ALEX' GEDANKEN ÜBER FRANZ KAFKA
Während ich Kafkas "Die Verwandlung" lese, werde ich das Gefühl nicht los, dass das Werk autobiographisch für das Leben des Autors steht, mit Gregor Samsa als Repräsentation für Kafka selbst.
Kafka hatte eine gewöhnliche Anstellung und führte ein banales Leben.
Ungeachtet dessen schrieb er fantastische Werke, angefüllt mit Wahn und Verzweiflung. Sein Schreiben war sein emotionales Ventil, während er sich mit seinem alltäglichen Leben abmühte. Aber seine Familie und Freunde konnten seine Werke nicht verstehen, konnten sich nicht mit ihnen identifizieren. Ich bin mir sicher, dass er sich einsam und vom Rest der Welt isoliert fühlte.
Kafka wurde schließlich krank und verbrachte seine letzten Tage verkümmert in einem Krankenhausbett. Während seinen Körper quälende Schmerzen plagten, wurde sein Geist von Furcht heimgesucht: Der Furcht vor dem Tod, der Furcht vor dem Unbekannten sowie der Furcht vor Vereinsamung. Es ist diese Furcht - und die Emotionen, die daraus entstehen - die Kafkas Werke so gehaltreich machen, da er den Wahn und das Leiden mit kritischem Auge analysieren und zur treibenden Kraft hinter seinem Schaffen machen konnte.
Nur sehr wenige von Kafkas Werken wurden zu seinen Lebzeiten veröffentlicht - und zu seinem Tode hinterließ er sie einem Freund mit der Anweisung, sie ungelesen zu verbrennen. Glücklicherweise sah dieser Freund den wahren Wert von Kafkas Hinterlassenschaft und bewahrte sie für zukünftige Generationen, indem er Kafkas letzte Bitte ignorierte. Selbst heute noch faszinieren uns Kafkas Werke mit ihrer eindringlichen Darstellung von Furcht.
Es ist die Furcht, die uns antreibt. Zum Handeln zwingt. Furcht entstammt dem menschlichen Instinkt und ist die Basisemotion, die uns am Leben hält.
Die Furcht vor dem Tod... die Furcht vor Scheitern... die Furcht vor Alleinsein und Einsamkeit. Furcht ist der mächtigste Motivator.
Wer die Furcht beherrscht, beherrscht das Leben an sich.
Obwohl sein Leben ein jähes Ende nahm, lebt Kafkas Name durch seine Werke über Furcht und Wahn weiter. Er hat die größte Macht erhalten, die ein Mensch sich zu erhoffen vermag: Unsterblichkeit.
Auch ich werde mir die Macht der Furcht zunutze machen und diese höllische Welt mit ihr infizieren. Und dabei werde ich als die wiederauferstehen, die die Furcht beherrscht hat. Wo Kafka lediglich durch seine Werke fortlebt, wird mein Werk es mir erlauben, tatsächlich fortzuleben.