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James.Havoc

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Montag, 6. April 2015, 13:40

Make my day - von Zoe Wesker

Vorwort

Diese Geschichte wurde nicht von mir verfasst, sondern von Zoe Wesker, einer ehemaligen Moderatorin der REZ. Etwaige Kritik, positiv wie negativ, sowie Fragen u. ä. leite ich auf Wunsch gern an sie weiter.


Kapitel.1. Der Sohn

Die Sonne brannte, Afrika war viel zu heiß, entschied sie.
„Dad?“
„Hmm?“
„Warum sind wir noch mal hier?“
„Weil ich in den Vorstand von Try Cell aufgestiegen bin und hier vor Ort gebraucht werde Schatz.“
Sie seufzte. Sie sah den aschblonden Endvierziger, mit den Himmelblauen Augen an. Sie sah ihm überhaupt nicht ähnlich, sie kam einfach nach ihrer Mutter. Nun gut ihre Haare waren eigentlich blond, wie die ihres Vaters, aber sie färbte sie sich braun, so wie ihre Mutter sie immer gehabt hatte. Als ihre Mutter damals vom Krebs dahingerafft wurde, hatte sie damit begonnen sich die Haare zu färben. Eine weitere Form der Stressbewältigung, wenn man ihren Seelenklempner fragte jedenfalls.
Sie hatte auch die moosgrünen Augen ihrer Mutter, die Stupsnase, allerdings waren ihre vollen Lippen weder von ihr, noch von ihm. Auch ihr Körperbau nicht. Denn sie war einen Meter siebzig groß, ihre Mutter als auch ihr Vater einen Meter achtundsechzig. Sie trug eine Hüftjeans, ein Bauchfreies, rotes Top und darüber eine offene weiße Bluse. Ihre Haare hatte sie hochgesteckt so das die hohen Wangenknochen und die großen Augen gut zur Geltung kamen.
„Du siehst aus wie deine Mutter.“ sagte er unvermittelt.
„Ich weiß Dad.“ gab sie knapp zurück, sie wollte jetzt nicht über sie sprechen.
Er spürte das, versuchte es zu akzeptieren, auch wenn es ihm sichtlich schwer fiel. Sie ärgerte sich, da sie Excella Gionne wieder sehen würde, sie hasste diese Schlampe. Als Tochter des Konzern Inhabers, hatte sie natürlich viel zu sagen und scheuchte ihren Dad nicht gerade selten über den Globus, so wie jetzt. Sie war kalt, berechnend und ging für ihre Ziele regelrecht über Leichen. Zoe knirschte mit den Zähnen. Sie stellte sich vor wie sie Excella ihre Faust auf der zierlichen Nase platzierte und lächelte.
„Was ist? Was ist denn so witzig?“
„Ach nichts.“

„Ich verstehe ihre Bedenken, ich verstehe die Bedenken ihres Vaters, aber genau wie er, ist mein Vater, ein Profi. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen Andrew.“
Excella lehnte sich gegen den Schreibtisch. Sie steckte mal wieder in einem ihrer knappen Kleidchen mit weitem Ausschnitt, trug Goldarmband, Kette und Perlohrringe. Sie hatte die Haare zu einem Dutt gebunden, ihre dunklen Augen waren von langen geschwungenen Wimpern gesäumt.
Ihr Gegenüber war rotblond, ein junger Mann, Fünfundzwanzig, also sechs Jahre jünger als sie selbst. Sein kurzes Haar war ein klein wenig wirr, seine dunkelblauen Augen wirkten immer kritisch und verunsichert. Bei dem Vater kein Wunder. Excella war selbst kein besonderer Menschenfreund, aber als sie in Erfahrung brachte, wie Andrew entstanden war, hatte sie nur den Kopf schütteln können. Sein Vater hatte seinen Samen in irgendeine ahnungslose Frau pflanzen lassen, das Baby kurz nach der Geburt „gestohlen“ und es großgezogen.
Er hatte keine Verwicklungen gewollt, also für diesen Zweck weder eine Fleischliche noch sonst irgendwie persönliche Beziehung zu einer Frau aufbauen wollen. Excella konnte dieses Vorgehen nur belächeln, denn aus dem gewünschten Nachfolger war bisher noch ein halbes Weichei geworden. Trotz aller Intelligenz und Verschlagenheit, hatte Andrew einfach keinen Arsch in der Hose, schon gar nicht so einen wie sein Vater, der für Excella die Verkörperung von Ehrgeiz, Kälte und Arroganz war. Aber leider war er für ihr Vorhaben wichtig, er konnte zusätzliche finanzielle Stütze bieten und ein gewisses Know How, dass bei Try Cell noch fehlte. Grundstoffe für verschiedene Projekte. Ein paar Dinge liefen bereits auf vollen Touren. Sie mussten sich absichern, denn wie Andrew bereits erwähnte, waren die Amis auf sie aufmerksam geworden und hatten Agenten geschickt. Aber damit würden sie schon fertig werden. Irgendwie hatte Andrew Ähnlichkeit mit dem Darsteller, der Luke Skywalker verkörperte, er sah aus wie dieser junge, angehende Jedi, der gegen seinen Vater kämpft.
Sie lächelte beherrscht. Ob das wohl auch hier irgendwann der Fall sein würde? Bei dieser Konstellation gut möglich. Er trug einen weißen Anzug, darunter ein rotes Hemd, dunkelrote Lederhandschuhe, und die typische Pornosonnenbrille an der Jacketttasche (Link für registrierte Benutzer sichtbar) .
Seine Schuhe waren schwarz, weiße Slipper. Sie hasste sein ganzes Auftreten. Aber es diente seinem Zweck, sich mit ihm abzugeben. Er beäugte sie skeptisch, wenn auch etwas angetan von ihrem Äußeren. Ein Typ wie er hatte niemals den Schneid, eine Frau wie sie anzumachen.
„Sonst noch etwas Andrew?“
Es klopfte.
„Oh Mr. Marsters, freut mich sie zu sehen…hallo Zoe, du bist also auch wieder dabei. Ich hoffe sie beide hatten eine gute Reise.“
Zoe setzte ein Lächeln auf und gab der Lady die Hand. Excella war sieben Jahre älter als sie, was man auch deutlich merkte, da Zoe sowieso jünger aussah als sie war. Sie wurde des Öfteren immer noch nach ihrem Ausweis gefragt. Sie war hübsch, hatte aber dieses kindliche Unschuldsding in ihren Gesichtszügen, trotz der hohen Wangenknochen. Excella hingegen, wirkte da schon etwas eckiger, wenn auch attraktiv in ihrem Gesicht war alles fein geschnitten, doch ihren Augen fehlte jede Unschuld oder Menschlichkeit. Der Kerl der bei ihr stand, starrte Zoe wie vom Blitz getroffen an. Zoe wollte schon patzig werden und ihn fragen ob er denn nicht ein Foto machen wollte, um sie mitzunehmen, aber als sie dem Blick ihres Vaters begegnete verkniff sie sich jeden Kommentar. Excella wandte sich Thomas Marsters zu.
„Wäre es vielleicht möglich, das sich ihre Tochter vielleicht eine Weile mit meinem Freund Andrew hier beschäftigt, damit wir in Ruhe reden können?“ sie lächelte freundlich, aber Zoe konnte die Falschheit nur so triefen hören.
Thomas Masters sah unsicher von dem Typ in dem seltsamen weißen Anzug zu seiner Tochter.
„Sie brauchen keine Angst zu haben, ich bürge für Andrew.“
Er zuckte mit den Schultern und sah wieder zu Zoe. Excella überragte ihren Vater um ein Stückchen, zwar nicht sehr viel aber Excella war auch zwei Zentimeter größer als Zoe selbst.
„Schon gut Dad, ich kann auf mich aufpassen.“
Er zog eine Braue hoch.
„Das ist es ja worüber ich mir Sorgen mache.“
Zoe lachte.
„Schon gut Dad. Kommen sie Andrew, wir sind hier nicht mehr erwünscht.“ sie warf Excella ein bissiges Lächeln zu und verließ gefolgt von Andrew den Raum.


Zoe fummelte die übergroße Haarklammer zurecht, die ihre langen, dichten, braunen Haare nach oben hielt. Andrew blieb neben ihr stehen, sie standen unter dem Vordach eines kleinen Ladens nicht weit von der Zweigstelle des Konzerns entfernt, im Schatten. Sie hatten sich beide etwas Kaltes zu trinken geholt, er hatte sie sogar dazu eingeladen. Der anfangs wortkarg erscheinende Andrew, hatte sich als Plaudertasche entpuppt, seine Stimme allerdings hatte sie überrascht, sie war etwas höher als erwartet und heiser. Seltsam, aber interessant, auch wenn ihr sein Kleidungsstil missfiel.
„Es ist viel zu warm für einen Anzug.“ sagte sie schlicht und nippte an ihrer kalten Coke.
Alles war staubig um sie herum, und wie ausgestorben, eine Handvoll Ureinwohner waren mal hier, mal da zu sehen. Aber alles in allem, wirkte es als sei diese kleine Stadt mehr tot als lebendig. Sich als Weltkonzern eine so kleinen Ort als Standort zu suchen, konnte eigentlich nichts gutes bedeuten, aber bisher war Zoe nicht dahinter gekommen.
„Mir ist nicht so warm,“ erwiderte er „außerdem mag ich Anzüge“. Er lächelte.
Tatsächlich schien er nicht im Geringsten zu schwitzen. Er roch auch irgendwie nach frischen Gewürzen.
„Und wie kommt die Schlam…Excella dazu dich als meinen Aufpasser abzustellen? Arbeitest du für sie?“
Er schüttelte grinsend den Kopf, denn er konnte sich vorstellen was sie ursprünglich sagen wollte.
„Ich arbeite für meinen Vater, der wiederum arbeitet mit ihr zusammen. Wir haben unseren eigenen Konzern.“
Zoe nahm noch einen Schluck und dachte nach.
„Was arbeiten diese beiden Konzerne denn zusammen?“ wollte sie wissen.
„Tut mir leid, aber darüber kann ich mit dir nicht sprechen, wer sagt denn das ich dir vertrauen kann.“
Sie zuckte mit den Schultern.
„Niemand sagt das, aber wie heißt denn der Konzern der deinem Vater gehört?“
„Umbrella Pharmazeutika, hast du bestimmt schon mal gehört.“
„Ja allerdings, aber nur in Zusammenhang mit Skandalen und Katastrophen.“
„Wovon uns keine nachgewiesen werden konnte.“ antwortete er gelassen.
„Und war da was dran?“
Er lachte.
„Du bist ganz schön neugierig.“
„Mir ist langweilig.“
Sein Handy klingelte.
„Ja?“
„Ja, es scheint alles in Ordnung zu sein, wir haben alles im Griff.“
„Gut… Moment warte, ich…habe hier… jemanden kennen gelernt und…richtig, ich würde Sie, gerne mitbringen“
„Gut, dann sehen wir uns gleich.“
Er legte auf.
Sie sah ihn neckisch an.
„Jetzt sag mir bitte nicht, dass du mich gerade zu einem Familienessen eingeladen hast.“
Er lächelte unsicher.
„Nein nicht ganz, aber wir haben hier eine kleine Zweigstelle und ich muss mich mit meinem Vater dort treffen. Da du hier ja niemanden kennst, dachte ich das du vielleicht mitkommen willst.“
Sie grinste.
„Ich soll also in eine Umbrella Zweigstelle mitkommen?“
„Wenn du möchtest.“
Sie zwinkerte.
„Klingt spannend, klar komme ich mit.“



Kapitel.2. Der Vater

„Wir kommen ganz gut voran, allerdings brauchen wir weitere finanzielle Unterstützung. Ich möchte das sie eine Konferenzschaltung einberufen und den Rest des Vorstands überzeugen noch etwas mehr Geld nach Afrika fliesen zu lassen.“
Thomas sah die Frau unschlüssig an.
„Ich soll den Vorstand von etwas überzeugen, das ich selbst nicht verstehe?“
Sie lächelte nachsichtig.
„Sie sind kein Wissenschaftler, kein Doktor der Physik oder so etwas, ich erwarte nicht von ihnen, dass sie die Tragweite der Plaga Studie verstehen. Aber sie ist sehr wichtig, wir verhandeln diesbezüglich möglicherweise bald mit der Rüstungsindustrie. Der Umbrella Konzern hat sich seit neustem unseren Forschungen angeschlossen, so das wir ein noch weiteres Spektrum an Tests durchführen können.“
Thomas runzelte die Stirn.
„Umbrella? Ich kann nicht sagen das mir das gefällt.“
„Das muss es auch nicht, so lange es für uns funktioniert, kann es ihnen herzlich egal sein wie dieser Konzern heißt oder von wem er geführt wird. Ich wollte sie nur ins Vertrauen ziehen, damit sie merken, dass ich ihnen vertraue.“
„Verstehe.“
„Der junge Mann mit dem Zoe vorhin den Raum verlassen hat, ist sozusagen der Junior Chef der Umbrella Corporation.“
„Und der lässt sich von ihnen rumscheuchen?“
Excellas Lippen wurden schmal.
„Es diente seinem Zweck, wir arbeiten zusammen, niemand hat hier die Oberhand.“
„Umbrella ist aber eindeutig der größere Konzern.“
„Was spielt das für eine Rolle, die brauchen uns und wir brauchen die!“
Excella verlor die Geduld. Sie schlug mit der flachen Hand auf den Tisch.
„Mr. Marsters, ich schätze ihre Ehrlichkeit, das ist auch ein Grund warum ich ihren Aufstieg in den Vorstand unterstützt habe, aber wenn sie diesen Job behalten wollen, sollten sie mir ein klein wenig entgegen kommen.“

Das Gebäude der Umbrella Zweigstelle, war ein etwas kleineres, aber neues Firmengebäude, ein Kasten aus, Beton, Glas und Stahl. Allerdings war nirgendwo das Umbrella Zeichen zu entdecken, was Zoe stutzig machte. Sie waren zu Fuß gegangen, der Weg war nicht weit gewesen und ein Sicherheitsmann ließ sie beide durch das Stahltor auf das Firmengelände und grüßte Andrew höflich. Andrew nickte zurück. Zoe folgte ihm, mehr und mehr hatte sie dieses unwohle Gefühl in der Magengegend. Es war, als würde sie spüren das irgendwas nicht stimmte. Dennoch folgte sie Andrew weiter, in das Gebäude. Das genauso wie außen auch innen sehr modern wirkte, etwas zu modern vielleicht, so das es schon wieder kalt und abweisend war.
„Alles in Ordnung?“ fragte er als er sah das sie ein wenig blass geworden war.
Sie sah ihn überrascht an, dann antwortete sie: „Ja, ist einfach das Klima hier, dass mir zu schaffen macht, geht schon.“
Sie liefen durch eine große Vorhalle, die in grauem Beton und Glas gehalten war. Andrew blieb stehen und Zoe wäre beinahe mit ihm zusammengestoßen. Sie stellte sich neben ihn. Da kam jemand die Treppe herunter vor der sie standen. Zoe musste sich zusammenreißen das ihr der Mund nicht aufklappte. Ein Mann in schwarzem Anzug, über dem er sogar noch einen schwarzen Ledermantel trug, kam die Stufen herunter. Sein helles blondes Haar war ordentlich zurück gekämmt und in dem markanten, attraktiven Gesicht saß eine dunkle Sonnenbrille. Er war etwas über einen Meter Achtzig groß, ein wenig kleiner als Andrew. Sein Körperbau wirkte auch durch die Kleidung, athletisch, drahtig, seine Haltung erhaben. Er strahlte pure Kraft und Macht aus. Zoe jagte eine Gänsehaut über den Rücken und ihre Nackenhärchen stellten sich auf. Der Mann blieb vor ihnen stehen, ein kaum merkliches, unbestimmtes Lächeln huschte über die Züge des Fremden.
„Darf ich vorstellen, das ist Zoe Marsters, Zoe das ist mein Vater Albert Wesker.“
Zoe reichte dem Mann die Hand, und der Name durchfuhr sie wie ein Blitz. Wesker, dass hatte sie irgendwo schon einmal gehört.
„Guten Tag Mr. Wesker.“ sagte sie ruhig und trotz der einschüchternden Präsenz ihres Gegenübers, so gelassen wie möglich.
Er nahm ihre Hand entgegen und erwiderte den Gruß zunächst wortlos und schien sie beiläufig zu mustern.

Kennen gelernt, er hatte sich gefragt was das heißen sollte. Hatte Andrew eine Bekanntschaft gemacht für die er etwas übrig hatte. Nach aller Erziehung, war sein Sohn nicht im Geringsten nach ihm geraten. Nicht einmal annähernd, er sah ihm noch nicht einmal wirklich ähnlich. Trotzdem war er sein Sohn und gegen seinen Willen, fühlte sich Wesker für den Burschen verantwortlich. Als er diese Zoe jetzt vor sich stehen sah, konnte er Andrew verstehen. Sie war jung, hübsch, hatte dieses sinnliche und doch unschuldige etwas in ihren Zügen, durch die großen Augen und den vollen Kussmund. Sie war keine dieser Bohnenstangen, aber sie war schlank und wirkte sportlich. Er spürte ihre Nervosität, aber sie ging gut damit um.
„Und wie habt ihr euch kennen gelernt?“ Fragte er schließlich und die Vibration seiner Stimme schien ihr durch alle Nervenbahnen zu dringen.
„Wir haben uns nicht wirklich kennen gelernt, wir wurden von der Schlam…von Excella Gionne sozusagen verbannt, beziehungsweise ich, Andrew hat sich meiner angenommen und mir die Gegend gezeigt, weil ich noch nie zuvor hier gewesen bin.“ antwortete sie prompt.
Wesker zog die Brauen hoch.
„Was haben sie mit Try Cell zu tun?“ fragte Wesker ernst.
„Mein Vater sitzt im Vorstand.“
Wesker lächelte, also hatte Andrew möglicherweise doch etwas Grips bewiesen.
„Wie heißt denn ihr Vater?“
„Thomas Marsters.“
Wesker sah seinen Sohn kurz an, doch auch Andrew konnte die meisten Ausdrücke seines Vaters nicht deuten.
„Würden sie gerne mit uns zu Mittag essen?“ fragte er sie schließlich.
Zoe zögerte einen Moment, doch dann antwortete sie lächelnd: „Gerne Mr. Wesker, Danke für die Einladung.“

Thomas verließ das Gebäude und die Hitze schlug ihm erneut entgegen, am liebsten hätte er sich wieder in die klimatisierten Räume des Try Cell Firmengebäudes zurückziehen. Aber jetzt musste er erst mal nachsehen, wo er Zoe finden würde. Er sah sich kurz um, dann zog er sein Handy und wählte ihre Nummer.

Als das Handy klingelte, entschuldigte sie sich und zog sich kurz zurück.
„Zoe?“
„Ja.“
„Wo bist du?“
„Bei Umbrella.“
„…Was?!“
„Ich wurde von den Weskers zum Essen eingeladen.“
Einen Moment hörte sie schnappartige Geräusche am anderen Ende der Letiung.
„Dad?“
„Ja, Schatz, lass dich nicht zu sehr mit diesen Leuten ein, die sollten uns nicht ganz geheuer sein.“
„Hab verstanden Dad, mach dir keine Sorgen, ich rufe dich an, wenn ich hier fertig bin.“
„Na gut Liebes, aber nimm dich in Acht.“
„Mache ich Dad, bis später.“
Als sie auflegte hörte sie eine Stimme direkt hinter sich und fuhr erschrocken herum.
„Ich wollte sie nicht erschrecken.“
„Schon gut. Ich habe nur mit meinem Vater telefoniert, er wollte wissen wo ich bin.“
Wesker nickte.
„Mein Sohn musste sich leider einer Aufgabe annehmen, die er nicht verschieben konnte, ich hoffe es macht ihnen nichts aus nur mit mir zu essen.“
Sie riss sich zusammen, um nicht zu lange zu zögern bei der Antwort und den falschen Eindruck zu erwecken.
„Natürlich nicht Mr. Wesker.“
Er lächelte kühl.
„Dann folgen sie mir bitte.“
Zoe wusste, dass Andrew ungefähr in ihrem Alter war, sein Dad also auch so in dem Alter ihres eigenen Dads sein musste. Aber das wirkte gar nicht so, sicher er wirkte sehr viel reifer als sie, aber nicht wirklich älter. Es war seltsam und nicht beschreibbar, jedenfalls fielen ihr dazu keine Worte ein. Auf jeden Fall war er für sein Alter äußerst knackig wie sie simpel feststellte. Sie fragte sich was Andrew erledigen musste, beziehungsweise zu was ihn sein Vater kurzfristig verbannt hatte, um mit ihr allein zu sein. Irgendwie hatte sie das Gefühl, das dieses neugierige Interesse ihrerseits an Wesker auch umgekehrt galt, nur dass man es ihm bei weitem nicht so sehr anmerkte.
Kapitel.3. Nicht wie Vater und Sohn

Thomas fuhr in dem New Beatle Cabrio, den er als Mietwagen hatte, die staubigen Straßen entlang. Er wollte zu dem Ferienhaus zurück, das Try Cell ihm zur Verfügung gestellt hatte. Es war ein Haus in mediterranen Stil, groß und mit riesiger Poolanlage (Link für registrierte Benutzer sichtbar)
Er fuhr die gepflasterte Einfahrt hinauf, stieg aus dem Wagen und schnappte sich die Aktentasche vom Rücksitz. Eine etwas ältere, schwarze Frau, in einem langen, schwarzen Kleid kam ihm entgegen, sie trug eine weiße Schürze, an der sie sich gerade die Hände abtrocknete.
„Mr. Marsters!“ rief sie in starkem französischem Akzent. Sie lächelte ihn breit an und entblößte schneeweiße Zähne.
„Wo sie haben die kleine Miss Marsters gelassen?“
Thomas hielt einen Moment inne.
„Hallo Marie! Sie ist…zum Essen eingeladen worden.“
„Oh…eine Rendezvous?“
Er schüttelte den Kopf.
„Nein, nein ich denke eher nicht.“
Marie blinzelte. Sie kam überall hin mit, wo die Familie hinging, sie gehört praktisch schon zur Familie, da war es für sie auch selbstverständlich gewesen, mit nach Afrika zu kommen.
„Kommen sie rein, ich habe Essen gemacht.“
Er grinste und rieb sich den etwas gutbeleibten Bauch.
„Das klingt gut. Was gibt es denn?“

Zoe saß Wesker gegenüber an einem kleinen Esstisch, das Essen war fantastisch, aber durch seine Präsenz fühlte sie sich so unglaublich klein. Sie fragte sich noch immer was Andrew wohl so wichtiges machen musste, dass er sie hier mit diesem Phänomen von seinem Vater, allein ließ. Sie aß geziemt und relativ langsam. Die meiste Zeit schwiegen sie, doch kaum hatte sie ihre Gabel beiseite gelegt, spürte sie seinen Blick auf sich ruhen. Sie sah auf und begegnete seinem Blick, sofern sie das durch die Sonnenbrille beurteilen konnte. Er nahm das verdammte Ding nicht mal beim Essen ab.
„Hat es geschmeckt?“
Sie nickte.
„Sehr gut, danke sehr.“
Er lächelte wieder dieses unbestimmte Lächeln.
„Was arbeiten sie im Moment eigentlich?“ fragte er.
„Ich wollte Archäologie studieren, aber mein Vater war dagegen, er meinte es sei zu gefährlich, vermutlich spielte er auf die Tatsache an, dass ich seinerzeit durch die Indiana Jones Filme darauf gekommen war. Also habe ich Literatur studiert und Deutsch."
Er sah überrascht aus.
„Warum gerade Deutsch?“
„Weil mich die Sprache einfach fasziniert, die Sprache ist auch nicht leicht zu lernen, vor allem wenn man mit einer so simplen Sprache wie Englisch aufgewachsen ist, eine der einfachsten Sprachen überhaupt.“
„Also haben sie es der Herausforderung wegen getan?“
Sie zuckte mit den Schultern.
„Auch, ja, aber auch um meinen Vater zu ärgern, er hat Vorfahren aus Deutschland, aus irgendeinem Grund, der mir nicht bekannt ist, ist er nicht stolz darauf. Da er mir das Archäologiestudium versaut hat, habe ich Deutsch gelernt und war die Beste in unserem Jahrgang.“
Er lachte. Die Vibration seiner Stimme kribbelte durch ihre Muskelfasern und ihr stellten sich erneut die Nackenhärchen auf.
„Also haben sie aus Zorn eine große Leistung erbracht, das nenne ich konstruktive Wut.“
Sie musste ebenfalls lachen.
Es klopfte an der Tür des Büros. Wesker seufzte.
„Herein.“
Ein großer, junger Mann kam herein, dunkelblonde Stoppelfrisur, ernste grüngraue Augen. Der Mann trug eine Soldatenuniform. Er sah die beiden an und grüßte Wesker in zackiger Militärmanier.
„Was kann ich für sie tun Captain Trend?“
Trend sah unsicher zu Zoe.
„Ich versteh schon, ich werde mich zurückziehen, damit sie, ihrer Arbeit nachgehen können.“ sagte sie und erhob sich.
Wesker stand ebenfalls auf und führte sie hinaus. Trend folgte den beiden. Als sie am Ausgang angekommen waren, reichte Wesker ihr die Hand.
„Danke das sie mich mit ihrer Anwesenheit beehrt haben.“
Sie lächelte.
„Danke für das Essen und ihre Zeit.“
Sie warf noch einen letzten Blick auf den jungen Captain, der scheinbar eine dringliche Nachricht für Wesker hatte.
Im weggehen rief sie noch: „Grüßen sie Andrew von mir!“
Aber sie drehte sich nicht mehr um. Es gefiel ihr nicht wie sie auf Wesker reagierte.

„Was haben sie für mich?“
„Doktor Isaacs schickt mich, mit den Testergebnissen des Tyrant Programms, außerdem gibt es neue Daten über die Plagas. Isaacs möchte das Testgelände erweitern.“
Wesker nickte und überflog die Akte die ihm Trend reichte.
„Was halten sie von der Erweiterung?“
„Mit Verlaub Sir, wir haben jetzt schon Schwierigkeiten alles im Überblick zu behalten, ich habe zu wenig Leute um der ganzen Situation Herr zu werden, wenn wir das Testgelände erweitern.“
Wesker ließ abwesend die Fingerknöchel knacken, was Trend durch Mark und Bein ging, aber er lies sich nichts anmerken. Er hasste dieses Geräusch.
„Nun gut, dann werde ich eben noch Männer aus den USA einfliegen lassen, damit Isaacs seine erweiterten Tests bekommt. Und ich weitere Ergebnisse, wobei die hier schon nicht schlecht aussehen.“
Trend stutzte, Wesker wirkte so ungewohnt entspannt, fast umgänglich. Er sah sich um, aber die junge Frau war schon weg. Ob das wohl ihr Verdienst war? Konnte ihm eigentlich egal sein.
„Dann mache ich mich wieder an die Arbeit Sir?“
Wesker nickte.
„Tun sie das und schicken sie Andrew zu mir.“
„Jawohl Sir!“

Andrew grummelte im Stillen vor sich hin, warum auch immer er diesen einen verdammten Test überwachen sollte war ihm schleierhaft. Es waren genug andere Leute da um diesen Kleinkram zu erledigen. Er hatte mit Zoe allein sein wollen, das war es. Allerdings verstand Andrew nicht warum. Sein Vater hatte seines Wissens nach noch nie Interesse an Frauen gezeigt. Und dann musste natürlich gleich die junge Frau sein, die ihm selber gefiel, für die sich sein Vater plötzlich interessierte. Capitan Trend kam in den Raum, er reichte etwas an Isaacs, der vor Andrew an einem Schreibtisch saß. Dann wandte sich Trend Andrew zu.
„Mr. Wesker verlangt nach ihnen.“
„Ist Zoe noch bei ihm?“
„War das die junge Frau? Brünett?“
Andrew nickte.
„Sie ist eben gegangen Sir.“
Andrew seufzte, aber vielleicht konnte er sie heute noch einmal sehen. Er lächelte.

Zoe schwamm ein paar Bahnen in der riesigen Poolanlage des Ferienhauses. Die letzten paar Meter schwamm sie unter Wasser. Als sie sich am Beckenrand festhielt und sich das Wasser aus den Augen rieb, war da direkt vor ihr Andrew in der Hocke. Sie schrie erschrocken auf.
„Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken.“
Sie atmete tief durch.
„Schon passiert. Wie bist du an den Sicherheitsleuten vorbeigekommen?“
Er zuckte mit den Schultern.
„Die Sicherheitskräfte die euer Haus bewachen sind von Umbrella gestellt worden, ihr habt übrigens einen neuen Sicherheitschef bekommen - Jack Trend. Mein Vater hatte darauf bestanden, frag mich nicht warum.“
Sie sah ihn verständnislos an.
„Ich dachte mein Dad arbeitet für Try Cell, warum kümmert sich dann Umbrella um unsere Sicherheit.“ Irgendwie wollte ihr das nicht gefallen.
„Nun, dein Dad arbeitet für Try Cell und die wiederum arbeiten für Umbrella, also für meinen Vater.“
Sie kniff die Augen kritisch zusammen.
„Ich dachte ihr arbeitet zusammen, und nicht das Try Cell sich Umbrella untergeordnet hätte.“
Er zuckte mit den Schultern.
„Ist aber so.“
Sie seufzte.
„Soll mir Recht sein, so lange mein Dad nicht darunter zu leiden hat.“
Andrew lächelte.
„Wenn du schon hier so rein platzt dann mach dich auch nützlich.“
Sie streckte ihm einen Arm entgegen. Er griff danach. Sie hatte nicht erwartet das er so kräftig war. In Null Komma Nichts war sie aus dem Wasser, aus Überraschung verlor sie das Gleichgewicht und fiel ihm entgegen. Er fing sie auf.
„Oh, ich war wohl etwas stürmisch.“ sagte er fast schüchtern lächelnd.
Er hatte wirklich nicht das Geringste von seinem Vater. Das machte ihn auf seine Weise sympathisch, außerdem war nicht er unattraktiv, aber Zoe hatte nicht vor, sich mit einem Wesker einzulassen, ob alt oder jung.
„Jetzt habe ich deinen Anzug nass gemacht…“
„Miss Marsters!“ scholl Maries Stimme anklagend von der Terrasse her.
Marie kam auf die beiden zu, mit weiten Schritten und verärgertem Gesicht.
„Oh Miss Marsters, wenn das sehen könnte ihr Vater…ein fremder Mann!“
Andrew ließ Zoe los. Sie hatte herrlich weiche Haut, und der weinrote Bikini stand ihr ausgezeichnet. Marie zog ihre Schürze aus und fuchtelte damit vor Andrew herum.
„Hände weg von Madame! Wie können sie es wagen?! Was ist mit Sicherheit, wie sind sie reingekommen?!“
Zoe beruhigte die überdrehte Haushälterin und erklärte ihr alles.
„Das hat aber anders ausgesehen.“ merkte Marie an, bevor sie sich wieder zurückzog, nicht ohne Andrew einen vernichtenden Blick zuzuwerfen.
„Ich glaube sie mag mich nicht.“ sagte Andrew trocken.

Kapitel.4. Der Sicherheitschef

Trend sah Andrew und Zoe von der Poolanlage kommen, er lief ihnen entgegen.
„Miss Marsters?“
Sie wandte sich um.
„Ah, sie müssen Jack Trend sein, der neue Sicherheitschef. Ein wenig jung für einen Sicherheitschef.“
„Aber er ist gut, glaub mir.“ mischte sich Andrew ein.
Sie zuckte mit den Schultern.
Sie reichte ihm die Hand, sein Händedruck war fest und sicher, aber nicht übertrieben.
„Wir haben uns schon bei Umbrella gesehen.“
„Ja in Mr. Weskers Büro.“
Sie sah ihn fragend an.
„Gibt es einen bestimmten Grund warum sie mich angesprochen haben Mr. Trend?“
Er schüttelte den Kopf.
„Ich wollte mich nur vorstellen, damit sie wissen, mit wem sie es zu tun haben, damit es keine unschönen Überraschungen gibt.“
„Verstehe. Nun dann hoffe ich das sie gute Arbeit leisten werden.“
Er nickte und machte auf dem Absatz kehrt, um seiner Arbeit nachzugehen.
„Irgendwie eine steife Type, findest du nicht?“ meinte sie an Andrew gewandt.
„Er ist unter Soldaten aufgewachsen und selbst zu einem geworden, aber wenn man ihn privat trifft, ist er schon etwas anders.“
„Du hältst viel von ihm oder?“
Er nickte.
„Ich habe ihn schon in dem ein oder anderen Einsatz gesehen, mein Vater hält sehr viel von ihm.“
Zoe lief weiter und Andrew folgte ihr.
„Wenn er wirklich so gut ist, frage ich mich warum der gute Albert solche Geschütze auffährt um für unsere Sicherheit zu sorgen…Andrew? Ist mein Dad irgendwie in Schwierigkeiten geraten?“
Andrew schüttelte überrascht den Kopf.
„Nein…du musst wohl bei dem Essen mit meinem Vater…einen besonderen Eindruck hinterlassen haben.“ es fiel ihm sichtlich schwer das zu sagen.
War er etwa eifersüchtig auf seinen Vater?! Zoe verwarf den Gedanken, denn es klang absurd. Er folgte ihr weiter, bis in ihr Schlafzimmer und beinahe wäre er ihr auch in ihr privates Badezimmer gefolgt, nachdem sie sich frische Wäsche geholt hatte. Sie blieb im Türrahmen stehen.
„Andrew, wenn du bitte hier bleiben würdest, ich möchte mich abduschen und was frisches anziehen und dazu brauche ich dich nun wirklich nicht.“
Er errötete leicht, dann nickte er und wandte sich hastig ab. Oh mein Gott, sie kannte diesen Ausdruck. Er hatte sich in sie verschossen und das konnte sie nun wirklich nicht gebrauchen. Er war ein netter attraktiver Kerl, aber trotzdem nicht ihr Typ, zudem war er ein Wesker. Sie verschwand im Bad und machte sich frisch, versuchte sich etwas auszudenken, was sie machen würde wenn er Anstallten machen sollte, ihr näher kommen zu wollen.

„Beruhige dich Marie… was soll das heißen ein fremder Mann? Wie ist er denn hier rein gekommen.“
Sie fuchtelte wild gestikulierend mit den Händen.
„Ich weiß es nicht, Männer haben ihn rein gelassen, sahen aus wie Bekannte.“
„Du meinst die Sicherheitsmänner kannten ihn?“
Sie nickte. Er runzelte verwirrt die Stirn.
„Hol den Sicherheitschef her Marie, ich gehe nach oben und sehe nach.“
Sie schüttelte den Kopf.
„Vielleicht besser warten bis Soldaten kommen, nicht alleine hochgehen.“
Er ignorierte sie und ging nach oben. Er erklomm Stufe um Stufe. Jetzt hasste er sich selbst dafür, immer gegen Waffen im Haus gewesen zu sein. Mit einer Flinte im Arm hätte er sich besser gefühlt. Er ging zielstrebig auf Zoes Zimmertür zu und stieß sie auf. Er blieb verdutzt im Türrahmen stehen, als er Andrew Wesker auf der Bettkante seiner Tochter sitzen sah.
„Was zum..?“
„Hallo Dad.“
Zoe kam gerade aus dem Bad und hinter Thomas kam Trend angestürmt, ein weiterer Mann hangelte sich gerade durch das offene Zimmerfenster. Zoe sah von einem zum anderen. Ihre Haare waren noch nass von der Dusche, sie trug einen kurzen Jeansrock, bequeme Sandaletten und ein Tanktop über dem sie eine offene dunkelblaue Bluse trug.
„Hab ich was verpasst?“ fragte sie irritiert über das Aufgebot an Männern in ihrem Zimmer.
Thomas schüttelte den Kopf.
„Nur ein Missverständnis wie es aussieht.“

Isaacs besah sich durch eine Panzerglasscheibe wie ein paar Versuchsobjekte (drei erwachsene Männer) mit einem Hunter zusammen in einem Raum gesteckt wurden. Die verbesserte Form der Hunter war etwas größer und muskulöser, als die Ursprungsform. Aber er musste sie in Aktion sehen. Die drei Männer waren gut ausgebildete Marines. Isaacs war mehr als gespannt wie der erste Test verlaufen würde.


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Montag, 6. April 2015, 13:41

Kapitel.5. Revierverhalten

Die Männer die mit dem Hunter eingesperrt wurden, brachen beinahe augenblicklich in Panik aus. Selbst für Profis war eine solche Konfrontation, keine einfache Sache. Der Hunter griff den ersten an und schnitt ihm ohne große Mühe den Kopf von den breiten Schultern, der zweite jedoch wich aus und trat den Hunter zur Seite. Die beiden verbliebenen Männer, taten sich zusammen, wichen aus, schlugen zu, immer wieder. Der Hunter hatte aber schnell eine Lücke gefunden, sich auf die Taktik der beiden eingestellt und nagelte einen der beiden mit der rechten Klaue an den Boden. Er gab einen triumphierenden Echsenhaften Schrei von sich, der sich mit dem Schmerzensschrei des Festgenagelten mischte. Der andere trat erneut zu, doch der Hunter hob seinen Arm und der Angreifer trat in die Rasiermesserscharfe Klinge, die den Fuß durchbohrte. Er ließ sich aufschreiend nach hinten fallen. Der Hunter ließ von dem ersten der beiden ab und setzte dem zweiten Angreifer nach. Er schnitt ihm das Bein knapp oberhalb des Knies ab.
Isaacs lächelte. Dieses Monster hatte tatsächlich gelernt, stellte er fest, das war erfreulich.
Der Hunter schnitt ihm auch das andere Bein ab, der Mann war dabei zu verbluten und hörte schon bald auf zu schreien. Der andere jedoch, versuchte sich kriechend von dem Hunter wegzubewegen, auf die Tür zu. Aber sie war natürlich verschlossen. Er rüttelte am Türgriff und fluchte verzweifelt, da jagte ihm der Hunter den Arm durch den Rücken, durchs Herz, bis er vorne wieder aus der Brust ragte.
„Fantastisch!“
„Was ist denn so fantastisch?“
Isaacs fuhr erschrocken herum, dann lächelte er den Neuankömmling triumphierend an.
„Die neuen Hunter Sir.“
Wesker nickte und kam näher an die Scheibe heran.
„Was waren das für Männer?“
„Marines.“
Wesker nickte beeindruckt.“
„Und sie sind mit dem Hunter nicht fertig geworden wie es scheint.“
Isaacs nickte zufrieden.
„Können wir sie denn auch kontrollieren, so dass sie die eigenen Leute nicht angreifen?“
Isaacs räusperte sich umständlich.
„Na ja, noch nicht, aber wir arbeiten bereits daran, wir hoffen mit Hilfe der Plagas weiter zu kommen.“
Wesker verschränkte die Hände hinter dem Rücken.
„Verstehe. Was denken sie wann ich diesbezüglich mit den ersten Ergebnissen rechnen kann?“
„Schon bald.“

Andrew entschuldigte sich gerade für sein ungemeldetes Eindringen bei Thomas, während Trend sich mit Zoe über ihre Sicherheit unterhielt. Von den meisten Dingen die er sagte, hatte sie nicht den leisesten Schimmer und sie wusste nicht einmal worauf er hinaus wollte, aber sie nickte höflich zwischendurch.
„Haben sie das soweit verstanden?“ fragte er freundlich aber ernst.
„…ähm…ja, ich denke schon.“
Er runzelte die Stirn.
„Sie haben kein Wort von dem verstanden was ich gesagt habe oder?“
Sie nickte und sagte: „Richtig. Aber hören wir doch auf uns zu siezen Trend, wir sind höchstens zwei Jahre oder so auseinander.“
er seufzte doch dann lächelte er.
„Dann müsstest du mich aber Jack nennen, nicht Trend.“
Sie machte spaßhaft ein rechthaberisches Gesicht und meinte: „Erstens, muss ich gar nichts, zweitens gefällt mir Trend besser als Jack.“
„Ich glaube wenn ich richtig informiert bin, bist du sogar ein Jahr älter als ich.“
Sie zog beide Brauen hoch.
„Aha…woher hast du diese Info?“
„Umbrella.“
Sie verdrehte die Augen.
„Kennen die vielleicht auch meine sexuellen Vorlieben.“
„ähm…also…ich …nein… ich denke nicht.“ stockte er.
Sie sah ihn kritisch an.
„Das war eine rhetorische Frage, du solltest sie gar nicht beantworten… aber das du es versucht hast gibt mir zu denken.“
Sie sah zu Andrew rüber der sich nun schon etwas entspannter mit ihrem Vater unterhielt. Die beiden lachten sogar.
Sie sah wieder Trend an.
„Es gefällt mir nicht, ich habe das Gefühl, das Umbrella uns ausspioniert.“
Trend schien nicht zu wissen was er darauf antworten sollte, jedenfalls dauerte es ihr entschieden zu lang bis er endlich sagte: „Du solltest dir darüber keine Sorgen machen, es ist reine Routinesache, gewisse Daten über die Schutzpersonen zu haben.“
Sie funkelte ihn skeptisch an.
„Du lügst, ich spüre so was, aber ich komme schon noch dahinter, was es damit auf sich hat.“
Er wollte etwas sagen, unterließ es aber dann doch.

Andrew war erleichtert das Mr. Marsters doch relativ kulant auf seinen so genannten Überfall reagierte. Er wollte keinen schlechten Eindruck hinterlassen, auf den Vater einen guten Eindruck zu machen, konnte auch bei der Tochter gut ankommen. Doch als er sich Zoe zuwandte, wirkte sie etwas verstimmt.
„Was ist los? Bist du sauer auf mich?“
Sie wippte verärgert mit dem rechten Fuß auf und ab.
„Vielleicht.“
Er blickte sie ratlos an.
„Vielleicht? Was soll das heißen?“
Sie schnaubte.
„Ich werde dir jetzt ein paar Fragen stellen und ich will ehrliche antworten haben!“
Er runzelte die Stirn.
„Na gut, frag.“
„Spioniert dein Dad uns aus?“
„…Ich…nein.“
„Ha“ sie zeigte mit dem Finger auf ihn „Du bist ein verdammt schlechter Lügner.“
Er spürte wie er unruhig wurde.
„Er versucht nur ein paar Dinge in Erfahrung zu bringen, nichts allzu persönliches, er will wissen mit wem er es zu tun hat. Nach dem Essen mit dir, ist er irgendwie hellhörig geworden.“
Einen Moment lang war sie perplex, sie hatte nicht erwartet dass er ihr die Wahrheit sagen würde. Sie hatte erwartet dass er alles abstritt. Das war ja ein leichtes Spiel, dachte sie sich.
„Wieso, was zum Teufel hat ihn denn an mir so fasziniert.“ sie schauderte, doch wusste sie nicht recht ob es einunangenehmer Schauder oder ein angenehmer Schauer war. Sie spürte wieder die Vibration von Weskers Stimme in ihren Muskelfasern.
„Zoe?!“
Sie öffnete die Augen, sie hatte gar nicht gemerkt dass sie ihre Augen überhaupt geschlossen hatte.
„Du machst mir langsam Sorgen.“
„Nicht nur dir.“

Wesker stand vor dem Grundstück auf dem das Ferienhaus der Marsters stand. Er hielt sich in den Schatten, es war schon dunkel, so konnte ihn keiner sehen. Er schlich sich näher heran. Die Soldaten drehten ordentlich ihre Runden, aber er wusste sich unbemerkt anzuschleichen, er sah durch das Gebüsch und den Zaun. Er hörte Stimmen. Zoe schwamm ein paar Bahnen im beleuchteten Pool, Andrew saß am Rand im Schneidersitz, sah ihr zu und unterhielt sich mit ihr, während sie hin und her schwamm. Sie lachten viel. Wesker konnte sich nicht erinnern Andrew einmal so entspannt und fröhlich gesehen zu haben.
„Dummer Junge“ sagte er leise „du solltest dich nicht in das Revier des Leitwolfes drängen.“
Für einen kurzen Moment blickte Andrew in seine Richtung und Wesker befürchtete schon, er hätte ihn entdeckt, aber dann wandte sich Andrew wieder Zoe zu, als sei nicht gewesen. Er musste mit Andrew reden, es musste ihm klar gemacht werden, wie die Dinge standen.

Kapitel.6. Das Tier

„Wieso kommst du eigentlich nicht zu mir ins Wasser?“ fragte sie Andrew.
Er sah lächelnd zu ihr herüber.
„Ganz einfach, ich habe keine Badesachen dabei.“
Sie grinste ihn frech an.
„Feigling.“
Er errötete leicht.
„Was soll das denn heißen? Soll ich vielleicht nackt zu dir in den Pool kommen?“ er lachte.
Sie zuckte lachend mit den Schultern.
„Traust du dich ja sowieso nicht.“ sie lehnte sich zurück und schwamm die ein oder andere Runde auf dem Rücken, als sie etwas hörte.

Sie sah auf und Andrew war verschwunden, sie sah genauer hin, seine Kleider schienen aber noch da zu sein. Ihre Augen wurden groß.
„Das darf doch nicht wahr sein…aaaaah!“
Sie schrie erschrocken auf, als er direkt vor ihr aus dem Wasser auftauchte. Sie starrte ihn einfach nur fassungslos an. Er stand Brusttief im Wasser wo ihr das Wasser bis an den Halsansatz reichte. Er war größer als sein Vater, fiel ihr auf. Er war wirklich gut gebaut. sehnig, drahtig, und obwohl er hier in Afrika war, war er noch genauso blass wie sie, obwohl sie frisch aus dem verregneten Main kam.
„Bist du wahnsinnig geworden?! Das war doch nur ein Spaß! Wenn mein Dad dich sieht, bringt er dich um!“
Meiner auch, dachte er bei sich.
Er schüttelte den Kopf.
„Er wird mich schon nicht sehen, außerdem hast du mich ganz dreist herausgefordert.“ er lächelte.
„Ihr Männer seit alle wahnsinnig.“ sagte sie schließlich lachend.
„Weil wir dich mögen?“
Sie boxte ihn spaßhaft auf die Brust, doch als ihr wieder einfiel das er nackt war zog sie schnell die Hand zurück.
Er zog amüsiert beide Brauen hoch.
„Ich bin nur nackt, nicht ansteckend oder so was.“
Er griff nach ihren Armen und zog sie zu sich her. Sie sah ihn aus großen moosgrünen Augen an. Ihre nackte Haut unter seinen Händen machte ihn ganz kribbelig. Er fuhr mit den Händen über ihren Rücken, hinunter zu ihrem Po. Sein Kopf kam näher an ihr Ohr.
„Ich möchte dich anfassen Zoe…“ seine Stimme war nur noch ein heiseres Flüstern.
Sie sagte nichts, sie schloss nur ihre Augen, als warte sie auf mehr. Er drückte seine harte Erektion an die Innenseite ihrer Schenkel. Er streifte ihren Bikini ab und warf ihn aus dem Pool. Er spürte ihren heißen Atem an seinem Hals. Andrew konnte kaum noch an sich halten. Als ihre Hände dann durch sein Haar fuhren und seinen kräftigen Rücken entlang wanderten, drückte er sich in ihre Mitte, drang aber noch nicht in sie ein.
„Darf ich rein Zoe?“
Sie küsste ihn zur Antwort und er nahm sie augenblicklich. Ihre Beine schlangen sich um seinen Körper als sie ihn in sich aufnahm. Doch da spürte er etwas, er sah zur Seite. Da stand sein Vater. Er legte ihm die Hand auf die Schulter und sagte: „Lass mich mal ran Junge.“
„Was…?!“
Zoe grinste ihn an.
„Du hast doch nicht etwa gedacht dass ich mich mit einem Wesker zufrieden geben würde, du schaffst mich sowieso nicht allein.“
Er sah fassungslos von einem zum anderen.

„Haaaallo! Aufwachen! Andrew?!“
Er schlug erschrocken die Augen auf und blickte in Zoes Gesicht, sie war aus dem Wasser gekommen und hatte einen Frottebademantel über den Bikini gezogen.
„Du warst eingeschlafen, als du angefangen hast zu stöhnen, dachte ich du hast einen schlechten Traum und ich wollte dich wecken.“ Sie machte eine Pause. „Aber nachdem was ich da unten sehe, hätte ich dich vielleicht weiterschlafen lassen sollen.“
Er sah an sich herunter.
„Oh mein Gott!“
Er setzte sich hastig von dem Liegestuhl auf und versuchte die heftige Beule in seinem Schritt zu verstecken.
„Schon gut Andrew, geht mir hin und wieder auch so, mit diesen Träumen, nur eben ohne Beule in der Hose.“
Er war erstaunt wie sie darauf reagierte, er hatte erwartet das sie angewidert sein würde, oder sauer.
Sie grinste ihn an.
„Was hast du geträumt?“
Er schüttelte den Kopf.
„Vergiss es!“
Sie setzte sich neben ihn auf die Liege.
„Komm schon erzähl!“
„Nein, was soll das, warum interessiert dich das?“
Sie lächelte verschmitzt.
„Du hast von mir geträumt oder?“
Er errötete und sah sie aus großen Augen an.
„Was? Wie? Ähm….“
„Oh… na ja eigentlich wollte ich nur einen Scherz machen…aber wenn das so ist.“
Andrew wünschte sich ein Loch in den Boden durch das er verschwinden konnte, besonders als sie sich auf eine andere Liege setzte um Abstand zu bekommen.
Sie atmete tief durch.
„Okay, aber neugierig bin ich trotzdem, also erzähl.“
Er schüttelte den Kopf.
„Ich glaube nicht dass es eine gute Idee wäre.“
Sie verdrehte die Augen.
„Ach komm schon, immerhin kam ich in dem Traum vor.“
Er weigerte sich noch eine ganze Weile doch schließlich hatte sie ihn klein gekriegt und er erzählte von dem Traum.
Sie hörte ihm zu als würde er eine spannende Geschichte erzählen. Doch als dann sein Vater ins Spiel kam machte sie große Augen. Als er fertig war sagte sie mit hoher Stimme: „Das soll ich gesagt haben?!“
„Ich wollte das nicht träumen, ich dachte es wäre echt…ich meine… oh Mann…“
Zoe lächelte schief, er hätte schwören können dass sie ebenfalls leicht errötete. Verdammt noch mal, sie waren keine Kinder mehr, er war fünfundzwanzig, sie war ein Jahr jünger. Warum stellten sie sich so an.
Er stand auf und kam zu ihr herüber, etwas in seinem Ausdruck ließ sie zurück weichen.
„Andrew?! Was hast du vor?!“
Er setzte sich neben sie auf ihre Liege.
„Zoe…“ seine Stimme war fast nur ein Krächzen.
Sie rutschte von ihm weg, doch er packte ihre Beine, zog sie grob zu sich heran und legte sich auf sie. Im ersten Moment blieb ihr einfach die Luft weg. Doch dann sah sie in seine Augen und begann schrill zu schreien. Sie leuchteten mit einem mal rot wie Glut. Sie sah im Augenwinkel wie etwas verteufelt schnell durch die Hecke gesprungen kam und noch im Sprung Andrew von ihr herunter riss. Sie hörte auf zu schreien und sah verdutzt wie Trend über Andrew kniete der auf dem Rücken lag und einen Moment wie vom Donner gerührt in den Lauf seiner Waffe starrte.
„Was zum?! Andrew?!? Was zum Teufel machst du da?!“
Andrew brauchte eine ganze Weile, bis er antwortete.
„Ich…das wollte ich nicht…ich habe… die Beherrschung verloren.“
Trend sah ihn mürrisch an.
„Siehst ganz danach aus. Aber Vorgesetzter hin oder her, ich will so was nicht noch einmal sehen, ist mir egal wie gut wir befreundet sind, so was geht gar nicht, das nächste mal hagelt es Prügel!“
Er stand auf und steckte seine Waffe ein. Andrew rappelte sich leicht benommen auf.
„Das wird nicht nötig sein, dass kommt mit Sicherheit nicht mehr vor.“
Er sah zu Zoe herüber und erschrak. Sie war ganz blass und zitterte, der Morgenmantel war eingerissen und ein Träger ihres Bikinioberteils hing herunter.
„Oh Zoe, es tut mir so leid, ich wollte das nicht…ich…“
„Es ist besser wenn du jetzt gehst!“ sagte sie bestimmt.
Er ging weiter auf sie zu und Trend spannte sich, auf alles gefasst.
Sie hob abwehend die Hände.
„Andrew geh bitte!“
Er nickte bedrückt.
„Ich wollte nicht…“
„Ich will dich nicht mehr sehen!“ ihre Stimme überschlug sich beinahe.
Er fühlte sich so schuldig, er hatte das wirklich nicht gewollt, aber er ging.

Als Andrew weg war setzte sie sich auf die Liege und legte den Kopf in die Hände.
„Herr Gott noch mal! Wie konnte das nur passieren?!“
Trend trat nervös von einem Fuß auf den anderen, er wusste nicht was er dazu sagen sollte.
„Danke…ich will gar nicht wissen wie weit er gegangen wäre…“
Trend steckte die Hände in die Hosentaschen, da er nicht wusste was er mit ihnen anfangen sollte, er hoffte nur sie würde nicht plötzlich anfangen zu weinen. Aber sie riss sich zusammen.
„Ich werde ins Haus gehen, ich sollte meinen Dad informieren, das niemand mehr Andrew auf das Grundstück lässt.“
„Ich werde das übernehmen, beruhige dich erst mal, nimm ein Bad oder so was.“
Sie seufzte ergeben.
„Danke.“
Trend sah auf die Uhr. Nach diesem Gespräch war es Zeit Ada anzurufen, sie müsste bald wieder in Afrika sein. Er konnte es nicht erwarten sie wieder zu sehen.


Kapitel.7. Pure Verwirrung

Wesker schneite in Isaacs Büro.
„Neue Pläne Doktor, sie werden von den Huntern vorläufig abgezogen. Ich brauche sie für etwas anderes.“
Als er gesehen hatte wie sein verkommener Sohn beinahe über Zoe hergefallen wäre, war ihm eine Idee gekommen. Er lief im Raum auf und ab während er mit Isaacs sprach.
„Krauser wird sie herbringen, sie werden den Rest übernehmen…“
„Sir?“ Isaacs hatte nicht den blassesten Schimmer was Wesker von ihm wollte.
„Zoe… ich will sie hier haben… ich meine… will ich das?... Ja sie soll so sein wie ich es bin“
Isaacs zog die Brauen hoch.
„Sir wenn ich mir erlauben darf ehrlich zu sprechen, sie reden wirres Zeug.“
„Ich weiß.“ gab Wesker gedankenverloren zurück.
Isaacs war überrascht das Wesker ihn für diesen Kommentar nicht gleich vierteilte.
„Nein… ich habs… erst mal soll sie eine Weile für uns arbeiten, ich will sie mir genauer…ansehen…bevor ich das Projekt starte.“
„Projekt? Zoe? Was genau wollen sie denn nun von mir?“
Er schüttelte den Kopf.
„Arbeiten sie an den Huntern weiter, ich werde sie einweihen wenn der Zeitpunkt gekommen ist.“ mit diesen Worten verschwand er wieder aus Isaacs Büro, und ließ diesen verwirrt zurück. Isaacs fragte sich ob er sich Sorgen um Weskers Geisteszustand machen sollte. Das war nicht normal, Wesker war immer zielstrebig, gelassen, aber immer geordnet. Das eben war ein ganz anderer Wesker gewesen.

„Er hat Was?!“
Zoe hob beschwichtigend die Hände.
„Ist schon gut Dad, Mr. Trend war da um mir zu helfen, das ist sein Job, mir konnte gar nichts passieren.“
Thomas Muskeln waren gespannt und er hatte die Zähne vor Wut zusammen gebissen.
„Dieser Drecksack, das hatte ich wirklich nicht erwartet!“
„Er wird das Grundstück nicht mehr betreten, bis sie das OK geben.“
„Das passiert erst, wenn die verdammte, scheiß Hölle zufriert.“ entgegnete Thomas trocken.
Er sah seine Tochter an, gestern ging sie noch in den Kindergarten und heute schon war sie erwachsen. Der Gedanke dass sie irgendwann gehen könnte und er allein zurückblieb, brach ihm das Herz. Nach Samanthas Tod, hatte er keine andere Frau gehabt, er hatte dieses Interesse gänzlich verloren. Jedenfalls war ihm bis jetzt nicht die richtige Frau begegnet, die hätte Samanthas Platz einnehmen können, es erschien ihm auch einfach nicht richtig. Er hatte seine beiden Frauen immer beschützt, aber der verdammte Krebs war niemand dem er die Nase brechen oder ein Veilchen verpassen konnte. Er hatte mit ansehen müssen, wie dieses Monster seine Frau Stück für Stück von innen zerfraß. Sie hatten alle so sehr gelitten. Das war nun schon acht Jahre her. Zoe war damals Sechzehn gewesen.
„Es tut mir leid Schatz, ich werde besser auf dich aufpassen.“ sagte er.


Wesker legte auf, Jack Trend hatte angerufen und ihn über den Vorfall informiert, von dem er sowieso schon wusste. Das hatte er Trend natürlich nicht erzählt. Aber er war zufrieden damit, dass er diese Auskunft erhielt. Es wurde nichts unter den Tisch gekehrt und er erfuhr also alles. Das war eine gute Nachricht. Er ließ die Nachricht rausgehen, die Zoe erhalten sollte. Er lud sie zu einem Essen und einem Gespräch ein. Er lächelte in sich hinein und wusste nicht recht warum, aber war sich sicher, der Verstand von dem er sich so langsam zu verabschieden schien, hielt das für angebracht.

Krauser lief den Gang zum Aufenthaltsraum hinunter, als ihm eine Frau entgegen kam. Asiatischer Touch, enge schwarze Jeans, darüber eine weinrote Tunika mit in Silber gestickten filigranen Blüten auf der rechten Schulter. Die kurzen schwarzen Haare waren auf der rechten Seite hinter das Ohr geklemmt. Sie trug ihre Punisher in einem Halfter an den schweren Boots. Sie sah ihn an, immer noch der Selbe, grobschlächtige, blonde Kerl, mit Barett und Narbe quer durch die linke Gesichtshälfte. Seine blauen Augen fixierten ihre braunen.
„Auch wieder da?“ fragte er im Vorbeigehen.
Sie zuckte mit den Schultern und meinte: „Für eine Weile vielleicht.“
Die beiden redeten miteinander, aber nur weil sie momentan im selben Team spielten. Eigentlich konnten die beiden sich nicht ausstehen. Sie liefen weiter ohne den anderen eines weiteren Blickes zu würdigen, bis Krauser um die nächste Ecke verschwand. Jemand packte sie am Arm und riss sie herum. Sie drehte sich aus dem Griff, wurde aber sofort wieder gefangen ohne das sie den Angreifer ins Gesicht sehen konnte. Sie wurde durch eine Tür in eine Kammer gezerrt. Die Tür schloss sich wieder und sie stand mit ihrem Angreifer in der Dunkelheit.
„Ada hör auf dich zu wehren…ich bin es…“
Sie hielt inne.
„Trend?“
Er lachte.
„Du blöder Hund!“ schimpfte sie lachend und boxte ihn sanft in die Seite „Du hast mich erschreckt…warte mal…ist das eine Besenkammer?“
Sie fühlte in der Dunkelheit so nah an seinem Körper, wie er mit den Schultern zuckte.
„Keine Ahnung, glaube schon.“
Eine seiner Hände wanderte die Wand entlang.
„Ich kann keinen Schalter finden.“ sagte er dann.
Sie nahm seine Hand von der Wand und meinte: „Das brauchen wir jetzt doch nicht.“
Er lachte leise während er ihren Hals küsste.
„Aber ich will dich doch sehen.“ brummte er so nah an ihrer Haut.
Sie schüttelte den Kopf.
„Das kannst du auch später, ich habe jetzt erst mal andere Bedürfnisse.“ gab sie schnurrend zurück. Sie nahm seine Hände und führte sie zu ihren Brüsten. Er fühlte ihre nackte Haut und fragte sich wohin die Tunika so schnell verschwunden war. Aber diese Frage war auch schon sofort wieder vergessen als sie sich ihm entgegen drückte und ihre Hand in seinen Schritt wanderte.
„So was…nennt man unfaire Mittel…“ gab er kaum hörbar von sich.
Sie küsste ihn und sagte: „Halt endlich den Mund…“
Seine Hände wanderten zu ihrer Hose, doch er stellte fest dass sie bereits ganz nackt war. Sie erstaunte ihn doch immer wieder. Sie machte sich nun ihrerseits an seinen Klamotten zu schaffen. Er hielt es kaum noch aus, er wollte endlich ihre Hitze spüren. Als er endlich ebenfalls entkleidet war, wollte er sie packen und nehmen. Doch sie zögerte es hinaus, verweigerte sich ihm.
„Ada…ich halte das nicht mehr aus…lass mich rein…“
„Überzeuge mich.“ schnurrte sie.
Er hob sie an, sie schlang ihre Beine um ihn, er küsste ihren Hals, ihre Brüste, während ihre Hände seine Haare zerzausten. Sie rutschte weiter auf sein Becken. Und als sie einander berührten, stieß sie ein tiefes, wohliges Seufzen aus.
Sie lächelte versonnen in der Dunkelheit.
„Jetzt darfst du…“
Das ließ er sich nicht zweimal sagen.

Wesker lächelte sie an. Sie schien etwas gehetzt und sich nicht wohl in ihrer Haut zu fühlen. Er kam ein paar Schritte auf sie zu.
„Miss Marsters, schön das sie trotz der Umstände kommen konnten, Mr. Trend hat mir von dem Vorfall erzählt… die Sache mit Andrew.“
Sie sah betreten zur Seite. Es war ihr irgendwie peinlich.
„Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, er wird sie nicht mehr belästigen, dafür werde ich Sorge tragen, glauben sie mir. Ich war überrascht, als auch schwer enttäuscht als ich davon hörte.“
Wesker trug wieder einen seiner schwarzen Anzüge und die Sonnenbrille. Sie trug ein kurzes, graues Sommerkleid mit in Schichten abgesetztem Spitzenrock. (Link für registrierte Benutzer sichtbar)
So wie er sie betrachtete, wenn auch reltiv unauffällig, dachte sie bei sich sie hätte vielleicht besser eine Hose oder zumindest einen längeren Rock wählen sollen.
„Mir ist nichts passiert“, entgegnete sie knapp.
Er sah sie unentwegt an und sie briet regerecht unter seinem Blick.
„Da bin ich erleichtert…Würden sie vielleicht gerne für mich arbeiten?“
Sie sah erstaunt auf.
„Wie meinen?“
„Ob sie einen Job bei Umbrella annehmen würden…“
„Das kommt drauf an…“
Er lächelte.
„Ihre Deutschkünste wären gefragt, unter anderem.“
Sie lächelte zurück.
„Wo muss ich unterschreiben?“
Er lachte.

Als die Papiere erledigt waren, saßen sie einander gegenüber. Etwas stimmte hier nicht, sie fühlte sich anders. Seltsam, ihr war warm, aber nicht durch die afrikanische Sommerhitze, es war eine andere Hitze, aus ihrem Inneren heraus. Sie stellte fest das Wesker ebenfalls nicht oft an die Sonne zu kommen schien. Besonders viel Farbe hatte auch er nicht. Aber das war eine nebensächliche Feststellung. Denn sie fühlte sich zu ihm hingezogen, wollte ihm nahe sein, konnte sich aber nicht erklären warum. Er war unheimlich attraktiv, außerdem strahlte er Kraft und Macht aus. Er war pure Energie, aber das hatte sie doch eigentlich vermeiden wollen.
„Alles in Ordnung?“ fragte er ehrlich besorgt als auch überrascht denn er glaubte in ihrer Körpersprache lesen zu können.
„Ich…nein…ich weiß es nicht.“
Ihr Atem ging etwas schwerer.
Er stand auf zog das Jackett aus und hängte es über die Lehne seines Stuhl, dann kam er um den Tisch herum, zog währenddessen die Lederhandschuhe aus und ließ sie auf die Tischplatte fallen. Schließlich stand er vor ihr und ging in die Hocke. Sie saß noch auf ihrem Bürosessel und sah zu ihm hinunter. Sie zuckte leicht zusammen als sich seine Hände auf ihre nackten Knie legten.
„Mr. Wesker, ich….tun sie das nicht…ich bin…“
„Schon gut, mach dir keine Sorgen Zoe.“
Seine Hände wanderten ihre Schenkel entlang zu ihrem Höschen und zog es ihr aus.
„Wie fühlst du dich?“ fragte er sie ruhig, während seine Hände ihre Beine entlang strichen.
Sie blinzelte, ihr Gehirn als auch ihr Körper, gaben ihr unbegreifliche Signale.
Sie öffnete den Mund und schüttelte unsicher den Kopf.
„Sag es mir.“
Sie schluckte.
„Ich bin…erregt und weiß nicht wieso…“
Er lächelte versonnen und nahm die Sonnebrille ab. Seine Augen waren so leuchtend rot, wie die von Andrew gewesen waren. Aber hier hatte sie keine Angst. Im Gegenteil, sie wurde nur erregter.
„Lass mich dir einen Grund geben.“

James.Havoc

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Montag, 6. April 2015, 13:42

Kapitel.8. Auf Tuchfühlung

Andrew lief nervös in seinem Schlafzimmer auf und ab, er konnte einfach nicht schlafen. Seine Unterkunft befand sich im Bunker unter dem Firmengebäude. Das Firmengebäude selbst war nur eine Tarnung, für den Bunker darunter, der sich unter der ganzen Stadt erstreckte, in dem sich das eigentliche Geschehen bei Umbrella abspielte.
Er hatte ihr keine Angst machen wollen, sie verletzen wollte er schon gar nicht. Es war ihm unbegreiflich, wie das hatte passieren können, wie er dermaßen, die Kontrolle verlieren konnte. Sein Vater hatte ihn schon zurechtgestutzt. Er war sehr wütend gewesen. Andrew war froh, dass Trend eingegriffen hatte. Er erinnerte sich an diese Welle des Verlangens, die über ihn hinweg gespült war, wie ihre Augen vor Angst geweiteten waren, als er auf ihr lag und sie ihm in die Augen sah. Er glaubte sich daran zu erinnern, dass er seine eigenen Augen, rot in ihren widerspiegeln gesehen hatte. Er schüttelte den Kopf. Seine Gefühle waren zuerst so echt und beflügelnd gewesen, aber sie hatten so rasend schnell ins animalische gewechselt, dass er nicht mehr unter Kontrolle halten konnte. Wäre Trend nicht gewesen, hätte er sie genommen, ohne Gnade, wie ein verdammtes Tier. Er hasste sich selbst für seine Schwäche. Etwas stimmte nicht mit ihm und sein Vater schien es zu wissen, aber er redete nicht mit ihm darüber, was Andrew zusätzlich frustrierte. Er musste mit ihm reden, er musste ihm sagen was mit ihm nicht stimmte, er würde darauf bestehen und zwar jetzt gleich.

Zoe lag in dem Sessel, er hatte sie weiter runter gezogen, ihre Beine geöffnet und sein Kopf senkte sich zu ihrer Mitte. Als er sie berührte stöhnte sie rau auf, es war beinahe ein Aufschrei. Sie konnte es sich nicht erklären, aber es kam ihr so vor, als hätte sie sich ewig danach gesehnt dass dies hier passierte. Aber hatte sie sich nicht vor drei oder vier Minuten noch innerlich mit aller Kraft dagegen gewehrt?! Er stieß ihre Gegenwehr, ihre Prinzipien mit jeder Berührung tiefer ins Nichts und seine Zunge tiefer in sie hinein. Ihre Beine lagen auf seinen Schultern, beziehungsweise Oberarmen, seine Hände lagen flach auf ihren Oberschenkeln. Er spürte ihre Schenkel beben, er sah auf, ihre Augen flackerten, ihre Muskeln zuckten. Er leckte sich über die Lippen. So war es gut, so wollte er es haben. Sie sollte Wachs in seinen Händen sein. Ihr erster Orgasmus war ein weiterer Wegbereiter zu seinem Ziel. Er wusste noch immer nicht wieso, aber er wollte sie voll und ganz besitzen. Sie hätte die Mutter seines Sohnes werden sollen, dann wäre es sicher nicht so eine Fehlkonstruktion wie Andrew geworden. Die Tür zum Büro ging auf, er traute seinen Augen nicht, wenn man an den Teufel dachte, kam er sprichwörtlich durch die verdammte Tür.

Andrew blieb verdutzt dreinblickend im Türrahmen stehen. Er konnte seinen Vater vor dem Sessel knien sehen, auf seinen Oberarmen waren Beine gestützt, so das links und recht ein schmaler Frauenfuß zur Seite hing. Er hörte auch eine Frau tief und schwer atmen, leicht stöhnen. Er konnte die Frau bis auf die Füße nicht sehen, aber er kannte das silberne Fußkettchen am rechten Fußgelenk. Es war Zoe. Ihm klappte der Mund auf. Jetzt wusste er warum sein Vater nicht mit ihm darüber sprechen wollte, ihm in Bezug auf Zoe nicht helfen wollte. Jetzt wusste er auch, warum er so sauer gewesen war, er hatte sich schon darüber gewundert. Sein Vater machte sich sonst nie Gedanken um andere Menschen. Wesker sah ihn nur mit seinen rot glühenden Augen an und sagte kein Wort. Andrew lief Rückwärts wieder aus dem Raum und schloss die Tür. Er spürte wie sich in ihm alles zusammenzuziehen schien, wie etwas in seinen Magen Biss. So fühlte sich das also an. Er war Enttäuschungen gewohnt, aber nicht in diesem Ausmaß. Er fragte sich warum Zoe ihm nichts davon erzählt hatte, warum er nicht früher davon erfahren hatte. Das ergab keinen Sinn und das machte ihm Sorgen. Aber es hatte nicht ausgesehen als ob es eine unfreiwillige Sache ihrerseits gewesen wäre. Er seufzte wehmütig. Er würde ihn auf jeden Fall zur Rede stellen, so viel stand schon mal fest. Aber jetzt musste er Trend suchen, wer weiß, vielleicht wusste der mehr als er. Ada war wieder da, also wusste er schon wo er suchen musste.

Krauser spielte mit seinem Messer herum, ihm war langweilig, freier Tag, Training schon vorüber und kein Auftrag im Moment. Den letzten großen Auftrag hat ihm diese Asiatenschlampe weggeschnappt.
„Dämliche Wong.“ Knurrte er und warf das Messer auf die Dartscheibe die an seiner Schlafzimmertür hing und traf voll ins Schwarze. Er schnaubte zufrieden. Er rückte das Barett auf dem blonden Schopf zurecht und schlenderte aus seiner Unterkunft in den Flur. Er begegnete ein paar Wissenschaftlern und dem ein oder anderen Sicherheitsmann. Aber niemandem den er persönlich kannte. Doch da kam ihm der Junior Wesker entgegen. Er wirkte beklommen und neben sich.
„Andrew?“
Er blieb stehen und Andrew ebenfalls.
„Alles in Ordnung bei dir?“ fragte Krauser neugierig.
Andrew sah ihn verständnislos an.
„Seit wann interessiert dich das?“ entgegnete er und lief weiter.
Krauser grunzte und sah ihm wütend nach. Wäre er nicht der Sohn vom Chef, hätte der Typ schon längst Prügel bezogen, aber ordentlich.
Der nächste der ihm entgegen kam, war Doktor Isaacs. Isaacs grüßte freundlich, fragte ihn sogar ob er ihn zu seinem nächsten Projekt begleiten würde. Krauser willigt, dankbar für eine Abwechslung, mit Freuden ein. Er folgte dem Wissenschaftler, mit dem dunkelblonden Haar und der hohen Stirn in ein relativ nahe gelegenes Labor. Die Gänge waren allesamt metallen und steril, keine Farben, keine Fenster, logischer Weise. Das Labor bestand ebenfalls aus Metall und Glas. Ein gläserner Zylinder stand mitten im Labor, darin schwebte eine entstellte, vielleicht irgendwann mal menschlich gewesene, riesenhafte Gestalt, in einer durchsichtigen Flüssigkeit. Krauser zog die Brauen zusammen.
„Was soll das hier darstellen.“
Mehrere Schläuche führten in den Zylinder und aus dem Zylinder heraus, manche waren direkt in den Körper dieses Dings gesteckt. Mehrere Monitore zeigten verschieden Diagramme an, andere schienen eine Art EKG zu sein.
„Das mein Lieber Krauser, werde ich dir zeigen.“

„…Mr.Wesker, bitte hören sie auf, ich ertrage das nicht länger…“ sie fragte sich, woher sie die Luft zum Atmen nahm, geschweige denn zum Sprechen.
Er hatte den Tisch leer gefegt und sie auf die Kante gesetzt. Er hatte sein Becken zwischen ihre Schenkel gedrückt uns sie spürte seine Erektion an der Innenseite ihrer Oberschenkel. Sie sah hinunter. Er war verdammt gut bestückt.
„Du hattest bereits drei Orgasmen, ich habe sie gespürt. Willst du jetzt vielleicht behaupten, dass es dir nicht gefällt?“
Er lächelte anzüglich und drückte seine Erektion gegen ihre Scham. Sie gab ein helles erschrockenes Stöhnen von sich. Ihre Beine schlangen sich um ihn und ihre Hände klammerten sich an seine Schultern.
„So ist es schon besser…“ hauchte er ihr ins Ohr.
Sie konnte es selbst nicht fassen, aber es war gut, warum also sollte sie es denn nicht genießen?! Er war so stark, mächtig, ihr überlegen. Sie ordnete sich ihm einfach unter und es gefiel ihr. Sie küsste ihn und er erwiderte den Kuss zunächst überrascht, aber sehr temperamentvoll. Während seine Zunge in ihrem Mund war, drang er in sie ein. Er spürte ihre feuchte warme Weiblichkeit, die Vibration ihres Stöhnens in seinem Mund. Sie war so zart und er füllte sie vollkommen aus. Sie zitterte leicht, ihre Lippen lösten sich von seinen. Sie stöhnte auf, er bewegte sich schneller, fester. Ihre Nägel gruben sich in die Haut seiner Arme, Schultern, Rücken. Sie sah ihn an und ihr Blick flackerte erneut. Nummer vier war auf dem Weg und er konnte es sehen und fühlen. Als sie kam, entlud er sich in ihr. Sie ließ sich schwer atmend zurück sinken und blieb auf dem Tisch liegen. Er verließ ihren Körper und warf sich einen Bademantel über. Sie war zittrig, ihr ganzer Körper fühlte sich geschwächt. Er half ihr aufzustehen und gab ihr einen weitern Bademantel und half ihr hinein. Das Umbrella Zeichen war auf der Brust eingestickt. Der geöffnete Regenschirm, rot und weiß.
„Willkommen bei Umbrella.“ Sagte er mit seiner sonoren Stimme.
„Werden alle Neuankömmlinge von dir so begrüßt?“ fragte sie immer noch etwas atemlos.
Er lachte.
„Nein definitiv nicht.“

Kapitel.9. Für Umbrella

Krauser besah sich das Ding in dem Zylinder, während Isaacs ihm vom neuen Tyrant Projekt erzählte. Krauser hatte den alten Tyrant zu Gesicht bekommen, aber er war nicht halb so eindrucksvoll wie dieser hier. Muskulös, groß, ein Arm zu einer riesigen gefährlichen Klaue geformt, sein Herz pumpte nicht in, sondern auf seiner Brust.
„Aber wozu brauch Wesker schon wieder so ein Ding, habt ihr aus den letzten Fehlschlägen denn nichts gelernt?“
Isaacs lachte.
„Das hier, ist weit besser als jeder andere Tyrant oder Nemesis, den wir je erschaffen haben.“
Krauser zuckte unsicher mit den Schultern.
„Woher wollen sie das wissen? Haben sie das Ding den schon getestet?“
Isaacs schüttelte den Kopf.
„Ich dachte sie würden mir eventuell dabei behilflich sein, sie und drei weitere Männer, die sie aussuchen dürfen. Wenn sie sich zutrauen sich, mit diesem Ding anzulegen.“
Krauser grinste breit.
„Aber gerne. Drei Männer soll ich noch aussuchen?“
Isaacs nickte. Das war nicht schwer zu entscheiden, die besten die er kannte waren Jack Trend, Billy Coen, Bruce McGivern und Carlos Olivaira. Genau diese Kerle, würde er für diesen Versuch aussuchen. Er grinste Isaacs an und nannte ihm die Namen. Isaacs nicke zufrieden.
„Gut, dann sehen wir uns Morgen früh wieder, zu dem Test, ich werde ihren Kollegen eine Nachricht mit Zeit und Treffpunkt zukommen lassen.“
„Weiß Wesker von diesem Test?“
„Noch nicht, aber ich werde ihn noch informieren und seine Zustimmung einholen. Das wird kein Problem werden. Er ist momentan sowieso nicht ganz auf der Höhe.“
Krauser runzelte verwirrt die Stirn.
„Wie meinen sie das?“
Isaacs erzählte ihm von Weskers Auftritt in Isaacs Büro. Krauser lachte lauthals.
„Das klingt überhaupt nicht nach Wesker.“
„Aber soweit ich das beurteilen kann, bin ich mir ziemlich sicher dass er es war, der mir da so verwirrende Dinge an den Kopf warf.“
Krauser zuckte amüsiert mit den Schultern.
„Vielleicht hatte er einen im Tee oder jemand hat ihm ein Ticket in sein Getränk geworfen.“
Isaacs schüttelte den Kopf.
„Sein Verhalten war seltsam gewesen, aber auf Drogen hätte ich nicht getippt. Ich denke es hat etwas mit seiner Psyche zu tun.“
Krauser sah Isaacs ernst an.
„Wesker hat keine Psyche.“
Isaacs lächelte.
„Oh doch, er ist nur anders gestrickt wie die meisten Männer… wobei, das könnte eine Erklärung sein, denn er erwähnte ja den Namen einer Frau. Wäre möglich das er endlich doch mal, wie ein Mann denkt.“
Krauser schnaubte.
„Das ist so wahrscheinlich wie Menschen die auf der Sonne wohnen.“
Isaacs hob den Finger.
„Sag niemals nie, ich werde dem jedenfalls mal auf den Grund gehen. Das macht mich nun doch etwas neugierig.“

Zoe hatte einen Hosenanzug in schwarz und ihrer Größe von Wesker bekommen und angezogen. Der Bunker, indem sie sich gerade befanden, war angenehm kühl, so dass es in Ordnung war einen Hosenanzug zu tragen, da die Hitze von draußen nicht hier herein kam. Sie hatten gemeinsam geduscht…und ja sich aneinander geschmiegt, die Nähe des anderen genossen. Im Nachhinein musste sie sagen, sie hatte noch nie besseren Sex gehabt und sich auch nie besser gefühlt als in jenem Moment.
„Was ist das für ein Notfall wegen dem du gerufen wurdest?“ fragte sie ihn während sie zügig den Gang entlang liefen.
„Jemand ist in unseren Sperrgebieten rumgestolpert und hat sich dort wohl mit etwas infiziert, er wurde gerade eingeflogen.“
Sperrgebiet? Infiziert? Normalerweise müssten nun alle Alarmsirenen bei ihr schrillen, doch sie nahm das alles ganz sachlich auf, was sie selbst nicht begreifen konnte.
„Und wie kann ich da helfen? Ich bin kein Arzt oder Wissenschaftler.“
Wesker lächelte kühl.
„Er wurde aus Deutschland eingeflogen. Er redet die ganze Zeit, aber wir können ihn nicht verstehen, denn er kann kein Wort Englisch.“
Jetzt verstand sie. Sie sollte Übersetzen.
„Na ja das dürfte ja nicht so schwer werden.“
Sie gingen durch die nächste Tür, sofort drangen laute Geräusche an ihr Ohr, Geschrei, laute Stimmen, sie hörte Server brummen. Und da kristallisierte sich die verzweifelte Stimme des Deutschen zu ihr durch. Er schrie um Hilfe, jammerte lautstark. Er hörte sich so elend und verzweifelt an, dass es ihr eiskalt den Rücken hinunter lief. Er war an eine Art Liege geschnallt die sich gerade zu 45Grad aufstellte.
„Okay, vielleicht ist es ja doch eine gewisse Herausforderung.“
Wesker nickte.
„Dann müsstest du ja deinen Spaß daran haben.“
Sie bedachte ihn mit einem schrägen Seitenblick. Sie wollte zu der Liege gehen, doch Wesker hielt sie zurück.
„Warte, du darfst ihn nicht anfassen, geh nicht zu nah ran.“
Er zog seine Lederhandschuhe aus und reichte sie ihr.
„Aber für den Fall das es sich nicht vermeiden lässt, zieh die hier an und das hier?“
Er gab ihr eine Maske, wie sie Ärzte bei der OP trugen.
Die Handschuhe waren zu groß, würden aber ihren Zweck erfüllen. Erst jetzt fiel ihr auf, dass der Mann sich hinter einer großen Glasscheibe befand, in die eine Tür eingelassen worden war. Die Geräuschkulisse kam über Lautsprecher zu ihnen durch.
„Schick die Leute raus, ich gehe alleine rein. Er wird eher mit mir reden wenn er nicht von so vielen Leuten bedrängt wird.“
Wesker zögerte.
„Albert?“
Er sah zu ihr herunter.
„Na gut.“
Er gab ein Zeichen woraufhin sich die Wissenschaftler in den Beobachtungsraum zurückzogen. Zoe betrat den Raum in dem Mann wimmernd an seine Liege geschnallt war. Sie sah sich um und stellte fest das die Tür hinter ihr geschlossen wurde und die Scheibe durch die sie zuvor gesehen hatte, auf dieser Seite undurchsichtig war. Sie schluckte. Der Mann war ruhiger geworden, sie spürte seinen Blick auf sich ruhen und als sie sich umsah, starrte er sie tatsächlich aus weit aufgerissenen Augen an.
„Hallo, ich bin Zoe. Wie ist ihr Name?“ fragte sie ihn auf Deutsch.
Er lächelte in verzweifelter Erleichterung.
„Sie sprechen meine Sprache?!“
Sie nickte.
Der Mann hatte dunkles etwas längeres Haar und konnte nicht viel älter sein als sie selbst. Er hatte eine leichte Himmelfahrtsnase und ein schmales Gesicht. Er war völlig durchgeschwitzt und roch unangenehm.
„Mein Name ist Jens, Jens Maurer.“
„Also gut Herr Maurer, was genau ist ihr Problem? Was wollten sie den Männern sagen die sie untersucht haben?“ sie sprach ruhig und so sanft wie möglich um ihn zu beruhigen.
Doch er brach augenblicklich wieder in Tränen aus und wehrte sich heftig gegen die Schnallen. Sie zuckte erschrocken ein Stück zurück. Aber ihr Blick blieb konstant auf den Mann gerichtet. Keine nervösen Blicke zur Scheibe, das konnte den falschen Eindruck erwecken, dachte sie sich.
„Es ist…in mir drin!“ jammerte er mit verzerrtem Ausdruck im Gesicht.
„Was ist in ihnen drin?“
„Dieses Ding, ich schreibe für eine Zeitung, für die Pforzheimer Zeitung und ich wollte Exklusives Material für einen Bericht über die Arbeit von Umbrella in Deutschland. Ich habe mich in ein Sperrgebiet geschlichen…da war etwas…auf dem Boden… der ganze Boden war voll davon…“ Er schluchzte auf.
Sie legte ihm eine behandschuhte Hand auf den nackten Unterarm. Sie konnte förmlich vor ihrem inneren Auge sehen wie Wesker sich aufgrund dieser Handlung spannte.
„Erzählen sie weiter.“ sagte sie ruhig.
„Es sah so aus… als ob sich der Boden bewegen würde…dann habe ich es gespürt… es hat schmatzende Geräusche gemacht bei jedem meiner Schritte…als würde ich durch Matsch waten…dann haben sie mich angesprungen, sie hatten keine Füße, aber sie konnten springen. kleine schwarze Dinger. Sie waren glitschig…ich hab sie panisch von meinen Kleidern geklopft…aber eines…es ist mir ins Gesicht gesprungen. Ich habe geschrieen…da hat sich das Ding in meine Zunge verbissen…“
Er schluchzte erneut auf und wand sich in seinen Fesseln, als hätte er schlimme Schmerzen. Ihr lief es eiskalt den Rücken hinunter.
„Zeigen sie mir ihre Zunge?“
Er zögerte doch dann öffnete er den Mund. Sie beugte sich weiter vor um etwas zu sehen, da waren tatsächlich winzige Bissmahle an seiner Zungenspitze. Ein Knacken ertönte und dann Weskers Stimme.
„Zoe das reicht, nicht so nah!“
Sie sah zur Scheibe.
„Ist ja schon gut.“
Maurer sah sie an.
„Was hat der Mann gesagt?“
„Das ich ihnen nicht so nahe kommen soll.“
Maurer schluckte.
„Was passiert mit mir?“
„Wie sah dieses Ding aus?“
„Es war… wie ein Wurm, aber es war an einem Ende dick und verjüngte sich zum Ende, wie eine Karotte oder so was… und es war glitschig, es roch… nach Ammoniak… glaube ich… es hat sich verbissen, kroch in meinen Mund, ich habe das Dreckding geschluckt… ich dachte ich müsste ersticken, aber es rutschte meine Kehle hinunter. Doch es ist immer noch in mir! HELFEN SIE MIR!“
Die letzten Worte schrie er unter einer weiteren Schmerzattacke hinaus. Eine Schnalle löste sich an einem seiner Hände und er bekam ihr linkes Handgelenk zu fassen. Sein griff war wie ein Schraubstock. Sie schrie erschrocken auf.
Augenblicklich wurde die Tür aufgerissen. Ihr Handgelenk schmerzte unter dem harten Griff Maurers. Wesker schnellte an ihre Seite und schlug Maurer mit der Faust ins Gesicht, er ließ augenblicklich los und sein Kopf sackte bewusstlos zur Seite. Wesker packte sie und zog sie weg von Maurer in den Beobachtungsraum. Die Ärzte gingen zurück zu Maurer, der durch eine Schmerzattacke wieder erwachte.
„Das ist es also, was Umbrella arbeitet?“ fragte sie in monotoner Stimmlage.
Er sah sie an und nickte.
„Unter anderem.“

Kapitel.11. Das Ding

Sie starrte durch die Scheibe auf Maurer. Eine erneute Schmerzattacke holte ihn aus seiner Bewusstlosigkeit zurück. Er wand sich in seinen Fesseln und drei Wissenschaftler versuchten den bereits losgerissenen Arm wieder unter Kontrolle zu bringen. Unter Maurers Haut schien sich etwas zu bewegen. Aber es konnte nicht nur ein Wesen sein, denn an seinem ganzen Körper schien sich die Haut selbständig zu machen. Zoe spürte Übelkeit in sich aufkommen und hob erschrocken eine Hand vor den Mund. Wesker stand neben ihr und beobachtete sachlich das Geschehen, er schien ziemlich ungerührt, was nicht gerade dazu beitrug, das sie sich besser fühlte. Da brach etwas durch Maurers Haut. Sie stieß ein erschrockenes Keuchen aus. Sie waren wie dünne schwarze Schläuche, die aus seiner Haut stießen und nach den Wissenschaftlern schlugen. Ein schlauch bohrte sich durch das rechte Auge eines Wissenschaftler, andere stießen durch Arme und in die Oberschenkel eines anderen. Nun schien auch Wesker alarmiert. Sein Körper war angespannt. Einer der Wissenschaftler wollte die Tür öffnen und nach draußen rennen. Aber Wesker war schneller und betätigte die Notverriegelung. Der Wissenschaftler pochte gegen die Tür und brüllte wie am Spieß, sie alle schrieen sich die Seele aus dem Leib, nur Maurer war ganz ruhig geworden, aber er bewegte sich, er war nicht tot, oder das was auch immer da in ihm drin war und die Wissenschaftler angriff, steuerte ihn.
Sie sah Wesker entsetzt an.
„Das kannst du doch nicht machen! Wir müssen sie da raus holen!“
Er schüttelte den Kopf.
„Dafür ist es schon zu spät Liebes.“ Sagte er ruhig.
„Aber…“
„Nein Zoe.“
Sie biss wütend die Zähne zusammen. Sie sah auf den Schalter der Notverriegelung.
„Denk nicht mal dran!“ warnte er sie ohne sie anzusehen.
„Aber wir müssen doch irgendetwas unternehmen Albert!“
Er seufzte.
„Über dieses Geschäft musst du noch das ein oder andere lernen, aber du wirst es schon noch verstehen.“ Entgegnete er immer noch ruhig.
Die schwarzen Dinger begannen die Wissenschaftler als auch Maurer zusammenzuwickeln und zu einem bizarren Ganzen zusammenzufügen. Zoe konnte den Brechreiz kaum noch unterdrücken. Er schüttelte enttäuscht den Kopf.
„Damit jedenfalls können wir nichts anfangen.“ Seine Hand wanderte erneut zu der Konsole vor sich und drückte eine kurze Tastenkombination. An den Wänden und der Decke gingen Schächte auf aus den Düsen hervortraten. Das Ding, was auch immer es war, ein ekelhafter Knäuel aus Gewürm und Körpern, schien sich umzusehen, sofern man das bei der Form des Monstrums sagen konnte. Die Düsen öffneten sich und eine Feuerwalze nach der anderen rollte über das Wesen hinweg. Es gab unmenschliche Schreie, schrille laute von sich, so dass sich Zoe die Ohren zuhalten musste. Wesker runzelte nur genervt die Stirn. Zoe konnte das nicht mehr ertragen, sie fuhr herum und stürmte hinaus auf den Flur.

Trend spielte gerade genüsslich an Adas schönem Körper herum, als die Tür zu ihrer Unterkunft aufgerissen wurde.
„Trend ich…oh Verzeihung.“
Andrew wurde ein wenig rot.
„Herr Gott noch mal Andrew, schon mal was von anklopfen gehört?!“
Er lächelte entschuldigend und wandte sich ab, als Ada begann sich wieder anzuziehen.
„Das darf nicht wahr sein, manchmal bist du echt wie ein Kind…hatte ich nicht abgeschlossen?“
Trend sah an Andrew vorbei. Das Türschloss hing verdreht zur Seite, das Metall war völlig ramponiert. Wie zum Teufel hatte er das geschafft?! Na ja, das war im Moment nicht sein primäres Problem, er würde sich ein stabileres Schloss zulegen, ein sehr viel stabileres. Ada nahm das alles relativ gelassen hin, während Trend sehr gerne aus der Haut gefahren wäre. Aber Andrew sah verwirrt und aufgeregt aus. Immerhin waren sie eigentlich Freunde, er sollte sich schon einmal anhören, was Andrew zu sagen hatte. Ada war in einen roten, seidenen Bademantel geschlüpft und hatte es sich auf Trends Bett gemütlich gemacht. Andrew sah sie unsicher an.
„Ist schon in Ordnung Andrew, wir können ihr trauen.“
Andrew zögerte noch immer, doch schließlich erzählte er den beiden was er ihm Büro seines Vaters gesehen hatte, die Sache mit Zoe. Und er teilte ihnen seine Vermutung mit, dass er selbst anders war, vielleicht sogar nicht menschlich.
Trend atmete tief durch.
„Das du anders bist, war mir schon immer irgendwie klar, aber das mit dem alten Wesker und Zoe muss ich erst mal verdauen…hättest du das gedacht?“
Ada schüttelte den Kopf. Sie hatte gebannt Andrews Worten gelauscht und war selber total baff.
„Aber ich weiß nicht, wie ich dir da helfen kann.“ Meinte Trend ratlos.
Andrew seufzte.
„Ich hatte gehofft du wüsstest was darüber?“
„Worüber? Über Wesker und Zoe oder über dich?“
„Beides.“
Trend schüttelte den Kopf.
„Nein tut mir leid, ich weiß nur das Wesker dein Vater ist, und er ist definitiv nicht normal, kann gut sein das du das von ihm hast. Du solltest mit ihm darüber reden.“
Andrew trat von einem Fuß auf den anderen.
„Das habe ich schon versucht.“
„Dann musst du es weiter versuchen Andrew.“ Sagte Ada bestimmt.
Andrew ging zur Tür.
„Tut mir leid wegen der Tür.“
Trend winkte ab.
„Schon gut, vergiss es.“

Als Andrew das Zimmer verlassen hatte lehnte sich Trend zurück und legte sich neben Ada auf das Bett.
„Schon ein starkes Stück oder? Wesker und eine Frau, hab noch nie gehört das er was mit einer gehabt hätte und ich arbeite schon eine ganze Weile für ihn.“ Meinte Ada.
Trend zuckte mit den Schultern.
„Er ist auch nur ein Mann, im gewissen Sinne jedenfalls, denke ich.“
Ada rollte sich auf ihn.
„Und was ist mit dir?“
„Ob ich ein Mann bin? Ich bitte dich, das habe ich dir schon mehrmals bewiesen.“ Sagte er schmunzelnd.
Sie lächelte.
„Vielleicht bin ich noch nicht richtig überzeugt.“
„Autsch, du bist ganz schön fies und anspruchsvoll.“
Sie lachte und ihre Hände wanderten über seine Brust nach unten zu dem Verschluss seiner Hose.
„Zeigs mir noch mal Süßer!“ schnurrte sie.
„Aber gerne.“
Als er in sie eindrang, waren Wesker, Andrew und sonst wer, längst wieder vergessen.

Zoe rannte, beziehungsweise taumelte den Gang entlang. Sie konnte nicht mehr, das war zu viel. Sie blieb stehen stützte sich an einer Wand ab und erbrach sich heftig. Sie hatte schon das Gefühl gar nicht mehr aufhören zu können. Als sie Weskers Hand sanft auf ihrem Rücken spürte. Sie beruhigte sich fast augenblicklich und der Brechreiz ließ nach, doch da waren immer noch diese schrecklichen Bilder in ihrem Kopf. Sie atmete schwer.
„Geht’s wieder?“
Sie nickte zittrig.
„Ich brauch ne Dusche, Zahnbürste und Mundwasser.“
Er lächelte.
„Kannst du haben.“

James.Havoc

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Montag, 6. April 2015, 13:42

Kapitel.12. Böser Krauser

„Ich würde gerne ein wenig spazieren, hier im Bunker, ich muss mal einen Moment alleine sein, mir über ein paar Dinge klar werden.“
Wesker sah sie ernst an.
„In Ordnung, aber warte einen Moment.“
Er stand vom Sofa auf und verschwand im Schlafzimmer. Als er wieder kam hatte er eine kleine Schachtel in der Hand.
„Man weiß nie was so passiert, die Leute hier sind teilweise ziemlich rau und ich möchte nicht das dir etwas passiert.“
Er klappte die Schachtel auf und zeigte sie ihr. Ein Schönes Silberarmband mit Türkisen lag darin. Sie sah ihn an.
„Das ist wunderschön, aber wie soll mich das vor bösen Buben schützen?“
Er legte es ihr am rechten Handgelenk an.
„Wenn du auf den größten Stein drückst, geht mein Piepser los. Ich habe ein Ortungsgerät mit dem ich dich dann finden kann.“
Sie sah auf das schöne Schmuckstück.
„Dann bin ich jetzt praktisch verwanzt?“
Er nickte langsam.
„Ja so ungefähr.“
Sie atmete noch einmal tief durch. Sie hatte geduscht und ihre Zähne geputzt und ihren Mund solange mit Mundwasser ausgespült bis sie den ekelhaften Geschmack nach Erbrochenem losgeworden war.
„Willst du nicht mit mir darüber reden, bevor du alleine losziehst?“ fragte er.
Sie schüttelte den Kopf.
„Ich rede lieber hinterher mit dir, wenn ich mir darüber klar geworden bin, was ich eigentlich will.“
Er blickte leicht alarmiert drein.
„Dann geht es also um uns?“ er konnte nicht fassen wie stark diese Verlustangst war, das war völlig untypisch für ihn, außerdem kannte er sie doch kaum.
Es hatte ihn wohl voll erwischt. Umso schlechter fühlte er sich bei dem Gedanken sie könnte sich entscheiden zu gehen. Er würde sie nicht gehen lassen, er konnte sie nicht gehen lassen, wenn sie sich entscheiden würde nicht bei ihm zu bleiben.
Sie stand auf.
„Ich gehe jetzt, ich bin bald wieder da…ich sollte morgen Vormittag meinen Dad anrufen, der ist bestimmt schon krank vor Sorge.“

Krauser konnte nicht wirklich gut schlafen, er dachte an Morgen und an den Tyrant. Er war zu aufgeregt um zu schlafen. Er stand wieder und zog sich an. Er würde ein wenig rumlaufen. Er hatte schon andere Aufträge mit mehrtätigem Schlafentzug erledigt. Als er in seiner Uniform über den Flur lief, war es verhältnismäßig ruhig, kaum jemand begegnete ihm. Schließlich lief ihm niemand mehr über den Weg. Doch dann kam jemand. Eine junge Frau, leichter Hüftschwung, sie trug Pomps, schwarzer Hosenanzug, weiße Bluse unter dem offenen Blazer. Ihre langen braunen Haare fielen offen über ihre Schultern. Sie war schlank, hellhäutig. Hübsch, dachte er. Sie musterte ihn prüfend während sie aufeinander zu liefen. Er biss sich auf die Unterlippe, es war schon lange her das er mal einen hatte wegstecken können. Zu lange. Je näher sie kam, desto mehr schien es sich in seiner Lendengegend zu rühren. Er sah sich um. Niemand zu sehen. Er lächelte in sich hinein. Als sie auf selber Höhe waren, sah sie angestrengt weg, denn sie schien sein Interesse an ihr zu spüren und sie wollte dieses Interesse nicht. Er schnappte sie am Arm und riss sie herum. Er stieß eine Seitentür auf bugsierte sie in die Besenkammer dahinter und schloss hinter sich die Tür. Sie hatte erschrocken aufgeschrieen. Er schaltete das Licht ein und er sah in ihr Gesicht, sie spielte an ihrem Armband herum, sie war ganz blass geworden, starrte ängstlich zu ihm auf.

Wer war der verdammte Kerl?! Was er wollte schien ihr jedenfalls offensichtlich, nach dem Zelt zu urteilen das er in seinem Schritt hatte. Was war nur los, warum wollte plötzlich jeder über sie herfallen?! Sie drückte panisch auf dem Armband herum. Hoffentlich war Wesker schnell. Sie sah auf Krausers muskulöse Arme. Sehr schnell, hoffte sie. Er packte sie und warf zwischen Putzmittelflaschen und Eimern zu Boden, sie wollte sich hochrappeln doch er hielt sie am Boden fest. Sie zappelte und schlug um sich. Er war viel stärker als sie, bald schon hatte er ihre Gliedmaßen da wo er sie haben wollte und lag zwischen ihren Beine. Sie versuchte ihn zu beißen, aber sie kam nicht nah genug mit den Zähnen heran. Als sie schrie schlug er ihr mit dem Handrücken so heftig ins Gesicht das sie Sternchen sah. Absolute Panik stieg in ihr auf. Hier gab es keinen Trend, keine Wachleute, die kommen würden um ihr zu helfen wenn sie schrie. Sie schrie erneut und er schlug sie wieder, diesmal noch härter, so das sie beinahe das Bewusstsein verlor. Sie spürte wie etwas aus ihrer Nase lief und auf ihre Oberlippe tropfte. Sie fuhr mit der Zungenspitze darüber. Blut. Sie konnte sich kaum mehr bewegen und ihr war schwindlig. Er zeriss ihre Bluse und machte sich gerade an seiner eigenen Hose zu schaffen, als die Tür hinter ihm aufgerissen wurde. Im nächsten Moment wurde er von ihr herunter gezerrt. Sie sah nur das grelle Deckenlicht des Flurs und zweit Schatten, sie konnte kaum richtig denken.

Wesker war losgerannt wie von der Tarantel gestochen, er hatte nicht erwartet das sie so schnell seine Hilfe benötigen würde. Er fragte sich während er dem Peilsender folgte, was ihr zugestoßen war. Als er an der Stelle ankam an der sie angeblich sein müsste, war nichts zu sehen, doch dann sah er zur Seite, da war eine Besenkammer und er hörte etwas von drinnen. Er riss die Tür auf. Er sah ihre Füße, jemand lag auf ihr. Krauser. Er packte ihn im Genick und zerrte ihn herunter. Krauser sah Wesker verwirrt an an.
„Was..?!“ er wurde von Weskers Faust unterbrochen die ihm die Nase brach.
„Blödes Arschloch!“ schnappte Wesker außer sich vor Wut.
Er wollte ihm den Hals umdrehen, ihn einfach abmurksen, aber er brauchte Krauser, diesen verdammten Drecksack. Er schlug noch ein paar mal zu. Krauser fiel auf die Knie und starrte entgeistert zu Wesker auf.
„Was…soll das?! Das hat doch nichts mit ihnen, oder meiner Arbeit zu tun.“ Sagte er näselnd durch die gebrochene Nase.
Wesker fletschte die Zähne.
„Das ist mein Mädchen! Niemand legt Hand an sie!“
Krauser ging ein Licht auf. Das musste Zoe sein. Er schluckte. Er hatte Scheiße gebaut, große Scheiße.

Wesker ließ Krauser links liegen und ging in die Kammer. Zoe lag auf dem Boden, sie war mehr oder weniger bei Bewusstsein. Sie blutete aus der Nase, aber sie war nicht gebrochen. Ihre Wange war stark gerötet, er hatte sie wohl mehrmals ins Gesicht geschlagen. Er musste tief durchatmen um sich nicht wieder Krauser zuzuwenden und ihm den Rest zu geben. Er hob sie auf die Arme. Er musste sie in seine Unterkunft bringen und versorgen. Um Krauser würde er sich morgen kümmern, der würde sein Fett schon noch wegbekommen, so viel stand fest.

Trend gähnte ausgiebig, bevor er den Aufenthaltsraum betrat. Coen, Krauser und Olivaira warteten bereits auf ihn. Er war noch ein wenig durch den Wind. Ada hatte ihn mal wieder ganz schön auf Trab gehalten. Aber er war rundum zufrieden. Sein Blick blieb an Krauser hängen, seine Nase schien gebrochen zu sein, seine Augen waren leicht blutunterlaufen und dunkel umrandet.
„Wer hat dir denn das verpasst?“ fragte er erstaunt.
Krauser verzog das Gesicht und brummte: „Frag nicht.“
Trend fragte sich, wer dumm genug sein könnte sich mit Krauser anzulegen und dann auch noch die Möglichkeit bekam ihm so ein Ding zu verpassen. Alle wussten worum es ging, warum sie hier waren, aber keiner war sich sicher, was so im Detail auf sie zukam. Sie wussten es war eine neue Tyrant Version zum Test bereit. Aber wie gefährlich dieser Tyrant ihnen werden konnte, wusste sie nicht. Aber Isaacs hatte ihnen eingeschärft auf der Hut zu sein und das schlimmste zu erwarten. Es war eine freiwillige Sache, niemand musste das machen, was Trend wunderte. Wenn Wesker etwas anordnete stand es den ausgewählten Soldaten nie frei, Nein zu sagen. Es sei denn Wesker wusste gar nichts von der Sache. Trend war das eigentlich egal, die Hauptsache war das er etwas zu tun hatte und dafür bezahlt wurde. Isaacs kam herein.
„Folgen sie mir Gentleman, es kann losgehen.“

Kapitel.13. Der Tyrant

Er saß neben seinem Bett in einem Sessel den er aus dem Wohnzimmer geholt hatte. Sie lag im Bett und schlief, während er sie beobachtete. Nach einer ganzen Weile, begann sie zu zittern und gab Stöhnen und Wimmern von sich. Er zögerte, war sich nicht sicher ob er sie wecken sollte. Als sie aber begann um sich zu schlagen, stand er auf und kam zu ihr ins Bett. Er fasste sie bei den Schultern und schüttelte die sanft.
„Zoe, wach auf!“
Sie schlug schwer atmend die Augen auf. Sie sah ihn an.
„Ich bin nicht zu Hause oder?“
Er zuckte ansatzweise mit den Schultern.
„Ich würde sagen das ist Ansichtssache, aber nein, du bist in meinem Schlafzimmer.“
Sie richtete sich auf. Er hatte sie bis auf die Unterwäsche ausgezogen und ins Bett gelegt. Sie weiß noch wie sie wegknickte als er sie weg trug. Er hatte sie gerettet.
„Bisher hat deine Firma keinen wirklich guten Eindruck auf mich gemacht.“ sagte sie ernst.
Er seufzte.
„Das weiß ich und es tut mir leid, so war das nicht geplant.“
„Das will ich auch hoffen.“ sagte sie etwas schärfer.
Er räusperte sich.
„Ich habe mir erlaubt den Kleiderschrank zur Hälfte mit Kleidung für dich zu füllen, alles da was du brauchst.“
Sie sah ihm in die Augen. Wesker hätte ihr Vater sein können, das wusste sie. Aber aufgrund der Macht und Kraft die er ausstrahlte, hätte er genauso gut schon seit Jahrhunderten auf dieser Welt sein können, von seinem Aussehen her aber auch erst Mitte Dreißig sein können.
„Geht das nicht ein wenig schnell?“ fragte sie ruhig. Er streifte die Schuhe ab, schlüpfte aus dem Jackett und legte sich neben sie auf das Bett.
„Ich hatte das Gefühl…das du gerne bleiben würdest.“
Sie hasste es durchschaut zu werden, sie dachte gar nicht daran ihn in diesem Gefühl zu bestätigten. Allein schon aus Trotz, obwohl sie doch gerne bei ihm war, auch wenn sie nicht wusste warum.
„Da hast du dich wohl getäuscht.“
Sie wollte aufstehen doch er drückte sie zurück auf die Matratze und legte sich über sie.
Sie seufzte.
„Hab ich davon in der letzten Zeit nicht schon genug erlebt?“
Er schüttelte den Kopf.
„Du hast keine Angst vor mir, sollst du auch nicht haben, hier geht es nicht darum Macht oder Gewalt auszuüben. Mir geht es um Überzeugungskraft.“
Ihr Mund wurde schmal.
„Was bei dir ja auf das selbe hinaus zu laufen scheint.“
Er seufzte resigniert.
„Du bist…fies.“
Sie lachte heftig. Sie hatte ein dunkles, dreckiges Lachen, das gefiel ihm.
Er spürte die Vibration ihres Lachens in seinem gesamten Körper, da er auf ihr lag. Es fühlte sich gut an. Sie hörte schlagartig auf zu lachen.
„Albert?“
Er lächelte.
„Tut mir leid, ich fand dein Lachen so…erotisch.“
„Du spinnst doch!“ lachte sie erneut.
„Nein, das meine ich ernst.“
Er strich durch ihr Haar.
Er bewegte sein Becken langsam zwischen ihren Schenkeln. Sie fühlte sich als hätte er in ihrem Körper irgendeinen Schalter umgelegt. Ihr wurde heiß, sie spürte ein Kribbeln in ihrer Mitte das durch seine Bewegung und die Erektion die sich an der Innenseite ihrer Schenkel dabei rieb, gesteigert wurde. Er küsste sie und ihre Hände wanderten unter sein Hemd über seine Muskeln. Nettes Sixpack, dachte sie sich. Da klingelte sein Handy.
„Das darf nicht wahr sein…“
Er stand auf und suchte das Handy aus seiner Jacketttasche und ging dran. Sie seufzte.
Was auch immer ihm das gesagt wurde, er regte sich darüber auf. Aus dem Schäferstündchen würde wohl nichts mehr werden, vorläufig. Sie schlüpfte aus dem Bett und ging zum Kleiderschrank. Er legte auf und beobachtete sie einen Moment.
„Du solltest nicht Unterwäsche vor mir herumlaufen wenn ich mich konzentrieren muss.“
„Ist doch nicht mein Problem wenn du deinen…besten Freund nicht unter Kontrolle hast.“ sagte sie trocken und suchte sich Klamotten raus.
Er lachte.
„Na gut, zieh dir was an und dann kannst du mitkommen wenn du willst.“
Sie schlüpfte in Jeans und ein schwarzes Longsleeve
(Link für registrierte Benutzer sichtbar)
Und schwarz, weiß karierte Chucks (Link für registrierte Benutzer sichtbar)
„Können wir?“
„Ja wir können. Aber das ist nicht wieder so eine Wurmsache oder? Das brauch ich jetzt wirklich nicht.“
Er schüttelte den Kopf.
„Keine Würmer“ sagte er.
„Na gut, um was geht es denn?“
„Einer meiner Wissenschaftler hat einen Test ohne meine Zustimmung gestartet.“

Trend war der Erste der den Übungsplatz betrat, ein Raum mit verschiedenen Hindernissen und Verstecken für Soldatenübungen. Die anderen rüsteten sich noch aus, aber er war längst fertig. Es juckte ihn in den Fingern, er war ganz heiß auf diesen Test. Doch da hörte er eine laute wütende Stimme. Wesker kam in den Überwachungsraum geschneit und stutzte Isaacs zurecht. Trend blinzelte. Da war tatsächlich Zoe bei ihm. Er winkte ihr unsicher. Sie lächelte, drückte sich durch die umstehenden Leute und kam zu ihm in die Übungshalle.
„Hallo Trend.“
„Hallo Zoe. Ich hörte du würdest für Umbrella arbeiten… unter anderem direkt UNTER dem Chef.“
Sie funkelte ihn wütend an.
„Was hat mein Sexualleben mit meiner Arbeit zu tun?!“
„In diesem Fall eventuell sehr viel. Versteh mich nicht falsch, ich rate dir einfach nur die Augen offen zu halten. Sei vorsichtig mit Wesker, er ist ein kalter, berechnender Brocken.“
Sie verschränkte die Arme vor der Brust.
„Nicht bei mir, aber danke für dein Interesse…“
Sie wirkte verstimmt.
Er seufzte.
„Tut mir leid, ich bin mal wieder mit der Tür ins Haus gefallen…“
Sie lächelte schief.
„Na ja, schon gut.“
Ein Alarmsignal schrillte auf.
Sie sahen sich erschrocken um. Die Tür zum Beobachtungsraum schloss und versiegelte sich.
„Scheiße! Was geht hier vor?!“ rief Trend aus.
„Keine Ahnung, aber man hat uns hier eingesperrt.“ gab Zoe unischer zurück.

„Was soll das Isaacs?“
„Das war der Timer, verdammter Mist, der Timer war eingestellt! Welcher Idiot war das?!“
Wesker packte ihn am Kragen.
„Das kommt wenn man gegen die Regeln spielt Isaacs! Öffnen sie den Raum, holen sie die beiden da raus!“
Isaacs schluckte.
„Das kann ich nicht, das ist ein Zeitschloss, es öffnet sich erst in einer halben Stunde wieder, man kann es nicht manuell öffnen!“
Wesker sah zur Beobachtungsscheibe und sah die neiden da stehen.
„Na gut, dann eben in einer halben Stunde.“
Isaacs begann zu zittern.
„Was haben sie mir noch zu verheimlichen?“ fragte Wesker alarmiert.
„Der Tyrant…in einer Minute öffnet sich das Tor da hinten…er wird in den Übungsraum kommen.“
Wesker ließ Isaacs unvermittelt los und ging an das Mikro.
„Trend, jemand hat den Timer aktiviert, das heißt sie beide sind da drin für eine halbe Stunde gefangen, da ist aber noch ein Problem…“
„Der Tyrant.“ tippte Trend.
„..richtig.“
Zoe sah Trend schockiert an.
„Was ist ein Tyrant?“
In diesem Moment öffnete sich mit einem tiefen Summen ein riesiges Tor am anderen Ende des Raumes. Zoe rannte zu der Sichtscheibe, als Wesker gerade die Tönung aufhob, so das sie nach innen sehen konnte. Sie blieb davor stehen.
„Albert…kannst du die Tür nicht öffnen?“
Er malte mit den Kiefern.
„Coen, holen sie ein Techniker Team das die Tür aufbricht!“ herrschte er nach hinten.
Coen ein schlanker, großer Kerl mit dunklem etwas längerem Haar, machte sich sofort auf den Weg. Eine Frau in einem roten Kleid kam herein gestürmt. Sie war asiatischer Herkunft.
„Trend?! Wo ist er?!“
Wesker deutete auf das Sichtfenster.
„Scheiße!“
„Beruhige dich Süße, ich pack das schon! Zoe versteck dich irgendwo!“
Wesker nickte Zoe auffordernd zu.
„Tu was er sagt!“
Sie schüttelte den Kopf.
„Ich kann dich doch nicht allein kämpfen lassen!“ rief sie und wandte sich Trend zu.
„Doch das kannst du! Und du wirst! Sonst versohl ich dir den Hintern Kleine!“ gab er scharf zurück.
„Zoe! Bitte versteck dich!“ rief Wesker durch das Mikro.
Sie zögerte, doch dann kroch sie hinter einen großen metallenen Container und sah auf die große geöffnete Tür. Was da zu ihnen herein kam, raubte ihr den Atem.
„Oh mein Gott…!“

Kapitel.14. Auf Leben und Tod

Trend hielt seine Killer 7 im Anschlag. Aber was er da sah, lies auch ihn für einen Moment den Atem anhalten. Er hatte erwartet, dass es schwieriger werden würde, aber dieser Tyrant bewegte sich sehr viel leichtfüßiger als der letzte. Allerdings machte er im ersten Moment keinen aggressiven Eindruck. Aber das konnte täuschen und er hatte keine Lust zu warten bis dieses Ding ihn angriff. Er zielte und schoss, traf den Hals. Der Tyrant brüllte wütend auf, aber die Verletzung die Trends Killer in seinen Hals gerissen hatte, schloss sich wieder augenblicklich.
„Scheiße!“
Er feuerte erneut, traf sogar in den Kopf…keine Wirkung, die Wunde schloss sich einfach wieder. Er brauchte etwas mit mehr Feuerkraft, sehr viel mehr Feuerkraft. Er sah an seinen Gürtel. Er hatte Granaten.
„Na gut du Drecksack, nimm das!“
Er zog den Stift der Granate und warf sie. Zu seinem Entsetzen fing der Tyrant sie auf und warf sie zurück.
„Heilige Scheiße!“
Er sprang zur Seite, die Granate detonierte, die Druckwelle katapultierte ihn gegen einen der im Raum verteilten Container und er sank bewusstlos zu Boden. Zoe biss sich in die Faust um nicht los zu schreien. Das war überhaupt nicht gut. Sie Wollte zur Scheibe sehen hinter der Wesker stand, aber das konnte sich nicht ohne ihre Deckung aufzugeben. Der Tyrant bewegte sich auf den bewusstlosen Trend zu.
„Lass dir was einfallen verdammt noch mal!“ schimpfte sie mit sich selbst.
Sie kam langsam aus ihrer Deckung und schlich sich an, aber was sie tun sollte, wusste sie noch immer nicht. Sie sah eine lose Eisenstange am Boden liegen. Sie hob sie auf und betrachtete sie einen Moment.
„Zoe ich weiß was du vorhast! Tu das nicht!“ hörte sie Weskers Stimme durch das Mikro.
Sie sah kurz zu der Scheibe und sah ihn dort stehen. Sein Haltung war extrem angespannt und sie sah ihm an, dass er sich dafür verfluchte nicht durch das spezielle Sicherheitsglas springen zu können. Sie atmete tief durch.
Teufel noch mal, ihre Bewaffnung war armselig, aber sie konnte Trend nicht einfach draufgehen lassen! Sie holte aus und warf die Eisenstange. Mit einem dumpfen KLONK, donnerte sie gegen den Kopf des Tyrant und fiel danach zu Boden. Sie hörte ein genervtes Grunzen. Er wandte sich um.
„Ja! Es hat funktioniert….Oh oh…nicht gut.“
Er kam nun auf sie zu. Er schien alles andere als aggressiv zu sein. Er musterte sie nur neugierig, wie ein Kind das eine neue Schmetterlingsart entdeckte. Aber er kam dennoch weiter auf sie zu und sein monströses Erscheinungsbild machte sie nicht gerade zuversichtlich.
„Also für den einen oder anderen Tip wäre ich jetzt wirklich sehr dankbar…aaaah.“
Aus dem Gesicht des Tyrant kam eine Kugel geschossen und schlug irgendwo hinter ihr gegen einen der Container.
„Trend!“
Trend war wieder auf den Beinen, ihm brummte der Schädel, aber er war so weit er das selbst beurteilen konnte, relativ unverletzt. Er feuerte weiter, immer in den Kopf, Zoe rannte am Tyrant vorbei zu Trend, der warf wieder eine Granate aber diesmal während er dem Tyrant wieder in den Kopf schoss, der dadurch abgelenkt war. Die Granate landete direkt zwischen seinen Füßen. Er packte Zoe, sprang und riss sie mit sich zur Seite.
„Kopf runter!“
Er deckte mit seinem Oberkörper ihren Kopf und zog den eigenen ein. Ein heftiges Bum und ein schmatzendes Geräusch, zeugten vom Ende des neuen Tyrant.
Trend richtete sich wieder auf und half Zoe ebenfalls auf die Beine. Ihre Knie gaben nach, aber er fing sie auf.
„Schon gut, war nur ein kurzer Schwächeanfall, geht schon wieder.“
Sie taumelte zwischen den Leichenteilen des Tyrant hindurch und wäre beinahe über einen abgetrennten Riesenfuß gestolpert. Aber sie sah es gerade noch rechtzeitig und stieg darüber hinweg. Sie bewegte sich auf das Sichtfenster zu. Wesker als auch Ada schienen unendlich erleichtert. Ada strahlte Trend an, der Zoe langsam folgte. Er grinste nur zurück. Zoe jedoch stand der Zorn ins Gesicht geschrieben. Sie blieb direkt vor der Scheibe stehen und hämmerte mit den Fäusten dagegen.
„Mach endlich auf! Ich will dir den verlogenen Hals umdrehen!“ schrie sie Wesker an und fletschte die Zähne.
„Trend halten sie sie fest, sie wird sich noch selbst verletzen.“ meinte Wesker und wandte sich betreten von der Scheibe ab.
„Du! Sieh mich gefälligst an du feiger Hund! Waaa..?! Lass mich los!“
Sie zappelte und schlug um sich als Trend sie von der Scheibe wegzerrte, damit sie nicht weiter wie eine Irre darauf einprügelte.

Sie zappelte noch gute zehn Minuten herum, bevor ihr vorübergehend die Puste ausging. Aber das hinderte sie nicht daran zu fluchen wie ein Bauarbeiter. Trend musste grinsen und Ada schien auch amüsiert. Wesker hingegen mied es in ihre Richtung zu sehen und beobachtete stattdessen die Techniker, die just in diesem Moment die Tür aufbekamen. Trend war einen Moment unachtsam, da entriss sie sich ihm und stürmte auf die offene Tür zu. Wesker wappnete sich. Sie gab ihm eine schallende Ohrfeige.
„Womit habe ich die verdient?“ fragte er resigniert.
Sie gab ihm gleich eine zweite auf die andere Seite.
„Die erste war dafür, dass du mir diesen ganzen Mist zumutest und mich nur in Schwierigkeiten bringst und die zweite war dafür, dass du nicht schon vorher wusstest, wofür du die erste bekommen hattest!“
Sie machte auf dem Absatz kehrt und stapfte wütend davon. Als Trend ihr hinterher wollte um sie aufzuhalten, winkte Wesker ab.
„Lasst sie. Sie muss sich erst wieder beruhigen.“

„Hallo Dad..“
„Hallo Zoe… Moment mal stehen bleiben! Wo warst du junge Dame?!“
Sie sah ihn entnervt an.
„Tut mir leid Dad, aber ich bin 24, ich darf auch mal länger weg bleiben.“
„Aber keine zwei Tage, ohne dass ich weiß wo du bist zum Teufel!“ polterte er.
Sie schüttelte den Kopf.
„Das ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ….“
„Ach ja? Warum?“ er war wirklich wütend.
Sie sah ihn an und ihre Augen glänzten. Er wurde sofort weich.
„Was ist los Schatz? Was ist passiert?“
Sie setzte sich neben ihn an die Küchentheke und seufzte.
„Machst du mir einen Drink Dad?“
„Natürlich Schatz, wieder dein Wodka – Energy?“
Sie nickte mit einem traurigen Lächeln.
Während er den Drink einschüttete sagte er.
„Ich kenne dieses Gesicht…du hast Liebeskummer… so hast du auch ausgesehen als das mit Stephen Bishop war.“
Sie verdrehte die Augen.
„Du kennst mich zu gut, aber bitte lassen wir das Thema Stephen ruhen okay?“
„Na gut, aber nur wenn du mir sagst, wer der Kerl ist, der dich innerhalb so kurzer Zeit, so um den Finger wickeln konnte, dass du jetzt so unglücklich bist.“
„Es wird dir nicht gefallen.“
„Bitte lass es nicht Andrew Wesker sein!“ sagte er mehr zu sich selbst als zu ihr.
„Es ist nicht Andrew…“
„Gott sei Dank…“
„Es ist Albert Wesker.“
„Oh Gott nein! Das darf nicht wahr sein…“
„Dad…“
„Der Mann ist zwei Jahre älter als ich! Er könnte folglich dein Vater sein, auch wenn er nicht so aussieht, aber er ist zu alt, zu… Er ist Wesker!“
„Dad!“
Er seufzte und lies den Kopf in die Hände sinken.
„Womit habe ich das verdient...?“
Dad! Hör mir doch mal…“
„All die Jahre habe ich dich erzogen, ich habe dir doch alles gesagt was du wissen musst und dann… Du hast doch nicht etwa mit ihm geschlafen oder?!“
„Willst du die Wahrheit hören?“
Er verzog das Gesicht.
„Gott steh mir bei! Du hast also mit ihm…?“
Sie nickte mit einem schiefen, ertappten Lächeln.
„Dad ich bin eine junge, aber erwachsene Frau, ich bin kein kleines Mädchen mehr. Ich treffe meine eigenen Entscheidungen… sie mögen nicht immer richtig sein, aber du kannst nicht für die Ewigkeit mein Leben bestimmen. Ich weiß du meinst es nur gut, aber du musst mir den Freiraum geben mein eigenes Leben zu leben. Ich kann die Leere die Mom in unserer Familie, durch ihren Tod hinterlassen hat, nicht füllen. Ich kann nicht für immer bei dir bleiben.“
Sie hatte ihn erwischt, das war seine primäre Angst. Aber Wesker war wirklich nicht sein Wunschschwiegersohn.
„Aber wieso Albert Wesker?“
Sie zuckte mit den Schultern.
„Er gefällt mir, er ist einflussreich, er sieht gut aus, er hat eine wunderbare sonore Stimme, er ist eine Granate im Bett,“ er verzog unwillig das Gesicht „er strahlt Kraft aus…und er ist der größte Idiot den ich kenne!“ endete sie als sie plötzlich Wesker in der Tür von der Küche zum Wohnzimmer stehen sah.
Thomas wandte sich um. Er wäre dem Kerl am liebsten an den Hals gegangen.
„Die Weskers scheinen zu glauben dass hier jeder rein und raus gehen könnte wie es ihm passt! Jetzt wissen wir wenigstens woher Andrew seine schlechten Manieren hat.“
Wesker senkte leicht den Blick.
„Sie haben Recht und ich muss mich entschuldigen, ich möchte nur einen Moment mit Zoe sprechen.“
Thomas stand auf.
„Nur über meine Leiche!“
Zoe stand ebenfalls auf.
„Das solltest du in seiner Gegenwart nicht so laut sagen Dad. Ich rede mit ihm…draußen am Pool…Dad bitte vertrau mir.“
„Ich traue dir, aber dem da traue ich nicht.“ sagte er und deutet abfällig auf Wesker.
Sie gab ihrem Vater einen Kuss auf die Wange.
„Ich bin bald zurück.“

Kapitel.15. Alte Geschichten

Sie lief ihm voraus am Pool entlang. Er hatte es nicht aushalten können zu warten. Er musste dieses Problem lösen, es lag ihm schwer im Magen. Sie blieb schließlich stehen und drehte sich zu ihm um.
„So. Was willst du mir sagen?“
Er blieb ebenfalls stehen.
„Ehrlich gesagt, weiß ich nicht wirklich was ich dir sagen soll. Das was du gesehen hast, ist nun mal meine Arbeit, mein Leben. Ich möchte das du ein Teil davon bist, aber das scheint dir offensichtlich schwer zu fallen.“
„Was ja nicht schwer zu verstehen ist.“ gab sie lakonisch zurück.
Er nickte.
„Mir ist klar, das es nicht einfach für dich ist, aber gib mir eine Chance dir zu zeigen, das all das zu erleben, meine Zuneigung zu dir wert ist.“
Sie schüttelte unsicher den Kopf.
„Ich glaube nicht, dass ich stark genug dafür bin. Außerdem…du könntest mein Vater sein, ich meine…ist denn der Unterschied zwischen uns beiden, nicht einfach zu groß?“
Er schüttelte den Kopf.
„Nein, nicht für mich…aber anscheinend für dich.“
Sie senkte den Blick.
„Nein, ist es nicht…ich habe eine Ausrede gesucht, weil ich einfach Angst habe, Angst davor dem Ganzen nicht gewachsen zu sein. Dir nicht gewachsen zu sein.“
„Zoe! Du hast Besuch.“
Ihr Vater kam näher. Hinter ihm ein gut aussehender junger Mann, hellbraunes, kurzes Haar, einen ordentlich gestutzten Bart um den Mund herum. Er war schlank, ungefähr einen Meter Achtzig groß. Gut gebaut.
„Ich wollte es dir vorhin schon sagen, aber wir kamen ja nicht dazu.“
„Hallo Zoe…“
Sie seufzte.
„Was willst du hier Stephen?“
Er lächelte süffisant.
„Ich arbeite für Try Cell und wurde herbeordert. Das ist doch eine gute Gelegenheit um alte Erinnerungen aufzufrischen, die Bindung wieder etwas aufleben zu lassen.“
Sie sah Wesker an. Dann drückte sie sich an ihn und gab ihm einen Kuss.
„Stephen…darf ich dir meinen neuen Freund vorstellen? Albert Wesker. Albert das ist mein Exfreund Stephen.“
Stephen wurde blass. Trotzdem reichte er Wesker die Hand.
„Albert Wesker…ich habe schon viel von ihnen gehört.“
„Tatsächlich?“ meinte Wesker und drückte beim Händeschütteln ordentlich zu, was Stephen noch mehr an Farbe verlieren ließ. Als sie losließen, konnte er kaum seine Finger bewegen.
Stephen räusperte sich umständlich während Zoes Dad den Boden unter den Füßen zu verlieren schien. Er setzte sich ermatte auf eine Poolliege und versuchte die Welt um sich herum abzuschalten. Er wusste, dass er darauf nun keinen Einfluss mehr hatte, auch wenn es ihm nicht passte.
„Na ja…wenn, dein neuer Freund nicht dagegen hat, könnten wir doch mal zusammen was essen gehen.“
Sie lächelte kühl.
„Irgendwann mal, vielleicht.“ entgegnete sie.


Trend saß an seinem Schreibtisch und tippte in seinen Laptop den von Wesker verlangten Bericht darüber, wie die Sache mit Isaacs Test zustande gekommen war. Isaacs war offiziell abgemahnt worden. Wesker brauchte ihn noch, sonst wäre er wahrscheinlich schon tot. Während er tippte kam Ada in den Raum geschlendert. Sie trug ihren dünnen Seidenbademantel und er konnte sehen dass sie darunter nackt war, da sich ihre Nippel deutlich darunter abzeichneten.
„Ada ich muss arbeiten, dass ist jetzt ungünstig.“
„Du glaubst doch nicht dass ich mich so einfach abspeisen lasse.“
Sie kam zu ihm und rollte ihn samt Drehstuhl vom Tisch weg, so dass er nicht mehr an den Laptop kam.
Er seufzte ergeben.
„Okay Schätzchen, was hast du denn vor?“
Sie setzte sich verkehrt herum auf seinen Schoß, so dass sie ihn ansehen konnte. Er war augenblicklich hart wie Stein.
„Na bitte, wusste ich doch dass du auch in Stimmung bist.“
Er lächelte sie versonnen an und öffnete den Bademantel. Sie war tatsächlich völlig nackt darunter.
„Ja weißt du, deine Argumente sind schon sehr überzeugend.“
Sie lachte. Sie begann ihr Becken auf seinem Schoß vor und zurück zu bewegen. Er küsste ihren Hals.
„Das ist nicht fair…ich bin noch komplett angezogen…“
Sie lächelte nur und führte seine Hand zu ihrer Mitte. Als er ihre Scham berührte seufzte sie genießerisch. Er streichelte sie, liebkoste sie, seine Hände waren überall auf ihrem Körper.
Sie stöhnte auf.
„Das hatte ich gemeint…“ schnurrte sie.
Er stand auf, trug sie zum Sofa und legte sie dort hin. Er streift seine Kleider ab und legte sich auf sie. Sie drückte ihn von sich weg.
„Setz dich hin.“
Er richtete sich etwas irritiert auf und setzte sich auf das Sofa. Sie kniete sich über seinen Schoß, ließ sich auf diesen herunter sinken und ihn so langsam in sie eindringen.
„Das war eine gute Idee…“ stöhnte er auf.
Sie bewegte sich auf ihm, verzückte ihn mit ihrem Körper. Es war immer wieder ein Hochgenuss Intimitäten mit ihr zu teilen. Er griff nach ihrer Hüfte zog sie weiter nach unten zu sich heran, so das er tiefer in sie konnte. Ihre Finger krallten sich in seinen Nacken.

„Was war mit diesem…Stephen?“ wollte Wesker wissen.
Zoe saß auf seinem Sofa und hatte die Beine mit ihren Armen umschlungen.
„Wir waren zusammen.“
Er lief im Zimmer auf und ab.
„Das dachte ich mir… aber was ist passiert?“
„Wir haben uns getrennt, besser gesagt ich habe ihn verlassen, nachdem ich ihn mit einer anderen erwischt hatte.“
„Idiot.“
„Das kannst du laut sagen.“
Es klopfte an der Tür.
Trend kam herein.
„Sie wollten mich sprechen Sir?“
Wesker nickte.
„Zoe würdest du uns bitte entschuldigen?“
Sie verdrehte die Augen.
„Ist gut.“
„Ada wartet draußen, du kannst dich ja mit ihr unterhalten.“ meinte Trend.
Zoe runzelte die Stirn.
„Deine Freundin?“
Er wurde ein wenig rot und Zoe musste grinsen.

Ada stand vor Weskers Büro und wartete. Als die Tür aufging kam nicht Trend heraus, sondern Weskers angebliche Flamme Zoe.
„Hi.“
Zoe reichte ihr die Hand und sie nahm sie lächelnd entgegen.
„Ich bin Zoe, du musst Ada sein.“
Ada nickte.
„Das war heute ganz schön mutig von dir, ich muss dir danken, du hast meinem Süßen den Hintern gerettet.“
Zoe lachte.
„Und er mir, mal wieder.“
Ada lächelte.
„Laufen wir doch eine Runde, ich kann dir ein wenig die Firma zeigen und wir unterhalten uns ein wenig.“
„Klar, wieso nicht.“

James.Havoc

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Montag, 6. April 2015, 13:43

Kapitel.16. Feuer

„Lass dass Greg, der Druck ist zu hoch, du verursachst nur wieder einen Unfall, den ich dann bei Isaacs rechtfertigen darf!“
Greg ein junger angehender Wissenschaftler mit rotem Haar, großen wasserblauen Augen und einer Brille mit Gläsern so dick wie Flaschenböden, winkte ab.
„Blödsinn, wir brauchen mehr Druck, wenn wir tiefer in dieses beschissene Gestein wollen um dieses verschissene Plaga Fossil freizulegen.“
Danny Foster war ebenfalls ein erfahrener Wissenschaftler, wenn auch ein Weichei. Er raufte sich nervös die schwarzen dichten Haare. Er kannte Greg Houser erst seit ein paar Wochen, aber er hatte bereits genug über ihn erfahren können, um zu wissen, das er trotz seines harmlosen Aussehens, ein Querschläger und Tunichtgut war. Er hatte diesen Auszubildenden einfach nicht unter Kontrolle. Greg war brillant und gleichzeitig, dumm wie ein Stück Scheiße.
„Die Ausrüstung ist nicht darauf abgestimmt, der Druck wird zu hoch.“
„Ja, ja.“
Greg drehte erneut am Regler der Druckluftflasche.
„Langsam du beschädigst noch das Fossil verdammt noch mal!“
„Ach…aaah“
Der Druckluftschlauch entglitt Gregs Hand und schlug unkontrolliert durch die Luft, er donnerte mit der Düse in Fosters Gesicht und hinterließ eine tiefe, klaffende Wunde. Rotes Blut quoll augenblicklich daraus hervor. Greg drehte hektisch die Flasche zu bevor der Schlauch noch mehr Schaden anrichtete.
Forster schlug die Hände vor das Gesicht und brüllte.
„Tut mir leid Danny… oh Gott das wollte ich nicht!“
Foster taumelte nach hinten und stieß eine Propangasflasche um die Verschlusskappe riss ab und die Flasche schoss auf Greg zu. Flasche und Wissenschaftler wurden in einen Kühllager mit Chemikalien aller Art gedonnert. Augenblicklich gab es eine heftige Explosion, eine Druckwelle ließ Glasscheiben und Türen bersten, die darauf folgende Feuerwalze rollte unaufhaltsam über alles hinweg und tötete die Wissenschaftler. Das Feuer fraß sich von Labor zu Labor, entzündete weitere Chemikalien und löste erneute Explosionen aus.

Eine Erschütterung im Boden unterbrach Zoe dabei wie sie Ada von ihr und Wesker erzählte. Ada hatte begierig nachgefragt und die beiden Frauen verstanden sich ausgezeichnet.
„Was war das?!“
Eine weitere Detonation erschütterte sie. Der Feueralarm wurde ausgelöst.
„Das ist nicht gut! Komm mit!“ Ada packte Zoe bei der Hand und zog sie mit sich. Sie rannten einen Gang entlang, als eine weitere Explosion eine Tür direkt vor ihnen aus den Angeln sprengte und die Metalltür auf sie zuschoss. Zoe schrie auf und riss Ada mit sich zu Boden. Die Tür sauste knapp über ihren Köpfen hinweg und donnerte irgendwo hinter ihnen zu Boden.
„Scheiße! Das war knapp! Danke!“
„Keine Ursache.“ gab Zoe zittrig zurück.
Dichter Qualm kam ihnen entgegen.
„Wir müssen wieder in die andere Richtung! Atme bloß nicht den Rauch ein, wer weiß was da alles gerade verbrennt!“
Zoe nickte.
Sie rannten zurück. Wissenschaftler und Soldaten kamen ihnen entgegen.
Ada winkte ihnen entgegen.
„In die andere Richtung! Na los!“
Die Männer blieben abrupt stehen.
„Aber aus der Richtung kommt auch Qualm und Feuer!“
„Wir sind eingeschlossen!“ rief ein anderer panisch aus.
„Schnauze! Ich muss nachdenken!“ herrschte Ada.
Ich bin nicht für alle verantwortlich, dachte sie sich. Sie packte Zoe am Arm und zerrte sie zu einer Seitentür. Ein Fluchtweg wie sie hoffte. Sie ließ Zoe los und trat die Tür auf. Kein Rauch, keine Hitze.
„Komm!“
„Ok!“
Zoe folgte ihr in den Gang dahinter. Sie rannten Treppen stufen hinauf. Sie musste in das Firmengebäude über dem Bunker um nach draußen zu kommen. Die Löschanlage konnte einem derartigen Feuer unmöglich beikommen.
„Was ist mit Trend und Wesker?!“ fragte Zoe atemlos während sie hinter Ada herhetzte.
„Die wissen sich schon zu helfen Liebes, glaub mir!“
Jedenfalls hoffte sie das.

„Scheiße! Diese Stümper haben wieder Mist gebaut!“ fluchte Wesker.
Trend und er rannten durch die Gänge, als Andrew ihnen entgegen kam.
„Vater!“
Wesker grummelte in sich hinein.
„Ist da wo du herkommst auch Feuer ausgebrochen?“
„Nein, der Weg ist frei! Folgt mir.“
Andrew rannte voraus, Wesker und Trend hinterher.
Wesker ärgerte sich von neuem diese idiotische Entscheidung mit Andrews Geburt getroffen zu haben. Er wusste selbst nicht so genau warum, aber Andrew wurde seinen Erwartungen einfach nicht im Geringsten gerecht und dass er hinter Zoe her war, machte die Sache nicht besser. Er blieb abrupt stehen.
„Weißt du wo Zoe ist?“
Andrew runzelte die Stirn.
„Woher sollte ich das wissen sollen, war sie hier als das Feuer ausbrach?!“
„Ja. Ihr geht raus, ich suche Zoe und Ada.“
Trend schüttelte den Kopf.
„Kommt nicht in Frage, ich komme mit.“
„Sie gehen mit Andrew Trend, das ist ein Befehl!“
Trend biss die Zähne zusammen.
„Befehlsverweigerung wird bei mir hart bestraft! Ich kümmere mich schon um die beiden.“
Als Trend noch weiter zögerte packte Andrew ihn am Arm und zog ihn mit sich.
„Jetzt komm schon Jack!“

Oben angekommen standen sie vor einem Problem die Tür zur sicheren Freiheit war fest verschlossen. Ada zog ihre Punisher und versuchte das Schloss aufzuschießen, aber es bestand keine Chance die schwere Sicherheitstür zu öffnen.
„Verdammte Scheiße!“
Hinter ihnen kamen die Männer nach und nach hinterher.
„Was ist los?“ fragte einer der Soldaten.
„Die Tür ist verschlossen!“
Er rüttelte daran und versuchte sich ebenfalls mit seiner Schusswaffe daran.
„Vergiss es, habe ich auch schon versucht.“
Zoe sah über das Treppengeländer nach unten, schwarzer Rauch sammelte sich dort und stieg unaufhaltsam nach oben.
„Ada!“
Ada kam zu ihr herüber und sah nach unten so wie Zoe.
„Scheiße“, sagte sie leise „Wir werden hier drin ersticken.“
Zu allem Überfluss sah sie etwas dunkelgrünes Echsenähnliches durch den Qualm hüpfen.
„Das wird ja immer besser.“ konstatierte Zoe trocken.
Ada seufzte.
„Wir müssen uns was einfallen lassen und zwar schnell!“
Etwas wummerte von der anderen Seite gegen die Tür. Alle fuhren herum und jeder der eine Waffe hatte zog sie und zielte.
„Geht ein Stück zurück!“ raunte Ada.
Die Tür sprang auf und Wesker stand in der Tür. Zoe strahlte und fiel ihm um den Hals. Überrascht aber erfreut schloss er sie in die Arme und winkte die anderen mit einem Kopfnicken aus dem Gang. Durch die Glasscheiben an der Firmengebäudefront konnten sie das Tageslicht sehen und andere die sich unter den freien Himmel gerettet hatten. Ada rannte hinaus, denn sie sah Trend draußen stehen. Er kam ihr entgegen und sie fielen sich in die Arme. Er führte sie nach draußen. Wo Andrew bereits wartete. Er hatte gesehen wie Zoe seinem Vater um den Hals gefallen war und er musste seine Eifersucht runterschlucken. Zoe hörte ein Geräusch. Sie drehte den Kopf und sah wie etwas grünes, schrill Schreiendes auf sie zuflog. Wesker erwischte den Hunter mit seiner Eagle mitten im Gesicht. Er fetzte zur Seite und blieb reglos liegen. Erst jetzt sahen sie, dass der Hunter brannte. Es kamen weitere die Treppen hoch. Er ließ sie los und bugsierte sie hinter sich.
„Lauf nach draußen! Los!“
Sie folgte seiner Anweisung, und hielt sich an Trend und Ada.
Wesker lief rückwärts und erschoss einen nach dem anderen, bis das Magazin leer war. Als er nachlud wurde er von einem Hunter umgerissen und zu Boden geschleudert.
„Albert!“ schrie Zoe und wollte zu ihm, aber jemand hielt sie fest.
Es war Andrew.
„Bleib hier, er schafft das schon!“
„Lass mich los!“ keifte sie und versuchte nach ihm zu schlagen, aber er hatte sie im Griff.
„Lass sie los Andrew!“
Es war Wesker. Andrew ließ sie los und sagte: „Siehst du, ich habe es dir ja gesagt.“
Sie funkelte ihn wütend an. Offensichtlich hatte sie ihm noch nicht verziehen. Sie ging zu Wesker zog sie zu sich heran.
„Hast du dich verletzt?“
Er schüttelte den Kopf.
„Nein, mir geht es gut.“
Es gefiel ihm das sie sich Sorgen um ihn machte.

Die Firma war komplett abgebrannt und das Feuer war noch lange nicht gelöscht, aber es konnte nicht auf andere Gebäude übergreifen. Die Umbrella Mitarbeiter wurden bei Try Cell untergebracht. Wesker war verärgert, Unmengen an wichtigen Testdaten und Ergebnissen waren für immer verloren, alles musste neu aufgebaut werden. Er war froh dass er manche Projekte schon vor ein paar Wochen auf Try Cell verlagert hatte. So war doch nicht alles verloren.

Kapitel.17. Isaacs Plan

Zoe lag auf Weskers Bett, in der Unterkunft die man ihm bei Try Cell zur Verfügung gestellt hatte. Sehr luxuriös, wenn auch im Gegensatz zu Weskers eigentlichem Geschmack, in Pastelltönen. Sie lag auf dem Bauch, auf die Ellbogen gestützt und las in einem Buch, als er ins Zimmer kam. Sie trug Unterwäsche und einen Bademantel darüber. Er sah sie da liegen und konnte an nichts anderes denken als sie zu nehmen. Er wusste nicht warum das so plötzlich wieder über ihn kam, aber er wusste dass er es wollte. Er zog das Jackett aus und ließ es achtlos zur Seite fallen. Sie war in ihr Buch vertieft und hatte ihn noch gar nicht bemerkt. Er streifte nach und nach, Kleidungsstück, für Kleidungsstück ab. Dann kroch er auf das Bett und sie wandte den Kopf.
„Oh mein Gott! Willst du mich umbringen! Du hast mich fast zu Tode erschreckt!“
Er schmunzelte kommentarlos.
„Du bist ja nackt…was hast du vor?“
„Wir sollten da weitermachen, wo wir zuletzt unterbrochen wurden.“
Sie runzelte die Stirn.
„Ach so…das meinst du… na ja also…“
Er griff nach einem ihrer Fußgelenke, zog sie zu sich her und drehte sie auf den Rücken. Sie keuchte erschrocken auf. Er öffnete ihren Bademantel und musterte ihren Körper in der Seidenunterwäsche.
„Hmm, das sieht sehr appetitlich aus.“
Sie lachte.
„Komm bloß nicht auf die Idee mich zu beißen.“
Er küsste ihren flachen Bauch.
„Ich werde mich zusammenreißen…ich versuche es jedenfalls.“
Als er weiter nach unten wanderte, hielt sie seine Hände fest.
„Warte, warte… komm mal her zu mir.“ sie lockte ihn mit dem Finger weiter hoch.
Er kam auf ihre Höhe und sah sie erwartungsvoll an.
Sie schubste ihn auf den Rücken, und warf den Bademantel von sich.
„Schließ die Augen und warte hier.“
Er runzelte die Stirn.
„Also ich weiß nicht…“
„Du traust mir nicht?“
„Doch schon aber…“
„Augen zu!“
„Na gut.“
Er schloss die Augen und sie grinste. Sie rollte sich aus dem Bett und verschwand, nach einer Weile kam sie zurück. Er hörte etwas scheppern, dann spürte er etwas an seinen Handgelenken. Er öffnete die Augen und sah noch wie sie ihn mit Handschellen an das Bettgestell fesselte.
„Moment mal…“
„Entspann dich… ich will auch mal die Kontrolle haben.“
„Du glaubst ja gar nicht wie sehr du mich schon immer unter Kontrolle hast…“
„Stimmt, das glaube ich wirklich nicht.“ Sie schmunzelte.
„Schließ die Augen“
Er tat wie ihm geheißen.
Er spürte wie sie seinen Körper mit Händen, Lippen und Zunge verwöhnte, auch mit ihren Brüsten. Es machte ihn beinahe wahnsinnig vor Erregung. Als er die Augen öffnete und sah wie sie ihn mit dem Mund verwöhnte, wollte er sie nehmen und sich in ihr versenken, ihr ebensolche Lust bereiten. Doch als er sich vor bewegen wollte, hielten ihn die Handschellen davon ab. Er hätte sich einfach losreißen können, doch das hätte ihr den Spaß verdorben und ihren Plan kaputt gemacht den sie sich für ihn gemacht hatte. Also versuchte er sich zusammenzureißen. Er stöhnte knurrend. Sie streifte ihre Unterwäsche ab und machte völlig nackt damit weiter ihn um den Verstand zu bringen. Er konnte es kaum noch aushalten. Sie setzte sich auf seinen Schoß, ließ ihn aber nicht in sich eindringen. Sie rieb sich an ihm, fuhr mit den Fingernägeln über seine Brust. Er bewegte sein Becken.
„Komm schon Zoe, du machst mich wahnsinnig! Lass mich rein…“
Sie atmete schwer.
„ICH habe jetzt die Kontrolle!“
„Nur solange ich es dir gestatte..“
Sie verengte die Augen zu kritischen Schlitzen.
„Ach jahaaaa…“
Er riss sich los, griff nach ihren Hüften und drang in sie ein.

Ada saß in Trends Bett. Er lag neben ihr.
„Worüber denkst du nach?“ fragte er sie.
Sie zuckte ansatzweise mit den Schultern.
„Zoe hat mir von ihr und Wesker erzählt…sie fühlt sich tatsächlich gut bei ihm…sie ist irgendwie süß.“ Ada schmunzelte.
Über Trends Kopf prangten ein großes Fragezeichen und Ausrufezeichen.
„Wie darf ich denn das verstehen?!“
Sie sah ihn verwirrt an.
„Was meinst du?“
„Na ja, prinzipiell ist gegen einen Dreier nichts einzuwenden, ich meine wenn du sie süß findest, mich stört das nicht, sie ist ja nicht gerade hässlich….Aua“
Ada hatte ihm mit der flachen Hand auf den nackten Oberschenkel gehauen, so dass es fetzte.
„So hatte ich das nicht gemeint.“
Er grinste.
„Ach so.. nur ihr beide? Darf ich dann wenigstens zusehen?“ sie schlug ihn noch mal.
Er lachte und rollte sich zur Seite als sie sich auf ihn stürzen wollte.
Sie stand auf und ging ins Bad. Er folgte ihr.
Sie betrachtete sich im Spiegel und lehnte sich dabei gegen das Waschbecken. Er stellte sich hinter sie, hob den Rock ihres weinroten Negligees an und drückte sich an sie.
„Das wäre allerdings eine interessante Vorstellung, du mit einer anderen Frau.“
Er grinste sie im Spiegel an.
„Du spinnst doch!“
„Du wolltest mich eifersüchtig machen, gib es zu.“ er lachte.
„Jetzt bist du völlig übergeschnappt.“ gab sie lakonisch zurück.
„Ich mach doch nur Spaß…so halb…aah vorsichtig der ist empfindlich.“
Sie hatte nach hinten gegriffen und ihn im Schritt erwischt.
„Sei damit zufrieden dass du mit mir schlafen darfst, das können nicht viele von sich behaupten…“
Er hielt inne.
„Was soll das heißen nicht viele?!“
Sie lächelte ihn süffisant im Spiegel an.
„Siehst du, jetzt mach ich nur Spaß.“
Er lächelte zurück.
„Dann sollte ich das doch ausnutzen oder?“
Er küsste ihren Hals und drückte sich wieder an sie.
„Willst du es mir etwa von hinten besorgen?“ fragte sie ihn schnurrend.
„Nun, vorne, aber von hinten… ja, doch.. klingt interessant.“
Seine Finger wanderten über ihren Körper, bereiteten sie auf das Kommende vor. Als er schließlich in sie Eindrang, stöhnte sie heiser auf. Seine Hände schlossen sich um ihre zarten Brüste. So war es gut für ihn, so war seine Welt in Ordnung.

Krauser erholte sich von seiner Verletzung die Wesker im zugefügt hatte. Jetzt war er in der Chefetage nicht mehr so gefragt. Er ärgerte sich über seine Dummheit. Aber woher hätte er auch wissen sollen wer sie war. Isaacs stand neben ihm, durch diesen Test den er angeblich mit Wesker abgesprochen hatte, was ja dann doch nicht der Fall gewesen war, stand dieser auch ziemlich blöd da. Isaacs seufzte genervt während er von Reagenzglas zum Mikroskop und wieder zurück rannte.
„Es ist so erbärmlich, diesen ganzen Mist von vorne anfangen zu müssen. Äußerst ärgerlich. So viel Zeit ist uns verloren gegangen, so viele Forschungsergebnisse im Arsch.“
Krauser zog die Brauen hoch. Er hatte den Doktor noch nie fluchen hören, jedenfalls nicht mit Ausdrücken wie -Arsch- irgendwie war das amüsant und er musste grinsen.
„Was ist denn so witzig Krauser?“
Er zuckte mit den breiten Schultern, er sparte sich einen Kommentar.
Isaacs sah Krauser ernst an.
„Wäre es nicht eine Idee, die Forschungen zu beschleunigen, indem wir einen Versuch am Menschen machen?“
„Mit dem neuen X –Virus?“
Isaacs nickte.
„Das gibt wieder Ärger mit Wesker.“ meinte Krauser brummend und setze sich auf die Tischkante von Isaacs Schreibtisch.
„Nicht wenn wir ein freiwilliges Exemplar finden.“
„Wo sollen wir das herbekommen…sehen mich nicht so an.“
„Warum nicht Krauser?! Sie könnten übermenschlich stark werden und unter meiner Führung Wesker stürzen.“
Krauser runzelte die Stirn.
„Oder ich werde zu einem hirnlosen Monster!“
„Papperlapapp, das sind sie doch schon, der Virus kann eigentlich nur zu einer Verbesserung ihrer Hirnfunktionen führen.“
Krauser knurrte Zähne fletschend.
„Sehen sie was ich meine.“ gab Isaacs darauf von sich und lehnte sich in seinem Stuhl etwas zurück um etwas Abstand zu gewinnen.
„Wobei das gar nicht so übel klingt.“ sagte Krauser plötzlich.
Isaacs lächelte.
„Dann werde ich mal alles vorbereiten!“

Kapitel.18. Isaacs und Krauser

„Willst du denn gar nicht wissen was Wesker von mir wollte?“ fragte Trend als er neben Ada im Bett lag.
Ada runzelte die Stirn.
„Seit wann geht mich das etwas an?“
Er zuckte mit den Schulter.
„Ich dachte nur du bist neugierig, denn…es war nichts geschäftliches.“
Sie zog die Brauen hoch.
„Wesker hat dich wegen eines Privatgesprächs rufen lassen?“
Trend nickte lächelnd.
„Er wollte meinen Rat.“
Ada lachte.
„Das ist jetzt nicht dein Ernst!“
„Doch, es ging um Zoe.“ gab Trend etwas pikiert zurück.
„Das klingt doch etwas abwegig.“
„Ist aber so.“ sagte er trotzig.
Sie seufzte.
„Nun sei doch nicht gleich beleidigt. Wenn dir das jemand anderes erzählt hätte, wärst du auch skeptisch gewesen.“
„Mag sein…willst du nun wissen was es war?“
Sie nickte grinsend.
„Also Wesker hat mitbekommen, das du und ich was miteinander haben. Da hat er sich gedacht, ich könnte wissen wie man mit Frauen umgeht, denn eine wie dich zu zähmen, so sagte er, wäre bestimmt nicht leicht. Da hat er gar nicht so Unrecht.“
Sie runzelte die kritisch die Stirn.
„Und weiter?“
„Er sagt Zoe sei nicht aggressiv oder besonders unzugänglich, aber er hat eben keine Erfahrung mit Zwischenmenschlichen Beziehungen und wollte wissen, wie er sie am besten glücklich machen kann.“
Sie lachte schallend, es dauerte lange bis sie sich wieder beruhigt hatte.
„Und was hast du ihm geantwortet?“
„Spontan sein, sie überraschen, ihr Beständigkeit vermitteln, ihr ein Gefühl von Zugehörigkeit geben, sie in seine Entscheidungen mit einbeziehen. Ich sagte wenn er es ernst mit ihr meine, müsse er auch sie ernst nehmen.“
Sie lächelte.
„Das klingt gar nicht so dumm, aber ob Wesker einer solchen Herausforderung gewachsen ist?“
„Was hattest du für einen Eindruck von ihr, als ihr euch unterhalten habt?“
„Na ja, es ging hauptsächlich um Sex, was wir besprochen haben. Aber im Großen und Ganzen, fühlt sie sich sehr gut bei ihm, auch wenn sie mit seiner Arbeit noch nicht klar kommt.“
Trend zog die Decke etwas mehr über ihre nackten Körper.
„Ich denke aber dass sie sich mehr Zuneigung wünscht, die nicht sofort in Sex endet.“
Trend grinste schief.
„Ich denke nicht das Wesker ein Kuscheltyp ist.“
„Ich auch nicht, aber wenn ich richtig zwischen den Zeilen gelesen habe, findet sie den Sex zwar gigantisch, fühlt sich aber jedes Mal überrumpelt, manipuliert. Denn er hat absolute macht über sie, sobald er ihren Körper berührt.“
Trend sah sie aus großen Augen an.
„Wow…habe ich auch so einen Einfluss auf dich.“
Sie zog die Brauen hoch.
„Schätzchen ich bin ein wenig anders gestrickt als Zoe und Wesker ist eine andere Type als du.“
Er knirschte mit den Zähnen.
„Na ja eine gewisse Kontrolle hast du schon, aber ich denke das ich doch etwas dominanter bin.“ fügte sie schließlich an.
Er machte eine wage Handbewegung.
„Damit muss ich mich wohl abfinden.“
Sie lachten.

„Entspannen sie sich.“ sagte Isaacs zu Krauser der auf seinem Behandlungsstuhl festgeschnallt war.
„Das sagt sich so leicht.“ grummelte Krauser unsicher.
Isaacs lächelte.
„Ich habe alles im Griff.“
Krauser funkelte ihn an.
„Wenn ich für jedes Mal, da ich sie das sagen hörte, einen Dollar bekommen hätte, dann wäre ich heute Millionär.“
„Immer mit der Ruhe mein brummiger Freund, sie werden mir schon sehr bald, sehr dankbar sein.“
Isaacs hatte extra starke Schnallen genommen um Krauser an den Stuhl zu fixieren. Krauser war so schon ein Bär von einem Mann, wenn er erst mal mutierte, würde er sicher nicht schwächer werden. Isaacs ging an seinen kleinen Tresor und holte eine Spritze daraus hervor, In der Spritze schwamm etwas, dass Krauser unangenehm bekannt vorkam.
„Das ist aber nicht der X-Virus.“ sagte er und versuchte sich zu bewegen, aber die Schnallen hielten ihn eisern fest.
„Das ist richtig, dass ist der letzte noch verbliebene Plaga, den ich vor dem Feuer hatte retten können. Nicht einmal Wesker weiß davon.“
„Wozu soll das gut sein?! Lassen sie Das!“
„Sie glauben doch nicht ernsthaft, das ich ihnen eine derartige Kraft gebe, ohne eine Rückversicherung, sie kontrollieren zu können?!“ gab Isaacs zurück und jagte Krauser die Injektionsnadel in den Hals. Er beförderte den unausgereiften Plaga in Krauser Körper. Krauser zuckte, doch er konnte sich nicht befreien.
„Sie verlogener Bastard!“
„Ich muss doch wohl sehr bitten, ich verleihe ihnen Macht, sie werden zwar durch mich gelenkt sein, aber wir haben schließlich dieselben Ziele. Weskers Untergang.“
Krauser schluckte. Er spürte noch keine Veränderung, aber das würde noch kommen. Isaacs bereitete eine weitere Spritze vor, den X-Virus.

„Was liest du denn da?“
Sie sah zu ihm auf.
„Freud.“
Wesker zog überrascht die Brauen hoch.
„Sigmund Freud?“
„Ja, genau den meinte ich.“
Er setzte sich neben sie und las eine Zeile.
„Das Unbewusste ist oft moralischer, als das Bewusste wahrhaben will.“
Er runzelte die Stirn.
„Woher hast du das Buch?“
„Excella.“
„Ich dachte du kannst sie nicht ausstehen.“
Sie zuckte mit den Schultern und meinte: „Ich habe die ein oder andere Gemeinsamkeit festgestellt.“
Wesker glaubte nicht so recht was er da hörte.
„Woher der plötzliche Sinneswandel?“
Sie sah ihn genervt an.
„Erstens, störst du mich beim lesen, zweitens, geht dich das überhaupt nichts an.“
„Ganz schön gereizt heute wie? Vielleicht solltest du dich ein wenig entspannen…“
Er beugte sich über sie, doch sie zischelte: „Finger weg!“
„Was ist denn los?“
„Ich bin unpässlich…sorry.“
„Un…was?“
„Ich habe meine Tage, Monatsblutung, Menstruation, nenne es wie du willst.“
„Und?“
Sie sah ihn angewidert an.
„Ich blute, aus meiner Steckdose, und du willst wirklich dein Ding da rein stecken?“
Er stand auf und schlenderte vom Sofa zum Schreibtisch.
„Na ja, ich kann ihn dir auch woanders hin stecken ist eig… wow.“
Er duckte sich unter dem Buch weg das sie nach seinem Kopf geworfen hatte.
„Du machst mich krank!“ schimpfte sie und griff nach dem nächsten Gegenstand den sie werfen konnte. Er duckte sich unter einer Vase weg die an der Wand hinter ihm zerschellte.
„Ich habe doch nur Spaß gemacht Zoe, jetzt… hey immer langsam!“ das war eine schwere Kristallfigur die er gerade noch so auffing.
„Das ist aber nicht witzig.“
„Habe ich mittlerweile mitbekommen, dass sind übrigens nicht unsere Sachen die da nach mir wirfst.“
Sie funkelte ihn an.
„Warte da, ich hol meine ganzen hochhackigen Schuhe aus dem Schrank.“
„Zoe warte…“
Er stellte hastig die Figur auf den Schreibtisch und folgte ihr ins Schlafzimmer. Sie kniete vor dem geöffneten Kleiderschrank und kramte darin herum.
„Zoe lass das, das ist doch albern.“
Sie sah zu ihm hoch.
„Ich habe meine Tage, ich darf albern sein.“

Excella hatte wieder eines ihrer knappen Kleidchen an und stolzierte in ihrem Büro auf und ab, während ihr Sekretär sie beinahe lüstern musterte. Sie war die schönste Frau die er kannte. Samtige dunkle Haut, nicht zu dunkel, eher so wie Milchkaffee mit viel Milch. Dunkle klare Augen, dichtes seidiges dunkles Haar, eine Fahrgestell zu anbeißen und einen sinnlichen Mund. Ihre Stimme mit dem Akzent und der Raubkatzen ähnlichen Eleganz.
„Wir müssen uns etwas ausdenken, bis Umbrella den Nachschub aus den USA eingeflogen hat, sitzen wir ganz schön auf dem Trockenen was unsere Forschungen anbelangt. SO viele Daten sind und uns bei diesem Unfall verloren gegangen.“
Er hörte ihr nur mit halbem Ohr zu, und beobachtete wie sich ihr Hintern unter dem dünnen Stoff des Kleides abzeichnete während sie auf und ab lief. Er gab nur hin und wieder ein:“ Hmm.“ von sich.
„Wenn sie mir mal zu hören würde, wäre ich ihnen sehr dankbar!“
„Hmm…was?“
Sie schaubte.
„Raus hier!“
Er stand hastig auf und verließ mit eingezogenem Schwanz das Büro.
„Männer!“ raunte sie erbost und griff gereizt nach dem Telefon.

James.Havoc

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Montag, 6. April 2015, 13:44

Kapitel.19. Die Schwingen des Teufels

Krauser spürte bisher noch gar keinen Unterschied zu vorher. Isaacs meinte er solle Geduld haben. Wenn er erst mal aus diesem Stuhl raus war, war Isaacs der erste der dran glauben musste. Das hatte er sich fest vorgenommen. Er zuckte zusammen, als ein heftiges Brennen durch seinen Körper fuhr. Seine Augen weiteten sich. Isaacs lächelte zufrieden.
„Es tut sich also etwas…“
Allerdings tat sich etwas. Krauser biss vor Schmerz die Zähne zusammen, es war als würde jemand in seinen Eingeweiden herumstochern. Adern traten hervor, sein Herz pochte so heftig und schnell das es schmerzte. Dann spürte er etwas in seinem Rücken. Er riss an den Schnallen, die sich nach und nach ganz leicht bewegten und verbogen. Isaacs machte ein paar Vorsichtige Schritte zurück. Die Schnallen rissen, Krauser bäumte sich auf und unterdrückte einen Schrei. Etwas stach von innen durch seinen Rücken nach außen. Isaacs sah wie sie ein Astähnliches, blutiges Geflecht aus Knochen und Gelenken, sich aus Krauser Rücken ausbreitete.
„Das ist unglaublich…“ flüsterte er.
Über das Geflecht wuchs eine lederartige Haut. Flügel, es wuchsen ihm Flügel, wie die einer Fledermaus. Isaacs grinste. Das war einfach fantastisch. Krauser gab ein gutturales Geräusch von sich, das Isaacs durch Mark und Bein fuhr. Seine Zähne veränderten sich, sie wurden länger und spitzer. Eine solche Mutation hatte er nicht erwartet. Das ging weit über seine Vorstellungen hinaus. Seine Arme wurden breiter, sein ganzer Körper schien schlagartig ein ganzes Stück zu wachsen. Er wand sich unter Schmerzen. Eine solche extreme, körperliche Veränderung war nicht ohne. Schließlich hörte es auf und Krausers Körper erschlaffte, seine Augen schlossen sich. Er atmete flach, Isaacs konnte sehen wie sich seine Brust ganz leicht hob und senkte. Da schlug er wieder die Augen auf und sprang kraftvoll aus dem Stuhl. Er landete mitten im Raum auf den Füßen und Isaacs konnte sehen, dass seine Kleidung zum Teil gerissen war. Krauser wandte sich Isaacs zu und brüllte wie ein Tier. Isaacs wurde nervös.
„Dein primäres Ziel ist Wesker!“ rief er.
Krauser grinste und entblößte das monsterartige Gebiss. Er ließ eine Hand vorschnellen und knickte Isaacs einfach den Kopf ab.
„Schnauze halten Isaacs!“ grollte er so tief, das man es kaum verstehen konnte.

„Du hast gar nicht deine Tage.“ murrte er leicht verärgert.
„Woher willst du das wissen?!“
„Ich weiß es einfach, ich hab das im Gespür.“
Sie sah ihn trotzig an und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Also?“ fragte er weiter.
Sie seufzte.
„Na gut ich habe sie nicht aber…“
Er sprang auf, riss sie mit sich zu Boden und fing gleichzeitig ihren Sturz ab damit sie sich nicht verletzte.
„Oh Albert, tu das nicht…“ sagte sie wehmütig.
Er sah sie fragend an.
„Aber wieso nicht?“
Sie sah ihm in das Gesicht und versuchte durch seine Sonnenbrille hindurch zu sehen, allerdings ohne Erfolg.
„Ist das denn alles, was uns verbindet? Der Sex?“
„Also…ich ähm…nein natürlich nicht aber…es ist schön dir so nahe zu sein…ich hatte bisher nicht das Gefühl, das es dir nicht gefallen würde.“
„Das tut es ja auch, aber ich fühle mich dann immer…“
„Was?“ fragte er nach als sie nicht weiter sprach.
„Hilflos… ich fühle mich hilflos und ausgeliefert, weil ich keinerlei Kontrolle darüber habe, deshalb habe ich auch neulich das mit den Handschellen versucht, ich wollte die Kontrolle haben. Aber du hast es mal wieder geschafft sie mir zu nehmen…“
Er stutzte.
„Ich wusste nicht das es so wichtig für dich ist…ich meine…ich weiß das ich…bin ich wirklich so dominant in dieser Beziehung?“
Sie nickte.
„Sehr, ja.“
Als ihm gewahr wurde, wie er über sie hergefallen war, kaum das sie zugegeben hatte, nicht ihre Tage zu haben, schämte er sich ein wenig. Vor allem, nachdem er jetzt wusste wie sie sich dabei fühlte.
„Aber…ich mache das einfach gerne, ich habe gerne das Gefühl, das du einfach zu mir gehörst und…deine Nähe macht mich immer so…wild das ich das nicht so richtig unter Kontrolle habe.“
Sie seufzte ergeben.
„Ich war es bisher immer gewohnt, die Kontrolle zu haben, beziehungsweise, mehr Einfluss zu haben. Du hast mir dieses Zepter so einfach entrissen, dass macht mir Sorgen. Ich habe manchmal das Gefühl nicht ich selbst zu sein…“
„Warum lässt du dich nicht einfach fallen und genießt es, erobert zu werden?“
Sie lachte leise.
„Aber das ist es ja gerade, du eroberst mich nicht, du hast mich einfach im Griff…“
Er runzelte die Stirn.
„Aber was kann ich denn dagegen machen?“
Sie lächelte.
„Nichts, ich muss mich nur daran gewöhnen denke ich. Mir gefällt es schon, von dir dominiert zu werden, das ist…na ja erregend, aber auch einschüchternd.“
Er küsste sie.
„Dann sag mir doch einfach was du gerne hättest was ich tun soll.“
„Ich weiß nicht…“
„Nimm meine Hand.“
Sie tat wie ihr geheißen.
„Jetzt führst du sie überall dort hin, wo du mich haben, wo du mich spüren willst.“
Sie errötete ein wenig.
„Also ich…“
„Bitte Zoe…“
Sie atmete tief durch und führte seine Hand zuerst an ihre Lippen, wo sie sanft seine Fingerspitzen küsste. Er war sofort steinhart und sie spürte es an ihrem Schenkel. Sie zögerte..
„Mach weiter Zoe…bitte…zeig mir wo noch…“
Sie führte seine Hand über ihren Hals und hinunter zu ihren Brüsten, er streichelte sie sanft.
„Ja, das ist eine gute Idee…mach weiter.“ sagte er.
Sie führte ihn zu ihrem Bauch, doch dann hielt sie mit pochendem Herzen inne.
„Zoe…ich weiß das du mehr willst…bitte zeig es mir…“
Sie zitterte ganz leicht vor Aufregung. Wie konnte sie nur so schwach werden wenn er sie berührte?! Als sie weiter zögerte küsste er ihren Hals.
„Zoe…“ flüsterte er in ihr Ohr.
Schließlich führte sie in weiter nach unten, zu ihrer Mitte. Sie stöhnte leise auf, als seine Fingerspitzen sie so intim berührten. Sie trug einen Jeansrock. Seine Hand schlüpfte darunter und streichelte sie sanft über dem Höschen.
„Darf ich dich richtig anfassen? Bitte sag jetzt nicht nein…“
Sie atmete schwer.
„Du darfst mich gerne anfassen…“ gab sie atemlos zurück.
Er griff unter den Rock und zog ihr das Höschen aus. Seine Finger wanderten spielerisch die nackte Haut ihrer Oberschenkel entlang, zu ihrer Scham. Sie schlüpfte aus ihrer Bluse und warf sie achtlos beiseite. Er massierte sie sanft mit seinen Fingern, bis er schließlich zwei Finger in ihr versenkte. Sie war heiß und feucht, mehr als bereit ihn in sich aufzunehmen. Aber er wartete, wollte ihr Zeit lassen. Er zog sich von ihr zurück und sah sie an. Sie blickte zurück.
„Was ist los…? Wieso hörst du auf?“
Er lächelte.
„Willst du das ich weiter mache?“
„Ja…“
Er beugte sich wieder zu ihr herunter, schob ihren Rock hoch und küsste ihre Scham.
„Oh Gott…“
Er ließ kurz von ihr ab und sagte: „Du kannst mich Albert nennen.“

Krauser spürte die Kraft in sich pulsieren, der Schmerz war vorbei. Er war von einem solchen Durst nach Blut und Tod erfüllt, dass er sich beinahe vor sich selbst fürchtete, aber nur beinahe. Überall brachen die Leute in Panik aus wenn er kam. Er riss auf seinem Weg zu Weskers Unterkunft Leiber auseinander, Köpfe herunter. Der Geschmack des Blutes machte ihn wild. Er brauchte mehr davon, starkes Blut, Weskers Blut. Dieser arrogante Drecksack, würde sich noch wünschen nie geboren worden zu sein. Aber zuerst würde Krauser sich Weskers kleine Freundin vornehmen, Wesker sollte dabei zusehen müssen. Er grinste in sich hinein, während er einem weiteren Wissenschaftler den Kopf andrehte. Er leckte sich das Blut von den Lippen, mit seiner monströsen Zunge, das ihm ins Gesicht gespritzt war. Seine Augen leuchteten gelb auf, er brauchte mehr, sehr viel mehr.

Kapitel.20. Böses Erwachen

Als er ihren Körper verließ, waren beide glücklich und zufrieden. Ja fast sogar erleichtert. Er sah ihr an, dass es ihr sehr gut ging und das ließ ihn aufatmen. Nach dem vorhergehenden Gespräch, hatte er sich schon Sorgen gemacht. Er war überrascht, wie wichtig sie ihm war, wie sehr ihm ihr Wohlbefinden am Herzen lag. Er zog sich an und sie sich ebenfalls. Als der Alarm ausgelöst wurde, wummerte es bereits an der Sicherheitstür zu Weskers Unterkunft. Er sah alarmiert auf.
„Geh ins Schlafzimmer und versteck dich da!“ herrschte er sie an.
Sie blickte ängstlich von der Tür zu ihm.
„Jetzt geh schon!“
Sie kam seiner Aufforderung hastig nach und schloss die Tür hinter sich. Es war eine gute Sicherheitstür, aber sie dehnte sich bereits durch die Schläge von außen durch und würde bald ganz nachgeben. Wer oder was auch immer das war, sollte sich auf ein blaues Wunder gefasst machen, dachte er bei sich. Die Tür brach nach innen. Wesker hielt für einen Moment die Luft an, als er erkannte, wer da in der Tür stand.
„Krauser?!“ fragte er fassungslos.
Das seltsame Krauserwesen grinste ihn höhnisch mit spitzen Zähnen an.
„Kein Geringerer“ grollte er so tief, das Wesker glaubte die Vibration der Stimme im Fußboden zu spüren.
„Was zum Teufel ist mit dir passiert?!“
„Evolution Albert, dass ist mit mir passiert!“
Wesker schüttelte ungläubig den Kopf.
„Das kann nur auf Isaacs Mist gewachsen sein.“
Krauser lachte rau.
„Um den habe ich mich schon gekümmert…wo ist deine kleine Freundin? Ich kann riechen, kann spüren, dass sie in der Nähe ist.“
Weskers Mund wurde schmal.
„Deine Differenzen mit mir, haben nichts mit ihr zu tun.“
„Und wie sie das haben, sie ist deine Achillesverse! Zoelein? Komm raus, komm raus, Onkel Krauser ist da!“
Wesker runzelte genervt die Stirn.
„Was soll der Bklödsinn?!“
Krauser schoss auf Wesker zu und bekam seinen Hals zu fassen. Wesker würgte und versuchte nach Krausers Körper zu schlagen, doch dessen Gliedmaßen, auch die Arme, waren so lang, das er den Körper nicht erreichen konnte.
„Ich will das du sie leiden siehst!“ polterte er und drückte Wesker gegen ein in die Wand eingelassenes Regal aus Metall.
Er löste ein paar Verstrebungen des Regals und bog sie auf Weskers Brust zu. Krauser war verdammt stark, selbst gegen Weskers übermenschliche Fähigkeiten. Er hielt ihn auch immer auf sicheren Abstand von seinem Körper. Wesker sah kommen, was passieren würde und bereitete sich auf den Schmerz vor.

Als das Metall sich durch seine Brust bohrte und die davor verschränkten Arme an seinen Körper, und seinen Körper wiederum an das Regal nagelte, konnte er nichts dagegen tun. Wesker war unangenehm beeindruckt von Krauser Kraft. Panik stieg in ihm auf. Wie sollte er auf diese Weise Zoe beschützen?!
Krauser wandte sich von ihm ab und trat die Schlafzimmertür ein. Er verschwand darin, ein paar Sekunden lang hörte man nichts, dann ein heftiges Poltern und ein schriller Schrei. Wesker drückte unter höllischen Schmerzen gegen seine Metallfesseln, aber die Hebelwirkung arbeitete gegen ihn und er kam nur sehr langsam voran, zu langsam. Krauser kam zurück und schleifte die schreiende und um sich schlagende Zoe an den Haaren ins Zimmer.
„Nimm deine dreckigen Hände von ihr!“ rief Wesker die Zähne fletschend.
Krauser war sie vor sich auf den Boden, riss das mit monströsen Zähnen gespickte Maul zu einem triumphierenden, gutturalen Schrei auf der sie beide bis ins Mark erschütterte. Er war das Tier, das seine Beute in den Fängen hatte. Zoe versuchte wimmernd von Krauser weg zu kriechen, doch er zog sie an den Fußgelenken wieder zu sich her. Mit langen rasiermesserscharfen Fingernägeln, schnitt er ihr die Knöpfe ihrer Bluse ab. Weskers Wut gab ihm mehr Kraft und das Metall, dass ihn gefangen hielt, schien sich schneller zu bewegen. Sie hatte auf die Schnelle ihren BH unter der Bluse nicht angezogen, so dass sich nun ihre nackten Brüste vor Krausers Augen entblößten, welche aufleuchteten. Er lachte zufrieden.
„Ich wusste doch, dass sie schön sein würden.“
„Lass sie in Ruhe!“ schnappte Wesker mit vor Zorn rauer Stimme.
Krauser beachtete ihn gar nicht mehr, er war voll und ganz auf Zoes zarte Rundungen konzentriert. Seine Nägel umfuhren ihre Brüste und ritzten leicht ihre Haut. Sie versuchte still zu halten, damit er sie nicht tiefer schnitt, aber sie konnte nicht aufhören zu weinen.
Krauser leckte sich genüsslich ihr Blut von den Nägeln.
„Das schmeckt sehr gut, zart, süß, unschuldig.“
„Albert!“ schluchzte sie und versuchte sich Krauser zu entwinden.
Im nächsten Moment, donnerte etwas seitlich gegen Krausers Schädel, warf ihn zur Seite und von ihr herunter. Wesker hatte sich befreit, seine Wunden schlossen sich bereits, doch seine Kleider waren voll von seinem eigenen Blut. Er hatte Krauser vor den Kopf getreten.
„Komm mit!“
Er packte ihren Arm, warf ihr sein Jackett über das sie hastig schloss, dann riss er sie mit sich und rannte aus dem Büro. Doch etwas packte ihn im Rücken, er ließ Zoe los. Er wurde durch die Luft geschleudert, bretterte durch seinen Schreibtisch hindurch und schlug in der dahinter liegenden Bücherwand ein.

Zoe war hinaus auf den Flur gerannt und lief so schnell ihre Füße sie trugen. Da umschlangen sie zwei Arme von hinten. Sie schrie hysterisch auf und trat um sich.
„Zoe ich bin es! Andrew“
Trend stand plötzlich neben ihr und sie hörte auf zu zappeln.
Er ließ sie los und ihre Knie gaben nach. Da fing er sie gleich wieder auf.
„Nein! Lass mich… du musst deinem Vater helfen! Albert braucht eure Hilfe, in seinem Büro…ein Monster, Krauser… Geht schon!“

Wesker flog erneut durch die Luft landete aber diesmal auf dem Flur. Er hörte etwas sah nach rechts und sah Andrew und Trend denn Gang herunter gerannt kommen. Krauser stand in der Tür und sah auf ihn herab.
„Du wirst so lange leben, bis ich sie wieder in die Finger bekomme und sie vor deinen Augen zu Tode foltern kann, ich werde großen Spaß daran haben!“
Er wandte sich ab und rannte davon, da sah Wesker die zusammengefalteten Flügel auf seinem Rücken.
„Monster!“
Er richtete sich ächzend auf, Andrew half ihm dabei. Wesker spürte wie sich Rückenwirbel und an andere Knochen wieder zurecht rückten.
„Wo ist Zoe?! Wir müssen sie in Sicherheit bringen! An einen Ort an den Krauser nicht ran kommt!“
Trend sah in die Richtung in die das Monster verschwunden war.
„Das war Krauser?!“
Wesker nickte.
„Ich denke das er sich mit Isaacs Hilfe, hat infizieren lassen. Wenn ich richtig verstanden habe, hat er Isaacs mittlerweile allerdings getötet.“
Zoe kam den Gang entlang getaumelt. Sie zitterte am ganzen Körper, ihr war schwindlig und schlecht. Wesker riss sich von Andrew los und rannte zu ihr. Er fing sie auf als sie nach vorne kippte und hielt ihren zitternden Körper fest an sich gedrückt.
„Es tut mir so leid Zoe…ich, ich hatte einfach keine Chance…“ Wesker schluckte um seine Stimme wieder unter Kontrolle zu bekommen.

Kapitel.21. Chaos

„Mein Vater!...wir müssen zu meinem Vater!“ rief sie aus und wollte losrennen.
Doch Wesker schnappte sie und hielt sie fest.
„Erstens ist das die falsche Richtung, zweitens wird er erwarten dass du dort hinkommen wirst!“
Sie zappelt und schlug nach ihm.
„Lass mich los, wegen dir bin ich erst, in dieser beschissenen Situation!“
Er ließ sie los und starrte sie entgeistert an.
„Was?“ fragte er halblaut.
„Wenn ich dich nicht kennen gelernt hätte, wäre meine Lebenserwartung jetzt sehr viel höher! Drei Monster, drei verschissene Gruselgeschichten, habe ich bisher Live und in Farbe erlebt, innerhalb weniger Tage wurde ich mehrmals beinahe getötet, vergewaltigt, zermanscht…Teufel noch mal so gewinnt man eine Frau nicht wirklich für sich!“
Sie schrie ihn regelrecht an, war außer sich, ihre Angst hatte sich in Wut gewandelt und die richtete sich jetzt gegen ihn. Trend und Andrew sahen betreten zur Seite. Zu sehen, wie Wesker zusammengeschissen wurde, war ein seltsamer Anblick und sehr gewöhnungsbedürftig. Besonders für Wesker selbst.
„Aber ich…“
„Klappe halten! Ich hab den Kanal voll, mir reicht’s! Ich hau ab!“
Sie rannte davon, diesmal in die richtige Richtung.
„Ich kann sie nicht alleine lassen, er wird sie umbringen, egal ob sie bei mir ist oder nicht.“
Er rannte ihr nach, Trend und Andrew folgten ihm.
Doch sie mussten bald feststellen, das Zoe sich mittlerweile gut auskannte, sie abgehängt hatte und ihnen sogar den Weg versperrte indem sie den Feueralarm auslöste und die Sicherheitsschotts sich schlossen.

Thomas las in einem seiner Fotomagazine, und dachte darüber nach, welches Weitwinkelobjektiv er sich kaufen sollte, als er glaubte draußen einen Tumult zu hören. Er stand von seinem Ohrensessel auf und schritt an das große Panorama Fenster im Wohnzimmer. Er sah hinaus. Er konnte nicht auf die Einfahrt sehen, denn da war zu viel Gebüsch und Bäume. Es war zwar schön mitten in der Dürre ein solches Grün vorzufinden, aber jetzt hätte er einiges dafür gegeben die Einfahrt übersehen zu können. Doch dann sah er etwas, Leiber flogen durch die Luft, zwischen den Sträuchern hindurch. Er starrte ungläubig auf die umherwirbelnden leblosen Körperteile. Sie trugen die Uniformen seines Sicherheitsteams. Das sah nicht gut aus, er konnte sich nicht erklären wie dieses Bild zustande kam und das machte ihm richtig Sorgen. Dann hörte es auf, er sah keine Männer mehr durch die Luft fliegen. Er griff hastig nach dem Telefon um bei Try Cell anzurufen. Er drehe sich wieder herum. Er ließ einen Schrei als er jemanden vor dem Fenster stehen sah. Er ging zur Terrassentür öffnete sie und ging hinaus.
„Zoe was ist los mit dir? Du bist ja ganz aufgelöst.“
Sie rannte ihm entgegen.
„Wir müssen hier weg und zwar schnell, keine Zeit für Erklärungen!“
„Was?! Aber…“
„KEIN –aber- Dad!“
Sie packte ihn am Arm und zerrte ihn mit sich zur Einfahrt und zum Auto.
„Wir steigen in den nächsten Flieger sonst wo hin! Hauptsache weg von hier!“ sagte sie.
Thomas sah die verdrehten und verstümmelten Wachleute über die Einfahrt verstreut liegen.
„Was zum Henker ist hier passiert?!“
Sie sah aus geweiteten Augen auf die toten Männer.
„Er ist schon hier..“ sagte sie zitternd.
Sie hatte einen Schleichweg an von der Rückseite des Hauses genommen, der zwar auch bewacht war, aber allerdings kürzer. So hatte sie das hier noch gar nicht gesehen.
„Richtig!“ brummte es mit tiefer Stimme hinter ihr.
Sie fuhr herum und da packte er sie am Hals.
„Wir beide gehen jetzt zu Wesker.“
Sie röchelte und griff nach seinem riesigen, muskulösen Arm. Aber sie konnte nicht das Geringste ausrichten. Thomas war einen Moment wie versteinert und als Krauser seine ledrigen Flügel ausbreitete und schwungvoll abhob, war er nicht im Stande ihn aufzuhalten.

Krauser hatte einen Arm um sie geschlungen, um sie nicht schon vorher versehentlich umzubringen. Je höher er stieg desto weniger zappelte sie. Also stieg er sehr hoch. Die Finger seiner anderen Hand spielten an ihrer Kleidung herum. Sie trug immer noch Weskers Jackett, es roch sogar noch nach ihm. Es war auch Blut von ihm daran. Als er in einen rasanten Sinkflug ging, begann sie zu schreien, schließlich verlor sie aus Schock das Bewusstsein und er setzte sanft wie eine Feder auf. Wesker kam auf den Hof gestürmt, zusammen mit seinem Sohn und dem Typen der die Asiatenschlampe vögelte.
„Hey Wesker!“ rief Krauser vom Dach des Gebäudes herunter.
Er hatte Zoe immer noch in seinen rechten Arm eingewickelt und sie war nach wie vor bewusstlos.
Wesker fuhr herum und sah schließlich perplex nach oben.
„Was zum..?! Heilige Scheiße!“ kam es aus Trends Mund, als er die gespannten Flügel sah.
Wesker sah das sie sich nicht bewegte und hoffte innig das sie noch nicht tot war. Da begann sie zu zappeln und schrie. Aber irgendetwas stimmte nicht. Denn es schien nicht Krauser zu gelten, was er auch bemerkt. Er ließ sie sogar los. Sie taumelte ein paar Schritte zurück, wäre beinahe vom Dach gestolpert, aber sie fing sich in die andere Richtung ab und ließ sich auf die Knie fallen. Sie zitterte am ganzen Körper, ihre Zähne waren hart zusammengebissen, ihre Hände verkrampft, die Augen geweitet. Krauser begann zu lächelen. Die Nägel, die eingeritzte Haut, das Blut, er musste sie infiziert haben. Wesker sah ungläubig nach oben, er war wie paralysiert. Was passierte da oben?!
„Hey Krauser!“
Er drehte sich um und lächelte grimmig.
„Ah, die Schlampe im roten Kleid.“
Ada trug tatsächlich eines ihrer roten Kleider, ein tiefrotes, hoch geschlitztes. Sie hielt ihm ihre Punisher ins Gesicht und drückte ab. Krauser taumelte rückwärts und viel über den Rand des Gebäudedaches. Ada war sich sicher dass es noch nicht vorbei war, aber sie hatten Zeit gewonnen. Sie kniete sich hastig neben Zoe, deren Gesicht hinter einem Vorhang aus Haaren verborgen war. Sie hatte aufgehört zu zittern, aber sie atmete schwer.
„Komm schon Kleines steh auf! Wir müssen hier weg!“ forderte Ada sanft aber bestimmt.
Da sah Zoe unvermittelt auf und Ada ließ sich hastig nach hinten fallen und rollte sich ab um Abstand zwischen sich und Zoe zu bekommen. Aus Zoes Gesicht blickten sie zwei grüne Raubtieraugen an mit senkrechter, schwarzer, länglicher Pupille (Link für registrierte Benutzer sichtbar) und aus ihrem Mund blitzen zwei Fänge auf, wie die eines Vampirs. Ansonsten hatte sie sich körperlich nicht verändert, aber es war mehr als genug um Ada zu alarmieren.
„Verdammte Scheiße!“ fluchte sie.
„Ada…was passiert mit mir?“ fragte Zoe und ihre Stimme klang heiser, als hätte sie tagelang geschrieen.
Ada schüttelte den Kopf.
„Das weiß ich nicht…du hast dich wohl infiziert…aber ich bin mir sicher das Wesker dir helfen…“
„Wesker!“ fauchte sie wie eine Raubkatze. „Der hat mir bisher nichts als Ärger gebracht!“
Ada sah sie mit ruhigem Blick an.
„Neulich hast du mir erzählt du würdest ihn lieben…“
Zoe schnaubte.
„Er macht es einem nicht leicht ihn zu lieben, aber er baut so viel Mist, der es einem sehr leicht macht ihn zu verteufeln und zu hassen.“
Ada sah erschrocken auf und Zoe hörte wie hinter ihr etwas Schweres auf dem Dach landete. Sie drehte sich rasant um und fauchte Krauser an.

Mittlerweile war auch Excella auf dem Hof und beobachtete ungläubig das Geschehen auf dem Dach. Zoe Stieß sich aus dem Knien ab machte einen Salto und trat währenddessen Krauser vors Kinn der zurücktaumelte und einen erneuten Sturz vom Dach mit seinen Flügeln verhinderte. Aber Zoe setzte ihm sofort nach und trat ihm in einen Flügel der sofort brach, sie schwang sich um ihn herum und trat ihm in den Rücken, so das er mit dem Gesicht voran auf das Dach polterte. Sie war so schnell, das er mit seinem schweren, etwas behäbigen Körper nicht wirklich mithalten konnte. Sie war leicht, klein und verdammt schnell. Und sie schien einen riesigen Spaß an dem kleinen Kampf zu haben. Denn sie lachte ihr dreckiges dunkles Lachen, das Wesker so mochte. Excella wandte sich an Andrew.
„Was zum Teufel geht hier vor?! Ist das da oben Krauser?!“
Andrew nickte.
„Und das andere ist Zoe, offenbar hat sie sich infiziert.“
Excella zückte ihr Handy und bellte herrisch etwas hinein.
Kurze Zeit später kam ein Mann mit einem kleinen Koffer heraus. Er hatte ein Zahlenschloss. Der Mann hielt es ihr hin und sie öffnete ihn. Darin war eine Injektionspistole und mehrere passende Kapseln mit einer violetten Flüssigkeit.
„Der Antivirus zum X-Virus“ erklärte Excella „Wir können es eindämmen, wir haben bereits Tests am Menschen damit durchgeführt. Sie wird sich zurück verwandeln. Allerdings wird dieses Wesen, immer wenn sie unter starkem emotionalen Stress steht, wieder aus ihr hervorbrechen.“
Wesker sah auf die Kapseln.
„Wir müssen erst mal an sie heran kommen.“ meinte er.
„Vielleicht sollten wir sie erst mal Krauser abmurksen lassen.“ warf Trend trocken ein.

Kapitel.22. Make My Day

Zoe spielte mit Krauser, sprang elegant aber schnell um ihn herum, teilte immer wieder einen Schlag aus und verwirrte ihn. Wesker sah ihr fassungslos zu. Was war da nur passiert?!
„Wieso erfahre ich erst jetzt das sie bereits Tests am Menschen mit dem X-Virus durchgeführt haben?!“ fragte er Excella bissig, allerdings ohne seine Augen von dem Geschehen auf dem Dach abzuwenden.
Als Excella gerade antworten wollte, geschah es. Zoe war zu übermütig, sie machte eine Drehung zu viel, in der sie ihre Deckung aufgab, da erwischte sie Krauser mit einem harten Schlag. Sie wurde weit über das Dach hinaus geschleudert und flog durch das Fenster eines Nebengebäudes. Man konnte bis nach draußen hören wie ihr Körper Teile der dort drinnen befindlichen Innenausstattung durch ihren Aufprall zusammenschlug. Dann wurde es still. Wesker klappte der Mund auf, wie auch den meisten anderen Umstehenden.
„Verdammter Mist!“ fluchte Ada.
Krauser breitete die Schwingen aus und setzte Zoe nach. Er verschwand durch das zerbrochene Fenster durch das Zoe gedonnert war. Wesker rannte los und betrat das Nebengebäude. Trend folgte ihm. Excella und Andrew starrten nur weiter ungläubig nach oben.

Zoe lag auf dem Rücken zwischen den Trümmern von Tischen und Stühlen, sie glaubte, auch ein Regal durchschlagen zu haben. Sie konnte sich nicht bewegen, ihre Gliedmaßen waren seltsam verdreht und ihr ganzer Körper, war ein einziger pulsierender Schmerz. Doch sie spürte wie er heilte, wie es inmitten des Schmerzes kribbelte. Ihr Knochen knackten und ächzten als sie sie sich an die richtigen Stellen zurückdrehten. Da hörte sie etwas.

Ada zückte ihre Enterhakenpistole und schoss auf den Sims über dem zerschlagenen Fenster. Sie würde nicht tatenlos zusehen. Sie schwang sich auf das offene Fenster zu und sprang elegant hinein. Direkt vor sich, sah sie Krauser wie er sich über Zoe beugte, die noch relativ hilflos wirkte. Sie zog erneut die Punisher und schoss. Sie traf Krauser im Genick. Er fuhr wütend brüllend herum. Er knurrte und stieß sie aus dem Fenster in die Tiefe. Sie schrie erschrocken auf. Doch dann wurde sie der Enterharkenpistole in ihrer Hand gewahr und betätigte den Abzug. Er zog sich erneut ein und bremste ihren Fall, so dass sie schlussendlich elegant und leicht wie eine Feder unten auf den Füßen landete. Sie wollte sich erneut hoch katapultieren, doch da packte sie jemand am Arm. Sie wollte wütend zuschlagen, doch da sah sie in Trends Gesicht. Er schüttelte den Kopf.
„Wir können hier nichts ausrichten Ada, das müssen Wesker und Zoe allein machen.“
Sie runzelte die Stirn.
„Du willst den Schwanz einziehen?!“
Er sah sie getroffen an.
„Du weißt dass das nicht stimmt! Und du weißt auch das ich Recht habe!“
Sie biss sich unschlüssig auf die Unterlippe und sah nach oben.
Dann sah sie ihn an.
„Tut mir leid…“
„Was…?! ADA!“
Sie hatte den Abzug betätigt und entriss sich seinem Griff.
Er sah ihr nach wie sie nach oben verschwand.
„Verdammt noch mal!“ fluchte er und hastete in das Gebäude.

Zoe sprang wieder auf die Füße und ließ ihre Nackenwirbel knacken.
„Na komm schon Krauser! Ich bin noch lange nicht fertig mit dir! Make My Day!“ raunte sie angriffslustig.
Er grinste grimmig.
„Bist du sicher?!“
Sie lachte dunkel.
„Das war ein Glückstreffer Krauser, noch mal schaffst du das nicht!“ gab sie zurück.
Er bleckte die monströsen Zähne.
„Es macht Spaß mit dir zu spielen…“
„Nicht mehr lange!“ polterte Wesker der plötzlich neben Zoe auftauchte.
Krauser brummte: „Der ewige Spielverderber ist wieder da…nur diesmal läuft es nicht nach deinen Regeln!“
„Das werden wir sehen.“ gab Wesker kühl zurück.
Zoe sah ihn nicht einmal an, sie war voll auf ihren Gegner konzentriert, um Wesker würde sie sich später kümmern.
Sie preschte unvermittelt los und rammte Krauser frontal, warf ihn dabei um, doch er rollte sich ab und kam augenblicklich wieder auf die Füße. Im selben Moment kam Ada wieder durch das Fenster hinein. Zoe grinste sie kurz an, als sei das alles nur ein Spiel. Dann trat sie wieder nach Krauser und traf ihn am Kopf. Er knurrte wütend, da er sie nicht zu fassen bekam. Wesker setzte ihm sofort nach und trat ihm gegen die Kehle, Krauser gab ein undefinierbares Geräusch von sich. Zoe schlug ohne Vorwarnung mit der Flachen Hand gegen Weskers Brustbein, schleuderte ihn so durch den Raum. Er donnerte durch ein Regal und mit dem Rücken gegen eine Wand die seinen Flug abrupte und heftig bremste.
„Lass das! Misch dich da nicht ein!“ fauchte sie und duckte sich unter einem ungezielten Schlag von Krauser hinweg der sich mit Schmerzverzerrtem Gesicht die Kehle hielt. Doch er hatte sich schnell wieder gefasst, da trat Ada ihm in den Rücken, doch sie war menschlich und ihre Kraft reichte nur aus um ihn kurzzeitig von Zoe abzulenken. Er schlug hinter sich, streifte Ada, im selben Moment kam Trend in den Raum gerast. Ada taumelte nach hinten und stürzte erneut aus dem Fenster. Trend legte den Weg quer durch den Raum beinahe mit einem Sprung zurück, schnappte sich die Enterharkenpistole, die sie zuvor hatte fallen lassen und stürzte sich im selben Moment hinter ihr her aus dem Fenster. Er bekam sie im Flug zu fassen, sie klammerte sich an ihm fest und er betätigte den Abzug.
„Das war knapp.“ sagte sie und ihre Knie wollten nachgeben, doch er hielt sie fest, dabei waren seine Knie auch nicht sehr viel fester als Pudding. Jedenfalls fühlte es sich für ihn so an.

Zoe packte Krauser Kopf und wollte ihn drehen, doch er spannte die Nackenmuskeln an, sie nahm alle Kraft zusammen, da schlug er ihr in die Magengrube, was sie quer durch den Raum rutschen ließ, bis vor Weskers Füße. Er sah zu ihr herunter...
„Darf ich mich jetzt vielleicht einmischen?!“ fragte er gereizt.
Sie hustete und würgte.
„…von mir aus.“
Sie rappelte sich langsam auf, während Wesker sich Krauser zuwandte. Wesker fasste in seine Hosentasche, drehte sich hastig um Krauser herum, da er jetzt wusste, das die Geschwindigkeit seine Schwäche war, zog seine Hand wieder daraus hervor und beförderte eine Injektionsspritze an Tageslicht. Er zog die Schutzkappe von der Nadel, jagte sie in Krausers Nacken und beförderte eine konzentrierte Ladung Anti X Virus in seine Blutbahn. Krauser riss die Augen auf. Er warf sich nach vorn, als wolle er sich unter einem Angriff hinweg ducken. Er krümmte sich, krächzte und schlug wild um sich. Sein Körper veränderte sich. Seine Gliedmaßen schrumpften zurück, die Flügel auf seinem Rücken schienen regelrecht einzugehen und zusammenzufaulen. Er schrie auf vor Schmerz. Wesker zog sich ein Stück zurück um sicheren Abstand zu haben. Schlussendlich blieb der alte Krauser schwer atmend, durchgeschwitzt und völlig entkräftet auf dem staubigen Fußboden liegen.
Wesker sah zu Zoe herüber die Krauser abschätzig betrachtete.
„Langweilig.“ sagte sie schlicht und trottete aus dem Raum.
Er folgte ihr.
„Was sollte das Zoe?! Ich bin nicht dein Feind, dass bin ich nie gewesen!“
Sie blinzelte ihn entnervt an.
„Du bist…ach vergiss es…du kapierst es ja doch nicht.“
Er hielt sie fest und drehte sie zu sich herum.
„An deiner Stelle würde ich loslassen…“
„Überschätz dich nicht Fräulein.“
Sie lachte, drehte sich aus seinem Griff und schleuderte ihn von sich weg.
„Macho.“
Sie wandte sich ab, da hing er ihr auch schon wieder im Genick und riss sie herum.
„So nicht! Nicht mit mir!“ presste er hervor und versuchte ihre Gliedmaßen unter Kontrolle zu halten.
Aber sie wand und drehte sich wie eine verdammte Schlange und er schaffte es nur mit Müh und Not sie mal für ein paar Sekunden ruhig zu halten.
„Zoe…bitte…“
„Was? Was bitte? Wenn du mir wenigstens etwas Wichtiges zu sagen hättest…“
Sie riss sich wieder los und ging weiter.
Er sah ihr nach, er wollte etwas sagen, da gab es drei Worte, aber er konnte es nicht. Also ließ er sie gehen.

„Mach so was nie wieder!“ ärgerte sich Trend als er sich wieder einigermaßen im Griff hatte.
Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah ihn trotzig an.
„Es war nötig.“
„Es hat rein gar nichts gebracht, nur dich hat es in Gefahr gebracht!“
Sie funkelte zornig.
„Ach ja?!“
„Ja allerdings! …ach Ada, ich will dich doch nur nicht verlieren…das war leichtsinnig von dir…“
Sie schnaufte.
„Ich mache diesen Job schon länger als du!“
„Das heißt nicht, dass du unfehlbar bist.“ sagte er etwas sanfter.
Sie hasste es wenn er das machte, da wurde sie immer weich.
„Lass das!“
Er runzelte die Stirn.
„Was?“
„Das mit deiner Stimme.“
„Meine Stimme?!“
Sie kniff ihn in die Brust.
„Aua, hey was soll das?!“
„Du weißt genau was ich meine, dieses sanfte etwas, das benutzt du immer wenn du mich überzeugen willst.“
Er grinste.
„Funktioniert es denn?“
Sie stellte eine Weile auf stur, doch dann musste sie Lächeln, weil er sie mit seinem Dackelblick ansah.
„Na gut…jetzt küss mich, bevor ich es mir anders überlege…“

Excella sah Zoe aus dem Gebäude kommen, kurze Zeit später auch Wesker.Soldaten rannten in das Gebäude um Krauser zu bergen und gefangen zu nehmen.
„Zoe?“ rief sie.
Sie sah zu ihr herüber, allerdings sah sie nicht besonders nett drein als sie ihrem Blick begegnete.
Sie kam zu ihr herüber. Excella spürte eine Spannung in der Luft und hoffte das Zoe sie nicht auseinander riss, so sehr war ihre Abneigung zu spüren.
„Was ist?!“ blaffte Zoe und sah sich kurz nach Wesker um, bevor sie wieder in Excellas Gesicht sah.
Excella starrte auf die Raubtieraugen, sie konnte nicht anders.
„Ich will dir helfen.“
„Aha.“
Sie zeigte Zoe das Gegenmittel.
„Das macht mich wieder normal?“ fragte sie die Stirn runzelnd.
Excella nickte ernst.
„Aber vielleicht will ich das gar nicht.“ meinte Zoe kühl.
Da spürte sie einen Stich in ihrem Hals.
„Du hast gar keine andere Wahl.“ meinte Wesker der sich angeschlichen und ihr das Antivirus gespritzt hatte.
Sofort schien sich ein sengendes Feuer in ihren Adern und durch ihren Körper auszubreiten. Sie schrie auf und fiel auf die Knie, doch Wesker fing sie auf bevor sie den Boden berührte und hielt sie fest. Sie wand sich, ihr Körper war gespannt. Jede Zelle in ihrem Körper schien vor Schmerzen zu schreien, genau wie sie selbst. Sie spürte die Hitze ihres eigenen Körpers, wie die eines Hochofens. Ihre Finger krallten sich in Weskers blutbesudeltes Hemd und zerrissen es teilweise.
„Aaaah…Gott es verbrennt mich…“ schrie sie heiser.
Trend und Ada kamen hinzu und sahen besorgt auf Zoe.
Wesker kniete sich hin und hielt sie dabei fest.
„Es ist gleich vorbei.“ sagte er dicht an ihrem Ohr, als sie gerade einen weiteren Schrei unterdrückte.
Tränen liefen ihre Wangen hinunter und fielen in den Staub.
Sie schluchzte auf.
„Ich kann nicht mehr…ich halte das nicht mehr aus!“
Erd drückte sie an sich.
„Du schaffst das, der Schmerz wird vergehen.“
Ihre Augen normalisierten sich zu ihrem dunklen moosgrün, ihre Zähne schrumpften in ihre gewohnte Größe zurück. Als der Schmerz endlich verebbte und dessen Echo in ihrem Körper einen Zitteranfall auslöste, klammerte sie sich an ihn, vergrub ihr Gesicht an seiner Brust und weinte ungehemmt. Er war froh, dass sie wieder menschlich war. Andrew stand etwas abseits, ihre Schreie waren ihm durch Mark und Bein gegangen, aber ihr Weinen verstörte ihn noch viel mehr. Er konnte das nicht hören, er musste gehen. Er zog sich in das Gebäude zurück, keiner merkte wie er davon ging. Aber das war er ja schon gewohnt.

James.Havoc

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Montag, 6. April 2015, 13:45

Kapitel.32. Dumme Diebe

„Du bist so unfair.“ murrte sie und wollte sich aus dem Bett rollen, doch Wesker zog sie wieder zu sich her und hielt sie fest.
Er lächelte.
„Und jetzt willst du mir erzählen dass du es nicht genossen hast?“
Sie sah ihn ernst an.
„Nein, das will ich nicht.“
„Also hast du es genossen“
„Nein.“
„Was denn nun?“
Sie seufzte ergeben.
„Ja ich habe es genossen, aber es ist nicht richtig.“
Er runzelte die Stirn.
„Warum?“
„Ich weiß es nicht…vielleicht bin ich nur durcheinander.“
„Verwirre ich dich so sehr?“
Ihr Mund wurde schmal.
„Kannst du bitte aufhören mir Fragen zu stellen, die ich nicht beantworten kann?!“
Er lachte.
„Na gut, dann erst mal keine Fragen mehr. Wenn du mir versprichst nicht wieder davon zu laufen.“
„…okay.“
„Wie war das?“
„Ja ist ja gut, ich laufe nicht weg.“ brummte sie.
Er grinste sie an.
Ein ungewohnter Anblick an einem Wesker.
„Gut, aber duschen gehen darf ich oder?“
„Natürlich.“
Er ließ sie los und sie rollte sich nun doch aus dem Bett.

„Nein du Idiot, das sollst du nicht, du sollst nur die Schnur halten!“
Luis trat nervös von einem Fuß auf den anderen.
„Ich glaube nicht, dass es funktionieren wird.“
Seine speckigen Rastazöpfe wackelten hin und her.
Andre sah aus seinen tiefdunklen Augen mit dem feisten Gesicht zu ihm auf.
„Halt die Klappe Luis, ich habe das gut geplant.“
Luis machte ein unwilliges, leicht weinerliches Geräusch. Auf seinem dunklen Gesicht lag ein dünner glänzender Schweißfilm.
Auch Andre musste sich den Schweiß aus der Stirn wischen, damit er ihm nicht in die Augen lief. Die verdammte Hitze machte ihm zu schaffen, gerade ihm, da er etwas besser in Futter war. Das schmuddelige grüne Hemd, klebte nass an seinem fülligen Körper. Während Luis die Bohnenstange, wie ein Häufchen Elend dastand, mit der Schnur der Sprengladung in der Hand.
„Was willst du da drinnen eigentlich finden? Mitten im Nirgendwo!“
"Umbrella und Try Cell Arbeiter kamen hier her und haben, hier in diesem kleinen Betonding, Sachen versteckt. Die sind vielleicht wertvoll und wir können sie verkaufen, dann kannst du deinen Sohn und deine Tochter auf eine Schule schicken, damit sie nicht so enden wie du.“ raunte Andre.
„Mir gefällt das nicht, was ist, wenn das da drin, gefährliche Sachen sind?“
Andre seufzte genervt.
„Was sollen denn zwei Pharmakonzerne, gefährliches herstellen? Medizin kann uns nicht schaden du ungebildeter Hornochse.“
Er fummelte noch einen Augenblick an dem Päckchen herum das sie an dem Betonverschlag befestigt hatten. Dann reichte er Luis die Streichhölzer. Luis zog zitternd eines hervor und zündete die Lunte, dann rannte er Andre hinter her und sprang mit ihm hinter ein umgekipptes Metallfass. Die Lunte brannte ab und BUMM Steinsplitter und anderer Schutt flog ihnen um die Ohren. Die Druckwelle drückte ihnen das Metallfass entgegen. Andre sah auf und bekam Glassplitter ins Gesicht geschleudert die sich in sein Fleisch fraßen. Dann war es vorbei. Andre schrie auf und jammerte. Luis tanzte nervös um ihn herum. Da war eine grünliche Flüssigkeit zwischen den Glassplittern die in Andres Gesicht steckten.
„Andre! Andre! Bist du verletzt?!“
Andre richtete sich auf und jammerte laut.
„Ja du Idiot… bring mich nach Hause!“
„Aber die Sachen…“
„Vergiss die Sachen, ich brauche einen Arzt!“

Zoe hatte geduscht und sich frische Sachen angezogen, einen luftigen langen Sommerrock, hellblau und ein weißes Neckholdertop, mit appetitlichem Ausschnitt. Sie lief bar fuß durch das Schlafzimmer und kramte im Schrank nach ihren Schuhen. Wesker hatte natürlich nichts dem Zufall überlassen und seinen Schrank mit genügend Kleidung für sie ausgerüstet. Er kam gerade aus der Dusche, sie hatte darauf bestanden das sie getrennt das Bad benutzten.
„Was suchst du denn`“
„Schuhe.“
Sie sah zu ihm auf, er hatte sich ein Handtuch um die Hüften gewickelt. Er beugte sich zu ihr runter da sie vor dem Schrank kniete und öffnete ein weiteres Fach.
„Hier.“ sagte er und suchte sich selbst einen Anzug raus.
„Darf ich dir mal eine blöde Frage stellen?“
Er schlüpfte in sein schwarzes Hemd.
„Was denn?“
„Trägst du eigentlich auch mal Jeans oder so was?“
„Wieso sollte ich?“
„Vergiss die Frage.“
Als sie schließlich ein paar bequeme Sandaletten rausgeholt und angezogen hatte, trug er seine komplette Montur. Sie sparte sich einen Kommentar.
„Etwas hat mich allerdings sehr gestört als wir…na ja du weißt schon…“
„Als wir Sex hatten?“
„Ja… du hattest diese verdammte Sonnenbrille auf.“
Einen Moment schien er aus dem Konzept gebracht und er fummelt umständlich an den Knöpfen seines Jacketts herum. Er räusperte sich umständlich.
„Was ist? Hast du auch so rote Augen?“
„Auch?!“
„Dein Doppelgänger hatte welche…und Andrew.“
„Andrew hat keine roten Augen.“
Sie sah ihn ernst an.
„Doch hat er, sie waren rot…als er versuchte über mich her zu fallen.“
Wesker hielt erschrocken inne.
„Er hat was?!“
Sie sah ihn die Stirn runzelnd an.
„Das wusstest du noch nicht?“
„Nein, wann war das?“
Sie fühlte sich auf einmal unwohl in ihrer Haut.
„Als du noch in Gefangenschaft warst.“
Er knirschte mit den Zähnen.
„Was hat er genau hat er gemacht?“
Sie schluckte und sah betreten zur Seite.
„Muss das sein?“
Er setzte sich neben sie auf den Boden.
„Ich würde es schon gerne wissen, ich möchte nämlich wissen, wie viel Knochen ich ihm breche bevor ich ihm den Hals umdrehe.“
Sie sah ihn unsicher an.
„Ich denke er war nicht er selbst…“
„Das ist keine Entschuldigung.“
Sie wollte aufstehen, doch er hielt sie fest und zog sie an sich.
„Komm schon Zoe, du brauchst vor mir nichts verheimlichen.“
Sie seufzte.
„Gut ich war in unserem Ferienhaus im Pool, er hat mich besucht, mir beim schwimmen zugesehen und wir haben uns unterhalten. Er ist dann plötzlich auf einer Liege eingeschlafen, ich habe ihn geweckt…da habe ich festgestellt, das er wohl einen besonderen Traum hatte.“
Wesker zog die Brauen hoch.
„Besonderer Traum?“
„Er hatte eine Beule in der Hose…“
„Oh…okay.“
Sie atmete tief durch.
„Erst war es ihm peinlich, aber dann kam heraus…dass er von mir geträumt hatte…und na ja, er war plötzlich gar nicht mehr so schüchtern und kam mir näher, schließlich hat er sich regelrecht auf mich geworfen, und seine Augen, glühten rot. Ich hatte…Angst, aber Trend hat mich vor schlimmerem bewahrt.“
Wesker nickte.
„Trend also… Du hast gesagt Andrew hätte dich besucht… warum?“
Sie zuckte mit den Schultern.
„Wir verstanden uns gut.“
Sie sah ihn eindringlich an.
„Vielleicht solltest du allgemein mal mit ihm reden, aber lass ihn bitte heil, aus irgendeinem Grund, glaube ich, dass er das wirklich nicht gewollt hatte.“
„Und Krauser?“
Sie zuckte.
„Das war etwas anderes, Krauser war…brutal und er wollte es tun. Aber er war ein Androide, soweit ich erfahren habe.“
Wesker nickte.
„Ja, ich habe ihn…geschrottet.“
„Ja, dein Doppelgänger hatte damals schlimmeres verhindert.“
Er nickte erneut.
„Aber wie konnte ein Androide mutieren?“
Wesker zuckte mit den Schultern
„Ehrlich gesagt bin ich da überfragt. Leider glaube ich, dass das Original mutiert war und jetzt weg ist, das der Androide nur geschickt worden war, um zu sehen ob Ada ihre Arbeit gemacht hat.“
Ihre Augen wurden groß.
„Das heißt, er läuft noch irgendwo hier rum?!“
„Er wird dich nie wieder anfassen, dafür werde ich sorgen, glaub mir.“

Kapitel.33. Die Ersten Schritte des Chaos

Trend raste durch die Gänge, da kam ihm Andrew entgegen.
„Wo ist sie?!“
„Zoe?“
„Wer denn sonst?!“
„Bei ihm.“
„Wesker?“
Andrew nickte.
„Immer noch?“
„Ja, sie hat sich offensichtlich entschieden bei ihm zu bleiben.“
Trend hatte ein seltsames Gefühl in der Magengegend.
„Blödsinn, sie hasst ihn.“
„Jetzt nicht mehr. Als ich nachsehen wollte ob alles in Ordnung ist, war das was ich gesehen habe, ziemlich eindeutig.“
Trends Augen wurden schmal.
„Gesehen? Was hast du gesehen?!“
Andrew seufzte.
„Kannst du dir das nicht denken?“
Er knirschte mit den Zähnen, es stand ihm nicht zu eifersüchtig zu sein, oder?
„Und er hat sie nicht…also sie wollte…“
„Ja sie wollte es so Jack.“
„Was ist denn hier los?“ Wesker stand auf einmal neben ihnen, er wirkte fröhlich und alles andere als verärgert.
Was er eigentlich hätte sein sollen, nachdem Theater mit Redfield. Das konnte nur bedeuten das Andrew die Wahrheit gesagt hatte, er hatte Sex gehabt und war jetzt so scheiß, verdammt entspannt das Trend ihm am liebsten die Kauleiste neu modelliert hätte. Andrew sah von einem zum anderen und entschied sich still und leise zurück zuziehen. Denn Wesker schien sich nun auf Trend zu konzentrieren, dessen Feindseeligkeit er spürte.
„Stimmt irgendetwas nicht, Trend?“ fragte er süffisant, da er sich denken konnte wo das Problem lag.
„Mir geht es gut. Wie geht es Zoe?“ fragte er trocken.
Wesker lächelte.
„Ihr geht es großartig, seit letzter Nacht.“ Trend hörte die Provokation in Weskers Stimme, er schien regelrecht zu wollen, dass Trend die Beherrschung verlor.
„Schön, dann ist es ihr ja gut ergangen.“ gab er kühl zurück.
Weskers Lächeln wurde breiter.
„Ja, man hat sich wirklich gut um sie gekümmert.“
Trend bis sich auf die Unterlippe und ballte die Hände zu Fäusten, er war kurz vor einer Explosion. Wesker wusste das und wartete nur darauf. Das hier war eine Art Revierkampf, oder Revierverhalten. Warum auch immer sich Trend dazu angestachelt fühlte, er wusste es selbst nicht wirklich. Da kam dann auch schon Zoe den Gang entlang. Sie hatte sich noch einmal umgezogen wie Wesker feststellte, sie hatte von dem Rock auf eine Jeans gewechselt, das weiße Neckholdertop aber angelassen, sie hatte sich auch für festeres Schuhwerk entschieden.
Er streckte eine Hand nach ihr aus, im ersten Moment sah sie zögernd zu Trend der sie aufmerksam beobachtete, was ihr unangenehm war. Es kam ihr vor, als wüsste er alles, als könnte er es ihr ansehen. Schließlich kam sie näher und Wesker legte den ausgestreckten Arm um ihre Hüfte und küsste sie auf den Scheitel. Trend glaubte ihm würden jeden Moment die Augen raus fallen. Das war kein Wesker, dass konnte nicht der Echte sein. Er kannte Wesker lange genug um zu wissen, dass dieser zu solchen Empfindungen nicht fähig war. Oder doch?

Luis versuchte Andre zu führen, da er auch an den Augen verletzt war. Doch Andre taumelte so sehr, dass Luis ihn nicht richtig halten konnte und er immer wieder stürzte. Andre war viel schwerer als Luis und Luis war so schon nicht der stärkste.
„Andre, komm schon, wir haben es gleich geschafft, da vorne ist das Dorf!“
Andre sah, nachdem er erneut gestürzt war, jammervoll zu Luis auf.
„Ich…schaffe das nicht mehr…du musst Hilfe holen!“
Luis zögerte, doch schließlich rannte er mit rudernden Armen zum Dorf. Er war nicht lange weg. Er kam mit Andres Bruder Samuel zurück, Samuel war Arzt, sofern man ihn nach einer dermaßen schlechten Ausbildung als solchen bezeichnen durfte. Aber Andre war bereits tot. Luis konnte es nicht fassen.
„Das muss dieses grüne Zeug gewesen sein, seine Verletzungen waren nicht so schlimm!“
„Welches Zeug?! Was in aller Welt habt ihr gemacht verdammt?!“
Luis erzählte ihm von dem Betonverschlag, der Sprengung und dem grünen Zeug zwischen den Glassplittern. Samuel ohrfeigte ihn mehrmals mit seinen riesigen Händen.
„Es war Andres Idee, ich war dagegen!“ jaulte er wehklagend.
„Du Dummkopf hättest mir erzählen müssen, was mein dummer Bruder vorhatte!“
Samuel sah auf das aufgedunsene Gesicht seines toten Bruders. Da war tatsächlich noch etwas von dem grünen Zeug. Er nahm etwas davon auf zwei Fingerspitzen und roch daran. Luis keuchte auf.
„Du solltest das nicht anfassen…!“
„Es riecht nach nichts.“ sagte er schlicht.
„Wasch das ab!“ forderte Luis hysterisch.
„Muss ich dich noch mal ohrfeigen?!“
Luis schwieg betreten.
Samuel beugte sich noch einmal nach unten, da packte ihn etwas am Handgelenk.
„Andre?! Was…?!“
Da schrie er auf, denn Andre biss ihm ein ganzes Stück Fleisch aus seinem Unterarm, so das er die Knochen unter einem Fluss aus Blut aufblitzen sah. Luis kreischte wie von Sinnen, während Samuel einfach nur wie gelähmt das Loch in seinem Arm anstarrte.

„Ja, dann gehen wir mal weiter.“ meinte Wesker.
Doch Zoe blieb stehen.
„Ich möchte mich einen Moment mit Trend unterhalten, allein.“
Wesker schien einen ganz kurzen Moment unschlüssig, doch dann nickte er langsam.
„Ich warte im D-Labor auf dich.“
Dann wandte er sich ab und lief den Gang hinunter, als er um die Ecke verschwunden war, sah sie Trend an und lächelte. Trend erwiderte das Lächeln nicht und sah sie skeptisch an.
„Was ist los Jack? Geht’s dir nicht gut?“
„Das Gleiche wollte ich dich auch gerade fragen.“
„Mir geht es gut.“
„Ja…das sehe ich.“
„Was ist los? Warum bist du so sarkastisch?“
Trend verschränkte die Arme vor der Brust.
„Ich dachte du hättest Prinzipien, du hast gesagt du würdest ihn hassen, und jetzt wirfst du dich ihm regelrecht vor die Füße.“
Im ersten Moment war Zoe einfach nur baff, doch im zweiten knallte ihre rechte Hand auf seine linke Wange und hinterließ einen vorübergehend, bleibenden Eindruck. Er funkelte sie wütend an, sie schien einfach nur enttäuscht zu sein.
„Wie kommst du dazu, dermaßen über mich zu urteilen?!“
Er knirschte wieder mit den Zähnen.
„Das passt nicht zu dir, dass du dich einfach auf ihn einlässt.“ verteidigte er seinen Standpunkt.
Sie hielt einen Moment überrascht inne.
„Wieso interessiert dich das?!“
Er steckte die Hände in die Hosentaschen.
„Weil…wir Freunde sind und ich nicht denke das er gut für dich ist.“
„Du meinst du wärst besser für mich.“
„Nein, das habe ich nicht gesagt.“
„Aber du hast es gedacht.“
Er biss sich auf die Unterlippe.
„Und wenn es so wäre?“ fragte er schließlich.
Sie schüttelte hilflos den Kopf.
„Wir hätten früher darüber sprechen sollen.“ sagte sie und wandte sich hastig ab.
Doch er packte sie am Arm und hielt sie fest.
„Zoe warte bitte…“
„Lass mich los, oder du wirst es bereuen.“
Er ließ sie los und sie starrten eine Weile einander an.
„Warum auf einmal so feindselig Zoe?“
Ihre Unterlippe zitterte leicht.
„Du hast die ganze Zeit die Möglichkeit gehabt etwas zu tun, das hier zu verhindern und du hast es nicht getan. Jetzt ist es wie es ist und ich fühle mich gut so. Halte dich aus meinem Leben raus.“
Sie fuhr herum und lief davon. Er ging ihr ein paar Schritte hinterher, rief nach ihr, doch sie reagierte nicht. Er blieb schließlich stehen und schlug mit der Faust gegen die Wand. So schnell würde er nicht aufgeben. Was hier geschah konnte nicht gut für sie sein und er musste es verhindern. Oder?

Kapitel.34. Das Raccoon City Szenario

Zoe kam in das Labor und Wesker wandte sich ihr zu. Alles war steril und in der Mitte des Raums befand sich ein Sauerstoffzelt in dem auf einer Bahre eine Gestalt lag. Es war eine junge Frau, sie hatte lange blonde Haare, ihre blauen Augen waren halb geöffneten und starrten aus ihrem schneeweißen Gesicht auf einen imaginären Punkt in der Luft. Ihre Lippen wirkten blutleer, aber sie lebte, denn ihre Brust hob und senkte sich ganz sachte unter dem weißen Laken, das ihren nackten Körper bedeckte. Sie war schlank und relativ groß, Zoe hätte sie auf einen Meter achtzig geschätzt.
„Du siehst verärgert aus.“ bemerkte Wesker und zog sie zu sich her.
Sie wollte sich genervt von ihm weg drücken, doch er hielt sie fest.
„Lass deinen Ärger nicht an mir aus Kleines.“
Sie funkelte ihn an, im Grunde hatte er Recht.
„Es gab eine Meinungsverschiedenheit zwischen Trend und mir.“
Wesker lächelte kühl.
„Lass mich raten, es ging um mich.“
„…ja.“
„Er ist eifersüchtig.“
„Du brauchst dich von ihm nicht bedroht fühlen.“
Wesker lachte amüsiert.
„Ich habe ihn nie als Konkurrenz gesehen.“
Er sah ihr direkt ins Gesicht, als prüfe er ob er seiner eigenen Aussage glauben schenken konnte.
Sie wich seinem Blick aus und sah auf das Sauerstoffzelt.
„Wer ist diese Frau?“
„Ihr Name ist Sherry.“
Zoe legte die Stirn in Falten.
„Was ist mit ihr?“
Wesker ließ sie los und trat näher an das Zelt heran.
„Ihr Vater, William Birkin, hat eine Zeit lang, gute Arbeit für mich geleistet. Er…starb und sie, wurde krank, wenn man so will. Sie infizierte sich mit einem speziellen Virus, wir gaben ihr einen Antivirus, der den Virus zwar gestoppt hat, sie aber in diese Art Wachkoma fallen ließ.“
„Für mich sieht das aus, als würdest du Versuche mit ihr anstellen.“ sagte Zoe scharf.
Er sah sie ernst an und nickte.
„Ja, sicher, wie soll ich sonst herausfinden, was da mit ihrem Körper passiert ist und wie man es in Zukunft vermeiden, oder nutzen kann?!“
„Sherry Brikin…“ sagte Zoe noch einmal, als könne der Name selbst ihr irgendwelche Antworten geben.
Aber ihr wollte zu diesem Namen einfach nichts einfallen.
Zwei Wissenschaftler in Ganzkörper Schutzanzügen hielten sich innerhalb des Sauerstoffzeltes auf.
„Wie lange liegt sie schon hier?“
„Ein paar Jahre.“
„Jahre?!“
Er nickte.
„Es ist eine ganze Weile her, es kommt mir dennoch vor als wäre es erst gestern gewesen. All die Dinge die passiert sind. Sie war damals noch ein kleines Mädchen, sie war Zwölf.“
Zoe sah das Mädchen an das dort lag. Sie musste so um die 20 sein, aber vielleicht sah sie auch nur älter aus, dadurch dass sie so kränklich wirkte.
Ein Soldat kam in den Raum gestürzt.
„Sir!“
Wesker sah ihn verstimmt über die Störung an.
„Was gibt es?“
„Eine Seuche, in der Kleinstadt hier ist eine Seuche ausgebrochen die sich rasend schnell ausbreitet!“
Zoe wurde hellhörig.
„Was für eine Seuche?“ fragte sie.
Der Soldat sah unschlüssig von ihr zu Wesker.
Wesker nickte ihm auffordernd zu ihr zu antworten.
„Es ist…ein Raccoon City Szenario.“
Zoe klappte der Mund auf, sie erinnerte sich gut was Alyssa Ashcroft, über das Raccoon City Szenario berichtet hatte. Man hatte ihr nicht geglaubt, zumindest die Leute die wichtig waren, haben sie Mundtot gemacht. Aber nach allem was Zoe bereits hier gesehen hatte, glaubte sie diesem Bericht nun umso mehr.
Weskers Haltung verkrampfte sich. Das würde unweigerlich Regierungsbeamte auf den Plan rufen. Aber jetzt war erst mal Schadensbegrenzung wichtig.
„Ist der Schaden noch einzudämmen?“ fragte er.
Der Soldat schüttelte den Kopf.
„Nein Sir.“
„Wieso verdammt noch mal, ist unseren Leuten dieses Problem nicht rechtzeitig aufgefallen?!“ schrie er.
Zoe zuckte zusammen.
„Wir wissen zumindest wo das Leck ist, ein Lagerdepot außerhalb wurde aufgesprengt, Stümperarbeit allerdings. Die Möchtegerndiebe haben sich wohl infiziert und das Virus in die Stadt gebracht.“
Wesker ging zügig auf den Soldaten zu, packte ihn am Hals und hob ihn hoch, so dass seine Füße ein paar Zentimeter über dem Boden schwebten. Der Mann würgte krächzend und seine Hände versuchten erfolglos Weskers zudrückende Hand von seinem Hals zu entfernen. Zoes Augen weiteten sich.
„Albert! Der Mann kann doch nichts dafür! Lass ihn runter! Du bringst ihn noch um!“
„Halte dich da raus.“ zischte Wesker ohne sie anzusehen.
Zoe dachte fieberhaft nach wie sie Wesker überzeugen konnte dem Mann nicht das Leben zu nehmen.
Sie kam näher, legte ihm eine Hand auf die Schulter und schlug einen sanfteren Ton an.
„Albert, du hast mich endlich überzeugen können, dass du der Mann bist, bei dem ich sein will, dem ich mich hingebe. Aber was tust du jetzt? Du zerstörst das Bild das ich von dir hatte, in blinder Wut. Tu das nicht Albert! Zeig mir das du der Mann bist dem ich vertraue und bekämpfe dieses Problem, aber auf die richtige Weise.“
Weskers Körperhaltung änderte sich. Er wirkte verunsichert. Er ließ den Mann los, der auf die Knie viel und röchelnd und hustend nach Luft rang und aus Weskers Reichweite kroch. Weser drehte sich langsam zu ihr um.
„Du machst mich…schwach.“ sagte er und klang dabei fast etwas verwirrt.
Sie lächelte ihn an.
„Das muss nicht immer schlecht sein Albert, mir jedenfalls sagt diese Art von Schwäche zu.“
Er nahm ihr Kinn in die rechte Hand und zog sich mit der linken die Sonnenbrille ab. Als er sie direkt ansah, weiteten sich ihre Augen erschrocken. Seine Augen waren tatsächlich rot, orange. Aber im Moment leuchteten sie nicht, sie fragte sich ob es andere Augen waren wie die Andrews, oder ob seine Augen nur leuchteten wenn er eine sehr starke Emotion hatte. Ob sie Angst vor ihm haben musste, fragte sie sich überhaupt nicht. Er steckte die Brille in die Manteltasche, ihr Kinn immer noch in seiner behandschuhten Hand. Er tippte sich mit dem Zeigefinger der linken Hand an den Kopf, nahe seines linken Auges und meinte: „Bist du dir sicher, das du, dieses Wesen lieben kannst?“
Im ersten Augenblick war sie sprachlos. Denn er hatte bisher immer nur ihren Körper, nicht aber ihre Liebe eingefordert. Also war diese Sache hier, doch ernster und nicht nur rein körperlich. Sie war überrascht und wusste nicht recht wie sie damit umgehen sollte. Sicher empfand sie etwas für ihn, allein schon durch die Tatsache, das der weibliche Körper, sich durch den Akt an sich, unterbewusst an den Sexualpartner bindet. Aber sie war sich dieser Studie bewusst und das war nicht der einzige Grund. Denn da war schon vorher etwas gewesen, das sie immer versucht hatte zu leugnen.
„Du zögerst.“ sagte er und wirkte ein wenig getroffen.
„Ich…ich bin nur überrascht, ich hätte nicht gedacht, dass dein Interesse an mir…tiefer geht.“
Er lächelte.
„Ich hätte das auch nicht gedacht…bis jetzt.“
„Wieso gerade jetzt?“
Er küsste sie dann sagte er: „Weil mir gerade jetzt aufgefallen ist, welchen Einfluss du auf mich hast, dadurch wurde mir das klar.“

Chris sprang hinter den Schreibtisch und kippte ihn um.
„Komm schon Sheeva, verdammt wo bleibst du?!“ Er feuerte über den Rand der Tischplatte hinweg auf zwei Männer die durch das Fenster in sein Hotelzimmer klettern wollten. Er hörte ein Motorengeräusch.
„Endlich!“
Er sprang auf und feuert auf eine alte Frau, die nach seinem Blut geifernd durch das kaputte Fenster zu klettern versuchte. Er sah den Hummer auf dem Hof vor dem Hotel halten und Sheva feuerte aus dem Fahrerfenster.
„Chris! Schwing deinen Hintern hier rüber!“ rief sie.
Er grinste und sprang aus dem Fenster, rollte sich auf dem Boden ab und feuerte auf einen Straßenköter der mit blutigen Lefzen auf ihn zu sprang. Er hangelte sich in den Wangen und Sheva rutschte auf den Beifahrersitz und Chris übernahm das Steuer. Chris trat aufs Gas und fuhr einige der Zombies über den Haufen.
„Für mich ist das, fast wie in alten Zeiten.“
Sie sah ihn fragend an.
„Vergiss es, das erklär ich dir, wenn wir das hier überlebt haben und bei einem schönen Budweiser zusammensitzen.“
Sie lachte.
„Das ist nicht dein Ernst? Du trinkst dieses gepanschte amerikanische Bier?“
Chris machte ein gespielt pikiertes Gesicht.
„Hey, was hast du gegen amerikanisches Bier?“
„Wenn du richtiges Bier trinken willst, musst du deutsches oder belgisches Bier trinken.“ sagte sie überzeugt.
Er grinste.
„Woher kennst du dich so gut aus?“
„Ich bin eine moderne Frau Chris, ich lebe nicht hinter dem Mond.“
Er lachte.
„Okay, aber jetzt ist erst mal Arbeit angesagt. Konntest du Kontakt zum Basislager herstellen?“
„Nein alles tot.“
Chris schnaubte wütend und überfuhr einen weiteren Zombie.
„Ich weiß wem wir zuerst wegen dieser Scheiße auf die Füße treten werden.“
Sie runzelte die Stirn.
„Du meinst Albert Wesker?“
„Ja, genau den meine ich.“
„Bist du sicher dass wir das alleine schaffen?“
„Haben wir denn eine Wahl?“

James.Havoc

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Montag, 6. April 2015, 13:46

Kapitel.35. Der Schütze

Wesker führte einen Trupp Soldaten an, die immer in Zweiergruppen ausschwärmten. Er wollte sich ein genaueres Bild von der Lage machen. Zoe hatte darauf bestanden mitzukommen, aber Wesker hatte sie in seine Unterkunft verbannt und eine Wache aufgestellt, damit sie nicht auf die Idee kam sich wegzuschleichen und sich in Gefahr zu begeben. Wesker gab Handzeichen woraufhin sich die erste Zweiergruppe nach Süden vorwärts bewegte. Da kamen auch schon die ersten Infizierten. Er fühlte sich sofort an Raccoon City erinnert. Auch wenn diese Stadt erheblich kleiner war, die Schäden waren groß genug. Irgendwoher kamen panische Schreie. Die Tür eines heruntergekommen Einfamilienhauses wurde aufgestoßen, ein Mann kam herausgestürzt, eine Frau auf seinem Rücken sie krallte sich in seine Haare und hatte sich in seinen Hals verbissen. Wesker verzog das Gesicht. Er zielte, schoss dem Mann durch den Kopf, die Kugel fetzte auch durch den Kopf der Frau und ließ ihr Hirn an die Hausfassade spritzen.
„Na Klasse, geht der Mist von vorne los.“ konstatierte er.
„Sir?“
„Ja?“
„Wir haben eine größere Ansammlung von infizierten in der Stadtmitte, in der Nähe der Stadthalle geortet, möglich das sich in der Halle überlebende gesammelt haben und die Biester versuchen rein zu kommen.“
Er nickte ernst.
„Dann sollten wir dort hin und aufräumen.“
„Sir?“
Wesker dachte einen Moment nach.
„Bombaddieren sie die Stadthalle aus der Luft, lassen sie die Jäger starten.“
„Aber Sir die Überlebenden…“
„Haben sie etwas an meinem Befehl nicht verstanden?!“ herrschte Wesker ihn an.
Der Mann schluckte.
„Ich werde ihren Befehl umgehend ausführen Sir!“
„Gut!“

Zoe tigerte in der Unterkunft auf und ab. Sie war verärgert, sie wollte wissen was da oben los war. Er hatte sie einfach hier abgestellt wie ein kleines Kind. Und der Wachposten vor der Tür, ließ sich nicht erweichen sie raus zu lassen. Aber so leicht würde sie sich nicht überrumpeln lassen. Sie dachte eine Weile nach. Schließlich ging sie an die Tür, hielt sich den Bauch und klopfte an die Tür. Der Wachposten öffnete die Tür und machte schon ein genervtes Gesicht, doch als er sie gekrümmt und stöhnend am Boden liegen sah, riss er die Augen auf. Wenn ihr etwas passierte wenn er auf sie aufpassen sollte, würde Wesker ihn eigenhändig kastrieren und anschließen mit den abgeschnittenen Genitalien ersticken.
„Was ist? Hast du Schmerzen?“
„Wonach sieht es denn aus Sherlock?!“ stöhnte sie.
Er starrte sie hilflos an.
„Hol einen Arzt verdammt noch mal!“
Er machte auf dem Absatz kehrt und hätte dabei beinahe sein Gewehr fallen lassen.
Was für Stümper, dachte sie bei sich, das war der älteste Trick der Welt und er hatte sogar die Tür offen gelassen.
„Sweet. Dann schauen wir doch mal was da oben so los ist.“
Sie wusste dass es Ärger geben würde, aber ihre Neugier war einfach zu groß um diese Chance nicht zu nutzen. Sie schnappte sich eine Jeansjacke schlüpfte schnell hinein und verließ Weskers Unterkunft.

Vickers hatte Dr. Ashford auf dem Flur getroffen und ihn gleich überfallen.
„Dr. Ashford! Gut das sie mir über den Weg laufen, ich brauche ihre Hilfe!“
Der blonde Mittfünfziger sah den nervösen Vickers aus ernsten grauen Augen an.
„Was ist los Brad? Eine mutierte Maus gesehen?“
„Maus? Nein Doktor, aber es geht um Zoe!“
„Wer ist Zoe?“
„Weskers…Freundin, Gespielin, Geliebte…keine Ahnung, aber Wesker und sie sind sehr vertraut und er wird mir den Kopf abreißen wenn ihr etwas passiert.“
„Ach dann ist Zoe die junge Frau von der ich gehört habe.“
Ashford war ein geordneter, kühler Typ, der hin und wieder einen Anflug von trockenem Humor hatte.
„Ja, es geht ihr schlecht, sie müssen mitkommen?“
„Schlecht?“
„Ja sie hat Schmerzen glaube ich.“
„Glauben sie?“
„Ja, jetzt kommen sie schon Doktor.“
Er folgte Vickers schließlich, immerhin war er neugierig auf die Frau, die einem Wesker den Kopf verdrehen konnte.
Vickers stürmte ihm voran. Er konnte trotz seines Alters ganz gut mithalten, ohne großartig aus der Puste zu kommen. Doch als sie die Unterkunft betraten, stand die Tür offen und niemand war da. Vickers huschte von einem Raum zum anderen.
„Zoe? Zoe?“ Verdammt“
„Offensichtlich wurden sie reingelegt. Der älteste Trick der Welt, kein Wunder das sie drauf reingefallen sind Brad.“
„Ich…ähm…. oh Mann! Ich bin so was von gearscht.“
Ashford lachte.
„Richtig.“

Zoe hatte sich unbemerkt aus dem Gebäude schleichen können und hatte sich auf das Dach begeben, von hier aus, konnte sie gut sehen, ohne das diese Biester die da draußen herum liefen, an sie ran kommen konnten. Hoffte sie jedenfalls. Sie sah Weskers Trupp weiter im Norden. Richtung Süden konnte sie eine größere Ansammlung von Menschen sehen, die sich um ein größeres Gebäude drängten. Anahand ihrer Bewegungen, schloss Zoe das es Infizierte sein mussten. Aus dem Fenster im zweiten Stock des Hauses sah jemand hinaus und sie glaubte sogar diesen Jemand um Hilfe rufen zu hören. Sie wedelte mit den Armen, die Person schien zu ihr herüber zu sehen und zurück zu winken. Aber genau konnte sie das nicht sagen, es war zu weit entfernt. Sie hätte sich ein Fernglas mitnehmen sollen, dachte sie sich. Da hörte sie ein donnerndes Geräusch. Sie sah erschrocken in Richtung Norden nach oben in den Himmel. Da kamen Düsenjäger angeflogen. Sie duckte sich erschrocken und schlug die Hände über den Kopf. Die flogen verdammt tief. Im nächsten Moment gab es eine heftige Detonation, sie presste die Hände auf die Ohren und riss den Mund auf. Das Haus mit dem um Hilfe Rufenden ging in die Luft, mitsamt den umstehenden Infizierten. Die Druckwelle reichte soweit, dass sie nach hinten gedrückt wurde. Sie blieb am Dachrand hängen, stolperte rückwärts und versuchte mit wild rudernden Armen das Gleichgewicht wieder zu finden. Doch sie kippte nach hinten und ihr Magen schien einen Satz zu machen. Sie fiel, doch ihre Jeans verfing sich an einem Stück hervorstehenden Metalls am Dachrand und sie hing Kopf über vom Dach herunter.
„Scheiße.“ sagte sie trocken.
Als sie nach dem Dachrand greifen wollte, hörte sie ein ratschendes Geräusch, der Jeansstoff gab nach. Je mehr sie sich bewegte, desto unsicherer wurde ihr Halt. Also hielt sie still.
„Was jetzt du Genie?!“ fragte sie sich selbst.
„Jetzt komme ich ins Spiel.“ hörte sie jemanden sagen.
Sie sah nach oben. Dieser Redfield grinste sie über den Dachrand hinweg an und griff nach ihrem Bein. Er zog sie kraftvoll zurück auf das Dach. Als sie aufstand verlor sie das Gleichgewicht da ihre Knie weich wie Pudding waren. Er stützte sie einen Moment.
„Geht’s wieder?“ fragte er.
Sheva war auch bei ihm.
„Hi. Ja danke, das war knapp.“
Chris sah zu den brennenden Trümmern hinüber.
„Er hat die Stadthalle Bombaddieren lassen, sie war voll von Überlebenden.“ sagte Sheva wehmütig.
Zoe sah betreten auf die Ruine.
„Das hat er bestimmt nicht gewusst….“
„Und ob er das wusste.“ zischte Chris.
„Es war ihm egal.“ fügte Sheva hinzu.
Zoe schluckte. Es fiel ihr schwer das zu glauben, besser gesagt, sie wollte es nicht wahr haben.
„So, das wäre wohl der Zeitpunkt an dem du mit uns kommen kannst.“ meinte Chris.
Sie sah ihn unsicher an.
„Aber wohin?“
„In die U.S.A zunächst mal, wenn wir Wesker hier das Handwerk gelegt haben.“
Sie runzelte die Stirn.
„Du meinst ihr wollt ihn eliminieren?“
„Ja, anders kann man den Kerl nicht aufhalten.“
Zoe sah nach Norden, Weskers Trupp kam zurück, jedenfalls liefen sie in ihre Richtung.
„Und wie wollt ihr das anstellen? Heckenschütze?“
„Ja, hier vom Dach aus.“
„Sie kommen gerade zurück, das ist eine sehr gute Gelegenheit.“ meinte Sheva. Chris drückte Zoe sanft aber bestimmt nach unten.
„Ihr beide bleibt in Deckung, ich erledige das.“
Chris packte eine Tasche, die Zoe zuvor gar nicht aufgefallen war und holte daraus Teile eines Präzisionsgewehrs hervor. Er bastelte es in Null Komma nichts zusammen. Sheva legte sich neben Zoe auf das Dach, sie lagen auf dem Bauch und beobachteten Chris, wie er sich ebenfalls hinlegte und anlegte.
„Sie kommen näher, gleich habe ich ihn.“ sagte er konzentriert.
Zoe wurde nervös, sie konnte das auf keinen Fall zu lassen.
„Gleich, nur noch ein paar Schritte.“ seine Stimme war fast nur noch ein Flüstern.

Kapitel.36. Die unfreiwillige Falle

Chris zielte, er hatte ihn im Visier. Ein Kopfschuss sollte genügen, auch für einen Wesker. Sein Finger legte sich auf den Abzug, im selben Moment sah Wesker zu ihm nach oben, als spüre er das Chris dort oben auf der Lauer lag, aber er konnte ihn nicht sehen. Doch dann hörte er etwas hinter sich, er hörte Sheva leise fluchen und jemand bewegte sich. Da veränderte sich auch Weskers Gesichtsausdruck den er durch das Zielfernrohr sehen konnte. Im selben Moment als er hastig abdrücken wollte, da er spürte das etwas faul war, trat ihm jemand gegen den Arm, der Schuss schlug neben Wesker einem anderen Soldaten mitten in die Brust.
„Scheiße! Was?!“
Zoe stand über ihm. Sie starrte ihn aufgewühlt an.
„Wieso hast du das gemacht?!“
„Ich gehöre zu ihm.“ sagte sie schlicht.
„Du meinst wohl eher du lässt dich von ihm bumsen!“ fauchte Sheva.
Sheva schlich sich an und wollte sie packen, doch Zoe spürte es, wich zur Seite und stieß Sheva über den Dachrand. Chris bekam sie gerade noch zu fassen und riss sie wieder nach oben.

Wesker konnte seinen Augen nicht trauen, Zoe hatte gerade einen Anschlag auf sein Leben vereitelt und lieferte sich dort oben gerade einen Kampf mit Redfield und seiner Partnerin. Sie war also doch abgehauen. Er hätte einen fähigeren Soldaten als Wache aufstellen sollen, Vickers war eine schlechte Wahl gewesen. Andererseits hatte sie ihm möglicherweise gerade das Leben gerettet. Aber jetzt brauchte sie seine Hilfe. Ein paar Handzeichen und die Männer machten sich daran das Dach zu stürmen, er betrat das Dach als erster.
„Chris!“ polterte Wesker mit amüsiertem Unterton.
Zoe stand zwischen Chris und Sheva nahe dem Dachrand. Er lächelte sie an.
„Das war sehr gut Zoe.“
Chris fletschte die Zähne.
„Sie war eine Falle!“
Wesker lachte.
„Nein eigentlich nicht, das ist eher ein sehr netter Zufall.“
Chris packte Zoe am Kragen und hielt sie über den Dachrand hinaus. Sie schrie erschrocken auf.
„Eine falsche Bewegung und ich lasse sie fallen!“
„Chris was machst du da? Du willst doch nicht auf sein Niveau herab sinken oder?“
Chris sah sie wehmütig an.
„Wir haben keine andere Wahl, wenn wir das hier überleben und unsere Mission zum Abschluss bringen wollen.“
„Wenn du sie fallen lässt mach ich euch beide kalt. Und zwar langsam und qualvoll, ich werde euch über Tage, Wochen hinweg, persönlich zu Tode foltern.“ sagte Wesker mit ruhiger, eindringlicher Stimme.
Sheva schluckte und sah zu Chris rüber. Der wiederum starrte Wesker verbissen an.

Trend kam hoch und stellte sich zwischen die Soldaten die allesamt auf Sheva und Redfield zielten. Als er Zoe an Chris Arm über dem Dachrand hängen sah, rutschte ihm das Herz in die Hose. Ihre Hände hatten sich an Chris Arm geklammert, während er sie am Kragen ihrer Jeansjacke hielt.
„Was zum Teufel ist hier los?!“
Wesker sah zu Trend.
„Verschwinde, ich regle das schon!“
Trend runzelte die Stirn, offensichtlich konnte Wesker nicht vertragen das er an Zoe interessiert war.
Während Wesker durch Trend Auftauchen abgelenkt war, gab Chris Sheva ein Zeichen. Er warf Wesker Zoe entgegen. Wesker fing sie auf und hielt sie fest, sie klammerte sich sofort schutzsuchend an ihn. Chris und Sheva stürzten sich vom Dach.
„Schnappt sie euch!“ brüllte Wesker seine Soldaten an.
Doch Chris und Sheva waren auf und davon. Aber Wesker war sich sicher, das er die beiden nicht zum letzten Mal gesehen hatte. Er funkelte Trend an, als wäre er schuld an dem was hier passiert war. Trend erwiderte seinen wütend Blick, nicht weniger verärgert.

Zoe fühlte sich noch immer zittrig nachdem sie geduscht hatte. Sie legte sich auf Weskers Sofa, während er ebenfalls eine Dusche nahm. Als er wieder heraus kam, in frischem Anzug, lag sie immer noch da.
„Alles in Ordnung mit dir?“ fragte er mit seiner sonoren Stimme.
Sie drehe sich zu ihm um.
„Ich denke schon, ich bin nur, ein wenig durcheinander.“
Sie setzte sich auf und er setze sich neben sie.
„Wieso?“
Sie atmete tief durch.
„Vor kurzem noch, da wollte ich mit ihnen gehen um vor dir zu fliehen…heute wäre ich bereit gewesen die beiden zu töten um dein Leben zu retten.“
Wesker lehnte sich zurück.
„Und das verwirrt dich?“
„Ja.“
„Ehrlich gesagt, weiß ich nicht was ich dazu sagen soll, außer Danke. Du hast mir das Leben gerettet und dich selbst in Gefahr gebracht. Eigentlich sollte ich dir den Hintern versohlen weil du meinen Wachmann überlistet und dich weggeschlichen hast.“
Sie lachte.
Sie setzte sich falsch herum auf seinen Schoß und legte ihre Hände in seinen Nacken.
„Hmm, das ist eine gute Idee um mich milde zu stimmen.“
Sie musste grinsen.
„Wer sagt denn das ich gleich Sex will, vielleicht suche ich nur…ein wenig deine Nähe.“
Er sah sie an und lächelte verschlagen.
„Nein, ich sehe das in deinen Augen, du hast Lust auf mehr.“
Sie streckte ihm die Zunge raus.
„Gar nicht wahr.“
Er lachte.
„Doch ist es und ich werde es dir beweisen.“
Seine Hände waren schneller unter ihrem Top als sie danach greifen konnte und umfassten ihre Brüste. Er öffnete seinen Schoß ein kleines Stück und zog ihr Becken noch näher an seines. Nach und nach zog er sie aus, bis sie nur noch in Unterwäsche auf seinem Schoß saß.
„Siehst du.“ sagte er trocken.
„Sehr witzig Albert.“ gab sie lakonisch zurück.
Seine Hand wanderte einen ihrer nackten Schenkel entlang hinauf zu ihrem Höschen und unter den Stoff.
„Und wie ist das?“
Sie stöhnte leise genüsslich auf.
„Schon besser…“




Trend saß auf seinem Bett, die Unterarme auf die Knie gestützt, den Oberkörper nach vorne gebeugt. Er fühlte sich elend, die ganzen Ereignisse in der letzten Zeit und jetzt das mit Zoe und Wesker. Er wollte sich dagegen sträuben, doch es nagte an ihm. Er stand auf und begab sich in die Küche, um ein Glas Wasser zu trinken, da klopfte es an der Tür.
„Komm rein die Tür ist offen.“
Andrew kam herein.
„Wie geht’s dir?“ fragte er.
„Ging mir schon besser. Wieso fragst du?“
Andrew zuckte mit den Schultern.
„Ich habe gehört was heute passiert ist und dass du mit meinem Vater beinahe aneinander geraten bist, dass du dich mit Zoe auch ein wenig in die Haare gekriegt…“
„Aha.“
„Du brauchst nicht wütend auf mich zu sein, ich habe dir nichts getan.“
Trend seufzte.
„Ich weiß, tut mir leid.“
Er reichte Andrew ebenfalls ein Glas mit Mineralwasser und lehnte sich gegen die Küchentheke.
„Na ja, um ehrlich zu sein, es ärgert mich, aber das weißt du ja selbst.“
Andrew nickte.
„Ja, ich hatte…auch was für sie übrig.“
„Hatte?“
„Na ja, alles an dem mein Vater die Finger hatte gehört für immer ihm, glaub mir, ich werde mich da nicht mehr einmischen.“
Trend schnaubte.
„Wesker. Ich werde nicht so schnell die Flinte ins Korn werfen, auch wenn ich im Moment nicht weiß, was ich machen soll.“
„Lass dir einen Rat geben, lass es sein, du wirst dir nur Schwierigkeiten einhandeln. Zu wem Zoe steht, ist ja offensichtlich.“
„Ja, weil sie keine Kontrolle hat.“
„Wie meinst du das?“
Trend schüttelte den Kopf.
„Keine Ahnung, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass da etwas nicht mit Rechten Dingen zugeht.“
Andrew lachte leise.
„Das sagst du weil du eifersüchtig bist.“
Trend machte ein unwilliges Gesicht.
„Der Kommentar war überflüssig Andrew.“
„Entschuldige.“

Sheva und Chris saßen in ihrem Wagen einige Meilen außerhalb der Stadt.
„Was machen wir jetzt? Wir können zu niemandem Kontakt aufnehmen!“ fluchte Sheva.
„Ich weiß, ich werde mir was einfallen lassen. Haben wir eine Karte?“
Sheva reichte ihm eine.
„Wir fahren in die nächste Stadt. Wir müssen die Behörden informieren das das Gebiet abgeriegelt wird und wir Verstärkung bekommen.“
„Okay, verstehe. Aber selbst wenn wir mit Verstärkung kommen, Wesker wird es uns nicht leicht machen. Vielleicht hat er bis wir zurück sind, sogar schon alle Zelte abgebrochen und ist auf und davon.“
„Nein er ist viel zu scharf darauf mich tot zu sehen.“

Kapitel.37. Überraschung!!

„Das ist total dämlich Albert!“
Zoe verschränkte wütend die Arme vor der Brust. Nachdem sie sich durch die Laken gewälzt hatten, hatte sie ihm vorgeschlagen, das Land zu verlassen, da Redfield mit Verstärkung und den Behörden wiederkommen würden. Aber Wesker lehnte ab. Er knöpfte gerade sein Hemd zu und sah zu ihr herüber. Sie saß auf dem Bett, in dem sie nach dem Akt auf dem Sofa gelandet waren. Sie hatte sich in eines der Laken eingewickelt und sah ihn trotzig an.
„Ich habe gewisse Prinzipien an denen ich festhalte, eines davon ist niemals einen Feind davon kommen zu lassen. Redfield ist einer davon und wenn er wiederkommt, werde ich vorbereitet sein.“
Sie schüttelte den Kopf.
„Es werden zu viele sein, Redfield wird nicht alleine wiederkommen.“
Er zuckte mit den Schultern.
„Gut möglich, aber wie du weißt, bin ich kein gewöhnlicher Mann….“
„Aber auch du hast deine Grenzen Albert!“ unterbrach sie ihn.
Ein leicht säuerlicher Ausdruck schlich sich in seine Züge.
„Du kennst meine Grenzen nicht.“ gab er schlicht zurück.
„Glaubst du.“
„Falsch, weiß ich.“
Sie seufzte.
„Du hast eine Achillesverse Albert und wenn du mal genauer nachdenkst, kommst du vielleicht noch drauf bevor es zu spät ist.“
Er sah sie irritiert an. Er konnte sich nicht vorstellen was sie meinte. Achillesverse?! Er?! Das klang für ihn absurd.
„Ich verstehe nicht was du meinst. Was soll das bitte schön sein?“
Sie schnaubte.
„Albert, mittlerweile wissen alle über uns bescheid, auch Redfield, mich würde es nicht wundern wenn dieser Spencer, der dir, wie viele andere, auch an den Kragen will, versuchen wird über mich an dich heran zu kommen. Auch Redfield könnte das in Erwägung ziehen. Ich jedenfalls, habe keine Lust für deine Sturheit den Kopf hin zu halten!“
Wesker sperrte den Mund auf, dann klappte er ihn hastig wieder zu.
„Daran hatte ich noch gar nicht gedacht.“
Wie auch, das war alles Neuland für ihn.
„Ach nein, was du nicht sagst!“ gab sie sarkastisch zurück.
Er kam zu ihr herüber und setzte sich neben sie auf die Bettkante.
„Ich würde niemals zulassen dass dir etwas passiert.“
Sie legte ihm die Hände auf die Schultern und sah ihn eindringlich an.
„Aber du kannst nicht ständig um mich herum sein, denk mal an Krauser, auch er hat versucht mich zu benutzen um dich zu kriegen.“
„Aber es wurde letztendlich verhindert.“ meinte er und es klang wie eine Rechtfertigung.
Sie sah ihn enttäuscht an.
„Aber du erinnerst dich sicher noch, was ich durchmachen musste? Ich meine, man wird es dir doch erzählt haben, die Infizierung, das Gegenmittel, der Kampf?“
„Ich habe die Überwachungsbänder gesehen und Andrew hat mir das ein oder andere erzählt…apropos, ich sollte ihn mir noch mal zu Brust nehmen, es wird Zeit das er seine Abreibung bekommt.“
Sie kniff ihn wütend in die Brust.
„Was…?!“
„Hör auf abzulenken!“
„Das wollte ich doch gar nicht!“ empörte er sich.
„Nein, natürlich nicht.“ sagte sie schnippisch und stieg aus dem Bett.
Er folgte ihr zum Kleiderschrank, er stand unsicher hinter ihr herum, während sie sich Jeans und Shirt raussuchte. Das Shirt war weiß und mit roten Blutspritzern bedruckt, in schwarzer Schrift stand darauf „Don’t Worry…It’s Not My Blood“
Sie schlüpfte hinein und drehte sich wieder zu ihm um. Sie stemmte die Hände in die schmale Taille. Das T-Shirt war eine regelrechte Ohrfeige, ein sarkastischer Wink mit dem Zaunpfahl. Aber er war sich nicht sicher, ob sie es gezielt gewählt hatte.

Spencer rollte mit seinem Rollstuhl nervös in seinem Büro herum. Krauser stand an der Tür zum Büro und sah ihm dabei zu. Spencer saß gebeugt und gebrechlich in seinem Stuhl, er war ein alter, kranker Mann, doch die klaren grauen Augen, sprühte nur so vor Zorn. Sein dürrer Körper war angespannt. Das lichte, graue Haar klebte an seinem Kopf, der Stress hatte ihm den Schweiß auf die Stirn getrieben.
„Wesker ist ein zäher Brocken, das wusste ich, ich wusste aber nicht, dass er SO zäh sein würde.“ Spencers Stimme war rau und heiser, aber dennoch schneidend.
Krauser zuckte mit den Schultern.
„Auch Wesker hat Schwächen.“
Spencer hielt abrupt inne und sah ihn zornig an.
„Ach ja?! Nennen sie mir eine!“
Krauser lächelte.
„Ihr Name ist Zoe.“
Spencer zog eine Braue hoch.
„IHR Name?! Eine Frau?! Paaah, das ich nicht lache, Wesker und eine Liebschaft…“
„Aber es ist so, ich habe es live erlebt, er würde für sie in den Tod gehen.“
Spencer lächelte sanft.
„Tatsächlich? Nun, dass ist sehr erfreulich, dann sollten wir dafür sorgen das er das auch tut.“
Krauser grinste.
„Ich werde gerne dabei behilflich sein.“
Spencer sah ihn kritisch an.
„Sind sie sicher, dass sie das diesmal in den Griff bekommen werden?“
Krauser nickte ernst.
„Ganz sicher, ich werde die Situation nicht noch einmal unterschätzen.“
„Hmm, das klingt viel versprechend. Ich hoffe sie können dieses Versprechen auch halten, ein weiteres Versagen würde mich sehr, sehr unglücklich machen, sie wissen was passiert, wenn man mich zu oft enttäuscht!“
„Natürlich Sir, dessen bin ich mir bewusst.“ gab Krauser mit fester Stimme zurück, doch eine Gänsehaut lief seinen Rücken hinunter.
Mancher hätte sich in dieser Situation wohl gefragt, wie ein Mann von Krauser Format sich vor dem alten gebrechlichen Mann fürchten konnte. Doch wer Spencer kannte, hätte Krausers Haltung, durchaus verstanden.

Trend klopfte an Weskers Bürotür, machte sich bereits auf Spannungen gefasst. Doch es war Zoe die ihm die Tür öffnete. Er hielt einen Moment den Atem an, denn er wusste nicht was er sagen sollte. Da fiel ihm ihr T-Shirt auf und der Spruch darauf.
„Nettes Shirt.“
Sie runzelte die Stirn.
„Ja, ja ich freue mich auch dich zu sehen. Was willst du?“ sie klang verstimmt.
„Nun, ich wollte noch einmal mit dir reden, da wir ja eine…keine Meinungsverschieden….“
Er unterbrach sich selbst als Wesker neben ihr auftauchte.
„Trend…wie kann man Ihnen behilflich sein?“ Weskers Stimme triefte vor unterschwelliger Feindseligkeit.
Zoe sah von einem zum anderen.
„Wisst ihr was, macht das unter euch aus, ich geh in die Cantine, ich treffe mich mit jemandem.“
Wesker hielt sie sanft aber bestimmt fest.
„Mit wem?“
Trend hörte aufmerksam zu.
„Einem Soldaten.“
Wesker runzelte die Stirn.
„Ein Soldat?! Wer ist es?“
Sie blickte ihn kritisch an.
„Vickers, ich will mich nur wegen gestern bei ihm entschuldigen.“
Wesker schien einen Moment perplex, doch dann sagte er: „Gut, Aber du wirst nicht das Firmengebäude verlassen.“
Sie verdrehte die Augen.
„Okay Papa und jetzt lass mich los.“
Er grummelte leise, auf Grund ihrer Bemerkung, aber er ließ sie los und sie verschwand um die nächste Ecke.
Wesker sah Trend an, der wiederum immer noch in die Richtung starrte, in der Zoe verschwunden war.
„Hey!“
Trend sah erschrocken zu Wesker der auf einmal bedrohlich nahe gekommen war.
„Komm bloß nicht auf die blöde Idee ihr nachzulaufen!“

Chris beugte sich über einen Plan des Try Cell Gebäudes. Das neu eingetroffene Einsatzteam hatte sich um ihn und Sheva versammelt. So sahen die Karten doch schon anders aus. Die Behörden waren dabei eine Quarantänezone einzurichten. Alles lief bisher so, wie Chris es sich vorgestellt hatte, jetzt musste nur noch der Rest funktionieren. Was er nicht wusste war, dass er bereits von anderer Seite beobachtet wurde, die nicht wollte, dass er und seine Mannschaft ihnen zuvor kamen. Ebenso wusste er nicht, dass man alles daran setzen würde, ihn sein Ziel nicht erreichen zu lassen. Diejenigen, die ihn beobachteten, waren mindestens genauso skrupellos wie Wesker, wenn nicht noch schlimmer, aber das würde er noch erfahren. Sheva sah sich nervös um, so als wüsste sie, dass sie beobachtet wurden, aber sie konnte niemanden entdecken. Chris deutete ihre Nervosität falsch und meinte: „Wir schaffen das, jetzt sind wir nicht mehr allein.“
Ja, sie waren wirklich nicht mehr allein.

Zoe war auf dem Weg in die unterirdischen Kasernen, als sie bemerkte das ihr schlecht wurde. Sie wurde blass, lief langsamer. Sie sah sich hektisch um, doch sie konnte keine Rettung finden. Also erbrach sie sich mitten im Flur. Jemand im weißen Kittel beugte sich über sie. An dem Namensschild konnte sie sehen, dass es sich um einen gewissen Doktor Ashford handelte.
„Was ist denn hier los?“ fragte er trocken.
„Mir ist schlecht…“
„Das sehe ich.“
Er griff unter ihren Arm und stützte sie.
„Kommen sie mal mit junge Frau, ich denke ich kann ihnen sicher helfen. Sind sie schwanger?“
Sie machte ein unwilliges Geräusch.
„Mit Sicherheit nicht.“
„Hatten sie in der letzten Zeit Geschlechtverkehr?“
„Ich wüsste nicht was sie das angeht?!“
Er lachte.
„Ich bin Arzt, ich analysiere.“
Sie seufzte.
„Ja hatte ich. Aber jetzt geht’s mir schon besser Danke.“
Er sah sie amüsiert an.
„Das wäre aber ein verdächtiges Zeichen.“
„Blödsinn.“
„Wollen sie nicht auf Nummersicher gehen?“
Sie zögerte. Das konnte und durfte nicht wahr sein, nicht jetzt, das war nicht die richtige Zeit nicht der richtige Ort und sie konnte sich nicht vorstellen, das Wesker ein guter Vater sein würde, wenn sie da an Andrew dachte. Auch wenn sie nach Wesker verrückt war, dass war etwas anderes.“
„Na gut.“
„Dann kommen sie mal mit mir. Wie heißen sie eigentlich?“
„Zoe…“
Ashford spitzte die Ohren, das war sehr interessant.
„Zoe also, ein schöner Name.“

Trend hatte sich aus Weskers Bereich zurückgezogen und den Rückzug angetreten, sich jetzt mit ihm anzulegen, wäre eine dumme Idee gewesen. Wesker war äußerst gereizt wenn es um Zoe ging. Er lief zurück zu seiner Unterkunft zurück und war sehr überrascht, Zoe vor seiner Tür, nervös auf und ab gehen zu sehen. Als sie ihn erblickte brach sie beinahe in Tränen aus, irgendetwas stimmte nicht, sie war völlig aufgewühlt.
„Zoe was ist los?! Hat er dir was getan?!“
„Was?...nein, ich muss mit dir reden, ich brauche deine Hilfe.“
„Wobei?“
„Können wir kurz rein gehen?“
Er nickte.
„Natürlich können wir das.“
Er schloss die Tür auf und sie schlüpfte hastig hinein.
Als er die Tür hinter sich geschlossen hatte platzte es aus ihr heraus: „Jack, ich bin schwanger und du musst mich hier wegbringen!“
Trend klappte die Kinnlade runter.
„Du bist was?... Von Wesker?!“
„Nein vom heiligen Geist, natürlich von Wesker.“
„Ich muss hier weg, ich kann hier nicht bleiben, es ist zu gefährlich für mich und das Baby.“
Trend fühlte sich schwindlig.
„Okay. Wir sollten so schnell wie möglich los. Ich werde alles in die Wege leiten. Sieh zu das du ein paar Sachen mitnehmen kannst. Weiß er schon davon?“
Sie schüttelte den Kopf.
„Das ist gut.“
„Aber ein gewisser Doktor Ashford weiß es.“
„Das ist schlecht.“

Kapitel.38. Eine schwere Entscheidung

Ashford griff nach seinem Telefon, er musste schnellstens Bericht erstatten.
„Spencer.“
„Mr. Spencer, der Köder ist gelegt, sie hat es geschluckt und ist dabei das Gebäude zu verlassen.“
„Sehr gut, Krauser wartet bereits auf sie.“
Ein Klicken sagte Ashford das Spencer aufgelegt hatte.
Er atmete tief durch, das einzige worauf er jetzt noch achten musste war, das Wesker nicht herausfand was er getan hatte, bevor Spencer ihn erledigte.

„Warte ich komme mit, ich habe Barry angerufen, er hilft uns.“ sagte Trend als Zoe seine Unterkunft verlassen wollte.
„Okay, gut.“ sie klang abwesend.
„Es wird schon alles gut werden, ich passe auf dich auf.“ sagte er ernst.
Sie schluckte.
„Wenn Ashford zu Albert geht…“
„Denk nicht dran, wir hauen einfach ab.“
„Okay.“
Trend öffnete die Tür und beide begaben sich auf den Flur.
Als Zoe sich umdrehte starrte sie direkt in Weskers Gesicht. Sie stieß einen leisen, erschrockenen Schrei aus.
„Was ist?!...oh shit!“
Wesker ging Trend sofort an den Hals.
„Was hast du bei ihm gemacht?!“ fragte er an Zoe gewand während er Trend in der Mangel hatte.
Sie stockte.
„Ich…ähm…wir, ich wollte mich nur mit ihm aussprechen.“
Er funkelte sie zornig an.
„Du lügst! Sag mir die Wahrheit!“
Er drückte fester zu, Trend hatte gar keine Chance gegen Weskers übermenschliche Stärke.
„Hör auf du bringst ihn noch um!“
„Das ist Sinn und Zweck der Sache!“ brüllte er.
Sie zuckte zurück.
Er blickte sie beinahe verzweifelt an als er seine Frage wiederholte.
„Was hast du bei ihm gemacht?!“
Sie brach in Tränen aus. Er wusste nicht, wie er diese Reaktion deuten sollte.
„Sag es mir!“ schrie er sie an.
Sie wich immer weiter an die gegenüberliegende Wand zurück.
Ihre Hand wanderte automatisch zu ihrem Bauch.
„Wir haben nichts Böses getan, bitte lass ihn los!“ wimmerte sie.
Weskers Kiefer malte. Sein Blick war glühend und das rot seiner Augen schimmerte nun auch durch die Sonnenbrille. Er riss sie herunter und schleuderte sie ihr entgegen. Sie zuckte erschrocken zusammen.
„Du sollst mich nicht anlügen!“ es war verzweifelte Rage die da in seiner Stimme mitschwang.
Trends Gesichtsfarbe wechselte zu einem ungesunden leicht bläulichen Ton und seine Augen verdrehten sich nach hinten.
Wenn sie nicht die Wahrheit sagte, würde er sterben. Aber wenn sie die Wahrheit sagte, was würde dann mit ihr und dem Baby geschehen?! Sie hatte keine Wahl, sie konnte ihn nicht sterben lassen.
„Ich bin schwanger!“ schrie sie ihn an.
Sein Gesicht nahm einen völlig perplexen Ausdruck an. Er ließ Trend zu Boden fallen, der sich hustend und röchelnd auf die Seite rollte.
„Was?“
Sie schluchzte.
„Ich bin schwanger verdammt…ich musste mit jemandem reden…ich wollte, das Kind nicht hier bekommen, nicht unter diesen Umständen. Ich wollte weggehen und er sollte mir helfen.“
Er ging langsam auf sie zu.
„Schwanger? Von…mir?“
Sie nickte.
„Es sei denn dein Doppelgänger Androide war ebenfalls fähig Kinder zu zeugen.“
Er schüttelte den Kopf.
„Nein das war er nicht…aber wie kann das so schnell gehen?“
„Doktor Ashford hat einen Test gemacht und es mir bestätigt.“
Er blickte sie mit einem Mal enttäuscht als auch verletzt an, ebenso mischte sich ein wenig Wut in seine Stimme.
„Du, bist schwanger…mit meinem Baby und wolltest einfach abhauen, ohne mir ein Wort zu sagen?!“
Sie hob abwehrend die Hände als er noch näher kam.
„Was ist los? Glaubst du vielleicht ich würde dich schlagen?! Jetzt da du schwanger bist würde ich es erst recht nicht tun verdammt! Ich dachte du weißt wie ich für dich empfinde?!“
Sie brach wieder in Tränen aus.
„Du bist bereit mich deiner Sturheit wegen zu opfern! Was soll ich davon halten ein Kind mit dir zu bekommen?!“ gab sie mit sich überschlagender Stimme zurück.
Er schüttelte ungläubig den Kopf.
„Ich kann nicht fassen was du das sagst! Ich hätte dich niemals geopfert! Wir bleiben hier und ich werde auf dich und das Baby aufpassen, dir wird nichts passieren!“
„Herr Gott noch mal! Hörst du mir eigentlich zu?! Es ist zu gefährlich hier zu bleiben!“ schnappte sie und wischte sich wütend die Tränen vom Gesicht.
„Wir werden hier bleiben! Und wenn ich dich an mein verdammtes Bett schnallen muss um dich hier zu behalten! Du bleibst hier bei mir und ich werde nicht nur biologisch der Vater dieses Babys sein!“
„Wenn ich da an Andrew denke halte ich das für keine gute Idee!“ fauchte sie ihn wütend an.
Wesker hielt für einen Moment den Atem an. Doch dann sagte er: „Andrew ist etwas anderes!“
Sie schüttelte den Kopf.
„Nein ist er nicht, dass du das nie begriffen hast, hat euere Beziehung zueinander zerstört. Er ist er selbst, nicht der zweite Albert, das hast du nie verkraften können. Du bist so verdammt selbstsüchtig!“

Trend hatte sich hingesetzt, er hatte Schwierigkeiten beim Atmen und er nahm seine Umgebung nur verschwommen wahr. Er versuchte dem Geschehen zwischen Zoe und Wesker zu folgen, er wollte sich auch einmischen, aber sein Körper wollte nicht so funktionieren wie er es gerne gehabt hätte. Bei einem erneuten Versuch aufzustehen, kippte er einfach wieder zur Seite.

„Selbstsüchtig?!...mag sein das ich Fehler gemacht habe, aber das hier ist etwas anderes!“
„Ach ja?! Dann sag mir warum das hier anders laufen sollte!“
Er sah sie enttäuscht an, als hätte sie wissen müssen was er als nächstes sagen würde.
„Ich hab Andrews Mutter nie kennen gelernt und ich habe sie nie geliebt, dass ist der Unterschied!“
Sie wollte ihm irgendetwas entgegenschmettern, aber da wurde ihr bewusst, was er eigentlich gesagt hatte, was es bedeutete. Aber warum sollte sie ihm glauben?! Sie wusste dass es keinen Sinn hatte, aber aus einem inneren Drang heraus, drehte sie sich weg von ihm und rannte los. Er hatte sie nach wenigen Schritten schon wieder eingefangen und umklammerte sie.
„Wie kannst du, nachdem was ich dir gerade gesagt habe, einfach weglaufen?!“ er klang verletzt.

Ashford tigerte nervös in seinem Büro auf und ab. Krauser hätte sich schon melden müssen, er hätte Zoe doch schon längst geschnappt haben müssen. Warum ließ sie sich so lange Zeit, je länger er wartete, desto größer war die Wahrscheinlichkeit, das sie es doch Wesker erzählt und es ihm dann an den Kragen ging, weil er nicht gleich Bericht erstattet hatte. Wenn dann auch noch herauskam, dass sie gar nicht schwanger war, würde alles auffliegen und er war so gut wie tot.

Er hatte sie tatsächlich an sein Bett geschnallt, damit sie eine Weile still hielt und er überlegen konnte wie er sie überzeugen konnte. Er fühlte sich mit dieser Situation völlig überfordert. Er hatte niemanden, den er diesbezüglich um Rat oder Hilfe bitten konnte. Trend war auf die Gefängniskrankstation gebracht worden. Er würde dort versorgt werden und danach vorerst in Haft kommen, bis Wesker wusste, was weiter mit ihm geschehen sollte. Ihn zu töten hätte Zoe nur noch mehr verstimmt und noch unzugänglicher für ihn gemacht. Wenn er jedoch frei herumlief, bestand die Gefahr dass er versuchen würde mit Zoe zu verschwinden und dieses Risiko war er nicht bereit einzugehen. Vielleicht musste er wirklich über seinen eignen Schatten springen und das Land ihr zu liebe verlassen. Dann war sie sicher entspannter. Er griff nach dem Telefon und ließ einen Hubschrauber bereitstellen, der ihn zum Flughafen bringen sollte. Der Privatjet würde sie nach Deutschland bringen. Major Cain würde hier die Stellung übernehmen. Als alles in die Wege geleitet worden war, kam er zu ihr ins Schlafzimmer. Sie hatte geweint, sich gegen die Fesseln gewehrt und es hatte ihm regelrecht körperlich wehgetan sie so zu sehen. Sie war vor Erschöpfung schlussendlich eingeschlafen und lag nun friedlich, wenn auch angekettet in den Laken. Er löste die Ketten und nahm sie auf die Arme. Wenn sie aufwachen würde, würden sie bereist in Deutschland sein. Er spritzte ihr ein Beruhigungsmittel, das ihm dies garantierte.

„Was soll das heißen sie konnten den Auftrag nicht erfüllen?! Wie konnte Wesker das Land verlassen?!“ Spencer war außer sich vor Wut.
Am Telefon war Krauser der ihm mitteilte das Wesker mit Eskorte das Land verlassen hatte.
„Und wohin ist er geflogen?!“
„Das weiß ich noch nicht Sir.“
„Dann finden sie es heraus!“
Spencer knallte den Hörer auf die Ladestation. Wieder hatte er was Wesker betraf, einen Rückschlag einstecken müssen. Sein Hass auf diesen, seinen früheren Untergebenen, stieg immer mehr.

Redfields Späher hatte berichtet das Wesker ihnen mal wieder durch die Lappen gegangen war. Chris war verärgert als auch überrascht. Es war nicht üblich für Wesker, davonzulaufen, irgendetwas musste sich ergeben haben, dass ihn zu diesem Schritt zwang. Etwas anderes konnte er sich nicht vorstellen.
„Was machen wir jetzt Agent Redfield?“ fragte ein Mann aus dem Einsatzteam.
„Wir finden heraus wo er hin ist und werden ihm bei Zeiten folgen.“
Sheva sah ihn ernst an.
„Bei Zeiten?“
Chris nickte.
„Wir müssen erst einmal hier für Ordnung sorgen, dann mit neuer Ausrüstung und neuem Plan Wesker auf die Pelle rücken.“
Sheva nickte langsam.
„Gut, du hast mehr Erfahrung, wie auch immer dein Plan aussieht, ich werde dir folgen.“
Er lächelte.
„Du bist wirklich loyal.“
„Wir sind Partner.“ gab sie ebenfalls Lächelnd zurück.
Er musste sich zusammenreißen, sich nicht in den dunkel leuchtenden Augen zu verlieren.

Ihr Schädel dröhnte, das war das erste was sie wahrnahm, das zweite war weicher, seidiger Stoff auf ihrer Haut. Sie war nicht mehr gefesselt und sie trug ein smaragdfarbenes Negligee aus Seide. Sie setzte sich auf, sie roch dass sie frisch gewaschen war, jemand hatte sie gebadet und ihr dieses Negligee angezogen. Sie wusste auch wer dieser jemand war, er saß neben ihr auf der Bettkante.
„Albert?“
„Ja.“ seine Stimme war sanft und tief, so wie sie es kannte und liebte.
„Wo sind wir?“ fragte sie irritiert, da ihre Umgebung zwar immer noch ähnlich war, sich aber farblich völlig unterschied, von Pastellfarben war sie wieder zwischen dunklen und deckenden Farben gelandet.
„Ich habe dich nach Deutschland gebracht, wir haben das Land verlassen, so wie du es wolltest.“ antwortete er ruhig und rückte zu ihr auf.
Er lehnte sich in die Kissen zurück und zog sie zu sich herunter. Sie wehrte sich nicht und schmiegte sich bereitwillig an ihn. Er trug einen seiner schwarzen Anzüge, allerdings war das Hemd nicht schwarz, sondern ganz tief, dunkel violett, so dass es nur fast schwarz wirkte. Sie war überrascht und die Farbe stand ihm gut. Es war nur eine Kleinigkeit, aber es schien zu symbolisieren, das er bereit war sich für sie und das Baby zu ändern. Immerhin waren sie nicht mehr in Afrika.
„Und? Wie hast du dich entschieden?“ fragte er sie leise.
„Ich werde bei dir bleiben, zumindest vorerst.“
Er lächelte.

James.Havoc

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9

Montag, 6. April 2015, 13:46

Kapitel.39. Kalt

Ashford saß neben Trend und Excella, in einem der Umbrella Privatjets. Alle drei waren angekettet. Wesker hatte angeordnet das sie nach Deutschland gebracht wurden, da er jeden einzelnen von ihnen, aus unterschiedlichen Gründen im Auge behalten wollte. Excella zickte und schmollte bei jeder sich bietenden Gelegenheit und beschwerte sich in nahezu regelmäßigen Abständen, über den unmodischen, dunkelgrauen Overall, den sie, wie Trend und Ashford auch, tragen musste. Trend schien die Ruhe selbst zu sein, er schlief die meiste Zeit des Fluges, tief in seinen Sitz gesunken. Ashford zappelte immer wieder nervös herum, was ihm böse Seitenblicke von Excella einhandelte, aber die Schnepfe war ihm herzlich egal. Er fürchtete sich vor dem Gespräch mit Wesker, über Zoes angebliches Baby. Es würde schon sehr bald die Wahrheit ans Licht kommen. Ashford hatte verschwinden wollen, aber Wesker hatte ihn sofort festsetzen lassen, nachdem er von Zoe erfuhr, dass er es war, der die angebliche Schwangerschaft festgestellt hatte. Er saß direkt am Fenster und blickte nach draußen, die Wolkendecke lichtete sich und er konnte einen Nadelwald sehen. Sie waren bald in Stuttgart, ihm lief die Zeit davon. Aber er sah keinen Ausweg aus diesem, seinem Dilemma. Sein Augenmerk wanderte zu Trend, der links direkt neben ihm saß, aber der schlief mal wieder tief und fest. Dann sah Ashford zu Excella rüber, die erwiderte seinen Blick verstimmt. Schließlich sah er doch wieder aus dem Fenster und ergab sich seinem Schicksal.

Krauser saß Spencer gegenüber an dessen Schreibtisch. Sie sahen eine Weile, einfach nur schweigend einander an. Krauser hatte in Erfahrung bringen können, dass Wesker in Deutschland war, und Spencer davon berichtet. Spencer dachte eine Weile nach, er war es leid, diesem Emporkömmling ständig nach zu laufen.
„Geh nach Deutschland, spüre ihn auf und mach ihn endlich kalt…und seine Schlampe gleich dazu!“ raunte er wütend, mit seiner heiseren Stimme.
Krauser nickte mit kaltem Blick. Seine blauen Augen waren wie Eissplitter, die aus dem Schatten seines Baretts hervorblitzten.
„Und diesmal, will ich Resultate sehen!“
„Ja Sir!“
Spencer hustete trocken, er nahm schnell einen Schluck aus dem Wasserglas, das vor ihm auf seinem dunklen, monströsen Schreibtisch stand.
„Geht es ihnen gut Sir?“ fragte Krauser mit seiner basshaltigen Stimme.
Spencer setzte das Glas ab und funkelte ihn an, als hätte er ihn beleidigt.
„Nein! Natürlich nicht sie Idiot! Ich bin krank, das wissen sie! Deshalb brauche ich auch Weskers Forschungsergebnisse, er hat die Lösung gefunden und hält sie unter Verschluss dieser Hund!“
Spencer hustete erneut. Er hatte verdammtes Aids und jede kleine Erkältung, konnte ihn jederzeit umbringen. Er war schon beinahe mit beiden Beinen Grab. Wesker wusste das, aber er wollte ihn leiden sehen. Selbst wenn es für seine Behandlung zu spät sein sollte, er wollte noch so lange leben, bis Wesker sein eigenes Leben ausgehaucht hatte.

Zoe stand im Bad vor dem Spiegel, sie trug eine schwarze Cordhose und einen taillierten weißen Rollkragenpullover, mit feinen Silberknöpfen an der rechten Seite ihrer Rippen entlang. Sie lief bar Fuß über die Fliesen. Wesker sah das nicht gerne, seit er wusste das sie schwanger war, durfte sie fast gar nichts mehr machen, schon gar nicht ohne seine Erlaubnis. Er übertrieb maßlos, wie sie fand. In Deutschland war es Winter, was Zoe im ersten Moment sehr irritiert hatte, da sie aus der afrikanischen Sonne in weißes Schneegetümmel kam. Es war sogar bald Weihnachten. Drei Wochen noch. Sie fragte sich ob Wesker jemals Weihnachten gefeiert hatte. Sie bezweifelte es. Wenn sie ihn auf Familie und Kindheit ansprach, wechselte er immer das Thema und ließ ihr unmissverständlich klar werden, das er darüber nicht sprechen wollte, zu keiner Zeit. Sie seufzte, da ging die Badezimmertür auf und er kam herein, im schwarzen Anzug, aber ohne Sonnenbrille. Wesker trug die Sonnenbrille fast gar nicht mehr, wenn sie alleine waren. Anfangs war es ihm schwer gefallen, aber je mehr er bemerkte dass sie positiv darauf reagierte, fühlte er sich wohler dabei. Freute sich sogar darüber, das blöde Ding mal für eine Weile los zu sein. Sie sah ihn im Spiegel, wie er sich hinter sie stellte und die Arme um sie legte. Ja, sie hatte wahrhaftig das Monster gezähmt, zumindest ihr gegenüber, so wie sie allerdings aus den Kasernen hörte, griff er neuerdings bei seinen Männern noch härter durch als gewöhnlich, dabei war er wirklich noch nie zimperlich gewesen. Aber diesbezüglich schaffte sie es nicht, ihm ins Gewissen zu reden. Primär waren sie und er selbst für ihn wichtig, alles andere war entbehrlich und musste, so oder so, hart angepackt werden. Zoe hatte allerdings auch das leise Gefühl, das Wesker leicht sadistisch veranlagt war. Er ließ es zwar nicht an ihr aus, ganz und gar nicht, aber er war dennoch sehr dominant und wie die Soldaten über ihn redeten, ließ sie immer wieder misstrauisch aufhorchen.
„Du hast ja schon wieder keine Schuhe an… wir haben Winter, du wirst noch krank.“
Sie liebte seine sonore Stimme, aber die Worte nervten sie im Moment tierisch. Sie verdrehte die Augen.
„Hier ist eine Fußbodenheizung Albert.“
„Das ist keine Garantie.“
Sie löste sich aus seinen Armen, mehr oder weniger denn nach einer Weile gab er einfach nach, sonst wäre sie aus seinen Armen wohl niemals entkommen. Sie schlurfte in den Wohn/Büro Bereich und setzte sich im Schneidersitz auf das Sofa. Sie blickte nachdenklich drein. Er kam ebenfalls ins Zimmer und sah sie an.
„Was ist los mit dir?“
Sie zuckte mit den Schultern.
„Ich weiß es nicht, ich ging davon aus, dass ich mich ab jetzt, anders fühlen würde, aber es ist einfach so wie immer. Irgendwas stimmt da nicht.“
Er runzelte die Stirn, seine orangeroten Augen verengten sich zu Schlitzen.
„Wie meinst du das? Was sollte denn nicht stimmen?“
Sie seufzte.
„Ich fühle mich nicht schwanger.“ gab sie ernst zurück.
Er lächelte.
„Ich denke nicht, dass das so schnell geht.“
Sie lehnte sich ergeben zurück.
„Nein Albert, sicher nicht, aber ich habe da so ein Gefühl, dass mir sagt, dass ich vielleicht doch nicht schwanger bin.“
Er setzte sich neben sie.
„Du hast wahrscheinlich nur etwas Angst davor, bist nervös, das ist mit Sicherheit nichts Ungewöhnliches.“
Sie drehte sich zu ihm und begann abwesen an denn Knöpfen seines Jacketts herumzuspielen, während sie redete.
„Aber was ist, wenn das Kind, falls ich denn wirklich schwanger sein sollte, anders ist?“
Er griff nach ihren Händen und hielt sie fest.
„Was meinst du damit?“
Sie sah ihn unsicher an.
„Na ja, wir beide wissen, dass du anders bist, was ist wenn das Baby, auch anders sein wird, vielleicht nicht wie du, aber vielleicht einfach anders als andere Babys?“
Wesker blickte leicht verstimmt drein.
„Andrew ist auch relativ normal geworden, abgesehen von seinem Kleidungsgeschmack.“ gab er mit noch etwas tieferer Stimme als sonst zurück.
Er war verärgert, sie kannte diese Tonlage mittlerweile, sie schaffte es immer wieder ihn dazu zu bringen, so zu reden.
„Nein ist er nicht, ich möchte dich an die Poolszene erinnern…“
„Ich habe sie nicht vergessen.“ unterbrach er sie etwas barsch.
Er ließ sie los und stand ruckartig auf. Er drehte ihr den Rücken zu und ging ein paar Schritte durch den Raum.
„Albert ich wollte dich nicht beleidigen, ich…“
Er fuhr herum, seine Augen glühten vor Zorn.
„Deine Andeutungen habe ich durchaus verstanden Zoe!“
„Du siehst mich also immer noch so…“
„Nein Albert du weißt genau das…“
„Ja ich weiß genau!“ unterbrach er sie erneut.
Er fegte plötzlich den Monitor von seinem Schreibtisch samt aller anderer, sich darauf befindlichen Dinge. Sie zuckte zusammen und rutschte auf dem Sofa zurück. Er war in Rage und er atmete schwer. Er krallte sich seine Sonnenbrille die er gerade auf den Boden geworfen hatte, als er seinen Schreibtisch so rasant aufgeräumt hatte und setzte sie auf. Er sah noch einmal zu ihr rüber, die Zähne fest zusammengebissen. Er sah wie angespannt sie war. Sie glaubte immer noch, das er jederzeit auf sie losgehen könnte und das verletzte ihn, machte ihn noch wütender. Er fuhr herum und stürmte ohne ein weiteres Wort aus der Unterkunft auf den Flur. Zoe bedauerte jetzt schon den oder diejenigen, an denen er seine Wut auslassen würde. Sie seufzte und unterdrückte die Tränen die hartnäckig in ihren Augen brannten. Das war nicht die Zeit um schwach zu werden, entschied sie.

Andrew lief über den Flur. Als er bei Weskers und Zoes gemeinsamer Unterkunft klopfte, reagierte zunächst niemand. Er drückte schließlich die Klingel. Auch nichts. Er gab den Schlüsselcode an der Tür ein und mit einem Summen ließ sie sich aufdrücken. Als er eintrat kniete Zoe auf dem Boden am Schreibtisch und klaubte einzelne Gegenstände vom Boden auf, es sah ein wenig aus, wie ein Schlachtfeld. Sie sah kurz zu ihm auf, sie wirkte so seltsam resigniert.
„Was ist denn hier passiert?“ fragte er und half ihr die Sachen auf zu heben.
Sie zog die Nase hoch und meinte.
„Dein Vater war wütend, wahrscheinlich ist er es noch.“
Ihre Augen waren ganz leicht gerötet, aber ihr Gesicht war trocken.
„Hat er dir was getan?“
Sie schüttelte den Kopf.
„Nein, er hat nur die Einrichtung demoliert.“
Andrew seufzte. Sie stellte fest dass er wie sein Vater auf die schwarzen Anzüge umgestiegen war.
„Oh ein neuer Kleidungsstil, gefällt mir schon sehr viel besser.“
Er sah wirklich sehr viel besser aus, männlicher, reifer und er roch gut.
„Danke sehr, aber hör auf abzulenken.“ meinte er mit einem auffordernden Lächeln.
Er sah sich um, überall lagen Splitter von einem Glas herum, das wohl vorher auf dem Tisch gestanden hatte. Er sah dass sie bar Fuß war.
„Bist du verrückt?! Hier sind überall Scherben!“
Er griff nach ihr ohne sie zu fragen und nahm sie auf die Arme. Sie keuchte erschrocken auf, doch dann lachte sie. Er trug sie auf das Sofa rüber und setzte sie dort ab.
„Wenn das dein Vater gesehen hätte, hätte er uns beide umgebracht.“ sagte sie trocken.
Er zuckte mit den Schultern.
„Aber er hat es nicht gesehen, und selbst wenn, ich hätte dich schon verteidigt.“ gab er grinsend zurück und machte sich daran die Scherben aufzusammeln.
Sie sah ein wenig peinlich berührt zur Seite. Er versuchte es also schon wieder. Sie räusperte sich.
„Andrew?“
Er drehte sich zu ihr um und sah sie erwartungsvoll an.
„Ja?“
„Ich sollte dir vielleicht etwas sagen…“
„Was denn?“
Sie atmete tief durch.
„Du wirst wohl bald ein Geschwisterchen bekommen, eventuell.“
„Wie meinen?!“
„Ich bin wahrscheinlich schwanger von deinem Vater.“
Andrew wich alle Farbe aus dem Gesicht.
„War das der Grund warum er so ausgerastet ist? Weil du es ihm gesagt hast?“ wollte er wissen.
„Es hatte zwar mit dem Baby zu tun, aber er war nicht sauer über die Schwangerschaft an sich, im Gegenteil, er war ganz verrückt danach.“
Andrew blickte ein wenig wehmütig drein.
„Tut mir leid Andrew, wenn ich so darüber nachdenke, wünschte ich manchmal dass alles anders gekommen wäre. Ich hätte mit Redfield mitgehen sollen…“
„Lass das blos nicht meinen Vater hören.“
„Das hat er bereits.“ kam eine tiefe kalte Stimme von der Eingangstür her, er hatte sie offen gelassen, deshalb hatten sie Wesker nicht reinkommen hören.

Kapitel. 40.

Zoe sah erschrocken zu ihm herüber, als sie seinen kalten, zornigen Ausdruck sah, blickte sie ängstlich zu Andrew. Der hatte seinen Vater fest im Blick und musterte ihn mit schneidender Verachtung.
„Kannst du ihr das verübeln?! Nach allem was passiert ist, was heute unter anderem passiert ist!“ schmetterte er ihm entgegen.
Wesker riss sich die Sonnenbrille herunter, warf sie quer durch den Raum und knapp an Andrews Kopf vorbei. Seine Augen glühten rot.
„Verschwinde Andrew! Das geht dich nichts an!“
Andrew knirschte mit den Zähnen.
„Diesmal werde ich mich nicht raushalten!“
Wesker kam ein paar Schritte weiter in den Raum.
„Willst du diesen Weg wirklich beschreiten Junge?“
„Andrew bitte…“
Weskers Kopf fuhr zu Zoe herum und sie verstummte augenblicklich unter seinem harten Blick. Eine Gänsehaut zog sich unangenehm über ihren Rücken.
Wesker wandte sich wieder seinem Sohn zu.
„Verschwinde, so lange du noch kannst. Ich werde dich nicht schonen, nur weil du mein Sohn bist.“
Andrew schluckte, er wusste dass er stark war, aber er war sich nicht sicher ob er gegen seinen Vater eine Chance hatte. Aber er würde nicht weichen, nicht ohne sicher zu sein, das Zoe nichts passieren würde.
„Du wirst sie nicht mehr anfassen!“
Wesker lachte humorlos.
„Wer sollte mich davon abhalten?!“
„Normalerweise die Vernunft, aber davon scheinst du keine zu besitzen!“ kam es mit heiserer Stimme vom Sofa.
„Lass das Zoe!“ warnte Andrew sie und näherte sich weiter seinem Vater.
Wesker bewegte sich so schnell, das weder Andrew noch Zoe seiner Bewegung folgen konnten. Er packte Andrew am Hals, hob ihn hoch und drückte zu, so fest das sein Kehlkopf knackte.
„Oh mein Gott! Was tust du da?!“
Zoe sprang vom Sofa auf und sprang Wesker auf den Rücken, das änderte nicht das Geringste an der Tatsache dass Andrew tot war. Sie sah es in seinen leeren Augen.
„Oh Neeein, was hast du getan?!“
Er warf Andrew zur Seite, packte einen ihrer Arme die über seine Schulter hingen und riss sie über seinen Kopf nach vorne.
Sie schrie auf.
„Ich bin gleich wieder zurückgekommen, weil Ashford mir gebeichtet hat, dass du nicht schwanger warst und es nur eine Finte gewesen war. ich wollte mich mit dir vertragen, mich entschuldigen. Und dann muss ich anhören das du lieber mit dem Feind gegangen wärst, als hier zu sein und muss mit ansehen, wie du dich hinter Andrew versteckst?!“
Er hatte ihre Arme schmerzhaft auf ihren Rücken verdreht und sie mit dem Bauch nach unten auf den Boden gedrückt. Er kniete über ihr und hielt ihre Arme in Schach. Sie hatte den Kopf zur Seite gedreht und sah direkt in Andrews ausdrucksloses Gesicht. Sie spürte Wut in sich aufkommen, unglaubliche Wut. Sie spürte es in ihren Adern brennen. In ihrem Kopf schien ein Sturm zu toben, wie Blitze zuckte es durch ihre Synapsen. Sie spürte Kraft durch ihren Körper strömen, in ihrem Mund spürte sie die beiden Fangzähne. Sie erinnerte sich daran was über das Virus gesagt worden war, mit dem sie infiziert war. Es konnte jederzeit wieder ausbrechen. Und das tat es in diesem Moment. Sie gab ein raues, kehliges Geräusch von sich, dann entriss sie ihm ihre Arme, drehte sich herum und trat ihn von sich herunter und gegen die gegenüberliegende Wand. Er rappelte sich sofort wieder auf, doch sein Gesichtsausdruck wirkte äußerst überrascht.
„Was zum…?!“
Sie fauchte ihn feindselig an.
„Ich habe wirklich langsam genug von deiner ewigen Wut und deiner ewigen Herrschsucht!“ zischte sie.
Ihre grünen Raubtieraugen glühten ihn herausfordernd an.
„Zoe…ich hatte nie Wut auf dich, sondern nur auf die Situation an sich…das weißt du doch…“
„Einen Scheißdreck weiß ich!“ brüllte sie ihn an. „Du bist so verdammt herrschsüchtig, so verdammt von deiner eigenen Macht besessen, dass du sie ständig ausüben musst, auch an mir und ich bin es leid!“
„Zoe…“
Sie sprang ab und donnerte ihn erneut gegen die Wand. Ihre Hände krallten sich in sein Jackett und drückten ihn mit dem Rücken gegen diese Wand. Er wehrte sich nicht sondern sah sie nur an. Seine Augen waren wieder Orangerot und leuchteten nicht mehr. Seine Wut war gewichen, angesichts ihrer Reaktion.
„Sieh mich nicht so an!“ raunte sie verärgert.
„Wieso? Wie sehe ich dich denn an?“
Sie biss die Zähne zusammen und zischte: „Mitleidig…ich brauche deine Gönnerhaftigkeit nicht!“
Wesker schüttelte den Kopf. Er schob seine Arme zwischen ihre, drehte sie aus ihrem Griff und warf sich mit ihr herum und landete wieder auf dem Boden, auf ihr. Von einer Sekunde auf die nächste, änderte sich ihr Gemüt schlagartig. Er spürte eine verlangende Hitze von ihr ausgehen, konnte den schweren, süßen Geruch der Erregung wahrnehmen. Ihr Becken hob sich dem seinen Entgegen, sie drückte sich an ihn.
„Zoe? Warte mal…“
Ihre Hand wanderte in seine Hose und ließ ihn verstummen.
„Groß und hart, sehr gut, so brauch ich das jetzt…“
„Zoe warte du bist nicht du selbst…“
„Was spielt das für eine Rolle?!“ fauchte sie drehte ihn auf den Rücken und setzte sich auf ihn.
„Eine sehr große!“ sagte er und versuchte sich von der Tatsache abzulenken, dass sie ihren Unterleib an seinem rieb.
Sie riss sich in Sekundenschnelle alle Kleider vom Leib und stand von ihm auf. Er trug immer noch seinen Kompletten Anzug. Sie stand über ihm und er sah zu ihr auf. Sie drehte sich um und verschwand im Schlafzimmer. Er konnte nicht anders, er musste ihr folgen, er wusste was passieren würde und er konnte es nicht erwarten. Sie hatte sich auf das Bett gelegt und in die Kissen gelehnt. Sie sah ihn an und ihre Augen hatten wieder ihre normale Form angenommen. Sie blickte ihn irritiert an.
„Was ist passiert?!...warum bin ich nackt?!“
Er kam zu ihr herüber und legte sich über sie. Sie sah ihn erwartungsvoll an.
„Was ist passiert und warum bist du nicht mehr wütend auf mich?!“ fragte sie ihn mit leicht zittriger Stimme, fast so, als hätte sie Angst vor ihm.
Er küsste sie auf den Mund und seine Hand wanderte in ihren Schritt und streichelte sie. Sie stöhnte leise auf. Als er zwei Finger in ihr versenkte, krallten ihre Finger sich in seine Schultern.
„Albert?!“
Er küsste ihre Brüste und meinte: „Es gibt andere, schönere Dinge, als wütend zu sein.“
Er lächelte sie an.
Er zog seine Finger wieder zurück und zog sich ebenfalls aus. Sie wusste was passieren würde als er sich wieder über sie legte und er ihre Scham streifte. Er konnte es nicht erwarten sie zu nehmen, tief in ihr zu sein, ihre feuchte Hitze zu spüren und in ihr zu vergehen. Er öffnete ihre Schenkel etwas weiter und sie begann zu zittern.
„Was ist los Zoe?“ fragte er besorgt.
Er wunderte sich, dass sein Gehirn überhaupt noch funktionierte, als er an sich herunter sah.
„Ich bin so durcheinander…“
„Aber du magst es doch oder?“
Sie nickte.
„Gut, dann genieße es einfach und lass dich treiben.“
Im nächsten Moment drang er in sie ein und sie stöhnte hell auf.

Kapitel.41. Kennedy

Sie lag schwer atmend in seinen Armen, spürte den Hauch seines Atems auf ihrer Wange, sein schlagendes Herz an ihren Rippen. Sie hatte das Gefühl, ihn immer noch in sich fühlen zu können.
„Du hast ihn getötet.“ sagte sie leise, abwesend.
Er hielt einen kurzen Moment die Luft an, dann atmete er wieder aus und küsste sie auf den Hals.
„Was spielt das für eine Rolle?“
„Er war dein Sohn Albert!“ ihre Stimme war nun schon lauter und fester.
Sie wollte sich aus seinen Armen winden, doch er zog sie fester an sich heran.
„Albert, er liegt noch immer…da draußen im Zimmer neben an… und wir, wir bumsen uns hier fröhlich durch die Laken! …ich fasse das einfach nicht!“
Er zuckte mit den Schultern.
„Du hast nicht Nein gesagt.“ meinte er gleichgültig.
Sie sah ihn scharf von der Seite an.
„Du solltest vorsichtig sein mit dem was du sagst, du machst dich im Moment nicht besonders beliebt bei mir.“ sagte sie gepresst.
Etwas in ihrer Stimme und in ihren Augen, veranlassten ihn sie loszulassen.
Sie kroch aus dem Bett und ging zum Kleiderschrank um sich einen frischen Morgenmantel herauszuholen den sie über ihren nackten Körper streifte. Er beobachtete sie, prüfend, vorsichtig. Sie legte die Hand auf die Tür zum Hauptraum, aber sie öffnete sie nicht. Sie schüttelte den Kopf.
„Ich kann nicht da raus gehen…nicht so lange Andrew noch dort liegt…“
Wesker seufzte.
„Du hast Recht, das war dir gegenüber taktlos…ich kümmere mich darum.“
Er schwang sich aus dem Bett.
„Taktlos? Taktlos?! Andrew hatte etwas Besseres als dich, als seinen Vater verdient! Er hat dich geliebt, hat versucht dich zu beeindrucken, so zu sein wie du ihn haben wolltest! Du hast es ihm immer schwer gemacht, ihn nicht wie deinen Sohn behandelt! Da fragst du dich noch warum ich weglaufen wollte, als ich noch glaubte schwanger zu sein?! Du bist ein Monster! Und ich bin Gott froh dass ich nicht von dir schwanger bin!“
Sie rechnete nicht damit, umso heftiger traf sie die Ohrfeige und warf sie herum. Sie drehte sich beinahe einmal ganz um ihre eigene Achse und fiel zu Boden. Sie hörte ihn schwer atmen, dann scharf die Luft einziehen.
„Zoe…ich…was hab ich gemacht?!“
Ihre Wange brannte wie Feuer und sie war sich sicher, dass er einen bleibenden Endruck hinterlassen hatte.
Er klang verbittert als er weiter sprach.
„Das hättest du nicht sagen sollen, das weißt du.“
Sie drehte sich herum und sah ihn unter einem Vorhang aus Haaren hervor anklagend an.
„Und das rechtfertigt, dass du die Hand gegen mich erhebst?“
Er öffnete den Mund und schloss ihn wieder ohne etwas gesagt zu haben. Er holte sich hastig Klamotten aus dem Schrank und verschwand ohne ein weiteres Wort aus dem Schlafzimmer. Die Tür viel knallend ins Schloss und sie zuckte erschrocken zusammen. Sie schlurfte zum Bett zurück und setzte sich unsicher auf die Kante. Ihre Wange brannte noch immer. Sie stand wieder auf und ging erneut zum Kleiderschrank um sich an der Schranktür im Spiegel anzusehen. Ihre Haare waren vom Bett noch zerzaust. Ihre Wange war gerötet, man konnte regelrecht seine Hand auf ihrem Gesicht nachzeichnen.
„Blöder Kerl!“ fluchte sie und ihr Spiegelbild schien ihr Recht zu geben.
Nach einer Weile holte sie frische Sachen aus dem Schrank, und betrat den Hauptraum. Andrew war spurlos verschwunden, ebenso Wesker. Sollte ihr recht sein. Sie duschte sich, zog die frische Jeans und die langärmlige, taillierte dunkelblaue Bluse an. Sie schlüpfte in ein paar Winterboots, schlüpfte in eine schicke Strickjacke und zog einen langen schwarzen Steppmantel darüber an. Sie würde raus gehen und sie würde ihm nicht sagen das sie nach draußen ging. Sie wusste wo er seine Ersatz-Keycard versteckte, sie schnappte sich die Card aus dem Schreibtisch und machte sich auf den Weg.

Es hatte eine Weile gedauert an den ganzen Wachen vorbei zu schleichen, aber sie hatte es schlussendlich geschafft und stand nun auf dem Vorhof des Umbrella Gebäudes. Alles war weiß und überall lag hoher Schnee. Sie sah in den dunklen Nachthimmel hinauf der nur vom Mond und dem vom Schnee reflektierenden Mondlicht sanft und kühl erleuchtet war. Dicke Flocken legten sich auf ihr Haupt und sie schlug die Kapuze des Steppmantels über den Kopf. Sie pulte ihre Wollhandschuh aus den Taschen ihres Mantels und zog sie über. Einen Schal brauchte sie bei dem dicken Stehkragen des Mantels nicht. Der Ort war nicht der richtige, die Zeit vielleicht auch nicht, aber der Schnee hob ihre Stimmung. Sie stapfte weiter, an den nächsten Wachen vorbei hinaus zur Straße. Die Wachmänner sprachen sie nicht einmal an. Vielleicht weil sie die Keycard an die Brusttasche des Mantels gesteckt hatte. Gott sei Dank sahen sie nicht all zu genau hin. Sie zog die Card ab und verstaute sie in der Innentasche des Mantels um sie nicht zu verlieren. Wesker würde sauer genug sein wenn sie allein draußen war ohne ihn davon in Kenntnis gesetzt zu haben. Aber wenn sie dann noch die Karte verlor…na ja, daran wollte sie jetzt erst mal nicht denken. Sie fragte sich, warum sie nach allem was war, immer noch daran dachte, später wieder in den Bunker zu gehen. Sie seufzte. Weil sie verrückt nach ihm war, das war die schlichte Antwort. Wesker brachte sie auf die Palme aber ebenso war er für sie unwiderstehlich. Sie lief und hing ihren Gedanken nach, überquerte Straßen, ging an erleuchteten und weihnachtlich geschmückten Schaufenstern vorbei, bis sie plötzlich registrierte das sie gar nicht mehr wusste wo sie war und wie sie zum Bunker zurück kommen sollte. Sie zuckte mit den Schultern. Irgendwer würde schon wissen wie sie dort hin kam, sie würde einfach ein Taxi nehmen. Sie holte ihren Geldbeutel heraus, 32 Dollar kamen zu Vorscheinen, wie auch 62 Euro. Sie lächelte. Für einen Kaffee oder eine heiße Schokolade würde es alle mal reichen. Sie fand auch ein süßes, gemütliches Cafe im mediterranen Stil, das durchgehend geöffnet hatte. Es war relativ gut besucht, doch sie fand ein ruhiges Plätzchen in einer Ecke. Sie bestellte ein Glas Scotch und eine Tasse heiße Schokolade. Die Bedienung, legte Weihnachtskekse zu der heißen Schokolade und sie nickte ihr dankbar lächelnd zu.
„Danke sehr.“
Zoe bezahlte gleich und gab ihr ein ordentliches Trinkgeld, woraufhin die Kellnerin fröhlich grinsend verschwand. Zoe nippte an ihrer heißen Schokolade, als ein Neuankömmling in den Raum kam. Er war ungefähr um die 1.80 groß, etwas längere mittelblonde Haare, sie schätzte ihn auf um die 30, trotz seines leicht jugendlich wirkenden Gesichts. Aber davon ließ sie sich nicht täuschen, seine Augen sprachen von Erfahrung, er wirkte furchtbar ernst, so dass er ihr fast schon Leid tat. Er war gut gebaut soweit man das durch die Winterbekleidung sagen konnte. Er kam herein und sah sich mehr oder weniger unauffällig im Raum um. Sein Blick blieb an ihr hängen und sie hielt seinem Starren stand. Er kam schließlich auf sie zu, lächelte wage und fragte mit frischer, tiefer Stimme: „Darf ich mich zu Ihnen setzen?“
Er sprach Englisch, was Zoe Schade fand. Das war keine besondere Herausforderung. Sie nickte stumm und deutete auf den Stuhl direkt ihr gegenüber. Er setzte sich und öffnete seine Jacke. Die Kellnerin kam sofort angeflattert und wollte seine Bestellung aufnehmen, es war unverkennbar das sie Verbindung zwischen Zoe und ihm suchte, da sie ein Auge auf ihn geworfen hatte seit er zur Tür herein gekommen war. So wie fast jede andere Frau im Raum auch. Nun er war wirklich nicht unattraktiv. Aber nicht Zoes Typ, ihre Gedanken wanderten wieder zu Wesker. Ihr Tischpartner versuchte auf Englisch zu bestellen, aber die Kellnerin schien reichlich Schwierigkeiten zu haben ihn zu verstehen. Zoe übersetzte damit sie sich endlich verzog. Aber die Tussi zögerte es so lange raus, wie sie nur konnte. Bis Zoe ihr schließlich einen eindeutigen, bissigen Blick zu warf.
„Sie sprechen also Deutsch und Englisch?“ fragte er.
Sie nickte lächelnd.
„Ja, scheint ganz so.“
„Sie sind nicht von hier oder? Sie wirken irgendwie nicht wie eine Einheimische.“
„Ich bin Amerikanerin, so wie sie komme ich aus den U.S.A“
Er grinste und seine Augen schienen einen Moment aus ihrer ernsten Starre aufzutauen.
„Ist das so offensichtlich.“
Sie lachte.
„Ja allerdings.“
„Woher können Sie so gut Deutsch?“
„Ich habe Deutsch studiert.“
Er legte den Kopf leicht schräg und sah sie fragend an.
„Sind sie deshalb hier in Deutschland? Studieren Sie noch?“
Sie hielt eine Sekunde inne, Umbrella wollte sie lieber nicht erwähnen.
„Nun, ich arbeite hier bei einem größeren Konzern, aufgrund meiner Sprachkenntnisse… hören wir auf mit dem gesiezte, das ist anstrengend… ich bin Zoe… Marsters“
Sie reichte ihm die Hand über den Tisch.
„Leon S. Kennedy.“

Kapitel.42. Alte Bekannte

Wesker war weniger wütend über Zoes Abwesenheit als besorgt. Er glaubte dass sie weggelaufen war, weil sie wütend auf ihn war, weil er sie geschlagen hatte. Er fluchte lautstark. Er hatte ein paar Leute damit beauftragt Verkehrskameras anzuzapfen und Satelliten Bilder im Zeitraum der letzten zwei Stunden im näheren Umkreis zu checken. Scheinbar war sie in ein Cafe gegangen, einige Blocks entfernt und seither nicht wieder herausgekommen. Er entschied sich alleine zu gehen, dieser Situation würde er auch ohne Hilfe Herr werden.

Leon war sehr nett, aber auch sehr neugierig, es schien ihr fast, als hätte er gezielt nach ihr gesucht. Doch schließlich wurde sein Blick wieder ernst und er deutete zaghaft auf ihr Gesicht.
„Und wer hat dir das verpasst?“
Sie riss erschrocken die Augen auf. Daran hatte sie gar nicht mehr gedacht, sie müsste wohl mittlerweile einen großen blauen Fleck im Gesicht haben. Sie tastete mit den Fingern ihrer rechten Hand vorsichtig danach und biss die Zähne zusammen als es wehtat. Sie zögerte.
„Eifersüchtiger Freund.“ sagte sie schließlich mechanisch.
Er zog die Brauen hoch.
„Du solltest dir das nicht gefallen lassen.“ meinte er ernst.
Jetzt wusste sie auch warum die Kellnerin so verdammt nett gewesen war. Und warum sie die beiden immer noch beobachtete. Möglicherweise fragte sie sich, ob Leon der Mann war der die Hand gegen sie erhoben hatte.
„Entschuldige mich mal einen Moment, ich muss mal für Königstiger.“
Sie nickte abwesend und sah ihm nach wie er im Gang zu den Toiletten verschwand.
Da ging erneut die Cafetür auf und jemand kam herein. Blondes zurückgekämmtes Haar, dunkle Sonnenbrille, schwarzer Anzug, schwarze Lederhandschuh, und einen Wintergehrock der förmlich brüllte „Ich habe Geld.“
Wesker.
Sie wurde in ihrem Stuhl immer kleiner, als er dann zu ihr rüberblickte schien ihr Herz regelrecht stehen bleiben zu wollen.

Als sich ihre Blicke trafen und er merkte wie sehr sie sich vor seiner Wut fürchtete, schämte er sich. Der große dunkle Fleck in ihrem Gesicht, machte es seinem Gewissen auch nicht gerade leichter. Er würde diplomatisch vorgehen, sich für die Ohrfeige entschuldigen und sie mit „Nach Hause“ nehmen. Er fühlte sich angespannt und unter dem Blick der Menschen die sich ihm zugewandt hatten auf einmal unglaublich schlecht und klein. Was machte Zoe nur aus ihm?!

Zoe sah wie die Blicke der Kellnerin zwischen ihr und Wesker hin und her wanderten. Sie schien ihre Reaktion auf Wesker richtig zu deuten, sie sah wie Zoe nach einem Hinterausgang Ausschau hielt. Als er dann in ihre Richtung einschlug, spurtete die Kellnerin mit einem Tablett mit heißer Schokolade und Kaffee los und rammte Wesker mit gespieltem Ungeschick von der Seite.
„Oh mein Gott, das tut mir ja so leid!“ rief sie aus.
Wesker sah an sich herunter. Er hatte sich etwas erschrocken da er nur Augen für Zoe gehabt hatte, hatte er die Kellnerin nicht kommen sehen. Sein Mantel und das schwarze Jackett waren voll mit heißer Schokolade und Kaffee. Die Kellnerin begann ihn mit Servietten abzutupfen und Entschuldigungen herunterzubeten. Als er wieder aufsah war Zoe nicht mehr an ihrem Tisch, sie war verschwunden. Er wehrte die hartnäckige Kellnerin ab.
„Schon gut, ist nicht so schlimm.“
„Das heiße Zeug…sie haben sich bestimmt verbrüht…“
„Nein es geht schon!“ gab er barsch zurück und schob sie mit einer Leichtigkeit beiseite die sie verblüffte.
Als sie zu dem Tisch rüber sah an dem Zoe gesessen hatte, huschte ein Lächeln über ihre Züge.

Wesker warf einen kurzen Blick auf den Tisch. Da war eine weitere Tasse, jemand hatte ihr gegenüber gesessen, jemand mit dem sie mit Sicherheit geredet hatte, denn es hätte noch genug andere, freie Tische für diesen Jemand gegeben. Er lief schnurstracks durch die Hintertür nach draußen.
„Lauf Kleine.“ murmelte die Kellnerin und ihre braunen Augen blitzten auf.

Zoe sah sich hektisch um, sie war völlig orientierungslos. Da packte sie jemand von hinten und hielt ihr den Mund zu. Sie zappelte.
„Pssst, sei leise ich will dir helfen.“
Sie erkannte die Stimme, es war Leon.
Er ließ sie los, packte ihren Arm und zog sie mit sich in Richtung Strasse. Er bugsierte sie in einen neueren 3er BMW und fuhr los. Sie saß auf dem Beifahrersitz und konnte nicht fassen was gerade passiert war. War das eine Entführung, oder half er ihr wirklich?! Sie sah durch die Heckscheibe und sah Wesker auf dem Gehsteig der die Straße hinunter sah. Sie duckte sich automatisch damit er sie nicht sah und er schien sie tatsächlich nicht gesehen zu haben.

Wesker stieg in den Geländewagen und zog sein Handy aus der Tasche.
„Ich will neue Satellitenbilder, sagt mir wo sie hin ist! Sie hat das Cafe vor ein bis drei Minuten verlassen.“
Ein Piepsen sagte ihm das er Daten auf dem Bordcomputer erhalten hatte. Er öffnete die Datei und sah sich die Satelliten Bilder an. Sein Herz machte einen heftigen Satz, als er sah wie jemand sie von hinten packte und wie sie dann in ein Auto gezerrt wurde. Der BMW fuhr in westliche Richtung. Er startete den Wagen und fuhr los.
„Dran bleiben an dem BMW, werten sie mir die Bilder aus, ich will wissen wer dieser Bastard ist!“ bellte er in das Handy.
Einige Minuten später hatte er seine Antwort.
Leon Scott Kennedy, war der Entführer von Zoe. Er lächelte grimmig, diesmal würde er endgültig sterben.

Leon fuhr ziemlich rasant aber sicher. Er fuhr schließlich auf einen Parkplatz, abseits des Stadtzentrums, eine etwas verlassene Gegend. Ein zweites Auto kam auf den Parkplatz. Er stieg aus, ließ den Motor aber laufen. Der andere Fahrer stieg auch aus. Zoe konnte ihren Augen nicht trauen, es war Redfield. Und die Beifahrerin war die Kellnerin aus dem Cafe. Zoe stieg aus und starrte die drei an, die sich unterhielten. Als Redfields Blick ihren traf, wurde seine Miene hart.
„Warum hast du ihr keine Handschellen angelegt Leon?!“
Zoe hielt die Luft an.
„Sie ist nicht aggressiv.“ gab dieser zurück.
Redfield sagte etwas an die Frau ohne seinen Blick von Zoe zu wenden.
„Hunnigan hol doch mal bitte die Handschellen vom Rücksitz.“
Zoe blieb stehen als sei sie an Ort und Stelle festgefroren während Hunnigan auf dem Rücksitz verschwand. Redfields Blick war regelrecht brennend.
„Die Kleine hätte mich und Sheva beinahe umgebracht!“ sagte er an Leon.
Leon schüttelte ungläubig den Kopf.
„Du willst mich verscheißern?!“
„Nein, das ist mein Ernst.“
Sie hörte Reifen auf der nassen Straße rutschen, und einen aufdrehenden Motor. Sie war sich sicher dass es Wesker war und im Moment war sie froh darüber, wenn sie in Redfields Gesicht blickte. Sie fuhr herum und rannte los.
Sie hörte wie die beiden Männer ihr Sofort nachsetzten. Sie gab alles, rannte wie eine verrückte bis ihre Lungen von der kalten Luft brannten. Sie wusste dass sie ihr dicht auf den Versen waren. Jetzt hörte sie eines der beiden Autos starten, das musste Hunnigan sein. Sie hatten sie nur vor Wesker „gerettet“ damit sie sie in die Finger bekommen konnten.

Wesker bog rasant ab und der Wagen schlitterte, doch er fing ihn sofort wieder. Plötzlich sah er sie dort rennen. Zwei Männer verfolgten sie und hatten sie beinahe eingeholt. Der eine war Kennedy und der andere war…REDFIELD. Sein Blut schien zu kochen, er drückte auf den Fensteröffner und zog seine Waffe. Aus dem fahrenden Wagen war es nicht leicht zu treffen, aber er gab zwei Schüsse ab, der eine traf Redfield in die Schulter, der andere in Kennedys rechten Oberschenkel. Hunnigan brachte das Auto zwischen ihre beiden Kollegen und Weskers Wagen, um sie vor weiteren Schüssen zu schützen. Wesker sammelte hastig Zoe auf und brauste davon. Er hatte jetzt keine Zeit um sich auf einen Kampf einzulassen, nicht wenn Zoe dabei war.

Kapitel.43. Überfall auf den Bunker

Die ganze Fahrt über hatten sie kein Wort miteinander gesprochen. Sie hatte geschwiegen weil sie nicht wusste was sie ihm sagen sollte und ihm schien es im Moment ganz ähnlich zu ergehen. Er brachte sie zurück zu Umbrella, hinunter in den Bunker. Er ließ die Wachposten verdoppeln und verschärfte die Sicherheitsprotokolle. Niemand durfte das Gebäude oder den Bunker, betreten oder verlassen ohne seine persönliche Absegnung. Als Sie wieder in seiner Unterkunft angekommen waren und sie sich beide von ihren Mänteln befreit hatten. Ging er an die in den Schrank eingebaute Bar und klappte sie auf. Sofort glommen zwei Lämpchen auf, die den teuren Whiskey und die anderen, edlen Spirituosen in ein weiches, warmes Licht hüllten. Er nahm eine kristallene Karaffe heraus, öffnete sie und füllte sich ein Glas mit einer goldbraunen, leicht ölig wirkenden Flüssigkeit. Cognac vielleicht dachte sie. Sollte er sich ruhig einen Schluck gönnen, wenn sie das vor einem weiteren Wutausbruch bewahren würde. Sie setzte sich auf das schwarze Ledersofa und beobachtete ihn. Er nippte an dem Glas, seine Schultern schienen ein kleines Stück herunter zu sacken und er seufzte.
„Albert, es ist Heilig Abend, du kannst deinen Mitarbeitern nicht verbieten zu ihren Familien zu gehen…“
Sein Körper straffte sich sofort wieder und er wandte sich ihr zu, allerdings ohne näher zu kommen. Er stand immer noch, ein paar Meter entfernt vor der kleinen Bar.
„Sie dürfen sich gerne bei dir dafür bedanken…ich bin der Böse, weil ich diese Vorkehrungen veranlasst habe, aber der wahre Schuldige sitzt hier auf meinem Sofa. Aber ich sage dir ganz ehrlich, Heilig Abend, Weihnachten überhaupt, interessiert mich einen Scheiß. Ich muss für unsere Sicherheit sorgen, ebenso für die Sicherheit des Konzerns und das lässt sich im Moment nur auf diese Weise bewerkstelligen.“ seine sonore Stimme die sie sonst immer so gerne hörte, hatte einen schneidenden Klang an sich.
Er sah wieder in die Bar hinein, als lägen dort die Antworten die er auf seine Fragen suchte.
„Ich verstehe, Mr. Ebenezer Scrooge.“ sagte sie sarkastisch. (Link für registrierte Benutzer sichtbar)
Er atmete tief durch bevor er weiter sprach.
„Was ich getan habe tut mir leid, ich wollte nicht…“
„Was wolltest du nicht?“ fragte sie stichelnd als er nicht weiter sprach.
Er machte das Glas mit einem weiteren tiefen Schluck leer und stellte es auf seinem Schreibtisch ab.
„Du weißt was ich meine…“
Sie zog enttäuscht die Brauen hoch und seufzte.
„Wow, das ist eine tolle Entschuldigung. Eins muss man dir lassen, du machst keine halben Sachen.“ gab sie lakonisch zurück.
Er schlug mit der Faust auf den Tisch so dass es schepperte und sie erschrocken zusammenzuckte.
„Ich bin nicht wie andere Männer, allein das du…das ich…es ist nicht üblich für mich so zu sein.“ stammelte er verunsichert.
Sie schnaubte.
„Nein du bist wirklich nicht wie andere Männer, nicht einmal wie andere Menschen überhaupt und wenn du mich fragst, hättest du dringend mal die eine oder andere Therapie nötig!“
Er war schneller bei ihr am Sofa als sie ihm mit den Augen hätte folgen können, mit denen sie ihn jetzt, weit aufgerissen anstarrte. Er stand über ihr, hatte sie an den Schultern gepackt und drückte sie in die Rückenlehne des Sofas.
„Warum tust du das?! Warum provozierst du mich?!“
„Warum lässt du dich provozieren?!“ kam die Gegenfrage wie aus der Pistole geschossen.
Wesker ließ sie los, raufte sich die Haare, biss die Zähne zusammen und gab eine Art unwilliges, wütendes, verzweifeltes Geräusch von sich. Einen derartigen Ausbruch hatte sie an ihm bisher nicht erlebt und es erschien ihr urkomisch. Sie musste heftig ein Lachen unterdrücken, wäre sie in Lachtränen ausgebrochen, hätte er sie womöglich bei lebendigem Leib aufgefressen. Allein die Vorstellung machte es ihr noch schwerer sich zusammenzureißen. Als er seine Hände wieder senkte, standen seine Haare in alle Richtungen und sie konnte nicht mehr an sich halten. Sie prustete wandte sich ab und versteckte das Gesicht halb hinter den Händen und tarnte es als Husten, in der Hoffnung das er es nicht mitbekommen hatte. Da klopfte es an der Tür.
„NICHT JETZT!“ brüllte er, was Zoe sofort verstummen ließ.
Der scharfe, gereizte Ton war nicht besonders witzig und als sie ihn wieder ansah. hatte er seine Haare bereits wieder geglättet. Die Tür ging dennoch auf und ein hoch gewachsener junger Mann kam zwei Schritte ins Zimmer.
„Trend?!“ Zoe konnte es nicht fassen, doch sie hütete sich davor aufzuspringen und ihn zu umarmen.
Wesker seufzte, den hatte er schon ganz vergessen.
„Ich habe ihn wieder an seine alte Arbeitsstelle gesetzt…ich dachte das würde dich besänftigen.“
Sie sah verwirrt von einem zum anderen.
„Hi Zoe.“ sagte er unsicher und hob mehr oder weniger die Hand zum Gruß.
Sie erwiderte die Geste unsicher. Sie freute sich ihn zu sehen, aber irgendetwas stimmte nicht, jedenfalls hatte sie dieses Gefühl.
„Sir, wir haben einen Sicherheitsalarm, jemand ist in den Bunker eingedrungen und hat das Alarmsystem umgangen, wir haben es aber herausgefunden als wir einen toten Sicherheitstechniker fanden.“
„Jemand ist im Bunker?!“ Zoe war sofort alarmiert und sprang vom Sofa auf.
Wesker blieb ruhig.
„Setzen sie die Sicherheitsteams ein, sie wissen was zu tun ist Mr. Trend, ich werde in Kürze zu ihnen stoßen.“
Trend salutierte, schlug die Hacken zusammen und nach einem weiteren flüchtigen Blick zu Zoe verschwand er wieder.
Wesker setzte sich an seinen Schreibtisch und rief ein paar Überwachungsdateien auf. Zoe stellte sich hinter ihn und legte ihm die Hände auf die Schultern, er war überrascht wie gut diese banale Berührung tat. Alle Dateien waren gelöscht, bis auf eine Sicherheitskamera, die er erst kürzlich neu hatte installieren und speziell sichern lassen. Als er sie aufrief konnte er förmlich spüren wie Zoe die Luft anhielt und ihre Muskeln sich verkrampften.

Krauser wusste dass der Alarm bereits ausgelöst worden war, aber sein Team hatte die meisten Hindernisse bereits hinter sich gelassen. Einige der Sicherheitsteams waren erledigt, Wesker hatte in Deutschland nicht sehr viele Männer postiert, sein Fehler. Für diesen Fehler würde er heute bezahlen. Er hatte die Soldaten die ihm Spencer zu Verfügung gestellt hatte in Teams in verschiedene Richtungen geschickt. Wesker würde sicher zwischen den Sicherheitsteams hin und her wechseln während seine kleine Freundin, sicher in seiner Unterkunft versteckt war. Krauser kannte die Grundrisse und wusste wo alles zu finden war. Er war allein unterwegs, auf dem Weg zu Weskers Gemächern…um seine Achillesverse zu durchtrennen…

Sie krallte sich an sein Jackett.
„Nein du wirst mich nicht allein lassen! Nicht schon wieder!“ begehrte sie auf, als er sich auf den Weg machen wollte Trends Truppen zu unterstützen.
„Aber ich muss!“ sagte er und wollte ihr Finger von seinem Jackett lösen, aber sie griff sich dann einfach eine andere Stelle.
Zoe sah ihn an, ihre Augen waren feucht, sie hatte Angst und sie war wütend.
„Zwei Mal Albert! Zwei Mal wäre er bald über mich hergefallen, es hat nicht viel gefehlt, er wird wieder zu mir kommen, das weiß ich!“
Er schüttelte den Kopf.
„Er hat keine besonderen Kräfte mehr und ich habe die Codes zu meiner Unterkunft ändern lassen…“
„Das bedeutet gar nichts Albert! Gerade du müsstest dass doch wissen!“
Er seufzte, nahm ihr Gesicht in beide Hände und sah in ihre Augen, die in Tränen schwammen.
„Ich muss meine Arbeit machen Zoe, ich kann nicht hier bleiben und zusehen wie sie den Bunker auseinander nehmen.“
Nun lief eine Träne über ihre Wange.
„Du weißt was passiert wenn er mich in die Finger bekommt, er hat es zwei Mal versucht, er wird sich an mir vergehen und mich dann umbringen und nur wenn ich Glück habe in dieser Reihenfolge.“
Sie hielt einen Moment inne und überlegte sich ob es anders herum nicht doch gnädiger wäre… Wie konnte er nur zulassen dass sie sich davor fürchten musste?!
„Er wird nicht hier rein kommen!“ er wollte sich gar nicht vorstellen was Krauser tun würde.
„Wenn du mich wirklich lieben würdest, würdest du hier bleiben, hier bei mir!“
Als er zögerte ließ sie ihn los und machte ein paar Schritte zurück, dabei sah sie ihn an wie einen Aussätzigen. Weitere Tränen rollten über Gesicht, ihre Unterlippe bebte.
„Andrew hätte keinen Gedanken daran verschwendet mich allein zu lassen, hätte ich ihn gebeten zu bleiben…das zeigt wie viel besser er als Mensch war…“
Er sah zur Seite und knirschte getroffen mit den Zähnen, doch dann antwortete er gepresst.
„Das zeigt nur wie undiszipliniert mein Nachkomme war!“
„Trend, deine ehemaliger Lieblingssoldat wäre ebenfalls geblieben!“ konterte sie in gehässigem Ton.
Dann hob sie abwehrend die Arme und fluchte laut: „Nein, weißt du was… Geh einfach, verpiss dich! Soll er mich doch auf bestialischste Weise umbringen, ich komme hier so wieso nicht mehr raus! Geh und spiel Soldat, ich hab deine Spielchen so satt, ich darf deine Nähe nur genießen wenn du es zulässt, du kommst praktisch nur zu mir, um mit mir zu schlafen oder mich zurechtzustutzen. Du sperrst mich hier in deinem verdammten Bunker ein, damit ich auf Abruf zum Ficken bereitstehe aber ansonsten investierst du nicht das Geringste in meine Person, keine Zwischenmenschlichkeiten, nichts, du lässt mich am ausgestreckten Arm verhungern! Aber ich sag dir jetzt mal was: KAUF DIR EINE GUMMIPUPPE!“
Er nahm die Sonnenbrille ab und starrte sie fassungslos aus seinen orangeroten Augen an.
„Das ist es also was du denkst?“ fragte er mit unheimlich ruhiger Stimme.
Sie zitterte und ihre Hände waren zu Fäusten geballt.
„Ich denke es nicht, es ist verdammt noch mal so!“ schluchzte sie.
Er schüttelte den Kopf und steckte die Sonnenbrille in seine Jacketttasche.
„Nein, dass ist es nicht, du bist nicht mein Spielzeug sondern meine…“
„Deine was?!“
Er stutzte, er wusste selbst nicht wie die richtige Antwort lautete. Es gab nur eine Antwort.
„Meine Frau…wenn das hier vorüber ist, werde ich dich ehelichen und du wirst Wesker heißen und niemand soll mehr einen Zweifel daran haben, wie ich zu dir stehe und was du mir bedeutest!“
Im ersten Moment war sie verduutzt, ein Antrag in Form eines Befehls..sehr interessant, doch dann blickte sie ihn kalt an.
„Andrew hieß auch Wesker und ja, jeder wusste was er dir bedeutete, nämlich nichts.“
Wesker klappte für einen kurzen Moment der Mund auf, er fühlte sich als hätte sie ihm einen Dolch von hinten ins Herz gerammt. Er zog die Sonnenbrille aus seiner Tasche setzte sie auf und verließ den Raum ohne noch ein weiteres Wort zu sagen. Zoe ließ sich auf den Boden sinken und brach in Schluchzen aus.

Trend fragte sich was passiert war und wo Wesker blieb. Der dunkle Fleck in Zoes Gesicht machte ihm Sorgen. Hatte Wesker die Hand gegen sie erhoben? Sie hatte so unglücklich ausgesehen. Er konnte sich nicht helfen, aber er wollte etwas tun, doch er wusste nicht was. Etwas stimmte nicht, sie braucht seine Hilfe. Jedenfalls glaubte er das. Er musste unbedingt unter vier Augen mit ihr sprechen um herauszufinden was mit ihr passiert war. Aber ob er dazu noch kommen würde und ob sie überhaupt mit ihm sprechen wollte stand in den Sternen. Er seufzte und gab seinen Männern Anweisungen weiter vorzurücken. Einige seiner Trupps waren nicht mehr per Funk zu erreichen, was wohl bedeutete, dass er sie verloren hatte. Das war nicht gut, er hoffte inständig das Wesker noch ein Ass im Ärmel hatte.

James.Havoc

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Montag, 6. April 2015, 13:46

Kapitel.44. Schmerzen

Wesker hatte die Tür zur Unterkunft hinter sich geschlossen und stand nun unschlüssig davor. Er konnte nicht gehen, Zoe hatte verdammt noch mal Recht, das fuchste ihn. Er war 48 Jahre alt, auch wenn man ihm das nicht wirklich ansah, Zoe konnte wenn man ihr Alter betrachtete locker seine Tochter sein und sie schaffte es ihm so den Kopf zu verdrehen und ihn so konfus zu machen, das er alle Disziplin und Prinzipchen über den Haufen zu werfen schien. Er konnte sich die Frage, ob das gut oder schlecht war, nicht beantworten. Sein Verstand wollte nicht so arbeiten, wie er sollte, also entschied er aus dem Bauch heraus. Er drehte sich wieder um und öffnete die Tür. Sie hockte auf dem Boden, an der Stelle an der sie zuvor gestanden hatte und schluchzte. Er fasste sich etwas irritiert an die Brust, da war so ein Gefühl, als würde sich etwas darin zusammen ziehen, seine Kehle wurde trocken. Er verspürte Reue, er schämte sich ihr gegenüber so…unnachgiebig gewesen zu sein, er hatte Mitleid mit ihr, ihr Schluchzen schien wie Messerstiche die in seiner Brust stochernd nach seinem Herzen suchten. Er konnte es nicht mehr ändern, er war verloren, er war eine Bindung eingegangen, eine sehr ernste Bindung, die er auch nicht brechen wollte. Hatte er nicht vorhin sogar gesagt dass er sie heiraten wollte?! Er musste irgendwie lächeln obwohl ihm nicht danach war, doch dann urplötzlich überkam ihn eine Welle der Panik…wollte sie ihn denn überhaupt heiraten?! Besser gesagt würde sie, nach allem was war?! Sie sah mit einem Mal aus verweinten Augen zu ihm auf.
„Was soll der dämliche Ausdruck auf deinem Gesicht?“
Er legte den Kopf leicht schief und antwortete trocken: „Mein Verstand hat sich gerade verabschiedet.“
Sie zog die Stirn kraus.
„Ehrlich? Gerade eben erst? Komisch, ich hätte schwören können das es schon viel früher passiert sein müsste.“
Er seufzte, er war nicht mehr wütend, er wusste dass er einiges gut zu machen hatte und das es ihm nicht zustand, weiterhin sauer auf sie zu sein. Sie hatte Recht, er war ein Idiot, jedenfalls nach ihren Maßstäben, wenn er sie halten wollte, wenn er wirklich so für sie empfand, wie er es dachte, wie er sich im Moment fühlte, dann musste er sich an diesen Maßstäben anpassen.

Zoe war perplex, er hatte sich tatsächlich entschuldigt und das in aller Form und Aufrichtigkeit und er hatte sie angelächelt so…anders. Es schien ihm wirklich ernst zu sein, er hatte auch gemeint dass sie beide noch einmal vernünftig reden würden, wenn diese Krise überstanden war. Sie hatte eingewilligt und als er sie dann mit einem temperamentvollen Kuss überraschte hatte sie diesen mit Freuden erwiderte. Als er dann aber von ihren Lippen abließ durchfuhr sie ein bedauerndes Seufzen, doch es war nicht der richtige Augenblick. Sie stand in einer Art Halle in der ein paar Militärfahrzeuge und Werkzeugwägen herumstanden. Wesker war auf der linken Seite der hohen Halle ein paar metallene Treppen hoch gerannt und hinter einer Tür verschwunden. Jetzt konnte sie ihn hinter einer Sicherheitsglasscheibe in einem kleinen Überwachungsraum sehen wo wohl sonst die Wartungsarbeiten Überwacht wurden. Ein beunruhigendes Summen ließ sie herumfahren, dann eine Sirene, ein Tröten, Klickgeräusche. Sie sah sich hektisch um. Als sie nach oben sah, bemerkte sie wie Wesker versuchte den Überwachungsraum zu verlassen, aber die Tür schien nicht aufzugehen.
„Albert?“ sagte sie mit hoher, vor Angst leiser Stimme.
Natürlich konnte er sie nicht hören.
„Was geht hier vor?“ sprach sie mehr mit sich.
Ihre Muskeln spannten sich, die Nackenhärchen stellten sich auf. Sie spürte dass er hier mit ihr im Raum war. Sie saß in der Falle und Wesker war von ihr abgeschirmt. Wesker wandte sich nun der Scheibe zu und sah zu ihr hinunter. Sein Ausdruck war entsetzt, er öffnete den Mund und rief etwas, aber sie konnte ihn nicht hören. Sie starrte einfach nur nach oben und wusste, das Krauser gerade hinter ihr war. Sie atmete schnell und flach. Sie drehte sich langsam um und starrte in Krauser grinsende von der riesigen Narbe entstellte Fratze.
„Oh mein Gott…“ sagte sie mit bebender Stimme, kaum hörbar.
Er bleckte die weißen Zähne.
„Du darfst mich Onkel Krauser nennen.“

Wesker suchte panisch nach dem Knopf für die Gegensprecheinlage damit er sie warnen konnte, aber es war zu spät, Krauser war schon zu nahe. Er sah wie sie sich umdrehte und er etwas zu ihr sagte.
Er drückte auf den Knopf und sagte mit glutheißem Zorn: „Krauser lass deine dreckigen Finger von ihr!“
Krauser sah nach oben und winkte Wesker provozierend mit einem breiten Grinsen. In dem Moment fuhr Zoe herum und rannte weg. Krauser sah ihr amüsiert nach, da er wusste dass sie die Halle durch keine der Türen verlassen konnte. Sie spurtete die Treppen hoch, die zuvor Wesker empor gestiegen war und wollte an der Tür rütteln durch die er gegangen war, er war zum greifen nah, praktisch auf der anderen Seite. Aber es war keine Tür sondern ein verdammtes Stahlschott, das mehr als nur verdammt stabil war. Sie kreischte auf als etwas sie im Genick packte, sie hatte Krauser gar nicht die Stufen hochkommen hören. Krauser war zwar kein Übermensch mehr, je nach Blickwinkel, aber er war ein Brocken von einem Mann und ihr Haushoch überlegen, allein schon durch seine Kampfausbildung und seine muskulöse, bullige Körpermasse. Er schleuderte sie über das Geländer der Treppe und sie landete, glücklicherweise, ob geplant oder auch nicht in einem Haufen leerer Ersatzteilkartons, die den größten Stoß ihres Aufpralls abfingen. Ihr Herz pochte so heftig das sie das Gefühlt hatte, es würde jeden Moment ihren Brustkorb sprengen und Krauser die Arbeit erleichtern. Sie versuchte sich panisch aus den Kartons zu wühlen, da packte er sie am Fußgelenk und zog zu sich her. Sie lag vor ihm auf dem Bauch, sie rollte sich herum und starrte aus geweiteten Augen zu ihm auf. Dieser Scheißkerl spielte mit ihr. Er hatte etwas in der Hand, sie bemerkte erst was es war, als er es ihr in den rechten Oberschenkel rammte. Sie verschluckte sich beinahe in ihrer eigenen Stimme und brüllte markerschütternd auf. Sie hörte irgendwo Weskers Stimme über die Lautsprecher hallen.
„NEEEEIIIN! DU VERDAMMTES SCHWEIN!“
Es war eine Eisenstange, sie griff danach, aber er stieß es bis zum Boden durch und hielt es fest während er hin und wieder mal ein kleines bisschen in diese Richtung drehte, mal in diese und sich dabei an ihren Schmerzensschreien erfreute. Sie schrie schluchzend auf, der Schmerz war überwältigend, sie konnte Metall auf Metall kratzen hören, das Ende der Stange die auf den metallenen Boden unter ihr Stieß.
„AAAAAAHHH…“
Er lachte und rief um ihr Schreien zu übertönen.
„Ja schrei für mich meine Kleine, schrei für mich!“
Sein Blick wanderte zu der Sichtscheibe an der Wesker vor Wut und innerem Schmerz zu verzweifeln schien.
„Siehst du das Albert?! Kannst du sehen was passiert wenn man es sich mit Spencer verscherzt?! Ach viele liebe Grüße von ihm!“
„Du sadistischer Bastard!“
Zoe schrie nicht mehr, keuchte aber schnell atmend um den Schmerz zu kontrollieren. Doch da drehte er wieder an der Stange.
„Aaaargh, NEEEEIIIN HÖR AUF!“

Wesker fluchte lautstark. Das Sicherheitsglas war nicht irgendein Sicherheitsglas, es war praktisch unüberwindbar, aber er musste es tun. Er wusste es würde schief gehen, aber musste es tun.
„ALBERT!“ hörte er ihren Schrei, das war der Funke.
Er trat im Raum zurück. Er lehnte sich mit den Fersen gegen die metallene Wand. Seine Muskeln spannten sich so sehr das es schmerzte. Er drückte sich ab, beschleunigte so sehr das dieser schwarze Nebel, dieser Rauch um ihn wehte als würde sich für ihn ein Zeitfenster öffnen und ihn den Raum auf diese Weise überwinden lassen um schneller zu werden als ein verdammter Ford Mustang auf Höchstgeschwindigkeit, sehr viel schneller. Seine Fersen hinterließen Abdrücke in der Wand, er schoss wie eine Pistolenkugel auf das Glas zu. Er spürte wie seine Knochen brachen, als er das Sicherheitsglas durchschlug. Armknochen, Kniegelenke, sogar sein Schädel, knackte bedrohlich. Er stürzte haltlos in die Halle, zu Boden und blieb liegen.

Kapitel.45. Erwachen

Krauser hörte das Glas splittern, er fuhr herum und sah wie Wesker auf dem Hallenboden landete, wo er regungslos liegen blieb. Krauser machte ein verdutztes Gesicht, Wesker musste sich sämtliche Knochen gebrochen haben, scheinbar auch den Schädel. Er machte ein knurrendes Geräusch und riss die Metallstange aus Zoes Oberschenkel. Sie schrie auf, Blut spritzte, sie presste ihre Hände auf die klaffende Wunde. Sie hatte bereits viel Blut verloren, ihr Gesicht war leichenblass. Sie sah zu Weskers leblosen Körper. Alles was sie zustande brachte war ein vom Schluchzen, heiseres Flüstern.
„…Albert?“
Krauser sah sie scharf an.
„Liegen bleiben, ich geh nachsehen.“
Sie versuchte Verachtung in ihren Blick zu bringen, aber sie war zu schwach um auch nur annähernd den Eindruck zu erwecken. Krauser wandte sich von ihr ab und ging zu Wesker herüber, der sich noch immer nicht regte. Krauser stupste ihn mit der Eisenstange in die Seite, aber Wesker gab keinen Mucks von sich.
„Sieht ziemlich demoliert aus…sieht tot aus…“ mutmaßte Krauser nach einem weiteren Stupsen.
Schließlich ging er in die Hocke und fasste an Weskers Hals um seinen Puls zu erfühlen, sollte dort einer vorhanden sein. Dabei fiel sein Blick auf den eingedrückten Schädel.
„Vollidiot.“ brummte er abfällig und unterließ die Betastung seines Halses, die eindeutige Schädelfraktur sprach Bände.
Zoe hatte sich an eine Wand gezogen und aufgesetzt, sie lehnte sich schwer mit dem Rücken dagegen. Sie hatte eine dichte Blutspur hinterlassen, sie wurde immer schwächer, es wurde immer kühler und sie hatte das Gefühl unendlich müde zu sein. Zoe schnappte kraftlos nach Luft, denn bei Weskers Anblick drang ein weiteres Schluchzen in ihre Kehle, dass dort stecken zu bleiben schien und ihr die Luft abschnürte. Er war tot und sie würde auch hier sterben. Krauser stand auf und sah sich nach Zoe um. Er lächelte mit grimmiger Zufriedenheit. Ihr Atem ging immer langsamer, es war bald vorbei, aber sie fühlte sich dadurch nicht getröstet.
Er kam näher, Schritt für Schritt und sie wusste er hatte Grausames mit ihr vor, aber sie hatte es bald geschafft, sie blickte wehmütig an Krauser vorbei, zu Wesker. Hatte er sich gerade bewegt?! Nein das musste Einbildung gewesen sein, zu schön um wahr zu sein. Schließlich stand Krauser wieder über ihr, er grinste süffisant. Er packte sie an der Bluse und zwei der oberen Knöpfe sprangen dabei ab, als er sie zu sich hoch zog. Sie biss die Zähne zusammen und keuchte entkräftet. Da hallte ein Schuss durch die Halle. Zoe sah zu Krausers erstarrtem Gesicht auf, Blut sickerte unter seinem Barett hervor, lief über seine Stirn, er kippte zur Seite und ließ sie los. Sie stürzte mit ihm zu Boden da sie nicht mehr stehen konnte. Sie wollte schreien da der Schmerz sie erneut durchzuckte, aber sie brachte die Kraft nicht mehr dazu auf. Sie hörte mehrere Stiefelpaare in der Halle hastig herumlaufen. Dann hörte sie eine Stimme.
„Zoe?!“
„…Trend?“ sie konnte ihre Stimme kaum dazu bringen, mehr als ein Krächzen von sich zu geben.
Ihr Sichtfeld schien schmaler und leicht verschwommen zu werden. Sie nahm ihre Umgebung wie durch Watte wahr, oder durch Wasser.
Da sah sie Trends Gesicht ganz dicht über ihrem.
„…Zoe?! Zoe! Bleib wach, bleib bei mir hörst du?! Nicht einschlafen!!“
Sie atmete nur noch ganz flach.
„…bin…müde…so müde.“
Er schüttelte energisch den Kopf.
„Nein bist du nicht! Sieh mich an, lass die Augen offen und sie mich an! Na los! Zoe verdammt noch mal!“ er klang schon fast flehentlich.
„…mir leid…ich gehe…Albert…“
Er knirschte mit den Zähnen.
„Du bleibst verdammt noch mal hier, du lässt mich in dieser Scheißwelt nicht allein! Hast du mich verstanden?!“
Er hatte ihre Wunde abgebunden und Sanitäter waren mit einer Bahre auf dem Weg.
„Schneller verdammt!“ herrschte er in Richtung Treppe, auf der die Sanitäter gerade herunter kamen, mit der Bahre in ihrer Mitte.
„Zoe?! Zoe?!“
Ihr Körper war so kalt, überall war Blut, ihre Haut war noch blasser als sonst. Er musste sie wach halten. Er schrie sie an und sie öffnete die Augen ganz leicht. Er nahm seinen Mut zusammen und küsste sie. Mit einem Mal schien wieder Energie in ihren Adern zu sein. Als er von ihr abließ verpasste sie ihm eine ordentliche Ohrfeige. Er musste lachen, er konnte nicht anders.
„Was…ist so verdammt komisch?!“ fragte sie krächzend.
„Ich wusste dass es funktionieren würde.“

Zoe lief auf Krücken, die Wunde war gut versorgt worden und die Ärzte sagten sie würde wieder vollkommen genesen, nur musste sie dem Heilungsprozess etwas Zeit lassen. es waren fast vier Wochen vergangen. Wesker lebte noch, er war mehr tot als lebendig gewesen, als die Sanitäter und Ärzte kamen, aber seine Wunden schlossen sich, die Frakturen waren verheilt. Seine inneren Verletzungen waren noch im Heilstadium, er schlief noch. Sie setze sich an sein Bett und beobachtete die Gerätschaften an die er angeschlossen war. Er sah wieder unverändert aus, aber ihr fiel auf, dass sie ihn noch nie hatte schlafen gesehen. Sie war immer vor ihm eingeschlafen, und er vor ihr aufgewacht. Im Nachhinein fragte sie sich, ob er überhaupt jemals geschlafen hatte. Sie war nicht gewohnt ihn so…hilflos zu sehen. Sie hatte ihn für unsterblich, unzerstörbar gehalten. Sie hatte leider erfahren müssen, dass sie sich geirrt hatte. Er wäre beinahe gestorben. Als sie geglaubt hatte dass er tot sei, war auch ein Stück von ihr beinahe gestorben. Ihr eigener Tod schien ihr in dieser Hinsicht, so völlig banal zu sein. Das zeigte ihr, wie viel er ihr bedeutete. Sie seufzte, nach der Zeit in der sie fast ständig um ihn gewesen war, oder er um sie, waren sie sich auf jeder Ebene sehr nahe gekommen, was seine Momentane Abwesenheit, ihr sehr deutlich machte. Sie vermisste ihn schmerzlich, seine Stimme, seine Hände, seine Augen. Er trug natürlich keine Sonnenbrille auf dem Krankenbett, aber seine Lider waren geschlossen. Sie hatte viel über den Kuss nachgedacht, zwischen ihr und Trend. Sie wusste das er es getan hatte, damit sie nicht einschlief und ins Nichts abdriftete, aber sie wusste das noch mehr dahinter steckte. Sie mochte ihn, mochte ihn sogar sehr, aber ihr Herz schlug für Wesker. Dennoch dachte sie viel darüber nach. Trend war in ihrem Alter und ein ganz anderer Mensch als Albert, sie wusste das Trend eigentlich die vernünftigere Wahl gewesen wäre und würde ihr Vater noch leben, hätte er ihr in diesem Punkt zugestimmt. Aber so einfach war es nicht. Sie war ihm verfallen, sie hatte sich bereits an Wesker gebunden, körperlich als auch seelisch und sie wollte sich nicht von ihm trennen, nicht, wenn sie es nicht musste. Es klopfte sachte an der Tür.
„Herein.“ murrte sie, sie hatte keinen Bedarf an Besuch im Moment.
Die Tür ging auf und Trend streckte den Kopf herein. Sie lächelte ihn an.
„Komm doch rein.“
Er lächelte zurück.
„Dachte mir schon das du hier bist.“ meinte er.
Er stellte sich etwas abseits und lehnte sich mit dem Rücken gegen eine der weißen Wände. Der ganze Raum war blendend weiß. Genauso wie die Bettwäsche, von der sich Wesker, farblich kaum abzuheben schien, durch die blasse Haut und das helle Haar.
„Wie geht es ihm?“
„Gut, er ist auf dem Weg der Besserung, nicht mehr lange und er wird aufwachen, dass sagen jedenfalls die Ärzte.“
Er nickte langsam.
„Und wie geht es dir?“ fragte er dann.
Sie zuckte mit den Schultern.
„Wird schon, ich kann bald auf die Krücken verzichten, mein Heilungsprozess ist nicht so gut wie Alberts, aber ich war auch nicht so schwer verletzt wie er, bei weitem nicht.“
„Du bist aber auch ganz anders gestrickt als er, selbst wenn er kein „Übermensch“ wäre, ist er hart trainiert, hat Kampf Erfahrung, er hält einfach viel mehr aus und du hast für deine Verhältnisse verdammt viel eingesteckt und dich gut gehalten.“
Sie lachte leise.
„Mag sein.“
„Es ist so.“
„Na gut, wenn du das sagst.“
Er lachte.
Dann räusperte er sich umständlich.
„Ich hätte gerne mit dir gesprochen.“
Sie sah ihn fragend an.
„Worüber?“
Er biss sich kurz auf die Unterlippe.
„Der Kuss…also… das war nur damit du mir nicht wegsackst, ich wusste das du dich wehren würdest…das hat dich wach gehalten…ich wollte nicht das du etwas falsches von mir denkst.“
Sie lächelte sanft und er hatte das Gefühl das jemand sein Herz aufschneiden würde.
„Das was ich von dir denke, ist sicher nicht das Falsche.“
Er nickte langsam.
„Okay gut…“
„Er bewegt sich!“
Jetzt erst bemerkte er dass Zoe Weskers rechte Hand in ihrer linken hielt und seine Finger sich langsam bewegten. Er stöhnte leise, seine Lider flatterten, bis er sie schließlich aufschlug und seine orangeroten Augen entblößte. Trend war ein wenig erschrocken, aber nicht sonderlich überrascht. Zoe strahlte übers ganze Gesicht und er fühlte sich unangenehm fehl am Platz. Er verdrückte sich heimlich, still und leise. Sie bemerkte es nicht einmal. Er war nicht wütend darüber, aber enttäuscht, aber nichts anderes hatte er erwartet.

Wesker blinzelte gegen das Licht. Sie sprang auf nahm sich einen Stuhl und drehte zwei der Birnen raus.
„Du lebst...“ sagte er leise und es klang wie das Ende eines Gebets.
„Ja, es war knapp, aber wir haben es geschafft…wenn du das nicht getan hättest, wenn du ihn nicht durch deinen selbstmörderischen Sprung, abgelenkt hättest, hätte er mich umgebracht und Trend wäre nicht mehr rechtzeitig gekommen…nicht wahr….Trend? Er war doch eben noch hier.“
„Trend?“ fragte Wesker irritiert.
Sie nickte ernst.
„Ja, er hat uns beiden das Leben gerettet.“
Wesker sah zur Seite, dann sah er Zoe wieder an, sie lächelte ihr warmes, fröhliches Lächeln. Sie sah so glücklich aus.
„Wie lange war ich weg?“
„Vier Wochen.“
„…Vier Wochen?!“
„Ja.“
„Warst du die ganze Zeit hier?“
„Sobald ich aus meinem eigenen Krankenbett durfte, ja.“
Er drückte ihre Hand. Er spürte wie seine Kraft zurückehrte.

Kapitel.46. Blutiger Nebel

Trend drehte sich in seinem Bett herum und öffnete langsam die Augen.
„Tag auch.“
„Aaaah!...Zoe?!“
Sie hockte neben seinem Bett und er fragte sich wie sie ohne den Code in seine Unterkunft gekommen war.
„Nein Wesker, siehst du das nicht?!“ spöttelte sie amüsiert.
Er sah sie aus noch recht verschlafen, wirkenden Augen an.
„Ich will ja nicht unhöflich sein aber…Was zum Teufel machst du hier?! Beobachtest du mich beim Schlafen?“
Sie verdrehte die Augen.
„Nein das war nicht der ursprüngliche Plan, aber so nebenbei, du schnarchst und zwar gewaltig.“
Er machte ein unwilliges Geräusch.
„Dein Albert tut das wahrscheinlich nicht wie?“
Sie schüttelte den Kopf.
„Nein, hätte ich jedenfalls nicht mitbekommen.“
„Warum überrascht mich die Antwort nicht?“
Sie machte eine wegwerfende Handbewegung und sagte: „Wesker ist ins Ausland, hast du das nicht mitbekommen?“
„Nein habe ich nicht…was ist, soll ich ihn jetzt vorübergehend für dich ersetzen?!“
Er bereute was er gesagt hatte noch bevor sie gekränkt antwortete: „Nein…eigentlich sollst du die Verantwortung übernehmen so lange er weg ist, er hat mir gesagt das ich das an dich weitergeben soll…er musste sehr kurzfristig, praktisch von jetzt auf Nachher in die U.S.A…du sollst ihn also ersetzen, aber nicht für mich!“
Sie sprang auf, fuhr auf dem Absatz herum und verließ zügig, mit wehendem rotbraunem Haar den Raum, natürlich nicht ohne ihm noch einen letzten vernichtenden Blick zugeworfen zu haben. Er ließ sich wieder in die Kissen fallen, fuhr sich mit den Händen übers Gesicht, in die Haare wo sie verweilten.
„So eine verdammte Scheiße…Idiot…“

Wesker besah sich die Testergebnisse die Dr. Hawkins ihm schriftlich vorlegte und war von der Arbeit recht beeindruckt. Denise Hawkins war eine halb asiatische, langbeinige Schönheit Ende zwanzig, mit einem brillanten Verstand. Ihr langes, volles, pechschwarzes Haar war zu einem strammen Zopf zurückgebunden, das die leicht geschlitzten Augen und die hohen Wangenknochen betonte. Ihre schmalen, aber zart geformten Lippen, schienen niemals zu Lächeln, was sie äußerst kühl erscheinen ließ. Wesker nickte und reichte ihr die Mappe zurück.
„Das ist gut Dr. Hawkins, aber kein Grund mich so Hals über Kopf aus Deutschland hier her zu holen.“
Sie schürzte leicht die Lippen als sei sie ein wenig verärgert.
„Das ist noch nicht alles Mr. Wesker.“
Er fragte sich warum er auf sie nicht so reagierte wie andere Männer auch, er wusste das sie sehr attraktiv war, aber das rührte ihn kein bisschen. Er fragte sich, was Zoe getan hatte, was ihn da so sehr vereinnahmte. Warum gerade sie und keine Andere? Da musste noch mehr dahinter stecken und er wollte es herausfinden…nein, er schob den Gedanken beiseite, nach Gründen zu suchen und die Dinge in ihre Bestandteile auseinander zu nehmen, konnte alles kaputt machen. Er war glücklich, sehr glücklich sogar und er sollte diesen Umstand wenigstens einmal genießen, ohne gleich wieder jede Kleinigkeit in Frage zu stellen.
„Und was wäre das?“
Sie hatte einen Ausdruck auf dem Gesicht, der Zufriedenheit und Triumph auszudrücken schien, aber sie lächelte dabei nicht. Selbst Wesker wunderte sich über diese Frau.
„Ich habe die Plagas perfektioniert, sie sind bereit für was auch immer sie damit vorhaben mögen.“

Trend suchte nach Zoe, ständig störte ihn dabei jemand und wollte etwas von ihm. Das er nun vorübergehend das Kommando hatte, hatte sich sehr schnell herumgesprochen. Er entschied, Weskers Job war beschissen, viel zu stressig. Wie sollte man da Luft holen?! Wie machte er das bloß?! Er saß gerade in Weskers Büro an dessen Schreibtisch, als die Tür aufgerissen wurde und dieser hereingeschneit kam. Trend war recht überrscht.
„Das ging schnell.“ meinte er.
Wesker lächelte kaum merklich, er schien sich über irgendetwas zu freuen.
„Wo ist Zoe?“ fragte er.
Trend druckste herum.
„Was ist los Trend?“
Er räusperte sich umständlich.
„Na ja, also…ich weiß nicht wo sie ist…“
Wesker runzelte die Stirn.
„Als ich sie auf vorübergehend auf meinen Posten befördert habe, ging ich davon aus, dass sie auch für mich ein Auge auf Zoe haben würden.“
„Nun…ich denke das…es hat ihr wohl nicht gepasst…“ improvisierte er.
„Ich dachte sie wären Freunde.“
Trend stand auf und seufzte.
„Ich hab’s wohl vergeigt.“
Wesker zog beide Brauen hoch.
„Aha.“
„Tut mir leid...“
„Halten sie den Mund und finden sie Zoe lieber.“ unterbrach er ihn barsch.
Trend senkte leicht den Blick.
„Natürlich Sir.“

„Was meinen sie damit?“ fragte Zoe skeptisch und sah ihr Gegenüber an wie ein ekelhaftes Insekt das sich ihr nähern wollte.
„Wollen sie das denn nicht verstehen?! Die Plagas, das wird eine Katastrophe, er wird sie überall einschmuggeln, es wird totales Chaos geben, Mord und Todschlag und zwar in weit größerem Ausmaß als es bisher geschehen ist. Es ist ihm egal wer darunter leidet. Nur weil er sie liebt, heißt das noch lange nicht, das er deshalb ein besserer Mensch geworden ist!“
Sie wusste das Redfield Recht hatte. Sie fragte sich noch immer wie er in den Bunker gekommen war ohne dass es jemandem aufgefallen wäre. Aber was er ihr im Grunde gesagt hatte war, dass sie die einzige war, die nah genug an Wesker herankommen konnte, um ihn zu töten. Den Mann den sie liebte. Um die verdammte Menschheit zu retten. Sie sah ihn an und zwang sich ruhig zu bleiben.
„Das ist Blödsinn, ich kann ihm das ausreden, ganz bestimmt.“
Er sah sie eindringlich an und in seiner Stimme schwang eine Spur Mitleid mit als er sagte: „Nein das können sie nicht…und sie wissen das.“
Er drückte ihr etwas in die Hand, kalt und schwer. Im selbem Moment, schien sich die Last der Welt auf ihre Schultern zu legen. Sie steckte dieses Etwas in ihre Jackentasche.
„Dann habe ich also keine Wahl?“
„Wollen sie nicht lieber diejenige sein? Auf diese Weise, als das hier hunderte von Männern einfallen und alles kurz und klein schlagen? Man mag es kaum glauben, aber es gibt auch unschuldige, unwissende Menschen um Wesker herum, die für ihn arbeiten. Sollen die auch sterben?“
Sie funkelte ihn an.
„Ich schaffe das schon.“
Doch ihre Stimme bebte.
Er drückte ihre Schulter.
„Ich muss jetzt gehen, ich werde erfahren wenn sie es getan haben, die Welt wird aufatmen, glauben sie mir.“
Sie sah ihm nach, wie er verschwand und sagte leise: „Die Welt vielleicht, aber was ist mit uns?“
„Zoe?“
Sie fuhr herum. Trend kam auf sie zu. Ihr ging blitzartig durch den Kopf, dass sie sich für ihn hätte entscheiden sollen, das hätte ihr diesen Leidensweg erspart. Aber nun steckte sie zu tief drin, sie konnte sich nicht mehr zurückziehen und sie wollte es auch nicht.
„Wesker ist wieder da, er will dich sehen.“

Wesker lächelte sie breit an als sie zusammen herein kamen. Doch sie lächelte nicht zurück.
„Trend geh bitte!“ sagte sie herrisch.
„Wie bitte?“
„Verschwinde! Lass uns allein!“
Er tat wie ihm geheißen, wenn auch mit eingeschnappter Miene.
„Was ist los mit dir?“ fragte Wesker sanft mit seiner sonoren Stimme.
„Das spielt keine Rolle, ich werde dir jetzt ein paar Fragen stellen und du wirst sie mir wahrheitsgemäß beantworten!“ forderte sie und musste die Tränen zurück halten die ihr in die Augen stiegen.
Er sah es ihr an.
„Geht es dir nicht gut? Ist dir was passiert?“
Sie schüttelte den Kopf.
„Was ist mit den Plagas? Sind sie wirklich fertig?“
„Woher…“
„Antworte mir!“
Er seufzte und setzte sich auf die Schreibtischkante.
„Ja sie sind fertig und einsatzbereit.“
Sie schluckte und es schien als würde sie blasser werden.
„Zoe ich mache mir langsam Sorgen um dich, was ist passiert, hat dir jemand etwas getan?“
„Nein verdammt noch mal, noch nicht.“
„Wie…“
„Was hast du mit den Plagas vor?“
Er legte die Stirn kraus, stand auf und kam ein paar Schritte auf sie zu.
„Du wusstest von den Plagas, du wusstest das sie einsatzbereit sind und jetzt willst du mir erzählen, dass du nicht schon wüsstest was als nächstes passieren wird?!“
„Ich will es von dir hören!“
Er schüttelte den Kopf.
„Wozu? Du hast dir deine Meinung doch schon gebildet oder? Ich frage mich nur, warum dich das so mitnimmt.“
Sie sah ihn bitter an.
„Weil ich ein Mensch bin.“
„Hitler war auch ein Mensch, Bin Laden ist ein Mensch, Hussein war einer…“
„Du vergleichst dich mit Diktatoren, Massenmördern, Irren Fanatikern, willst du auch zu dieser Sorte gehören, willst du als irres Monster in die analen der Geschichte eingehen?! Ist es das?!“
Er riss sich die Sonnenbrille herunter und funkelte sie an.
„Die Menschheit ist dabei sich selbst zu zerstören, ich werde für Ordnung sorgen.“
„Du hast nicht das Recht Gott zu spielen!“
„Und ob ich das habe, ich habe die Macht und die Mittel dafür!“
Sie schüttelte ungläubig den Kopf.
„Jetzt bist du völlig übergeschnappt!“
„Wir beide zusammen, überleg doch mal…“
„Das tue ich und es gefällt mir nicht!“
Er atmete schwer, er war aufgeregt.
„Ich dachte du liebst mich…“
Die Worte trafen sie wie ein Pfeil, mitten ins Herz.
„…das dachte ich auch von dir, aber du scheinst nicht mal in Erwägung zu ziehen, dass ich diesbezüglich Recht haben könnte.“
Er griff nach ihren Schultern und sie in ihre Jackentasche.
„Weil ich es besser weiß Zoe…ich will das du meine Frau wirst, ich will das wir zusammen bleiben, für immer.“
Ihre Finger schlossen sich um den kühlen, metallenen Gegenstand in ihrer Tasche.
„Das sagst du mir immer wieder, aber du sagst mir nie wieso.“
Einige Sekunden herrschte Stille, dann sagte er: „Weil ich dich liebe verdammt noch mal!“
„Ja, so wie ich dich, und damit du mir glaubst, werde ich mit dir gehen.“
Er stutzte.
„Mit mir gehen? Wohin?“
Sie küsste ihn und er erwiderte den Kuss. Ihre Hand kam aus der Tasche. Er hörte ein Klicken und löste sich von ihren Lippen, sie immer noch in den Armen haltend.
„Was war das?“
Sie lächelte ihn traurig an.
„Unser Ende Albert…ich liebe dich…“
„Ich dich auch aber was…ist das eine Gran..“
Im selben Moment da er den Gegenstand in ihrer Hand erkannte, explodierte die Granate und riss sie beide in Stücke.

Trend duckte sich vor der aus den Angeln gerissenen Tür die ihm entgegen geflogen kam. Er hechtete zur Seite und entging nur knapp dem Metallstück das ihn beinahe erschlagen hätte. Er richtete sich keuchend wieder auf. Sein Herz raste, Panik stieg in ihm auf. Was zum Teufel war das gewesen?!
„Zoe?!“
Er sprang auf und sah in das Büro hinein. Ein leichter Blutnebel schien sich noch in der Luft zu liegen. Sein Blick wanderte von Trümmerteil, zu Blutlachen, zu abgerissenen Körperteilen. Ihm wurde schlecht, er fühlte sich als würde jemand einen Schürhaken in seinen Bauchnabel rammen und darin herum wühlen. Er drehte sich um, lief ein paar Schritte durch den Gang und erbrach sich schließlich heftig. Als er aufsah, stand Redfield vor ihm, mit einem Einsatzkommando. Chris lächelte ihn an.
„Es ist also vorbei.“


-

Ende

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