnete Männer postiert.
„Das sind russische Hubschrauber. Mi 24 Hind. So was bin ich noch nie geflogen. Das sind Kampfhubschrauber, ich bin reine Transporter gewohnt“, murmelte Zoe
„Du kannst das schon, ich helfe dir dabei“, beschwichtigte Wesker sie.
„Die Dinger sind riesig, die haben sogar ein Fahrwerk“, brummte sie missmutig zurück.
„Hör auf damit, Zoe. Ich schalte die Männer aus, dann kommt ihr nach. Wir werden das schaffen“

Wesker stieg ins Wasser schwamm von Deckung zu Deckung zu seinem Ziel.
Die beiden Frauen blieben im Schlauchboot zurück.
Das Zoe bereits verletzt wurde gefiel ihm nicht, er würde das hier allein erledigen, sie sollte nicht schon wieder in die Schusslinie geraten.
Albert näherte sich dem Hügel, außerhalb der Sicht der Soldaten. Hinter den Hubschraubern und den Männer erklomm er leise und vorsichtig den Hügel.
Alles war nass und glitschig, er musste sehr genau auf jeden Schritt achten um nicht zu stürzen und die Männer auf sich aufmerksam zu machen.
Oben angekommen, legte er sich auf die Lauer, verschafft sich einen Überblick. Unter den Hubschraubern hindurch, sah er die Beine der Männer.
Im Moment war es still, sie unterhielten sich nicht miteinander, standen nur da und hielten Wache.
Besonders clever war es nicht das alle auf derselben Seite der Hubschrauber standen. Einmal mehr fragte sich Wesker wo Trent diese Männer ausgegraben hatte. Er fühlte sich fast beleidigt, offenbar hatte Trent geglaubt diese Clowns würden mit ihm fertig werden. Aber diese Gedanken waren unsinnig. Im Bunker war es knapp geworden. Wäre er allein gewesen, hätte er es nicht geschafft.
Er gestand es sich nur ungern ein, aber ohne Zoe und Rebecca wäre er vermutlich getötet worden.
Albert dachte daran wie Zoe auf den Soldaten losgegangen war der ihm in den Rücken geschossen hatte. Dieser Mann hätte ihm noch ein paar Kugeln durch den Hinterkopf gejagt wenn sie nicht eingegriffen hätte.
Er lächelte zufrieden in sich hinein. Es behagte ihm nicht das sie verletzt worden war, aber es gefiel ihm das Zoe ihn offenbar genauso beschützen wollte wie er sie.
Leise kroch er unter einen der Hubschrauber.
Noch immer war es still.
Er griff nach den Beinen eines Soldaten, riss ihn von den Füßen und zerrte ihn rasant zu sich unter den Hubschrauber.
Mit einem schnellen Griff war das Genick seines Opfers gebrochen. Wesker hatte die Waffe des Mannes schussbereit als die anderen Soldaten sich duckten um nachzusehen was mit ihrem Kameraden passiert war.
Albert feuerte, zwei der Männer traf er in den Kopf, der dritte rollte sich gerade noch zur Seite.
Wesker rollte wieder zurück und sprang hinter dem Hubschrauber auf die Füße. Er duckte sich und sah die Beine des Mannes, er versuchte auf die andere Seite zu rennen.
Der ehemalige Captain legte an und schoss ihm in die Beine. Eine gezielte Kugel schlug in das rechte Knie des Mannes ein. Mit einem Aufschrei ging der Soldat zu Boden. Er rollte sich herum und zielte unter den Hubschrauber, aber Wesker war schon nicht mehr dort.
Im nächsten Moment trat jemand dem Soldaten die Waffe aus den Händen.
Als er den Kopf drehte und nach oben sah, blickte er in den Lauf einer Waffe und sah den blonden Mann mit den Drachenaugen über sich stehen.

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Mittwoch, 23. Dezember 2015, 14:18



Kapitel.27


Zoe saß im Cockpit.
Wesker konnte nicht neben ihr sitzen, der Kampfhubschrauber hatte nur einen Platz im Cockpit. Ansonsten gab es noch den Gunner-Seat, ein Platz hinter dem Geschütz und den Passagierraum der ungefähr acht Soldaten fassen konnte.
Albert hatte einen der Männer am Leben gelassen und ihn gefesselt. Er war zu einem menschlichen Paket verschnürt hinten im Passagierraum bei Rebecca und Wesker.
Zoe hatte ihre Kopfhörer aufgesetzt, Wesker und Chambers hatten auch jeweils einen um während des Fluges kommunizieren zu können.
Marsters blickte auf die Armaturen, all die Schalter die ihr unbekannt waren. Das Cokpit sah gänzlich anders aus als sie es gewohnt war.
Mit leicht zittrigen Händen legte sie die Gurte an. Jede Bewegung schmerzte, ihr ganzer Brustkorb pochte unangenehm.
Sie öffnete die Funkverbindung.
„Albert?“
„Ja, Liebes“ hörte sie seine sonore Stimme sagen.
Zoe seufzte und sagte resigniert: „Ich glaube nicht das ich das kann. Selbst wenn ich den Vogel in die Luft bekomme, bin ich nicht sicher ob ich das Ding auch wieder landen kann. Es ist größer, hat mehr Funktionen... Ich blicke hier überhaupt nicht durch. Außerdem dürfte es heikel sein mit einem Kampfhubschrauber in Richtung Festland zu fliegen. Wir werden auffallen wie ein regebogenfarbenes, fliegendes Einhorn... das Geschütze hat“
„Wir müssen von der Insel runter, wir haben gar keine Wahl. Wir werden keine belebten Zonen ansteuern. Nach Möglichkeit versuchen wir bei einem von der Zivilisation weit abgelegenen Örtchen zu landen. Vorzugsweise in einem Wald“
Zoe rieb sich die kalten, steifen Finger und atmete tief durch.
„Wohin gehen wir danach? Wir können nicht zurück... nach Hause. Trent weiß von dem Haus“
Es dauerte einen Moment bis Albert ihr antwortete: „Ihr beide werdet untertauchen, ich schalte Trent aus, dann komme ich zu euch und wir gehen nach Hause“
Zoe runzelte die Stirn, was Wesker natürlich nicht sehen konnte.
Ich soll zusammen mit Rebecca untertauchen? Und danach? Was war dann mit Chambers?
Sie mahlte mit den Zähnen. Rebecca saß direkt neben ihm, hörte was Albert sagte. Vermutlich hatte er deswegen von ihnen beiden gesprochen. Zoe glaubte nicht das Wesker vorhatte sie nachdem sie das Festland erreicht hatten, weiter mitzuschleppen.
Für den Moment schob sie den Gedanken seufzend beiseite.
„Wie willst du das denn anstellen? Trent hat sicher noch eine Menge Männer und er wird dich erwarten. Davon abgesehen weißt du nicht einmal wo er ist“, widersprach Zoe säuerlich.
„Deswegen habe ich einen der Männer am Leben gelassen. Wenn er etwas weiß, hole ich es aus ihm heraus“


Nachdem Agent Kennedy Simmons überzeugt hatte, dass Claire Redfield eine wichtige Zeugin war und ihre Anwesenheit vor Ort von Nöten, hatte der neue Supervisor sich an Perkins Schreibtisch gesetzt und angefangen dessen Akten durchzugehen.
Leon war sicher das er bereits auf den neusten Stand gebracht worden war, bevor er hier eintraf. Vielleicht wusste er sogar mehr als Agent Kennedy und Agent Perkins. Aber Simmons ließ es sich nicht nehmen in den Papieren zu stöbern.
Bei einer der Akten hielt er inne und blickte zu dem D.S.O Agent auf.
„Wissen sie warum Perkins die Akte eines Toten auf seinem Schreibtisch liegen hat?“
Leon runzelte fragend die Stirn.
„Ich verstehe nicht. Wen meinen Sie?“
Simmons hielt ihm die Akte über James Trenton Darius hin.
„Dieser Mann hier, er ist tot. Er lag bei den Fallakten zu Raccoon City oben auf“
Kennedy war verwirrt.
„In der Akte ist kein Todesdatum vermerkt, ich habe sie gelesen“, sagte er konfus.
Simmons lächelte jovial.
„Das ändert nichts an den Tatsachen. Mister Darius ist definitiv tot“
„Warum wissen sie davon?“, wollte Leon wissen.
Kennedys ernste, blaue Augen ruhten fragend auf seinem neuen Supervisor.
„Weil ich seinen Tot untersucht habe. Ich war damals noch beim F.B.I“, erklärte Simmons „Darius war einer der führenden Wissenschaftler bei Umbrella“
Leon blinzelte - roch er gerade eine neue Spur?
„Wie ist er gestorben?“
„Bei einem Brand im Labor bei Umbrella“, antwortete der Supervisor.
„Brandstiftung?“
Simmons schüttelte den Kopf.
„Angeblich ein Unfall. Eines der Geräte im Labor das mit einem brennbaren Gas betrieben wurde, hatte eine Fehlfunktion. Es gab eine Explosion und ein Feuer. Laut Gerichtsmediziner hatten Darius und seine Frau Helen, die mit ihm arbeitete, die Explosion überlebt. Das Feuer allerdings nicht. Die Sicherheitstüren verriegelten sich automatisch, die Sensoren hatten das Feuer registriert. Allerdings hatte die Explosion die Löschanlage zerstört. Das Ehepaar Darius saß in dem brennenden Raum fest. Das Sicherheitssystem das eigentlich Leben retten sollte, wurde ihnen zum Verhängnis. Das Abluftsystem funktionierte noch, der Rauch zog ab. Sie wissen was das bedeutet oder?“
Leon seufzte schwermütig und sagte mit leiser Stimme: „Sie sind nicht an der Rauchvergiftung gestorben oder davon bewusstlos geworden...“
„...Sondern bei lebendig Leib und bei vollem Bewusstsein verbrannt“, vervollständigte Simmons den Satz.
Kennedy versuchte das Bild zu verbannen dass sich ihm automatisch aufdrängte. Feuer das zwei schreiende Menschen verzehrte, während ihr Blut anfing zu kochen, die Haut Blasen warf und vom Fleisch platzte.
„Warum hat das F.B.I sich mit dem Fall befasst, wenn es angeblich ein Unfall war?“
Simmons lächelte sein überhebliches, kühles Lächeln. Offensichtlich genoss er Kennedys Unwissenheit.
„Weil Doktor Darius nur einen Tag zuvor beim F.B.I angerufen hat. Er sagte er habe wichtige Informationen für uns. Angeblich stellte Umbrella verbotene Substanzen her, biologische Waffen. Er sprach von möglichen weltweiten Auswirkungen und wollte sich mit einem Agenten treffen. Er sagte man würde ihn beobachten und das er nicht ins F.B.I Gebäude kommen könnte weil sein Leben sonst in Gefahr wäre. Also wollte er ein Treffen außerhalb, mit einem einzelnen Agenten“
Leon verschränkte nachdenklich die Arme vor der Brust.
„Sie waren der Agent der sich mit Doktor Darius treffen sollte“, stellte er fest.
Simmons nickte.
„Korrekt. Aber der Doktor kam nicht zu dem ausgemachten Treffen. Ich versuchte ihn bei der Arbeit zu erreichen weil er sich verspätete und da erfuhr ich von dem Unfall“
Agent Kennedy setzte sich auf einen der Schülerpulte gegenüber von Simmons Schreibtisch.
„Sie glauben nicht das es ein Unfall war. Er starb weil er zu viel wusste“
Wieder nickte der Supervisor.
„Ich konnte es leider nie beweisen. Wir untersuchten die Corporation auf Herz und Nieren, fanden aber nichts belastendes. Weder für das Ableben der Eheleute Darius, noch für die angeblichen Biowaffen“
Simmons klang nicht wirklich enttäuscht oder frustriert, eher nachdenklich.
„Wann war das?“, wollte Leon wissen.
„Das ist schon lange her. Anfang der Siebziger wenn mich nicht alles täuscht“
Kennedy blinzelte, stand auf und trat näher an den Tisch heran.
„Es war nicht zufällig der13.06.1972?“
Simmons blickte ihn überrascht an.
„Doch, ich glaube sogar das ist das exakte Datum. Woher wissen das?“
Leon griff nach der Akte, klappte sie auf und suchte nach dem Zettel den Perkins von Hand geschrieben hatte.
„Hier. Perkins hat sich diese Daten aufgeschrieben“
Der Supervisor blickte auf das kleine Schriftstück.
„Interessant“, murmelte er.
„Perkins hat an dieser Akte gesessen, als er erschossen wurde“, merkte Leon bedeutsam an.
„Sie glauben an einen Zusammenhang?“, bohrte Simmons nach.
Kennedy nickte.
„Ja, spätestens jetzt“
Der Ältere schnalzte mit der Zunge.
„Und wo soll dieser Zusammenhang genau sein? Umbrella wurde bereits überführt, Spencer hat alles gestanden“
„Dessen bin ich mir bwusst. Aber ich glaube da ist mehr. Darius ist vielleicht nicht tot. Es gibt ein paar Einträge neueren Datums die besagen das er gesehen wurde“
Simmons blätterte die Akte durch.
„Das halte ich für unwahrscheinlich. Seine Leiche und die seiner Frau wurde eindeutig anhand seiner DNA identifiziert“
„Wie erklären sie sich dann diese Einträge? Und was bedeuten die anderen Daten auf dem Zettel?“, drängte Leon.
Der Supervisor schwieg einen Moment, schließlich blickten seine kalten, grauen Augen zu Agent Kennedy auf.
„Ich tippe auf eine Verwechslung. Helena und James Darius hatten einen Sohn, Viktor. Man sagt ihm nach er wäre dem Vater wie aus dem Gesicht geschnitten. Allerdings verschwand er vor einigen Jahren von der Bildfläche“
Der D.S.O Agent knirschte nachdenklich mit den Zähnen.
„Aber auch das könnte eine Spur sein. Vielleicht ist Viktor in das verwickelt was in Raccoon City passiert ist“
„Sie denken an einen Racheakt“ stellte Simmons nüchtern fest „Ein sehr drastischer Weg wenn sie mich fragen. Es bedarf einer sehr ausgeprägten soziopathischen Ader für die Bereitschaft dermaßen viele Menschenleben zu opfern“
„Vielleicht ist er der Meinung das er auf diese Weise noch mehr Todesopfer verhindert hat. Hätte Umbrella das Virus weltweit verkauft, hätten die Folgen durchaus drastischer sein können, von globalem Ausmaß. So wie es sein Vater in den Siebziger Jahren vorausgesehen hatte“, mutmaßte Leon.
Der N.S.A vorsitzende stand auf und lief ein paar Schritte durch den Raum zu den Fenstern. Er blickte auf das Loch in der Scheibe das die Kugel hinterließ, die Perkins getötet hatte.
„Nun. Möglich ist im Grunde alles. Die Toten sind auf den Straßen gewandelt. Überraschen kann einen da nicht mehr sehr viel“
Kennedy blickte auf Simmons der ihm den Rücken zugewandt hatte.
„Das heißt wir haben vielleicht ein weiteres Teil des Puzzles gefunden“
Vielleicht bringt mich das auch auf eine frische Spur was Redfield und Chambers betrifft...
Simmons seufzte, klang ein wenig unwillig, fast frustriert. Leon verstand nicht wirklich wieso.
„Perkins hat es gefunden und er hätte jemanden informieren müssen“
„Vielleicht hatte er genau das vorgehabt“, merkte Kennedy scharf an.
„Das werden wir wohl nie erfahren, oder?“, entgegnete Simmons herablassend.
„Weil er ermordet wurde“, raunte Leon.
Wieder seufzte Simmons, nickte schließlich.
„Ja. Gut möglich das er deswegen ausgeschaltet wurde. Aber ganz so gut hat der Mörder seine Spuren nicht verwischt, sonst hätten wir die Akte nicht gefunden“
„Na ja, so lange wir nicht wissen was die anderen Daten auf dem Zettel sind, kommen wir ohnehin nicht sehr weit“, meinte der junge D.S.O Agent resigniert.
„Nun“ sagte Simmons und drehte sich zu Kennedy um „Ich weiß was sie bedeuten. Glaube ich jedenfalls. Aber ihre Sicherheitsfreigabe reicht für diese Informationen nicht aus“
Leon starrte den Mann ungläubig an.
„Sie scherzen hoffentlich“, murrte er.
Simmons neigte den Kopf leicht zur Seite und entgegnete: „Sehe ich vielleicht aus wie ein Komiker?“

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Wesker's Lady (26.09.2018)

Zoe Wesker

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Dienstag, 29. Dezember 2015, 12:44



Kapitel.28


Der Start hatte funktioniert.
Dennoch schlug Zoes Herz wild in ihrer Brust.
Der Hubschrauber näherte sich dem Festland, abgelegen und laut Navigationssystem ein unbewohntes Gebiet.
Der Vogel flog, aber sie musste das Ding auch wieder landen.
So schwer kann das nicht sein, die Steuerung verhält sich nur geringfügig anders...
In Gedanken versuchte Marsters sich Mut zu machen, aber so einfach wollte sich ihr verunsicherter Verstand nicht von ihr überlisten lassen.
Sie hätte sich wesentlich besser gefühlt, wenn Albert mit ihr im Cockpit wäre, aber das war nicht möglich. Abgesehen davon war es besser wenn er den Soldaten im Auge behielt, gefesselt oder nicht.
Zoe hörte ein Knacken im Funk, dann Weskers Stimme: „Das machst du sehr gut, Liebes“
Obwohl er recht laut sprechen musste um den Hubschrauber zu übertönen, klang er sanft, beinahe liebevoll.
Im ersten Moment wusste sie nicht recht wie sie darauf reagieren sollte.
Ein trockenes: „Danke“, kam über ihre Lippen.
„Wir haben es fast geschafft“, erinnerte er sie.
„Ich weiß. Ich suche nur noch eine Fläche die groß genug ist um zu landen“
Das war leichter gesagt als getan. Schätzen konnte sie noch nie besonders gut und der Hubschrauber war doch etwas größer als sie es gewohnt war. Eine kleine Lichtung im Wald würde wohl kaum ausreichen.


Leon funkelte Simmons wütend an.
Das kann ja wohl nicht sein Ernst sein!
„Diese Informationen könnten in vielerlei Hinsicht wichtig sein“, drängte er den N.S.A Agenten „Nicht nur wegen Perkins Ermordung, auch wegen der Ereignisse in Raccoon City und allem was damit zusammenhängt“
Simmons kalte, graue Augen hefteten sich auf Agent Kennedys Gesicht.
„Dessen bin ich mir durchaus bewusst. Das ändert nichts an den Tatsachen. Sie haben keine Befugnis um über diese Informationen zu verfügen“
Leon knirschte mit den Zähnen.
„Ich darf wohl davon ausgehen das Sie für mich keine Ausnahme machen werden“, brummte der D.S.O Agent.
Simmons seufzte ergeben.
„Wissen Sie, ihre Reputation ist ziemlich gut. Walther hielt jedenfalls sehr viel von Ihnen“
Leon unterdrückte den Wutanfall der in ihm hochkochte. Er wollte dieses Geschwätz jetzt nicht hören. Aber Leon blieb ruhig, auch wenn er Simmons Kopf gerne gegen eine Wand geschmettert hätte. Nach außen hin blieb Agent Kennedy vollkommen gelassen.
„Das wusste ich nicht“, entgegnete er schlicht.
Simmons lächelte selbstsicher.
„Ihr verstorbener Supervisor war ein guter Mann und er hatte eine hervorragende Menschenkenntnis. Ich glaube Walther hätte Ihnen alles anvertraut, Agent Kennedy“
Leon seufzte leise.
„Wollen Sie auf etwas bestimmtes hinaus, Sir?“
Wieder dieses Lächeln auf den schmalen Lippen des N.S.A Agenten.
„Ich erwäge ihnen mitzuteilen was Sie so furchtbar gern wissen würden. Allerdings würde ich mich nicht zu früh freuen. Ob diese Informationen Ihnen wirklich weiterhelfen würden, weiß ich nicht“
Leon blickte sein Gegenüber durchdringend an.
„Rockfort Island“, sagte er fordernd.
Simmons nickte schließlich.
„Eine Insel in der nähe der Westküste“
„Ich glaube nicht das ich schon mal davon gehört habe“, meinte Leon nachdenklich.
„Das wundert mich nicht. Die Insel wurde vor einigen Jahren künstlich angelegt. Dank guten Beziehungen des Besitzer dieser Insel und einigen Mengen an Geld die in die Staatskasse flossen, wurde sie nie kartographiert. Natürlich wurde sie schon mehrfach von verschiedenen Leuten entdeckt. Fischer, Touristen und so weiter. Trotzdem wurde ihre Existenz nie Publik, die genauen Umstände dazu sind mir allerdings nicht bekannt“
Kritisch runzelte Leon die Stirn während er weiter lauschte.
Simmons fuhr fort: „Rockfort Island war eine Zweigstelle von Umbrella. Die Ashford Familie, dessen Oberhaupt einer der Mitbegründer der Corporation war, hat dort seinen Wohnsitz und Labore gebaut. Ein ähnliches Herrenhaus wie das von Spencer im Raccoon Forest“
„Warum? Warum auf einer Insel? Wieso diese extrem teuren Umstände?“
Der Supervisor zuckte mit den Schultern.
„Das müssten Sie schon die Ashfords fragen. Aber meines Wissens nach sind die alle tot“
Agent Kennedy blickt seinen Gesprächspartner fragend an.
„Wie das?“
Simmons lächelte wissend.
„Wegen der Ereignisse die mit dem Datum auf diesem Zettel zusammenhängen. Unter anderem“
„Sagen Sie es mir nun oder nicht?“, hakte Leon ungeduldig nach.
„Die Insel wurde angegriffen. Von wem wissen wir nicht, aber den Spuren nach zu urteilen mit militärischer Präzision. Wir waren es nicht, was vermuten lässt das der Angreifer über gewisse Mittel verfügt“
Leon blickte noch mal auf den Zettel.
„Perkins vermutete diesen Darius dahinter, nehme ich an“, murmelte er.
Simmons nickte.
„Auf der Insel haben illegale Experimente stattgefunden mit biologischen Waffen, ganz ähnlich wie in den Umbrella Laboren in Raccoon City“
„Das würde bedeuten das Viktor Darius, den Perkins Trent nannte, über sehr hohe Geldmittel und über eine ganze Menge Personal verfügen muss. Wie versteckt sich so jemand?“
„Jemanden wie Trent finden Sie nicht, es sei denn er will gefunden werden. So lange seine Ziele nicht erreicht sind, welche auch immer das noch sein mögen, wird er unauffindbar bleiben“, merkte der N.S.A Agent an.
„Zuletzt wurde er in Raccoon City gesehen und das ist schon eine Weile her“, meinte Kennedy nachdenklich.
„Und da wird er in nächster Zeit ganz sicher nicht wieder auftauchen“, sagte Simmons trocken.


Zoe stellte den Motor ab.
Die Rotoren des Hubschraubers drehten sich noch, wurden aber immer langsamer.
Sie kletterte aus dem Cockpit in den Passagierraum.
Wesker stand da, neben ihm auf dem Boden der gefesselte Soldat. Rebecca saß in einer Ecke, wirkte klein und verloren.
„Ich sagte doch du würdest es schaffen“, sprach Albert zu ihr.
Zoe sah ihn zweifelnd an. Die Landung war etwas holprig gewesen, mit mehr Glück als Können hatte sie den Vogel gelandet. Sie zitterte noch immer am ganzen Körper.
Sie brauchte dringend etwas zu Essen, Wasser und etwas Schlaf. Rebecca sah genauso fertig aus wie Marsters sich fühlte. Wesker schien dazustehen als sei nie etwas passiert. In diesem Moment wollte sie dem blonden Mann einen ordentlichen Kinnhaken verpassen, einfach nur um sich abzureagieren und weil sie jemandem die Schuld für all das Geschehene geben wollte.
Sie seufzte nur und setze sich auf einen freien Sitzplatz im Passagierraum. So sehr sie Albert im Moment hassen wollte, es funktionierte einfach nicht.
„Ich weiß ja nicht wie es dir geht“ begann sie übellaunig „Aber Rebecca und ich brauchen dringend etwas Essbares und Wasser“
Chambers erwachte aus ihrer Starre und nickte zustimmend.
Wesker blickte von einer Frau zur anderen.
Zoe beobachtete ihn kritisch. Sie spürte viel mehr als das sie wusste was er dachte.
Albert dachte darüber nach Chambers loszuwerden. Sie wurde nicht mehr gebraucht, war im Moment nur Ballast.
Marsters stand auf und schritt beinahe beiläufig zwischen ihn und Rebecca. Sie blickte ihn durchdringend an.
Wesker neigte den Kopf leicht zur Seite. Sein Ausdruck war steinern und doch fragend.
„Ich würde gerne für einen Moment allein mit dir sprechen“, sagte sie schließlich „Komm mit“
Albert zögerte einen kurzen Moment, folgte ihr dann aber aus dem Hubschrauber.
Zoe lief einige Meter, entfernte sich vom Hubschrauber. Sie drehte sich nicht nach ihm um, aber lauschte auf seine Schritte um sicher zu gehen das er ihr folgte.
Sie blieb nach einer Weile stehen und drehte sich zu ihm um. Der Hubschrauber war noch in Sichtweite, aber weit genug weg. So konnte sie sicher sein das Rebecca sich nicht zum Lauschen anschlich.
„Du wirst sie nicht töten“, begann Marsters.
Ihre grünen Augen blickten ernst zu ihm auf, durchdringend und fordernd.
Wesker schumzelte.
„Du durchschaust mich mittlerweile ein wenig zu schnell für meinen Geschmack“
Sie verschränkte die schlanken Arme vor der Brust und seufzte.
„Du wirst sie nicht töten“, wiederholte sie stoisch.
Albert erwiderte ihren Blick ruhig.
„Sie ist Ballast. Ein lästiges Anhängsel“
„Sie ist ein Mensch und sie hat uns beiden das Leben gerettet! Ich hätte das mit den Kugeln nicht hinbekommen. Rebecca kam mir zu Hilfe als ich dabei war tödliche Prügel zu beziehen“
„Sie war nützlich das gebe ich zu, aber von nun an wird sie nur im Weg sein. Ein Risiko für uns“, hielt er dagegen.
Marsters knirschte mit den Zähnen.
„Auf die Gefahr hin das ich mich wiederhole – Du wirst sie nicht töten“
„Sie weiß das ich noch am Leben bin. Sie weiß auch das wir zusammen unterwegs sind. Wenn du sie nicht für den Rest unseres Lebens mitschleifen willst wirst du sie laufen lassen müssen. Bist du wirklich bereit darauf zu vertrauen das sie die Behörden nicht über alles informiert was sie über uns weiß?“
Diesmal klang Wesker schon etwas strenger.
Seine roten Drachenaugen waren prüfend auf ihr Gesicht gerichtet.
„Ich bin bereit das zu riskieren“, sagte sie trotzig.
„Aber ich nicht“, brummte Albert „Davon abgesehen bin ich nicht bereit sie zu beschützen. Ich werde alles tun um unsere Hälse aus der Schlinge zu ziehen die Trent uns umlegen will, aber Rebecca darf nicht auf meine Hilfe hoffen“
„Wieso bist du nur so egoistisch?!“, raunte sie wütend.
„Ganz einfach, dieser Egoismus sorgt dafür das wir beide am Leben und auf freiem Fuß bleiben. Du und ich sind mir wichtiger als das Gör“, gab er nicht weniger wütend zurück.
Zoe wandte sich ab, blickte in das Dickicht aus Bäumen hinein.
„Ich kann das nicht zulassen“, sagte sie leise.
„Warum ist sie dir so wichtig? Du kennst sie doch kaum!“
„Tut mir leid wenn ich mit dem Gedanken Menschen zu töten nicht so lapidar umgehen kann wie du“, knurrte Marsters verärgert.
Sie drehte sich wieder zu ihm herum, funkelte ihn zornig an.
Sie wusste das er natürlich zu einem Teil recht hatte, aber das machte die Sache nicht weniger verwerflich oder einfacher. Ein Mord war nun mal ein Mord.
Zoe atmete tief durch, versuchte ruhig zu bleiben, einen klaren Kopf zu behalten.
„Lass uns wenigstens damit warten bis Trent beseitigt ist. Du sagtest das wir untertauchen sollen, während du ihm auf die Pelle rückst. Dann lass uns das genauso machen. Ich bleibe mit ihr in Deckung, passe auf sie auf“
Wesker seufzte.
„Das gefällt mir nicht. Was ist wenn sie versucht abzuhauen?“
Zoe schüttelte den Kopf.
„Das werde ich nicht geschehen lassen“

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Biohazardcleaner (29.12.2015), Wesker's Lady (26.09.2018)

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Sonntag, 3. Januar 2016, 11:27



Kapitel.29

Claire wachte auf.
Der leicht muffige Geruch der Abstellkammer drang an ihr Bewusstsein. Sie war so müde gewesen, dass sie zuvor nicht darauf geachtet hatte.
Sie streckte sich ausgiebig, doch sie hielt inne als sie Stimmen hörte. Zwei Männer schienen miteinander zu reden.
Wenn sie sich nicht täuschte war einer von ihnen Leon.
Die Rothaarige stand auf und schlich leise zur Tür. Unschlüssig stand sie davor und lauschte.
Die Stimmen waren nur gedämpft zu hören und sie verstand nur ein paar wenige Wortfetzen.
Sie legte schließlich die Hand auf die Türklinke und drückte sie auf.
„Hallo“, sagte sie höflich.
Der Mann der bei Leon war, wirkte auf Anhieb unsympathisch. Das Lächeln war aufgesetzt, seine Haltung überheblich, sein Blick ein wenig zu direkt und neugierig.
„Sie müssen Miss Redfield sein“, sagte er „Ich bin Agent Simmons“
Er schüttelte ihr kurz die Hand und wandte ihr direkt darauf den Rücken zu und sah Agent Kennedy an.
"Sie haben die Frau also versucht in der Abstellkammer vor mir zu verstecken?", merkte er mit einem seichten Lächeln an.
Leon fühlte sich nicht genötigt auf diesen Unsinn zu antworten, also schwieg er.
Simmons griff in eine Tasche an seinem Jackett, holte etwas hervor und reichte es an Leon weiter.
Es war der Schlüssel zu einem Hotelzimmer.
„Ich habe ihnen ein richtiges Zimmer besorgt. Dort können sie duschen und vor allem schlafen. Sie sind schon viel zu lange auf den Beinen Kennedy“
Leon blinzelte irritiert.
„Meines Wissens nach waren alle Hotels im Umkreis bereits belegt“
Der Supervisor lächelte.
„Die N.S.A hat gewisse Sonderrechte. Ich will das sie in das Hotel fahren und sich ausruhen, mindesten einen Tag und eine Nacht. Danach melden sie sich wieder bei mir“
„Aber wir...“
„Keine Diskussionen! Sie sind übermüdet. Sie müssen Essen und schlafen, danach gehen wir unserer Spur weiter nach. Diese Spuren sind schon so alt, auf den einen Tag mehr kommt es nicht mehr an“, beharrte Simmons.

Trent war keiner dieser Menschen, die zu Wutausbrüchen neigten. Egal was passierte, er blieb ruhig. Er betrachtete das Ganze, machte sich ein Bild von der Situation und suchte nach Möglichkeiten das Problem zu lösen.
Jetzt stand er am Fenster in seinem Büro und blickte nach draußen.
Es regnete, der Himmel war grau und der Regen zog einen feuchten Film über die Welt da draußen. Das Wetter passte zu seiner Stimmung.
„Was ist los?“, hörte er eine sanfte, tiefe Frauenstimme fragen.
Trent hatte sie nicht reinkommen hören. Seine Schwester konnte sich so leise bewegen, als wäre sie leicht wie eine Feder. Eigentlich war sie nicht seine richtige Schwester. Seine Eltern hatten sie adoptiert, ihre Herkunft war unbekannt. Aber sie waren sich beide schon immer nahegestanden. Er liebte sie wie eine richtige Schwester.
„Hallo Ana“ grüßte er sie mit einem leichten Schmunzeln das ihre Anwesenheit immer auf seine Lippen zu zaubern vermochte. „Wie kommst du darauf das etwas los ist?“
Sie lachte leise. Ein sanftes Geräusch, wie eine Melodie.
„Du starrst aus dem Fenster, bei Regenwetter, deine Schultern sind gestraft. Es gibt nicht viele Anzeichen an dir, die einem sagen das du schlechter Laune bist. Aber ich kenne diese Zeichen“, klärte sie ihn schließlich auf.
Sie stellte sich neben ihn und blickte ihn an.
Trent wandte ihr sein Gesicht zu.
Auf ihren rosigen Lippen lag ein sanftes Lächeln. Ihre dunkelgrünen Augen blickten in seine. Sie trug ihr pechschwarzes, kinnlanges Haar heute offen.
„Du kennst mich zu gut“
„Also?“, fragte sie nach.
„Meine Mission... hat einen Rückschlag erlitten. Mein Einsatzkommando hat sich noch nicht zurückgemeldet. Die Ziele könnten entwischt sein“
Ana blinzelte, schließlich seufzte sie leise.
„Du redest von Menschen, Viktor“, erinnerte sie ihn.
„Albert Wesker ist kein Mensch, er ist ein Monster, genau wie seine Schwester“
„Vielleicht“, gestand sie „Aber die anderen, die bei ihnen sind, die sind keine Monster“
„Chambers und Redfield gehören zu den Guten, sie werden unerfreuliche Kollateralschäden sein. Aber Marsters...“
Ana blickte ihn fragend an, ihr blasses Gesicht wirkte besorgt.
„Was ist mit Marsters?“, wollte sie wissen.
Trent schüttelte den Kopf als könne er immer noch nicht glauben was er gesehen hatte.
„Wesker hat sie beschützt“
Viktors Schwester wandte nachdenklich den Blick dem Fenster zu.
„Bist du sicher? Ich meine, wir beide wissen wie er ist, wie gefährlich, wie kalt und berechnend... vielleicht hat er sie nur gebraucht“
Trent schüttelte erneut den Kopf.
„Du hättest ihn sehen sollen. Bei der Übergabe. Er hat sich vor sie gestellt. Wesker ist das Risiko eingegangen, getötet oder verletzt zu werden nur um klarzumachen das sie unter seinem Schutz steht. Da steckt mehr dahinter. So ungern ich es auch zugebe, ich glaube Wesker hat doch so etwas wie menschliche Gefühle“
Wieder lachte seine Schwester, diesmal etwas heller. Sie war amüsiert.
„Du findest das witzig?“ fragte er verblüfft.
„Selbst einen harten Brocken wie Albert Wesker kann man erweichen. Eigentlich dürfte uns das nicht überraschen. So sehr er alle glauben machen wollte, dass er den Schwächen des Menschseins nicht erliegen könne, er ist doch nur ein Mensch“, sagte sie und blickte ihren Bruder wieder an.
„Mag sein. Mich hat er damit jedenfalls überrascht“, gestand Trent.
Ana strich sich eine schwarze Strähne hinter das linke Ohr und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Du glaubst also er liebt sie?“
Ihr Bruder zuckte mit den Schultern.
„Ja. Sofern man bei Wesker von so was wie Liebe sprechen kann“
„Na bitte, da hast du deine Lösung“
Trent zog fragend die Brauen hoch.
„Ach ja?“
„Ja. Du brauchst keine Brechstange, nimm einfach den Schlüssel um die Tür zu öffnen“, meinte Ana zuversichtlich.
„Menschen verändern sich, besonders dann wenn sie sich verlieben. Halte dich von Wesker fern und wende dich an die Frau. Sag ihr das du Frieden willst, das Wesker seine Arbeit an dem Virus einstellen soll“
Nun war es an Viktor zu lachen.
„Das ist nicht dein Ernst? Ich hätte dich nie für naiv gehalten“
Ana blickte ihren Bruder ruhig an.
„Bin ich auch nicht. Ich sage dir nur wo du ansetzen musst um die Gegebenheiten für den Showdown zu deinen Gunsten zu drehen“
Trent lächelte.
„Bist du es nicht leid das ich dich immer wieder unterschätze?“, fragte er sanft.
Ana erwiderte das Lächeln und antwortete: „Ich liebe es dich zu überraschen, Bruderherz. Sobald du sie davon überzeugt hast das du Frieden willst und nur das Beste für alle Beteiligten, wird SIE Wesker davon überzeugen. Marsters ist vermutlich die einzige die das kann. Über die junge Rekrutin kommst du an ihn heran. Sie ist seine Schwachstelle, und dessen wird er sich so wie ich ihn einschätze, sehr wohl bewusst sein. Wesker wird sehr genau darauf achten was er tut, weil er sie schützen will. Genau das machen wir uns zum Vorteil“
Trent lauschte seiner Schwester und dachte über das Gesagte nach.
„Und wie soll ich sie überzeugen? Wir wissen nicht viel über sie“
„Sag ihr die Wahrheit über dich, wer du bist und was deine Beweggründe waren, so drastisch vorzugehen. Sie wird es verstehen“
„Das ist sehr heikel, wie kommst du darauf das sie es verstehen wird?“, hakte er nach.
Ana lächelte wehmütig.
„Sie hat auch ihre Eltern verloren. Auf andere Wesie zwar, aber sie kennt den Schmerz des Verlustes. Davon abgesehen werden beide gesucht, es ist nicht gerade so das sie zu irgendeiner Behörde gehen und davon erzählen könnten“
Trent nickte.
„Vielleicht hast du recht“
„Du überrascht mich, Viktor. Für gewöhnlich bist du derjenige mit dem Plan“, sagte sie sanft.
Viktor Darius lachte leise.
„Ja. Die Ereignisse der letzten Wochen und Tage, haben mich ein wenig aus der Bahn geworfen.
Liebevoll legte Ana ihm eine Hand auf die Schulter.
„Gut das ich hier bin um dir zu helfen“
„Danke“
Sie lächelte.
„Aber zunächst einmal muss ich eine Möglichkeit finden Marsters zu kontaktieren ohne das Wesker etwas davon merkt. Aber dazu müsste ich erst einmal wissen, wo sie im Moment sind. Albert könnte schon auf dem Weg zu uns sein. Wenn er hier ankommt darfst du davon ausgehen, dass er sich nicht mit uns unterhalten will“
Ana nickte ernst.
„Ich weiß. Aber wir sind gut versteckt, so leicht findet er uns nicht. Aber er wird gewissen Spuren folgen, das Gute daran ist, dass wir ihn dabei beobachten können. Da wir wissen wo er mit seiner Suche anfangen wird. Wir hängen uns an seine Fährte, wenn er zu Marsters zurückkehrt, haben wir sie“
„Dann könnten wir sie eigentlich auch direkt erledigen“, merkte Trent an.
„Willst du noch eine Unschuldige auf dem Gewissen haben, Viktor?“
„Nein“, murrte er.
„Und wenn du ihn vorher erledigst, sitzt sie vielleicht allein irgendwo fest. Nur weil er sie angeblich liebt, heißt das nicht das sie genauso empfindet“
Trent dachte einen Moment nach.
„Sie sah nicht unbedingt glücklich aus, eher ziemlich fertig und nervös. Aber das könnte auch der Situation geschuldet sein in der sie sich zu diesem Zeitpunkt befand“
Unwillig seufzte Trent.
„Wieso sollte ich auf irgendjemanden Rücksicht nehmen. Wir haben die Welt gerettet. Kollateralschäden sind nichts im Vergleich dazu“
Ana zuckte gleichmütig mit den Schultern und sagte: „Du musst dich selbst im Spiegel ansehen und den Anblick ertragen können. Es ist deine Entscheidung“
Mit diesen Worten drehte sie sich um und verließ auf leisen Sohlen das Büro.
Unsicher sah Viktor ihr nach.
Sie war schon immer sein moralischer Anker gewesen. Immer dann wenn er drauf und dran war etwas zu tun das er später bereuen würde, wenn er im Fahrwasser seiner Racheglüste dahintrieb, hielt sie ihn davon ab es zu tun.

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Samstag, 9. Januar 2016, 13:16



Kapitel. 30

Wesker hatte Zoe und Rebecca in einer Hütte in den Wäldern von Main untergebracht, mitten im Nirgendwo, weit ab von der Zivilisation.
Die beiden waren versorgt, sollten mehrere Wochen auskommen können ohne die Waldhütte verlassen zu müssen.
Keine der beiden war mit dieser Lösung besonders glücklich gewesen, aber sie verstanden das es nötig war für eine Weile unsichtbar zu bleiben.
Die Behörden und Geheimdienste welche nach Wesker und Marsters suchten, machten Albert weit weniger Sorgen als Trent.
Was Trent allerdings nicht wusste war, dass er einen seiner Agenten kannte. Eine Söldnerin.
„Wieso treffen wir uns auf einem Schrottplatz? Ist das nicht ein Klischee?“
Ada Wong ließ den Blick kurz über die Umgebung schweifen, dann sah sie Wesker wieder an.
Sie waren umgeben von gestapelten und geparkten alten Autos, Schrottkarren, teilweise bereits eingestampft.
„Genau deshalb sind wir hier. Man würde nicht erwarten mich an einem solchen Ort zu finden“ erwiderte Albert gelassen.
Ada lächelte ihr kühles, freches Lächeln.
„Verstehe. Also, was brauchst du?“
„Trent“
Wong zog ungläubig die dunklen, schmalen Brauen hoch und stieß ein Lachen aus.
„Du machst Witze, hoffe ich“
Wesker blieb ernst und schwieg.
Die Söldnerin seufzte.
„Okay... es ist also tatsächlich dein Ernst“
„Ich hätte dich nicht hergebeten wenn es nicht verdammt wichtig wäre“
„Warum bist du nicht einfach untergetaucht? Du weißt was es heißt sich mit Trent anzulegen“, merkte Ada kritisch an.
„Weil es nicht nur um mich geht“
Wieder zeigte die Asiatin ihr freches Lächeln.
„Es stimmt also. Marsters gehört jetzt zu dir“ stellte sie nüchtern fest.
Wesker knirschte mit den Zähnen.
„Es hat sich also schon herumgesprochen“, sagte er seufzend.
Wong nickte.
„Ja. Und Trent weiß ebenfalls davon. Er wird versuchen sie gegen dich zu benutzen“
„Dazu muss er sie erst einmal finden“, entgegnete er gereizt.
„Er findet immer einen Weg wie du weißt. Er hatte mich sogar schon auf sie angesetzt“
Wesker starrte die Söldnerin an, wie vom Donner gerührt.
„Hatte?“, fragte er nach „Was hat sich geändert?“
„Trent hat den Auftrag zurückgezogen, anscheinend ändert er seine Taktik oder er hat einen anderen Jäger angeheuert. Er hat es mir jedenfalls nicht erklärt. Ich wurde bezahlt und gebeten mich fern zu halten“
Diese Veränderung gefiel Albert nicht, was auch immer Trent sich ausgedacht hatte, es konnte nichts Gutes sein.
„Weißt du wo ich ihn finde?“
Ada lachte humorlos.
„Du weißt wie so was läuft. Man trifft den Auftraggeber eher selten und wenn, dann nie in seinem Versteck. So dumm ist er ganz sicher nicht“
Albert fluchte.
„Allerdings kennst du auch meine Vorgehensweise“, warf sie beinahe beiläufig ein.
Weskers steinerne Mine verzog sich zu einem Lächeln.
„Du hast ihn nach einem eurer Treffen verfolgt“, stellte er fest.
Die Söldnerin nickte.
„Korrekt“
„Erfolgreich?“
Adas Grinsen ging beinahe von einem Ohr zum anderen.
„Was denkst du denn?“


Es hatte aufgehört zu regnen.
Stille lag im Raum, die Regentropfen prasselten nicht mehr gegen die Fenster des Lesezimmers.
Ana hatte dem Zimmer diese Bezeichnung gegeben. Es war zu klein um sich Bibliothek zu nennen.
Ein eher kleiner Raum, mit großen Fenstern zur Westseite. An den restlichen Wänden waren vollgestopfte Bücherregale nahtlos aneinander aufgereiht.
In der Mitte des Lesezimmers lag ein großer runder Teppich auf dem zwei alte Ohrensessel, ein kleiner Kaffeetisch und eine Stehlampe standen.
Ana hatte es sich in einem der Sessel gemütlich gemacht. Auf ihrem Schoß lag ein altes Buch mit einem Ledereinband.
Das ganze Haus war alt, als ihr Bruder Viktor es entdeckte war es so heruntergekommen das sie nie gedacht hätte es wäre bewohnbar.
Aber Trent hatte das Haus auf Vordermann bringen lassen.
Es war eine der vielen verlassenen Villen, die Spencer hatte bauen lassen. Viktor ging davon aus, dass man ihn hier am wenigsten erwarten würde. Es war weit abgelegen in den Wäldern, aber dennoch mussten sie auf keine Annehmlichkeiten verzichten, Strom, Internet, fließendes Wasser, es war alles da.
Das Gebäude war groß und ein wenig unheimlich, aber es hatte auch seinen Charme und Ana mochte es.
Das alte Buch auf ihrem Schoß war aufgeklappt, aber sie las nicht darin. Ihre Gedanken schweiften umher, kreisten um Marsters und Albert.
Die Frau trug keine Schuld an dem was er getan hatte oder an dem was Umbrella verbrochen hatte, aber sie würde unweigerlich dennoch denselben Preis bezahlen.
Trents Schwester fühlte sich nicht wohl bei dem Gedanken. Die Freisetzung des Virus in Raccoon City hatte ihr auch nicht behagt, aber verglichen mit dem Schaden den das Virus angerichtet hätte, wäre er verkauft worden, war Raccoon City doch eher ein kleines Übel.
Ein leises Klopfen an der Tür, riss Ana aus ihren Gedanken.
„Herein“, rief sie ein wenig unwillig.
Sie mochte es nicht in ihren Gedanken gestört zu werden.
Die Tür zum Lesezimmer ging auf und ein Mann kam herein.
Anas Gesicht entspannte sich, sie zeigte ein kleines Lächeln, kaum merklich zwar, aber es war da.
Ihr Besucher setzte sich in den Sessel gegenüber ihrem.
„Trent ist unruhig“, sagte er mit sonorer, melodischer Stimme.
Sie hörte diese Stimme sehr gern, sie ging einem regelrecht unter die Haut, aber auf angenehme Weise.
„Dein Bruder macht ihm Schwierigkeiten“, erklärte sie ihm.
Zwei eisblaue Augen blickten sie fragend an.
„Was hat Albert getan?“
„Überlebt“, sagte sie schlicht.
Er schwieg, blickte sie stumm an.
„Was geht dir durch den Kopf, William?“, wollte Ana wissen.
„Ich finde nicht das wir ihn töten sollten“, sagte er schließlich.
„Weil er dein Bruder ist?“, fragte sie neugierig.
„Er ist nicht mein Bruder, er ist mein Genspender, ich bin sein Klon. Nennen wir das Kind doch beim Namen“, entgegnete William ein wenig säuerlich.
Ana blieb ruhig, sie wusste seine Wut galt nicht ihr.
„Aber ja... und auch nein“ fuhr er fort „Er ist nicht am Tot eurer Eltern schuld“
„Aber er hat für Umbrella gearbeitet. Er ist ein Söldner, sobald Trent ihm mehr Geld geboten hat als Umbrella, hat er sie verraten. Wieso verteidigst du ihn?“
Ana war immer noch ruhig, lediglich neugierig.
„Viele Söldner arbeiten für dich und deinen Bruder. Im Grunde bin ich auch einer von ihnen“, hielt William dagegen.
Nun war es an ihr, für einen Moment zu schweigen.
„Du denkst doch das Gleiche, oder? Ich kenne dich jetzt seit ein paar Jahren und ich weiß das du oftmals nicht derselben Meinung bist wie dein Bruder. Du magst sein destruktives Vorgehen nicht“
Ana seufzte.
„Bin ich so leicht zu durchschauen?“
William lächelte.
„Nicht grundsätzlich, nur manchmal“
„Viktor trifft die Entscheidungen, es spielt keine Rolle was ich denke“, sagte sie schließlich.
„Aber er hört auf dich, meistens jedenfalls“
Sie wusste worauf er hinaus wollte, aber sie konnte ihm diesen Gefallen nicht tun. Viktor würde es nicht verstehen.
Sie blickte Wesker Klon an. Sie glichen wirklich wie ein Ei dem anderen. Selbst die Haare trugen sie gleich. Nur hatte William noch seine eisblauen Augen. Nachdem was sie gehört hatte, waren Alberts Augen verändert. Wie das passiert ist, wussten sie allerdings noch nicht.
William war ein schöner Mann, Ana betrachtete ihn gern. Es gefiel ihr selbst nicht so recht in welche Richtung sich ihre Gefühle bewegten, wenn er in ihrer Nähe war. Trent würde es noch viel weniger gefallen, weswegen sie sich nicht das Geringste anmerken ließ.
Sie hatte auch keine Ahnung wie William darauf reagieren würde, der Gedanke daran versetzte sie hin und wieder fast in Panik. Aber sie blieb nach außen immer gelassen und sachlich.
„Wir werden dich wahrscheinlich brauchen“
William runzelte die Stirn, zum einen verärgert darüber das Ana nicht auf das einging was er gesagt hatte, zum anderen aus Verwirrung.
„Wozu?“, fragte er lauernd.
„Dein Bruder ist nicht allein“, merkte sie vielsagend an.
William blickte sie prüfend an.
„Ja“ sagte er langsam „Davon habe ich gehört. Eine Frau“
Ana nickte zustimmend.
„Wir wollen über sie an deinen Bruder herankommen“
Williams Gesicht wirkte versteinert als er sagte: „Ihr wollt das ich sie täusche, sie soll denken ich bin er“
Sie nickte stumm.
Es war nicht schwer zu erkennen das ihm diese Idee nicht gefiel. Er war nicht wie sein Bruder, auch wenn er genauso aussah, war er sehr viel jünger. William war erst vor fünf Jahren Erschaffen worden und hatte ganz andere Erfahrungen gemacht. Sein Charakter war unweigerlich nicht derselbe. Er lernte verdammt schnell, Alberts IQ hatte er mit den Genen übernommen, nicht aber dessen Persönlichkeit.
„Er ist ein anderer Mensch, die einzige Gemeinsamkeit ist das Aussehen. Wenn die beiden sich wirklich so nahe sind wie dein Bruder denkt, dann wird sie es bemerken. Sie wird Panik bekommen und was dann?“
Ana zögerte einen Moment bevor sie mit leiser Stimme antwortete: „Es ist ohnehin nicht vorgesehen das sie am Leben bleibt. Sie muss dir nur lange genug glauben damit sie mit dir geht. Wir wollen vor Ort keine Kampfspuren hinterlassen. Albert soll glauben sie hätte ihn verlassen“
William gab ein unwilliges Geräusch von sich.
„Ich werde sie jedenfalls nicht töten, das darf Viktor selbst machen“, raunte er gereizt.
„Das ist die letzte Phase, sobald wir Albert in der Zange haben, ist es endlich vorbei. Keine Toten mehr“, sprach Ana sanft auf ihn ein.
Als sie aus einem Impuls heraus nach seiner Hand greifen wollte, zog er diese zurück.
„Ich dachte immer du wärst nicht wie dein Bruder, aber du bist nicht besser als er. Und weißt du was ich noch denke?“
Ana zog ihre Hand wieder zurück, biss hinter ihren rosigen Lippen die Zähne zusammen, versuchte ihre Enttäuschung zu verbergen.
„Ich bin mir sicher“ fuhr William fort „Das die ganze Sache nach hinten losgehen wird. Ich habe die Akten gelesen. Ihr unterschätzt ihn. Albert wird deinen Bruder finden bevor ihr ihn oder Marsters finden könnt. Und wir beide wissen, was dann passieren wird“
Er stand auf, blickte noch einmal aus seinen eisblauen Augen zu ihr herunter.
„Wenn es so weit kommen sollte, werde ich dich beschützen. Aber deinen Bruder ganz sicher nicht“
Überrascht und erschrocken von seinen Worten sah sie zu, wie William Wesker das Lesezimmer verließ.


Fortsetzung folgt....

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