Also, ich habe gerade eine Stunde mit der Demo verbracht und sie zwei Mal durchgespielt und alles durchprobiert. Also, es gibt einige echt positive Sachen, ein paar negative und eine Sache, die mich sehr negativ überrascht hat.
Die Demo war sehr atmosphärisch. Grafik, Sound, Musik, Design der Spielwelt (Der generelle Look, die Gestaltung der Locations) sorgen für eine recht ungemütliche und erdrückende Stimmung. Dass in diesem Dorf etwas nicht stimmt, kommt also sehr gut rüber. Man trifft allerlei verrückte Charaktere - ich glaube in der Demo waren es schon insgesamt so viele wie in gesamt RE7 - und generell würde ich den Ton des Spiels als "mysterös" bezeichnen. Es soll ganz klar den Eindruck vermitteln, dass paranormale Kacke vorgeht (Natürlich wird es aber nen biologischen Grund geben, ist ja schließlich Resident Evil) und insgesamt erinnert es in der Hinsicht auch stark an RE4. Horror-Atmosphäre ist also schonmal da.
Es fühlt sich immer noch seltsam an, gegen Wolfsmenschen (und dem Trailer nach zu mutmaßen später auch richtige Werwölfe) zu kämpfen und es ist in der Tat recht seltsam, dass sich Capcom bei RE8 für Gothic-Horror mit Vampiren, Werwölfen und Rumänien als Setting entschieden hat. Es werden also durchaus typische Horror-Film Klischees bedient, aber Mal schauen was am Ende bei rauskommt. Wie ein klassisches "Resident Evil" oder gar RE7 hat es sich nicht angefühlt. Während RE7 trotz seiner klaren Distanz zu vorherigen Teilen noch haufenweise RE-Flair bei mir versprüht hat, fühlt sich RE8 eher wie ein eigenständiges aber von RE4 stark inspiriertes Spiel an. So würde ich es jetzt nach meinem ersten Eindruck beschreiben.
Bevor ich zum Gameplay übergehe, muss ich erstmal die Base PS4 Variante loben. Ich habe wirklich fest mit einem ruckeligen und technisch katastrophalen Last-Gen Port gerechnet, aber es läuft echt flüssig und schaut super gut aus. Generell ist die Grafik mega beeindruckend und trägt sehr viel zur Atmosphäre bei. Die RE Engine ist ein wahres Powerhouse und RE8 wird zweifelos eines der schönsten Spiele werden. Und das war nur die PS4 Variante. Die PC und Current-Gen Versionen müssen wohl noch deutlich krasser aussehen und laufen.
Um einen richtigen Gameplay-Eindruck zu bekommen, war die Demo imo etwas dumm gewählt. Es gab eindeutig zu viele Zwischensequenzen und ich habe gegen Ende sogar Zwischensequenzen übersprungen, weil ich sonst mit der Zeit nicht hingekommen wäre (Diese Zeitlimitierung ist ohnehin schon mega dumm). Insgesamt spielt es sich recht ähnlich wie RE7 - man erkundet in first-person die Umgebung, liest notizen, sammelt Sachen ein und naja, bekämpft Gegner. Die Lycaner sind deutlich flinker unterwegs als die Molded, sind aber trotzdem nicht so schnell und aggessiv wie die Ganados oder Majinis. Sie lassen sich durchaus Zeit, bevor sie einen angreifen und törkeln ein bisschen rum (Sie können aber schüssen ausweichen wie die Ganados), wobei sie auf Veteran nochmal schneller und aggressiver waren, als auf Standard. Man kann sich nun in Häusern vor den Gegner verbarrikadieren - ganz im RE4 Style also Schränke vor Türen schieben - und Gegner blenden, indem man auf Mehlsäcke schießt (???). Das Waffen-Handling läuft recht ähnlich wie in RE7 ab, nur das die Waffen nach nem Schuss schneller stabilisieren und dass das Nachladen schneller geht. Ansonsten ist es immer noch RE7, nur in etwas flotter. Gott sei dank spielt es sich in dieser Hinsicht nicht wie ein Shooter, sondern bleibt etwas näher am langsamen Survival-Horror Gameplay.
Die Lycaner sind vom Design und vom Verhalten her cool umgesetzt - sie benutzen Äxte, Fackeln etc., können rumspringen und benehmen sich halt animalisch - wie man es von Wolfsmenschen erwarten würde. Man trifft immer auf mehrere, und wenn man in der Demo nicht sofort Elena reinlässt, sondern wieder ins Feld geht, bekommt man es auch mit einer Gruppe von 5 bis 6 Lycanern zu tun. Sie verhalten sich in der Gruppe schon ähnlicher zu den Ganados, nur dass sie mehr knurren statt auf Spanisch zu fluchen. Oh, und manchmal machen sie so akrobatische Manöver wie n Werwolf. KA. wie ich es sonst nennen soll.
Zur Story lässt sich nicht viel sagen, außer dass bisher alles sehr mysteriös ist und ich nicht verstehe, wtf los ist in dem Dorf. Es gibt sehr viele Charaktere und interaktionen zwischen Ethan und den Dorfbewohnern, oder zumindest war das in der Demo so. Imo finde ich es generell aber nervig, dass es in der Demo so viele Zwischensequenzen und viele Dialoge gab und dass Ethan nun viel redet und auf alles irgendwie reagiert. Die Kritik am ruhigen und unreaktiven Ethan aus RE7 haben sich die Entwickler also zu Herzen genommen. Ethan redet nun viel mit den Charakteren, reagiert auf die Sachen die passieren und zeigt auch deutlich mehr Gefühl als in RE7 (z.B. nimmt er das nicht einfach hin, dass ein Charakter stirbt sondern ihn nimmt das sichtlich mit). Und das war nur in der Demo - ich schätze Mal sie meinten es ernst, als sie sagten, dass Ethan zu einem richtigen Charakter ausgebaut wird. Ich persönlich finde ja, dass allgemein zu viel gelabert wurde in der Demo. Die Story-Crowd dürfte sich aber über die Anzahl von Zwischensequenzen, Charakteren und Dialogen freuen.
Negativ finde ich, dass sich das Spiel scheinbar von der klassichen RE-Formel - welche in RE7 zurückgekehrt und in RE2R weiter entwickelt worden ist - wieder entfernt, mehr in Richtung RE4. Z.B. kann man die Gegner alle eigentlich problemlos besiegen und es ist nicht wie bei RE2R oder RE7, wo man eher dazu ermutigt worden ist, bestimmte Gegner am Leben zu lassen und vor ihnen zu fliehen. Es hat also schon mehr Action als RE7.
Sehr kacke finde ich das "neue" Inventar. Es ist halt das RE4-System - und zwar leider 1:1. Das bedeutet, dass Special-Items nun wieder ihren eigenen Slot haben, so wie damals in RE4. Schätze genau das gleiche. Und das selbe gilt auch für Crafting-Material. welches benutzt wird um Gesundheit und Munition zu craften. (z.B. Schießpulver plus Metalteile = Pistolenmunition). Mich nervt das ungemein, weil das eigentlich bedeutet, dass Item-Management (Einer der coolsten aspekte an RE für mich persönlich) wegfällt. Wenn man nur noch Heil-Items, Waffen und Munition unterkriegen muss, bedeutet dass eigentlich, dass Back-Tracking und Routen-Planung wegen Platzmangel entweder nur in limitierter weise oder gar komplett wegfällt. Damit würde sich das Spiel zumindest in dieser Hinsicht leider nach hinten in Richtung RE4,5 und 6 entwickeln. Sehr schade.
Aber ingsesamt ist mein erster Eindruck positiv. Wie viel Resident Evil am Ende hier drin steckt, ist jetzt schwer abzusehen. Aber ich glaube, es wird allemal ein echt gutes und atmosphärisches Horror-Spiel. So weit würde ich es als ein düstereres und Survival-Horror-lastigeres RE4 in first-person bezeichnen. Das ist mein Eindruck von RE8 nach der Demo. Ich freue mich weiterhin aufs Hauptspiel und bin Mal gespannt, was noch für verrückte Scheiße in der Story passiert.